[Rezension] Marvel Comics Library. Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963 (TASCHEN)

Man kann es sich heutzutage kaum vorstellen, aber Superhelden waren über einen langen Zeitraum alles andere als en vogue. In den Nachkriegsjahren wurden allerhand Genres im Medium Comic bearbeitet – Romanzen, Horror, Krieg…aber unsere allseits beliebten Spandex-Hosen-Träger? In der Versenkung verschwunden oder wie Batman in Pulp-Interpretationen aufgegangen. Man konnte durchaus davon ausgehen, dass Figuren wie Batman und Superman über kurz oder lang zu Randerscheinungen der Jugend- und Popkultur werden würden. Wären da nicht aus heutiger Sicht zwei Männer mit Legendenstatus, die „das Haus der Ideen“ – auch als Marvel Comics bekannt – ab Beginn der 60er Jahre zu der Größe geführt haben, die es heute hat.

In einer Hauruck-Aktion, die das Genre zu neuen Höhenflügen befähigen sollte, schufen niemand Geringeres als Autor Stan Lee und Ausnahmekünstler Jack Kirby ein Team an Superhelden, das den Boden für viele weitere Geschichten, wie z.B. Spider-Man, die Avengers oder die Wiedergeburt von Captain America ebnen sollte. Um diesen Urknall gebührend in Szene zu setzen, hat TASCHEN sich nicht zweimal bitten lassen und mit Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963 einen weiteren Band ihrer beliebten Marvel Comics Library hinzugefügt.

Inhaltlich erwarten den Leser die ersten 20 Hefte um das Team aus Reed Richards / Mr. Fanatastic, Sue Storm / Invisible Girl, Johnny Storm / The Human Torch und Ben Grimm / The Thing, die bei einem Raketen-Einsatz im Weltraum von kosmischen Strahlen getroffen werden und dadurch zu ihren Superkräften und zwangsweise Alter Egos kommen. Das besondere an Konstellation und Erzählweise sind die emotional komplexen Charakterisierungen, die so gar nichts mit stupiden Hau-Drauf-Helden, samt schwarz/weiß-Denke zutun haben. Hier fühlt sich niemand zum Halbgott berufen, sondern zweifelt im Fall der Fälle, ob die übermenschlichen Eigenschaften eher Fluch oder Segen sind. Auch der übliche Ausgangsort der Geschichten ist nicht in einer fremden Welt, sondern mitten in New York City zu finden. Die Stadt die niemals schläft und wohl eine Art Brutstätte für „außergewöhnliche“ Mitmenschen darstellt.

Um die Hefte in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu lassen, kam es erneut zu einer engen Zusammenarbeit mit Marvel und der Certified Guaranty Company (CGC). Das zweite Unternehmen kennen die Sammler unter euch. Für die Unwissenden: CGC bewertet den Zustand (unter anderem) von Comic-Heften und versiegelt diese in Plastik-Hüllen, um den zugeschriebenen Wert beizubehalten. So werden auch die für Millionenbeträge gehandelten Erstauftritte von den Aushängeschildern der großen Verlage unter den Hammer gebracht. Dementsprechend besteht hier ein Zugang zu den am besten erhaltenen Druckexemplaren weltweit. Diese wurden geöffnet und für den höchstmöglichen, authentischen Lesegenuss für die TASCHEN-Ausgabe aufbereitet. Und nicht nur das: Auch Werbeanzeigen, Leserbriefe, Front- und Backcover im Hochglanzformat treten durch ihre Übergröße ins Scheinwerferlicht, während die Storys im Offsetdruck auch haptisch eine Zeitreise ermöglichen.

Neben den Comics selbst, gibt es erneut ein vorangestelltes Essay und einleitende Worte von Hochkarätern. Ersteres durfte der bekannte Marvel-Autor Mark Waid beisteuern, während der ehemaligen NASA-Astronaut Mike Massimino den Leser beim ersten Aufschlagen des Buches an die Hand nimmt. Hinzu gesellen sich auf insgesamt 700 Seiten Originalgrafiken, Fotografien und andere Raritäten.

Wie schon bei den beiden Vorgängerbänden, ist die Anschaffung für Fans mit kunsthistorischem Interesse ein Muss. Ob sich ein Lesegenuss für Neueinsteiger einstellt, sei jedoch dahingestellt. Wie bei anderen Produkten dieser Art, die vor über 60 Jahren veröffentlicht wurden, ist der Erzähl- und Zeichenstil in seiner Qualität zwar unverkennbar, aber für zeitgenössische Comic-Leser potentiell gewöhnungsbedürftig. Es hat sich allein schon in den letzten 20 Jahren so viel auf diesem Feld getan, dass auch Veröffentlichungen aus den 90ern altbacken wirken können. Daher sei Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963 in erster Linie Enthusiasten, kunsthistorisch Interessierten und Sammlern ans Herz gelegt. Zählt man sich zu mindestens einer der Gruppen, gehört dieser Band zwangsweise in das eigene Regal, welches definitiv um zukünftige Veröffentlichungen im Rahmen der Marvel Library erweitert gehört.

Marvel Comics Library. Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Autoren: Mark Waid, Mike Massimino, Stan Lee
Künstler: Jack Kirby
Format: Hardcover, 28 x 39,5 cm, 4,77 kg
Seitenzahl: 700 
Preis: 150 EUR

[Rezension] Marvel Comics Library. Avengers. Vol. 1. 1963-1965 (TASCHEN)

Jeder Marvel-Fan weiß um die Ursprünge des „zweiten Frühlings“ des Verlags, der mit den Fantastic Four im Jahr 1961 begann und in den Folgejahren mit weiteren Ikonen wie Spider-Man, Ant-Man, Doctor Strange oder Iron Man weiter aufblühte. Zwar waren einige Serien, wie es damals nicht unüblich war, ein Flop, aber das hinderte Künstler und Autoren nicht mit pfiffigen Ideen auch ehemalige Rohrkrepierer in ein neues Rampenlicht zu rücken. Erstaunlicherweise gehörten dazu auch Titel wie der Hulk. Mit diesem Portfolio an fantastischen, schrägen, mutierten aber übergreifend mutigen Helden konnte man nun ab einem bestimmten Punkt so hantieren, dass Leser zwangsläufig auf Charaktere stießen, die sie noch nicht kannten. Stichwort: Gastauftritte. Mal wollte Spidey den Fantastic Four beitreten, mal wurden ehemals befreundete Cape- und Spandex-Träger zu Feinden usw. Doch Stan Lee sah in diesem Gewimmel an übernatürlichen Persönlichkeiten ein größeres Potential, welches es zu entfalten galt.

