GEWINNSPIEL: 3x Outcast (SIGNIERT von Paul Azaceta)

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Wenn ihr fleißig meinem Instagram-Account folgt, werdet ihr mitbekommen haben, wie ich vor kurzem im Rahmen einer Live-Rezension im Münchner „Comic Café„, den ersten Band zu „Outcast“ vom „The Walking Dead„-Schöpfer Robert Kirkman besprochen habe.

Dieser bei „Cross Cult“ erschienene Horror-Schocker behandelt das Thema Exorzismus, greift zeitgleich auf Versatzstücke berühmter Film-Klassiker des Genres zurück und behält dabei trotzdem eine individuelle Note, die insbesondere durch den Zeichner Paul Azaceta zur Geltung kommt. Wer also auf Grusel-Kost im Stile der 70er und 80er steht, dabei aber auf einen modernen Anstrich nicht verzichten möchte, kommt hier ganz auf seine Kosten.

Damit ihr euren Hunger auf frisches Lesefutter stillen, aber gleichzeitig euren Geldbeutel schonen könnt, habe ich in Zusammenarbeit mit dem „Cross Cult-Verlag etwas Feines für euch vorbereitet:

Ihr habt die Möglichkeit einen von drei Bänden der Erstausgabe von „Outcast“ zu gewinnen und nicht nur das! Jede der Ausgaben mit dem Titel „Im Reich der Finsternis“ wurde vom Zeichner Paul Azaceta höchstpersönlich SIGNIERT! Damit könnt ihr mit etwas Glück nicht nur ein gewohnt qualitativ hochwertiges Hardcover, sondern ein wahres Sammlerstück in euer Regal stellen!

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Was ihr dafür tun müsst?:

  1. Folgt einem oder allen Social Media Kanälen meines Blogs. Namentlich Facebook, Twitter und Instagram
  2. Hinterlasst ein „Like“ unter dem entsprechenden Gewinnspiel-Post
  3. Kommentiert den passenden Beitrag mit dem Hashtag #Outcast

Tipp: Wenn ihr gleich mehreren meiner Kanäle folgt und dort mitmacht, erhöht ihr eure Gewinnchancen!

Das Gewinnspiel läuft bis einschließlich dem 31.07.2018 um 23:59 Uhr! Die Gewinner werden danach zeitnah ausgelost und kontaktiert! Viel Glück!

Teilnahmebedingungen

  1. Teilnahmeberechtigte

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter von Cross Cult.

Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.

  1. Teilnahmemöglichkeiten

Eine Teilnahme ist nur über Facebook, Twitter und Instagram möglich, indem die jeweilige Seite und der passende Beitrag mit einem Like versehen wird und ein Kommentar mit dem im Text angegebenen Hashtag erfolgt. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook, Twitter oder Instagram.

  1. Teilnahmeschluss

Teilnahmeschluss ist der 31.07.2018 um 23:59 Uhr.

  1. Gewinnermittlung

Der Gewinner wird per Los ermittelt.

  1. Art der Gewinnbenachrichtigung

Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Nachricht schriftlich kontaktiert.

  1. Veröffentlichung der Gewinner

Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung eventuell in anonymisierter Form veröffentlicht.

  1. Der Rechtsweg

Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg nicht möglich.

Spawn Origins Collection 11

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Seit ich ZOMBIAC als Blog eröffnet und dabei Spawn-Titel (allesamt bei Panini Comics erschienen) rezensiert habe, trieb mich die Angst um, dass sich der deutsche Verlag sklavisch an die Veröffentlichungen aus den USA halten und damit die „Origins Collection“ mit dem zehnten Band zu Grabe tragen würde. Allein vor dem Hintergrund eines ungelösten Cliffhangers, wäre dies zu beanstanden gewesen, doch offensichtlich sprechen Fan-Resonanz und Verkaufszahlen eine so deutliche Sprache, dass der deutsche Markt exklusiv die edle Hardcover-Sammlung eigenständig fortführen darf.

Eine Entscheidung, die mich als Fan der Reihe sehr freut, aber auch explizit als Comic-Leser positiv überrascht, da Panini Comics eher dafür bekannt ist, bestimmte Titel garnicht in den hiesigen Markt zu übertragen, da die Gefahr eines Minus-Geschäfts besteht. Wirtschaftlich verständlich aber in vielen Fällen durchaus schade. Ich persönlich habe zwar zum Beispiel sowohl sprachlich (Englisch-Studium) als auch organisatorisch (Comic Company München) keine Probleme die Originale zu besorgen, aber einem großen Teil der Fan-Community bleibt dadurch so manche Perle für immer verborgen. Daher erstmal einen großen Dank nach Stuttgart für dieses Wagnis!

