Planet Hulk – Band 1

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Ich muss gestehen, dass ich in Bezug auf das Marvel-Universum eher wenig mit dem wütenden grünen Riesen anfangen konnte. Zwar fand ich seine Origin-Story recht interessant und die Umsetzung des „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“-Themas gelungen in das Comic-Genre integriert, aber der Funken wollte einfach nicht über springen.

Nun habe ich mich an eine Geschichte um den Hulk gewagt, die laut Aussagen der Fans zu den besten gehört, die jemals über ihn geschrieben wurden. Genau genommen ist das schon 16 Jahre her, aber Panini Comics Deutschland legt regelmäßig alte Storys neu auf um junge Leser an die Klassiker heran zu führen und diesmal hat es eben „Planet Hulk“ erwischt. Eine abgeschlossene Handlung, die aufgrund ihrer Größe (knapp 500 Seiten) auf zwei Bände verteilt wurde. Der erste liegt schon in den Regalen des Comic-Dealers eures Vertrauens. Ob sich die Anschaffung lohnt, erfahrt ihr hier!

Zunächst einmal muss man wissen, dass es sich bei dem Ganzen um ein gigantisches Projekt gehandelt hat, welches die drei Autoren Peter A. David, Daniel Way und Greg Pak realisiert haben. Sie haben sich als Team gut verstanden, denn die Geschichte läuft fließend und ohne abgehakte Versätze stetig voran. Diese ist hierbei der perfekte Rahmen für eine so physische Figur wie den Hulk. Bruce Banner (die zivile Version des Monstrums) hat sich in einen abgeschiedenen Teil Alaskas zurück gezogen, um seine Ruhe zu finden und die Menschheit vor den Zerstörungsorgien seines Alter Ego zu beschützen. Doch eines Tages wird er von Nick Fury kontaktiert, der ihn auf eine halsbrecherische Mission ins All schicken möchte. Im Laufe dieser, wird er aber von ihm hereingelegt und zum Schutz der Erde auf einen fremden Planeten geschossen. Er ist jedoch nicht wie zunächst angenommen unbewohnt und friedlich, sondern ist die Heimat einer Alien-Spezies, die eine pervertierte Version des alten Roms darstellt. Hier wird nämlich durch einen Imperator zwischen Bevölkerung und Sklaven getrennt. Zweite Gruppe (die auch aus Aliens anderer Planeten besteht) muss dabei zum Vergnügen der Elite Gladiatorenkämpfe austragen und welches Thema passt wohl besser zum Hulk als dieses? Spannend erzählt, vor Selbstreferenzen strotzend und bei weitem nicht so beliebig wie man es von einer Geschichte erwarten würde, die sich zumindest oberflächlich nur um das Kämpfen dreht. Ich hätte persönlich nicht erwartet, dass mich der Hulk über 250 Seiten so gut unterhalten würde. Hut ab!

Bezüglich der Zeichner, muss man sich jedoch auf mehrfache Stilbrüche gefasst machen, die bei einer über einem Jahr (in Bezug auf den ersten Band) laufenden Serie nur natürlich, aber für mich immer noch etwas gewöhnungsbedürftig sind. Dabei schwankt der Stil der insgesamt acht Künstler (ohne die Geschichte in Mitleidenschaft zu ziehen) zwischen schlichtweg fantastisch (Andy Kubert) und relativ mies (Juan Santacruz). Es ist vermutlich nicht leicht einen grünen Muskelberg vorteilhaft zu porträtieren, aber manchmal rutscht die Gestaltung fast schon ins lächerliche. Da diese Schnitzer nur vereinzelt vorkommen, ist es bei der starken Story durchaus zu verkraften, aber eingebettet zwischen wirklich großartige Umsetzungen doch manchmal nervig. Lasst euch davon aber nicht von der potentiellen Kaufentscheidung abhalten, denn mit „Planet Hulk“ liegt ein richtig starkes Stück Marvel-Historie vor, die sogar einen DC-Fanboy wie mich überzeugt!

Alles in allem wirklich empfehlenswert. Ich kann es zumindest kaum erwarten herauszufinden, wie es mit unserem Wüterich im abschließenden Band weiter geht!

 

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