Deswegen setzte er sich mit dem legendären Zeichner Jack Kirby zusammen und versammelte mit ihm  Iron Man, Ant-Man, The Wasp, Thor und Hulk, um die Avengers zu gründen. Ein Zusammenschluss aus Superhelden, die weniger familiäre als „berufliche“ und moralische Bande miteinander teilten. Zwar gab es hier und da Querelen, Aus- und Einstiege sowie Seitenwechsel aber zusammen schafften sie es immer wieder die größten Superschurken des Universums in die Flucht zu schlagen. Der größte Coup war jedoch einem Charakter neues Leben einzuhauchen, der Jahre zuvor in der Versenkung verschwunden war: Captain America wurde samt einer Erklärung für seine jahrzehntelange Abwesenheit erneut eingeführt und wurde zum Teil der Avengers. Ein Umstand, der bis heute mit Unterbrechungen und Alternativ-Versionen aufgebrochen, aber im Kern Bestand hat.

Genau diese Momente kann man nun dank TASCHEN so authentisch und umfangreich erleben wie nie zuvor, da der Verlag nach Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962-1964 den zweiten Band ihrer brandneuen Marvel Comics Library-Reihe herausgebracht hat: Avengers. Vol. 1. 1963–1965. Wie schon beim Erstling, wurden auch hier die ersten 20 Ausgaben im XXL-Format nachgedruckt. Hierbei wurden in Zusammenarbeit mit Marvel und der Certified Guaranty Company ausschließlich die makellosesten Hefte herangezogen, die der Markt hergibt. Garniert mit modernster Retusche-Technik wird den Lesern schlussendlich eine Qualität präsentiert, die ihresgleichen sucht. Eine visuell bessere, aber zeitgleich authentischere Fassung der ersten Avengers-Hefte gibt es de facto nicht. Um das „reale“ Gefühl aus den 60ern noch greifbarer zu machen, wurde zusätzlich auch die Auswahl des Papiers beachtet. So erstrahlen Cover auf Hochglanzpapier, während einem originalgetreue Rasterpunkte von einem mattem Offsetpapier entgegen springen. Außerdem wurde darauf geachtet, dass auch Leserbriefe und Werbeanzeigen vollständig abgebildet sind, um wirklich jedem Aspekt der Orignal-Vorlage gerecht zu werden.

Auf den 630 Seiten kommt man zudem nicht nur in den Genuss der angesprochenen Geschichten, sondern wird auch mit einem Vorwort von Kevin Feige, seines Zeichens Präsident der Marvel Studios, bedacht. Historisch eingehegt wird der Inhalt darüber hinaus von Autor und Eisner-Award-Gewinner Kurt Busick. Selbstverständlich wird diese kleine Zeitreise mit Originalzeichnen, seltenen Fotos und Dokumenten bebildert.

Wenn es um den Spaß am Lesen der ersten 20 Hefte geht, so muss man sich vor Augen halten, was man hier in den Händen hält. In erster Linie handelt es sich um popkulturell und kunsthistorisch relevante Reproduktionen von Geschichten, die die Basis für eines der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten gelegt haben. Sowohl im Kontext der gleichnamigen Filme, als auch im Hinblick auf die weitere Verwertung der Helden dieses Titels. Wenn es um das ausschließliche Storytelling geht, wird der Spaß durch die Lesegewohnheiten eines jeden Käufers bestimmt. Konsumiert man primär Werke der letzten 20 Jahre, wird einem Vieles zwangsläufig altbacken und steif vorkommen, was aber nicht dazu führen muss, dass man keine Lust hat die Abenteuer der Avengers zu verfolgen, um die vielen ersten Auftritte und Konfrontationen für sich selbst erleben zu dürfen. Dies sei vorausgeschickt, da mich Leser nach der letzten Review des Spider-Man Bandes explizit nach diesem Thema gefragt haben.

Hat sich diese Frage jedoch geklärt, spricht nichts gegen eine Anschaffung von Marvel Comics Library. Avengers. Vol. 1. 1963–1965. Es ist nämlich nicht nur ein Sammlerstück für Fans der Charaktere, sondern für jeden Comic-Interessenten und Popkultur-Geek, der die Ursprünge heutiger Auswüchse persönlich ergründen möchte. Sollte man es sogar noch etwas exklusiver mögen, ist ab Ende Juli eine exklusive „Collector’s Edition“ verfügbar, die zwar mit 500€ zu Buche schlägt, aber eine edle Kunstlederbindung, einen eingefasstem ChromaLuxe-Aluminiumprint und einen wunderschönen Schuber bietet. Wer außerdem nie genug vom Marvel-Universum haben kann, der darf sich jetzt schon auf weitere angekündigte Bände aus der Marvel Library freuen: die Fantastic Four und Captain America stehen schon in ihren Startlöchern bereit!

Marvel Comics Library. Avengers. Vol. 1. 1963–1965
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Autoren: Kurt Busiek, Kevin Feige
Format: Hardcover, 28 x 39,5 cm, 4,44 kg
Seitenzahl: 630 
Preis: 150 EUR

[Rezension] Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962-1964 (TASCHEN)

Schon seit vielen Jahren dominieren Marvel Comics die Popkultur in Filmtheatern und Bereichen des Merchandise. Hierbei standen bis vor kurzem primär Charaktere rund um die Avengers im Mittelpunkt des Interesses. Dies änderte sich schlagartig, als Disney (die sich Marvel einverleibt haben) Spider-Man als „Leihgabe“ von Sony in ihr Film-Universum integrierten. Seit Tom Holland den Netzschwinger mimt, entwickelt sich die Figur erneut zum Aushängeschild und zieht damit eine Nachfrage bezüglich Merch, Sekundärliteratur und vor allem Comics nach sich, wie es sie über lange Zeit nicht gab.

Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass auch TASCHEN die Zeichen der Zeit erkannt hat und passend zum Release des neuesten Kinofilms Spider-Man: No Way Home, mit ihrem neuesten Titel Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962-1964 aufwartet. Hierbei handelt es sich aber entgegen früherer Veröffentlichungen aus dem Verlagshaus, nicht um Sekundärliteratur zur Historie, sondern um den Abdruck der ersten 21 Geschichten des Wandkrabblers aus den Jahren 1962 bis 1964 im XXL-Format. Damit wird die ursprüngliche Version der Figur von Autor Stan Lee und Zeichner Steve Ditko präsentiert.

Nun könnte man als langjähriger Fan dem Trugschluss aufsitzen, dass hier wie in vielen Jahrzehnten zuvor alter Kaffee vorgesetzt wird, um Fans so zu melken, dass diese es nicht einmal merken. In diesem Fall könnte man garnicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Richtig ist, dass hier, eingeleitet durch ein ausführliches Essay des Marvel-Redakteurs Ralph Macchio, Ausgaben von Spider-Man geboten werden (inklusive obskurer Werbeanzeigen, Leserbriefe usw.). Der entscheidende Unterschied ist jedoch nicht die inhaltliche, sondern die visuelle Nähe zu den Originalen von vor fast 60 Jahren. Es wurde bewusst darauf verzichtet die Panels neu zu kolorieren. Stattdessen wurden die makellosesten Ausgaben zur Hand genommen und für die Reproduktion abfotografiert. Dem geneigten Sammler sind die Preise der genutzten Hefte bekannt. Daher war diese Herangehensweise nur in direkter Zusammenarbeit mit Marvel und CGC (Certified Guaranty Company) möglich, die entsprechende Schätze verwalten. Eine digitale Retusche wurde nur genutzt, um Fehler des ursprünglich billigen, unvollkommenen Drucks der damaligen Zeit zu korrigieren. Man erinnere sich an die Cent-Preise für besagte Ausgaben und das damit zusammenhängende Papier. Damit bekommt man die Geschichten in einer annähernd ans Original heranreichenden Größe und Qualität, die man so wohl nur in den Händen halten könnte, wenn man in der Zeit zurückreisen und sich ein Heft aus einer erstklassigen Druckmaschine der 60ern ziehen würde.