Doch was erwartet uns in diesem exklusiven Release, der zu den dickeren Ausgaben der Sammlung zählt und die US-Hefte 126 bis 138 beinhaltet? Nun, es wäre nicht die größte und wichtigste Antihelden-Saga der Comic-Welt, wenn nicht gleich mit ordentlich Pathos vorgelegt werden würde. Passend zur ursprünglichen Veröffentlichung im Juli 2003  (4th of July, anyone?) entführt uns der Autor Todd McFarlane durch eine Art Vision in die Kriegstage von Vietnam und damit in die militärische Vergangenheit von Al Simmons, dem späteren Spawn. Hier stellt sich unser Protagonist dem fieberhaften Albtraum der Gefechte und zeitgleich der Armee der Toten, was die ganze Situation zu einer wahnwitzigen Mischung aus Realität und Fiktion werden lässt.

Auch in den darauf folgenden Geschichten wird zunächst in die Tiefe einzelner Charaktere und vergangener Events geblickt, um den Facettenreichtum der fortschreitenden Handlung zu unterstreichen. Dabei greift McFarlane sowohl Drama-Elemente (Familien-Tragödien usw.), als auch die beliebten Horror-Versatzstücke auf, für die ihn seine Fans so lieben. Wo kann man sonst auf ein von Geistern belebtes Haus treffen, in dem sich ein Showdown zwischen Meta-Wesen und Höllenfürst abspielt? Große Szenen mit B-Movie-Touch, wie man es sich wünscht!

Doch auch die Haupt-Story lässt nichts anbrennen, wenn alte Bekannte auf der Bildfläche erscheinen und dabei grausamer agieren, als jemals zuvor. Allein schon der Fakt, dass hier endlich eine Geschichte präsentiert wird, auf die man seit dem Erscheinen des „Clowns“ nur gewartet hat, sollte dem ein oder anderen Freudentränen in die Augen treiben. Eine zu einem Horror-Zirkus verwandelte Großstadt und Kannibalen-Witze? Könnt ihr haben und noch viel mehr!

Serviert wird das Ganze visuell dabei auf dem Zeichentisch von Angel Medina, der mich als Künstler vor gut 15 Jahren das erste Mal mit seiner plastischen und detailverliebten Art gefesselt hat und bis heute fasziniert. Zwar lehnt er sich, wie Greg Capullo zuvor, stark an den ursprünglichen Stil von McFarlane an, spielt aber in meinen Augen noch viel mehr mit überdimensionalen Panels und extremen Nahaufnahmen, die den Spawn-Stil unverkennbar machen.

Und auch in Band 11 dürfen die beliebten Extras in Form von Variant-Covern und Tusche-Zeichnungen nicht fehlen, die einen detaillierteren Blick auf die Entstehung einzelner Elemente freigeben und dadurch auch den Fans der technischen Seite des Mediums Comic genug Anreize bieten, sich dieses edle Hardcover im Überformat ins Regal zu stellen. Ich für meinen Teil bin auch nach Jahren noch von Inhalt und Aufmachung begeistert und kann es nicht erwarten, den zwölften Band in den Händen zu halten. Bis dahin verbleibe ich mit einer Kaufempfehlung für den aktuellsten Release!

Spawn Origins Collection 11 
Verlag: Panini Comics
Erschienen am: 22.05.2018 
Autor: Todd McFarlane
Zeichner: Angel Medina
Format: Hardcover 
Seitenzahl: 340
Preis: 35 EUR

Mark Millar Collection 6: Civil War

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Mark Millar ist ein Name, der inzwischen auch außerhalb der Comic-Kreise  Bekanntheit erlangt hat. Erst vor kurzem hat er in Zusammenarbeit mit Netflix (ja, dem Streaming-Service) „The Magic Order“ unter die Leute gebracht und mit den damit einhergehenden, eher unkonventionellen Werbemaßnahmen einen der erfolgreichsten Releases der letzten Jahre fabriziert. Nicht schlecht für das Medium Comic, welches durch Digitalisierung und Abebben von Trends, zumindest in den USA, eher rückläufige Verkaufszahlen zu verzeichnen hat.

Nun ist Millar aber sowieso nicht irgendwer, sondern das Mastermind hinter extrem erfolgreichen Franchises wie „Kick-Ass“ oder Hits wie „Wanted“ oder „Kingsman„. So gut wie alle seine Kreationen wurden entweder verfilmt oder gelten als Meilensteine, die ihresgleichen suchen. Auch außerhalb der eigenen Storys wurde er umtriebig und arbeitete sich nicht zuletzt auch an Ikonen der „großen zwei“ (DC und MARVEL) ab. Dazu zählen zum Beispiel „Wolverine“ mit „Staatsfeind“ oder „Genosse Superman„. Das was aber all seine Erzählungen gemeinsam haben, ist ihre ungewöhnliche Handlung, die sowohl im Bereich der Superhelden, als auch im Allgemeinen immer einen Twist bereit hält, der ohne wirklich greifbar zu sein, immer auf Millar schließen lässt.