Dabei ist das noch nicht alles. Zu den Storys gesellen sich eine Comicografie der abgedruckten Ausgaben samt Inhaltsangabe, Biografien u.a. von Stan Lee, Steve Ditko, Martin Goodman und Jack Kirby, sowie eine wunderschöne s/w Version der allerersten Spidey-Geschichte aus Amazing Fantasy No. 15. Insbesondere Letzteres ist nicht nur eine Augenweide, sondern ein wahrer Schatz für langjährige Fans. Näher an den Ursprung, als mit einem Blick auf Kirbys getuschten Seiten, kommt man der legendären Figur nicht.

Alles in allem handelt es sich bei Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962-1964 nicht einfach nur um eine Ergänzung der Sammlung von Liebhabern der Materie, sondern um die qualitativ wohl hochwertigste Reproduktion von Spider-Man Comics, die man zum aktuellen Zeitpunkt erwerben kann. Sollte man zudem einer der ersten 5.000 Besteller/innen des Bandes sein, darf man sich darüber freuen, eine nummerierter Erstauflage zu bekommen. Darüber hinaus können sich Marvel-Fans jetzt schon für 2022 bzw. 2023 bereit machen, da TASCHEN schon folgende Titel in Planung hat:  Avengers. Vol. 1. 1963–1965, Fantastic Four. Vol. 1. 1961–1963 und Captain America.

Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Autoren: Ralph Macchio, David Mandel
Format: Hardcover, 44 x 30 cm, 4,83 kg
Seitenzahl: 689 
Preis: 150 EUR 

[Rezension] Die Geschichte des Marvel-Universums (Panini Comics)

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Durch unterschiedliche Jubiläen aus dem Hause Marvel oder auch traurige Ereignisse wie dem Tod von Stan Lee, wurde immer wieder Sekundärliteratur auf den Markt gebracht, die die Entstehungsgeschichte von Helden und Schurken rund um die Avengers, die X-Men und viele anderen beleuchtet hat. Was dabei jedoch oft auf der Strecke blieb, war der inhaltlich übergreifende Zusammenhang von Charakteren und Geschichten innerhalb einer fiktiven Historie, die in ihrer Größe und Komplexität einen so gigantischen Mythos darstellt, dass ein Vergleich mit antiken Göttersagen alles andere als weit hergeholt erscheint.

Nun sind Comics, insbesondere aus dem Superhelden-Bereich, über viele Jahrzehnte hinweg reine Spiegelbilder der Popkultur gewesen und nicht wenige Auftragsarbeiten eher glückliche Zufälle als das Produkt eines Masterplans. Hier einen roten Faden zu spinnen, der sich zu einem Netz ausbreitet und selbst die absurdesten Nebenfiguren mit riesigen Events verknüpft, ist dementsprechend eine echte Herkules-Aufgabe, doch mit Top-Autor Mark Waid (Avengers) und dem Ausnahmekünstler Javier Rodríguez (Spider-Man) hat sich ein Team zusammengefunden, dass sich tatsächlich an diese Herausforderung gewagt hat.

Aufgemacht wird die Geschichte dabei durch eine gekonnt gesetzte Rahmenhandlung. Nach einem Kampf zwischen den uralten Celestials sind Franklin Richards, der Sohn von Mr. Fantastic und der Unsichtbaren, und der Weltenverschlinger Galactus am Ende der Zeit zusammengekommen. Das Universum liegt im sterben, soll aber laut Richards nicht in Vergessenheit geraten. Deswegen bewegt er Galactus dazu die gesamte Geschichte des Marvel-Kosmos zu erzählen: vom Urknall, über frühe Zivilisationen bis hin zu den Taten der uns bekannten Helden.

Dabei werden über sechs Kapitel hinweg reale Mythen, politische Wendepunkte und soziale Umbrüche akribisch aufgeschlüsselt und in den Kontext von Göttern, Mutanten, Aliens und aus Zufall entstandene Helden gesetzt, ohne das Gefühl aufkommen zu lassen, einem Bewusstseinsstrom ausgesetzt zu sein. Tatsächlich balanciert der Autor nicht selten auf der Schneide in simples Name-Dropping zu verfallen, doch da dieser Eindruck nie dominiert, erscheint die Handlung wie beabsichtigt als Erzählung, die man so oder so ähnlich auch in realen Handbüchern zu historischen Ereignissen finden könnte. Manches lässt sich in einem Satz, anderes über Seiten hinweg beschreiben und gibt einem trotzdem jederzeit das Gefühl, dass alle Ereignisse ihre Relevanz haben und durch ihr Ineinandergreifen erst das Marvel-Univerum zu dem machen, was es heute ist.

Auf der visuellen Ebene geht Rodríguez keine Experimente ein und liefert mit seinem für den Superhelden-Bereich nahezu perfekt passenden Stil, die Möglichkeit sich auf die extrem große Masse an Informationen einzulassen, ohne den Leser durch abstrakte Ausflüge herauszureißen. Darüber hinaus schafft er es mit der Konzeption seiner Panels, die keinem festen Muster folgen, sondern sich in den Dienst der Handlung stellen, sowohl in einem Nebensatz abgearbeitete Ereignisse, als auch bis heute nachwirkende Geschehnisse passend ins Bild zu setzen. Dabei spielt er natürlich neben eigens kreierten Szenen auch mit ikonischen Darstellungen, die auch der Laie als solche wiederkennt.

Der Geschichte selbst nachgesetzt ist ein sehr umfangreicher, sowie bebilderter Anhang, der das Gelesene mit Verweisen auf die entsprechenden Hefte und Bände versieht. Dadurch können Interessenten sich persönlich auf die Reise in die Historie des Marvel-Universums begeben und die in aller Kürze behandelten Events in aller Ausführlichkeit persönlich nachvollziehen. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass trotz des vorliegenden Gesamtüberblicks ein Griff zu „Die Geschichte des Marvel-Universums“ nur für Leser zu empfehlen ist, die sich zumindest eine gewisse Basis an Wissen angeeignet haben, die in der Lektüre des Verlags und nicht in dem cineastischen Output liegen sollte. Andernfalls ist eine Überforderung durch unglaublich viele Details geradezu vorprogrammiert.

In diesem Sinne ist eine Anschaffung für alle Marvel-Fans zu empfehlen, wenn sie sich nicht auf wenige einzelne Heftreihen versteift haben und sich auch für die Vergangenheit ihrer Lieblingshelden interessieren. Sollte dies der Fall sein, handelt es sich beim Kauf von „Die Geschichte des Marvel-Universums“ um einen schönen Überblick, der insbesondere als inhaltliche Ergänzung zum Wissen um Autoren und Künstler sowie die Historie des Verlags herangezogen werden kann.

Die Geschichte des Marvel-Universums 
Verlag: Panini Comics
 
Autor: Mark Waid
Zeichner: Javier Rodríguez
Erschienen am: 05.05.2020
Format: Softcover
 
Seitenzahl: 244
Preis: 26 EUR

[Rezension] Captain Marvel: Die ganze Geschichte (Panini Comics)

Wenn es aktuell eine Superheldenverfilmung gibt, die in aller Munde ist, dann ist es Captain Marvel. Ein Streifen, der nicht nur Rekorde bricht (erfolgreichster Start eines Films mit einer weiblichen Hauptfigur), sondern für ein Umdenken sorgt, wenn es um die Darstellung von Frauen im Comic-Universum geht. Entgegen der Behauptung toxischer Gruppierungen wie Comicgate wurde weder im letzten großen Marvel-Blockbuster Black Panther, noch im aktuellsten Streich aus dem „Haus der Ideen“ eine Story zurechtgebogen, um angeblich der sogenannten Political Correctness genüge zu tun. Es wurden schlicht und ergreifend unterhalsame Veröffentlichungen auf die Fans losgelassen, die mit ihrer Diversität eher der Realität der vieler Fans entsprechen. Ein Umstand, den auch Leute die sich an überholten Mustern festkrallen nicht ändern können.

Um der zu erwartenden Nachfrage gerecht zu werden, haben Marvel bzw. Panini Comics selbstverständlich reagiert und eine Auswahl an passenden Titeln veröffentlicht. Darunter befindet sich auch das einsteigerfreundliche Captain Marvel: Die ganze Geschichte, welches auf eine ausgewogene Mischung aus Action und Drama setzt und dadurch die Tiefe generiert, die nötig ist, um Leser längerfristig zu binden.

©Panini Comics

Im Detail steigt man zunächst unter der Voraussetzung ein, dass man zumindest weiß wer Captain Marvel ist. Sie ist eine übermächtige Superheldin, die mit sogenannten Kree-Kräften (eine Alien-Rasse) ausgestattet, regelmäßig im Universum unterwegs ist, um Gutes zu tun. Das tut sie auch am Anfang der Geschichte in Zusammenarbeit mit den Avengers, bis sie mitten im Kampf Erinnerungen an ihre von häuslicher Gewalt geprägten Jugend einholen, die sich in zügelloser Wut gegen ihre Gegner manifestieren. Vollkommen entfesselt, muss sie daher von Iron Man aka Tony Stark zur Räson gebracht werden, der ihr empfiehlt auf Heimaturlaub zu gehen, um wieder zu sich selbst zu kommen.

Deswegen kehrt Carol Danvers, so der bürgerliche Name der Heldin, in ihre alte Heimat in Form eines kleinen Küstenstädtchens zurück, in dem noch alte Bekannte und der Rest ihrer Familie in Form ihrer Mutter und ihres Bruders wohnen. Dort entdeckt sie jedoch nicht nur etwas nötige Ruhe, sondern auch einige dunkle Geheimnisse ihrer Familie, sowie Spuren zum Ursprung ihrer Superkräfte, der nicht ganz der bis dato bekannten Kontinuität entspricht. Hinzu kommt die Bewältigung ihrer Kindheitserinnnerungen, die zwischen idyllisch und brutal schwankt. In diesem Sinne eine eher ungewöhnliche Basis, die zwar mit der Konfrontation mit einer auf tödlicher Mission befindlichen Kriegerin der Kree gewohnte Zutaten bereit hält, aber nicht dem Fehler aufsitzt Action mit einer hanebüchenen Handlung zu rechtfertigen. Den Kern macht immer noch Carols familiäre Tragödie aus, deren überraschende Wendungen das sind, was den Leser antreibt die spannende Geschichte bis zum Ende zu verfolgen. Ich für meinen Teil bin mit Captain Marvel: Die ganze Geschichte tatsächlich das erste Mal über die Figur gestolpert und kann sagen, dass ich Augen und Ohren nun etwas weiter aufsperren werde, um solche Perlen wie diesen  Sammelband (im Original: The Life of Captain Marvel #1-#5) nicht zu verpassen.

©Panini Comics

Wenn man sich die Macher hinter dem Projekt anschaut, verwundert es jedoch nicht, eine qualitativ so hervorstechende Geschichte vor sich liegen zu haben. Niemand Geringeres als die Autorin Margaret Stohl, bekannt für die Fantasy-Reihe Sixteen Moons, sowie Videospiele wie Command & Conquer oder Destiny hat Carols Werdegang so sensibel wie intensiv zu Papier gebracht. Visualisiert wurde das Ganze ebenfalls von keinem Leichtgewicht. Carlos Pacheco, als Zeichner für Avengers: Age of Ultron bekannt, schafft es mit seinem dynamischen Stil sowohl intime Momente, als auch Panel sprengende Action-Sequenzen gleichermaßen meisterhaft in Szene zu setzen. Hinzu kommen Rückblenden, die in einem schönen Kontrast durch Marguerite Sauvage visualisiert wurden. Alles in allem also eine Kombination, die fast schon symbiotisch ineinander greift und damit Lesespaß von der ersten bis zur letzten Seite garantiert.

Was man ebenfalls nach dem Ende der Story versteht, ist die Bewerbung von Captain Marvel als feministische Ikone des Verlags. Hier wird entgegen der fehlgeleiteten Vorstellung mancher Gegner des Begriffs, eine weibliche Superheldin präsentiert, die einen ambivalenten Charakter aufweist, der nicht auf ihr Geschlecht reduziert werden kann, Tiefe besitzt und eine unangenehme Übersexualisierung vermeidet. In diesem Sinne eine Figur mit Vorbildcharakter für Leserinnen, sowie eine schlicht und ergreifend spannende Heldin, die durch ihre Abenteuer alle Geschlechter gleichermaßen ansprechen sollte.

©Panini Comics

In diesem Sinne ist Captain Marvel: Die ganze Geschichte nicht nur eine reguläre Empfehlung, sondern ein Tipp sich mit einem Charakter auseinanderzusetzen, den der Mainstream nicht auf dem Schirm hatte, nun aber den längst überfälligen Push bekommt.

Captain Marvel: Die ganze Geschichte 

Verlag: Panini Comics 

Autorin: Margaret Stohl 

Zeichner: Carlos Pacheco, Marguerite Sauvage

Erschienen am: 19.02.2018 

Format: Softcover 

Seitenzahl: 148

Preis: 16,99 EUR

[Rezension] Secret Empire Paperback (Panini Comics)

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Wenn man den Sammelband des Marvel-Megaevents „Secret Empire“ in den Händen hält, ist jedes Superlativ für seine Beschreibung mehr als angebracht. Auf über 400 Seiten wird die auf 11 Hefte aufgeteilte Mini-Serie in einen Fluss gebracht und Lesern wie mir, die die stückweise Veröffentlichung an sich vorbeiziehen haben lassen, in einem Aufguss serviert. Doch ganz ohne Vorbereitung kann mich sich tatsächlich nicht in die Handlung stürzen, denn es wird ein gewisser Grad an Vorwissen aus den Ongoing-Series erwartet, um die vorliegenden Ereignisse zu verstehen. Dafür musste ich mir im Netz als jemand, der selten zu Marvel-Heften greift, einiges anlesen, um einen Durchblick zu bekommen, den man dringend braucht, da vieles nicht explizit erklärt wird.

Daher gibt es im Folgenden ein paar Eckpunkte: Man begegnet im Verlauf der Handlung einem Mädchen namens Kobik, welches jedoch ein aus den Fragmentstücken eines kosmischen Würfels zusammengesetztes Wesen ist und dessen Macht besitzt die Realität von Menschen zu ändern. Noch vor dem vorliegenden Event erschafft sie für die S.H.I.E.L.D.-Leiterin Maria Hill eine Art Geheim-Gefängnis, dass die gefährlichsten Schurken des Marvel-Universums hinter Schloss und Riegel halten soll. Damit die Öffentlichkeit jedoch nichts mitbekommt, wird der Knast als idyllisches Örtchen namens „Pleasant Hill“ getarnt.

Das nicht alles mit rechten Dingen zugeht, haben natürlich auch die Superhelden mitbekommen. Allen voran der neue Captain America namens Sam Wilson und Bucky Barnes aka Winter Soldier, die versuchen in diese nach außen hin sichere „gated community“ einzubrechen. Gleichzeitig stößt auch der inzwischen seinem realen Alter von 90 Jahren entsprechende Steve Rogers (der ursprüngliche Captain America) auf das Geheimnis von S.H.I.E.L.D. Kurz darauf kommt es zu einem Aufstand der Gefangenen, bei dem es zu einem Kampf zwischen Rogers und dem Bösewicht Cross Bones kommt. Doch bevor letzterer dem alten Mann das Lebenslicht ausblasen kann, kommt die schon erwähnte Kobik ins Spiel und verändert die Realität, wodurch Rogers wieder verjüngt und zur alten Form zurückkehrt.

Zeitgleich nutzt Caps alter Erzfeind Red Skull den Moment um Kobik auf seine Seite zu ziehen und durch sie Captain America in seinem Sinne zu formen. In dieser neuen Realität wurde Steve Rogers schon als Kind und damit vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs auf die Seite der Nazis gezogen. Dadurch wird der einstige Kämpfer für die frei Welt zu einem faschistischen Doppelagenten, der im Sinne der Verbrecherorganisation Hydra handelt.

Ihr seht, ein simples eintauchen in die Story ist de facto nicht möglich, was sie für Neueinsteiger, trotz redaktioneller Begleittexte quasi nicht lesbar macht, ABER(!) Fans der regulären Reihe sollten hier ohne Zweifel auf ihre Kosten kommen. Warum? Weil mit der „Umpolung“ von Captain America zeitgleich so viele Steine ins rollen gebracht werden, dass man den Mund vor Staunen nicht mehr zu kriegt. Hinzu kommt, dass man schon lange nicht mehr eine politische Kritik im Superhelduniversum zu sehen bekam, hier jedoch die volle Breitseite abbekommt, die zu keinem Zeitpunkt missverstanden werden kann.

Die eigentliche Geschichte des Bands beginnt damit, dass Steve Rogers die Maske fallen lässt und durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Macht-Instrumenten und Intrigen sowohl S.H.I.E.L.D. okkupiert, als auch alle ehemaligen Weggefährten, die ihm gefährlich werden könnten (scheinbar) beseitigt. Doch das ist noch nicht alles. Er schafft es sogar die US-Regierung zu narren und sich selbst an die Spitze der Vereinigten Staaten als faschistischer Herrscher zu setzen. Ich denke, dass bei dieser Beschreibung dem ein oder anderen die offensichtlichen Anleihen an die Realität bewusst werden. Der entscheidende Unterschied ist wohl, dass Captain America, in seiner verdrehten Weltsicht im Kern trotzdem nur das Beste für die Bevölkerung der USA möchte. Doch so einfach lassen sich die Helden des Marvel-Universums nicht abspeisen und ziehen gemeinsam gegen ihren einstigen Weggefährten in die Schlacht…

Dieser Cocktail aus klassischem Superhelden-Gekloppe, politischer Message und der Tatsache, dass eine Figur, die bis heute mit ihrem Kampf gegen Nazi-Deutschland assoziiert wird, plötzlich auf der Seite einer faschistischen Organisation steht, ist ein Kunstgriff, den es braucht um heutzutage eine Story abliefern zu können, die als relevant bezeichnet werden darf. Natürlich bleibt die Handlung von Nick Spencer, trotz vordergründiger Tiefe, in ihrem Kern eine klassische Marvel-Episode. Das Spiel mit der Grenzüberschreitung, die Länge der Handlung, die die Figuren aus ihrer Eindimensionalität holt und die damit einhergehende Komplexität machen „Secret Empire“ trotzdem zu einem kleinen Prunkstück, dass in eine gut sortierte Comic-Sammlung gehört. Dieses Event wird so gut wie sicher zu einem neuen Referenzpunkt, auf den sich Fans, Künstler und Interessenten beziehen werden.

Auch visuell wird das Ganze entsprechend der Ernsthaftigkeit der Themenfelder passend umgesetzt. Neben Steve McNiven und Rod Reis sticht dabei besonders Andrea Sorrentino mit seinem abstrakten Strich und ungewöhnlichem Panel-Aufbau hervor, die in Kombination eine Bildprache hervorbringen, die sie heutzutage nur wenige Künstler beherrschen. Wer seine Arbeit an Jeff LemiresOld Man Logan„-Reihe kennt, weißt wovon ich rede.

Alles in allem ist „Secret Empire“ ein spannender Band, der jeden Marvel-Fan verzücken sollte, jedoch einiges an Vorwissen verlangt. Zwar kann man sich dieses durch redaktionelle Texte innerhalb des Sammelbands aneignen, jedoch gehe ich davon aus, dass das Lesevergnügen durch einen Griff zur Vorgeschichte um einiges gesteigert werden kann. Ich für meinen Teil wurde wunderbar unterhalten und wieder dazu angeregt öfter mal in die Sphären von Marvel abzutauchen. An dem vorliegenden Beispiel sieht man: Es lohnt sich!

Secret Empire Paperback 
Verlag: Panini Comics 
Autor: Nick Spencer 
Zeichner: Andrea Sorrentino, Steve McNiven, Rod Reis 
Erschienen am: 29.01.2019 
Format: Softcover 
Seitenzahl: 412  
Preis: 38 EUR

[Rezension] Weihnachtsgeschichten bei Panini Comics

Die besinnliche Weihnachtszeit ist schon im vollen Gange. Die Straßen der Städte sind geschmückt, die ersten Weihnachtsbäume sind aufgestellt und der Glühwein auf den Christkindlmärkten fließt in Strömen. Natürlich ziehen thematisch passend auch einige Verlage mit und bringen Veröffentlichungen auf den Markt, die dann zeitnah unter den Christbaum gelegt werden sollen.

Panini Comics ist tatsächlich erst im zweiten Jahr dabei, nachdem sie schon Ende 2017 mit „Weihnachten mit den DC Superhelden“ bei den Fans vorgefühlt hatten. Der Erfolg bestätigte die Vermutung um eine Nachfrage nach genau solchen Titeln und der Weg für weitere Releases wurde schließlich frei. Diesmal beschränkte man sich sogar nicht nur auf den dunklen Ritter und seine mit Superkräften ausgestatteten Kompagnons, sondern spendierte auch der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, samt den Avengers einen eigenen Band.

Batman und die Justice League: Weihnachtsgeschichten

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Beim DC-Ableger umrahmt schon wie beim letztjährigen Vorgänger eine Story die zahlreichen Geschichten, die sich diesmal fast komplett aus den „DC Holiday Specials“ aus den Jahren 2009 und 2017 speisen. Nachdem Harley letztes Mal den Leser als Ankerpunkt zu Anfang begrüßte und zum Schluss verabschiedete, ist diesmal Superman an der Reihe, der als Clark Kent in einer Bar eine Diskussion mit dem grimmigen John Constantine führt. In dieser zweifelt der Mann aus Stahl daran, die Welt wirklich vom Übel befreien zu können, bis der Barkeeper des Etablissements in das Gespräch einschreitet und damit die Vorlage für die kommenden 11 Storys bietet, die sich allesamt um das Fest der Liebe drehen, aber immer einen anderen Charakter zum Träger der jeweiligen Geschichte haben. Darunter befindet sich natürlich die Crème de la Crème des DC Universums wie Batman, Flash oder Wonder Woman. Doch auch die Helden aus deer zweiten Reihe wie Huntress, die Doom Patrol oder die Teen Titans können sich präsentieren und damit unter einem gemeinsamen Thema die gesamte Bandbreite des Verlags darstellen. Alles in allem handelt es sich also um ein ähnlich leichtes Stück grafische Literatur, wie letztes Mal und damit ein schönes Geschenk für Fans, die eh schon alles haben und für Einsteiger, die die Figuren erstmal kennenlernen wollen.

Spider-Man und die Avengers: Weihnachtsgeschichten

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Bei der Marvel-Version findet man zwar ein ähnliches Konzept im Sinne des Themas, der Aufbau ist jedoch ein etwas anderer. im Gegensatz zu DC findet man zum Beispiel nur drei Geschichten, von denen nur die erste dem „Marvel Holiday Special 2005“ entnommen wurde und sich um eine Weihnachtsfeier bei Dr. Strange dreht, bei der das „who is who“ der Superheldenriege aufschlägt. Die besinnliche Atmosphäre wird jedoch recht bald von einem etwas seltsamen Santa Claus gestört.

Mit „Harte Zeiten in Forest Hills“ bekommt der Leser sogar einen richtigen Klassiker serviert, der im Jahr 1989 vom legendären Todd McFarlane gestaltet wurde. Hier werden Peter aka Spider-Man und Mary Jane am Vorweihnachtsabend aus ihrer Wohnung geworfen und müssen  sich um eine neue Bleibe kümmern, während der Netzschwinger parallel ein paar böse Jungs zur Strecke bringen muss.

Den Abschluss bildet „Weihnachtliches Remmidemmi“ von Darwyn Cooke und Jay Bone, dass ein zuckersüß bebildertes Abenteuer in der Nacht vor Weihnachten darstellt, in dem nicht nur der Wandkrabbler, sondern auch die Fantastic Four involviert sind.

Auch hier wird vom Leser kein Vorwissen um Handlung und Figuren verlangt. Daher macht man definitiv nichts falsch, wenn man auch diesen Band seinen Nächsten unter den Baum legt oder den Nachwuchs mit ein paar Superhelden-Geschichten überrascht, die entgegen dem Zeitgeist auch ohne explizite Gewalt auskommen, aber mit ganz viel Herz.

Batman und die Justice League: Weihnachtsgeschichten
Verlag: Panini Comics 
Erschienen am: 09.10.2018 
Format: Hardcover
Seitenzahl: 100
Preis: 14,99 EUR
Spider-Man und die Avengers: Weihnachtsgeschichten
Verlag: Panini Comics 
Erschienen am: 09.10.2018 
Format: Hardcover
Seitenzahl: 100
Preis: 14,99 EUR

[Rezension] The Stan Lee Story (TASCHEN Verlag)

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Es gibt Personen der Öffentlichkeit, die uns schon so lange begleiten, dass wir oft zu vergessen scheinen, dass sie eines Tages nicht mehr unter uns weilen könnten und in dem Moment, in dem sie von uns gehen, eine so große Lücke hinterlassen, dass niemand genau weiß, wie man damit umgehen soll. 

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Hierzu gehört auch ein Mann wie Stan Lee. Als sich die Nachricht von seinem Tod am 12.11.2018 verbreitete, schien die Welt still zu stehen und nicht nur die Comic-Branche die Luft anzuhalten. Trotz seines hohen Alters von 95 Jahren konnte man sich kaum vorstellen, wie jemand, der nicht nur durch seine Co-Kreationen für das Marvel-Universum Berühmtheit erlangte, sondern ganze Generationen an Fans und Künstlern inspirierte, nicht mehr da sein sollte. Die Timelines der Social Media-Seiten und Nachrichtenportale aus aller Herren Länder wurden auf einen Schlag vom Ableben Lees dominiert. Ein Umstand, der mit Nachdruck zu verdeutlichen schien, dass nicht einfach ein Autor mit reger Fantasie, sondern ein Mensch der unter anderem das was wir unter Popkultur verstehen definiert hat, verstorben ist.

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Um dieser Legende ein Denkmal zu setzen, machten sich der ehemalige Marvel-Chefredakteur Roy Thomas („75 Years of DC Comics„) mit dem TASCHEN-Verlag vor rund zehn Jahren daran die Geschichte von Stan Lee, angefangen bei seinen Anfangstagen als Laufbursche bei „Timely Comics“ (aus denen später „Marvel Comics“ hervorgehen sollte), bis hin zu seinen sage und schreibe 57 Cameo-Auftritten, die ihn einem Publikum außerhalb der Comic-Leserschaft bekannt machten, in Buch-Form zu bringen und im standesgemäßen Überformat herauszubringen. Nur zehn Tage vor seinem Tod konnte Lee das fertige Werk aus den Händen des TASCHEN-Verlegers Benedikt Taschen empfangen und in seiner gewohnt verschmitzten Art kommentieren („Ich bin da sicherlich voreingenommen“, sagte Lee, „aber das ist das schönste Buch, das ich je gesehen habe.“).

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Dieser Band wird dabei den Erwartungen mehr als gerecht und ist definitiv keine Art Sekundärliteratur, die man schon seit vielen Jahren im Zusammenhang mit Stan Lee kennt. Auf ganzen 444 Seiten wird jeder Lebensabschnitt des Mannes in aller Ausführlichkeit beleuchtet und mit zahlreichen, in Teilen bislang unveröffentlichten, Fotografien unterstrichen. Dabei wird erfreulicherweise auch genug Raum für seine Anfänge als Schreiber gelassen, in denen Figuren wie „Spider-Man„, die „Avengers“ oder die „X-Men“ nicht mal im Ansatz denkbar waren. Dadurch wird einem deutlich vor Augen geführt, dass die unfassbare Karriere von Stan Lee kein plötzlicher Selbstläufer, sondern das Produkt einer über Dekaden verlaufenden harten Arbeit war, dass in Kombination mit einer ordentlichen Portion Charme und leichter Selbstüberschätzung zu dem wurde, was uns als Leser seit seinem Tod als Erinnerung bleibt.

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Die informativen Texte zu seinen Arbeiten werden darüber hinaus nicht nur mit den vielen ikonischen Covern der Serien bebildert, die unter seiner Führung entstanden sind, sondern auch mit einigen auf Archivpapier gedruckten Original Tusche-Zeichnungen. Damit wird nicht nur ein Einblick in die Biografie eines bedeutenden Mannes, sondern in die Historie eines ganzen Mediums gewährt, dass durch Lee wie kaum einen anderen geprägt wurde.

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Um dabei das Sammler-Herz zu erfreuen, dass insbesondere in Comic-Enthusiasten zu schlummern scheint, erscheint „The Stan Lee Story“ nicht nur als informative Lektüre, sondern bietet darüber hinaus viele weitere Anreize für einen Kauf, die auch den größten Skeptiker überzeugen sollten. So bekommt man diesen Prachtband nicht nur in einem edlen Acrylschuber, sondern inklusive Faksimiles mit Lees bedeutendsten Geschichten geliefert, die man in Original-Format genießen kann. Das was posthum wohl den bedeutendsten Aspekt dieses Sammlerstücks darstellt, ist die Tatsache, dass die auf 1000 Stück limitierte Ausgabe von Stan Lee persönlich unterschrieben und damit zu einem echten Stück Comic-Geschichte gemacht wurde. Natürlich hat diese Exklusivität ihren Preis, den sich mit 1250€ nicht jeder leisten kann und will. Nichtsdestotrotz gibt es es durch die angesprochenen Punkte, genug Argumente sich als Liebhaber für eine Anschaffung zu entscheiden. Darüber hinaus ist man auch als Fan mit kleinem Budget gut beraten sich diesen Titel zu notieren, denn bei der zu erwartenden Nachfrage, ist es gesetzt, dass eine reguläre Ausgabe folgen wird, die zwar sicherlich nicht mit den zahlreichen Extras der Luxus-Version aufwarten, inhaltlich dem Original aber in nichts nachstehen wird.

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Daher wäre es nicht übertrieben von „The Stan Lee Story“ als Denkmal zu sprechen, dass in der einen oder anderen Fassung in jedes Regal eines Lesers gehört, der sich nicht nur für die Geschichten, sondern für das Medium an sich zu begeistern weiß. Dieses wird zurecht auf ewig mit dem Namen Stan Lee verbunden bleiben.

The Stan Lee Story (Affiliate Link)
Verlag: TASCHEN
Autor: Roy Thomas
Sprache: Englisch
Format: Hardcover im Acrylschuber 31,5 x 47 cm
Seitenzahl: 444
Preis: 1250 EUR

[Comic Review] Mark Millar Collection Bd. 8: Marvel Knights – Spider-Man (Panini Comics)

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Fleißige Leser meines Blogs und Fans des Tausendsassas Mark Millar werden sich bei der folgenden Rezension vermutlich kaum über die Interpretation von Spider-Man in dem neuesten Band der „Mark Millar Collection“ wundern, doch auch in der achten Ausgabe der Reihe, die den Schotten ehren soll, gibt es mehr als genug überraschende Elemente, die eine genauere Betrachtung verdienen.

So kann man sagen, dass der Rahmen der Geschichte eigentlich alles beinhaltet, was man sich von einem klassischen Auftritt des Wandkrabblers wünschen könnte. Peter Parker ist so gut wie pleite, die Beziehung zu Mary Jane durch sein Alter Ego unter keinem guten Stern und die Sorgen um Tante May quasi omnipräsent. Auch das Design der Figuren bleibt den ikonischen Mustern treu, die bis heute dafür sorgen, dass Fans Helden und Antagonisten sofort benennen können.

Der (in meinen Augen) angenehme Bruch mit Gewohnheiten erfolgt durch die Tatsache, dass die Geschichte ursprünglich im „Marvel Knights„-Imprint erschienen ist, der sich explizit an ein erwachseneres Publikum richtete und in dem Zuge den beteiligten Künstlern Freiheiten ließ, die sie bei einem normalen Run niemals genoßen hätten. Unter anderem erschienen neben der vorliegenden Story auch „Punisher“ von Garth Ennis, „Daredevil“ von Kevin Smith oder auch „Black Panther“ von Christopher Priest. Wie man an den Namen erkennen kann, sind all diese Herren nicht unbedingt für sanfte Handlungsstränge bekannt und auch Mark Millars Geschichte stellt keine Ausnahme dar, denn die vorliegende Erzählung ist härter, krasser und brutaler als so gut wie alles, was ihr zuvor mit Spidey im Programm gesehen habt und dabei nicht Deadpool beinhaltete.

Und wenn man mit dem Humor und den Zutaten Millars vertraut ist, erkennt man diese in den ständigen Grenzüberschreitungen wieder, die das Ganze zu so einem Lesevergnügen machen. So strotzen die Seiten nur vor selbstreferentiellen Verweisen und wenig subtiler Kritik an typischen Superhelden-Geschichten. Zum Beispiel kann man nicht anders, als laut aufzulachen, wenn Spider-Man sich nicht weiter zu helfen weiß, um den Grünen Kobold aufzuhalten und daher zu einem Briefkasten greift und…naja…eine Gehirnerschütterung wäre zumindest eine optimistische Diagnose.

Auch die fein eingestreuten Kommentare von umstehenden Personen und namenlosen Nebencharakteren tragen zu einer angenehmen Würze bei, die man in regulären Storys um die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft schmerzlich vermisst, wenn man als erwachsener Leser eine spannende Geschichte lesen möchte, aber auf die unschuldigen Aspekte gut verzichten kann. So wird gut und gern geflucht, sich über Charakterentwicklungen offen lustig gemacht und das ganze Genre genüßlich durch den Kakao gezogen, ohne respektlos vor der Materie zu erscheinen. Im Endeffekt genau die richtige Balance um alte Leser, die etwas Zynismus brauchen, zu bedienen, als auch Neueinsteiger zu überzeugen, die Comics immer noch als Kinderkram begreifen. In diesem Sinne ist es schade, dass Marvel diese Reihe seit einigen Jahren ruhen lässt, während DC Comics nun zum ersten Mal mit ihrem „Black Label“ versucht einen Fuß in die Tür einer (vordergründig) neuen Zielgruppe zu kriegen.

Daher ist weniger die erzählte Geschichte das revolutionäre an diesem Sammelband (der im Übrigen zum ersten Mal die Handlung an einem Stück auf deutsch beinhaltet), sondern mehr die Erzählweise und der spürbare Spaß an der Provokation. Denn eine Entführung von Tante May und die Bedrohung von Mary Jane durch eine Vielzahl an klassischen Bösewichten und Auftritte der X-Men und Avengers sind in dem Sinne nichts neues, der Umgang der Protagonisten mit der gegebenen Situation jedoch sehr wohl. Daher ist der Fortgang der Geschichte auch alles andere als vorhersehbar und damit eine spannende Lektüre, die ihre Stärke aus dem schon erwähnten Verzicht auf Konventionen und zeitgleicher Rückbesinnung auf geliebte Elemente zieht. Ein ungewöhnlicher Cocktail, der jedoch blendend funktioniert!

Auch visuell kommt man auf seine Kosten, da man Terry und Rachel Dodsons (Spider-Man/Black Cat, Harley Quinn), sowie Frank Chos (Hulk) gemeinsames Werk hier an einem Stück genießen kann. Dabei schaffen sie den Spagat zwischen realistisch, überspitzt und sexy zu schlagen, ohne dabei in Klischees zu verfallen, die der Geschichte nicht zuträglich wären. Es ist eben genau die beschriebene Mischung, die einem als Leser die Sicherheit gibt, einen Superhelden-Comic vor sich zu haben, aber zeitgleich das Augenzwinkern zu erkennen, dass das „Millar„-Feeling perfekt zu transportieren weiß.

Und wem das nicht reicht, der sollte sich in Erinnerung rufen, dass es sich um einen Band der „Mark Millar Collection“ handelt und dementsprechend einiges mehr zu finden  ist, als nur die beschriebene Geschichte. Unter anderem dürfen sich Leser über einen schönen Bonusteil mit Skizzen aus dem Entstehungsprozess, sowie ein launiges Vorwort von niemand geringerem als Stan Lee persönlich freuen!

In diesem Sinne ist dieser Band der Reihe nicht nur eine Empfehlung für Sammler und Fans des Millar-Outputs, sondern explizit auch für Leser der regulären Spidey-Geschichten, denn wenn ihr die ursprüngliche Heftreihe nicht besitzt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ihr diese großartige Story schon mal gelesen habt. Daher nichts wie los zum Comic-Shop eures Vertrauens!

Mark Millar Collection Bd. 8: Marvel Knights - Spider-Man 
Verlag: Panini Comics 
Erscheint am: 23.10.2018 
Autor: Mark Millar
Zeichner: Terry Dodson, Rachel Dodson (nur Tusche), Frank Cho
Format: Hardcover 
Seitenzahl: 316
Preis: 39 EUR

[Comic Review] Venom: Dark Origins (Panini Comics)

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Kaum kommt ein neuer Film in die Kinos, der eine Figur aus dem Marvel-Universum zum Thema hat, darf man sicher davon ausgehen, dass zeitgleich ein ganzer Haufen an Neuauflagen in die Läden gespült wird. Wie man an Venom sieht, macht dieses Konzept auch vor Antihelden nicht halt und beschert uns neben den wahrlich „klassischen“ Auftritten des Symbionten mit Aggressionsproblemen, auch eine modernere Geschichte wie „Dark Origin“ von Autor Zeb Wells und Zeichner Angel Medina. Insbesondere der zweite Name hat mich aufhorchen lassen, da ich mit dem Künstler die „Spawn„-Reihe entdeckt habe, die mir eine dunklere Ecke des Mediums Comic eröffnet hat. Wenn man nun bedenkt, dass sein Stil sich sehr eindeutig an Todd McFarlane orientiert, der als Co-Erfinder von Venom gilt, dann darf man sich durchaus auf gewaltiges Bildmaterial einstellen.

Inhaltlich nimmt der Titel schon die Basis der Geschichte voraus. Wir sehen nämlich eine klassische Ursprungs-Geschichte, die aber erstmals schon in der Kindheit des Hauptprotagonisten ansetzt und dem Leser gleich vor Augen führt, dass Eddie Brock, der spätere Wirt des Alien-Symbionten, schon sehr früh seine, sagen wir mal „besondere“ Art entwickelt hat. Das sind vor allem die Momente, in denen die subtilen Horror-Elementen aus Medinas Feder besonders zur Geltung kommen und der Wells-Geschichte einen für Marvel-Verhältnisse ungewöhnlichen Spin geben. Nicht nur einmal hat man das Gefühl, dass jeden Moment etwas unsagbar verstörendes passieren wird.

Das zieht sich auch bis ins Erwachsenenalter von Eddie, der gefühlt jeden Aspekt seines Lebens auf Lügen aufbaut und dabei fast durchgehend am Abgrund entlang balanciert. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen seinem Privat- und Berufsleben, denn seine Sucht nach Anerkennung, die man auch in Spider-Man-Heften zu Genüge sehen konnte, kennt nur ein Ziel, für dessen Erreichung ihm jedes Mittel recht zu sein scheint.

So stößt er als Laufbursche einer Zeitungsredaktion zufällig auf einen Mann, der sich als gesuchter Serienkiller ausgibt. Brock nutzt diese Chance, um selbst als Reporter aktiv werden zu können und schlachtet die Geschichte schamlos aus, ohne die Opfer der Morde nur einen Moment in sein Blickfeld zu rücken. Nur dumm, dass sich die Story doch etwas anders darstellt, als er sich das Ganze vorgestellt hat. Dabei gibt er niemand geringerem als der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft die Schuld an seiner neuen Misere, die den Verlust seiner fast gesamten Existenz mit einschließt. Und so wie es der Zufall will, ist am untersten Ende seines Seins  der Symbiont zur Stelle, um aus seinem Hass auf die Welt und sich selbst die Kraft zu schöpfen, die es braucht, um sich an der Welt und an all denen zu rächen, die in seinen Augen für seine Situation verantwortlich sind…

Dieser Aufbau macht die Geschichte im Allgemeinen sicherlich nicht zu etwas, dass als zukünftiger Klassiker durchgeht, aber der Unterhaltungswert bleibt konstant so hoch, dass man einer Achterbahnfahrt gleich, von der ersten bis zur letzten Seite am Band klebt und sich an den meisterhaft gestalteten Panels von Medina ergötzt. Deswegen ärgere ich mich umso mehr, mir bei Release nicht die Hardcover-Version von „Dark Origin“ geholt zu haben, die sich auch als Hingucker in meinem Regal gemacht hätte. In der Kombination mit dem mehr als fairen Preis von 12,99€ für eine in sich abgeschlossene Geschichte, kann ich den Band daher jedem Neueinsteiger, langjährigen Fan und denen, die es nach einem Besuch des passenden Filmes werden, von ganzem Herzen empfehlen.

Venom: Dark Origin 
Verlag: Panini Comics 
Erschienen am: 04.09.2018 
Autor: Zeb Wells 
Zeichner: Angel Medina 
Format: Softcover 
Seitenzahl: 142 
Preis: 12,99 EUR