Selbiges gilt auch für den sechsten Teil der großartigen „Mark Millar Collection“ mit dem vor allem heutzutage jedem bekannten Titel „Civil War„. Und nein, es ist kein Zufall, dass ein großes MARVEL-Filmevent unter dem gleichen Namen firmierte. Zumindest die Basis der Handlung kann in diesem Band gefunden werden, während der Großteil der ursprünglich im Jahr 2006 veröffentlichten Story nur im Comic vorhanden ist.

Diese greift gleich schon zu Beginn ein damals präsentes Phänomen in Form des Reality-TV auf. Während man heute den eigenen voyeuristischen Neigungen bei YouTube frönt, griff man vor über zehn Jahren auf pseudo-reale Dokumentationen zurück, die man sich auf privaten Fernsehkanäle zu Gemüte führen konnte.

Bei einem dieser Drehs beteiligt sich auch ein Haufen eher semi-bekannter Superhelden, die bei einem mitgefilmten Einsatz gegen ein paar Schurken, zu einer tödlich verlaufenden Eskalation beitragen, bei der hunderte Menschen ihr Leben verlieren.

Die ohnehin gegenüber maskierten Vigilanten misstrauisch eingestellte Gesellschaft empfindet diese Tragödie daraufhin als einen Wendepunkt im Umgang mit den gesetzlosen Maskenträgern und verlangt die Registrierung der Superhelden, die ab dem Zeitpunkt eine offizielle und damit zu kontrollierende Instanz darstellen sollen. Selbstverständlich ist ein Großteil von ihnen alles andere als begeistert von dieser Idee, denn ihre Masken schützen nicht nur ihre eigene Identität, sondern auch die Leben ihrer Freunde und Verwandten, die ab dem Zeitpunkt der Enttarnung schutzlos ihren ärgsten Feinden ausgeliefert wären.

Daher ist es kein Wunder, dass ein Teil der uns bekannten Beschützer sich dazu entschließt, sich dieser neuen Maßnahme zu verweigern und sich offiziell gegen das System zu stellen. Allen voran der US-amerikanische Posterboy „Captain America„, dessen Rolle hier nicht wirklich überrascht. Denn hier repräsentiert er das ur-amerikanische Ideal der Freiheit, das auch keine Regierung als Einschränkung duldet.

Auf der gegenüberliegenden Seite finden wir „Iron Man„, der einen höheren Sinn in der von übergreifenden Instanzen kontrollierten Regelung sieht. Weniger Schaden, mehr zielgerichtete Aktionen und das Vertrauen der Bevölkerung durch absolute Transparenz. Eine hehre Vorstellung, die aber nur so vor Obrigkeitshörigkeit trieft und damit automatisch zum Konflikt mit dem oppositionellen Lager rund um „Cap“ führt.

So kommt es zu etwas, was unvermeidbar ist. Mitten durch Freundschaften und Familien zieht sich eine Linie, die sich am Umgang mit der neuen Situation teilt und zwei Lager entstehen lässt, die sich zum Teil sogar bekämpfen müssen, während die eigentlichen Feinde aus dem Fokus geraten. Daraus resultiert schlussendlich das, was der Titel des Bandes schon weit voraus nimmt: Ein Bürgerkrieg, wie man ihn noch nie gesehen hat…

Der Band bietet hierbei den gesamten Hauptstrang der Story, der sich auf knapp über 200 Seiten erstreckt und dabei aufzeigt, dass auch in einer Superheldengeschichte Platz für Sozialkritik und politische Seitenhiebe vorhanden sein kann. Typisch für Millar wird dabei konsequent die politische Korrektheit weit umschifft, ohne dabei den Fehler zu machen, sich auf rein plakative Szenen zu verlassen. Zeitgleich schafft er es eine Zeitlosigkeit einzubringen, die dafür sorgt, dass auch gut 12 Jahre nach dem ursprünglichen Release nichts altbacken wirkt.

Dafür sorgt aber auch nicht zuletzt der Zeichner Steve McNiven, der schon zuvor mit Millar den modernen Klassiker „Old Man Logan“ geschaffen hat und auch im vorliegenden Band mit seinem unvergleichlichen Stil nichts anbrennen lässt. Obwohl er auf den ersten Blick den reinen Superhelden-Mainstream bedient, schafft er es immer wieder Elemente einzubauen, die das Gesamtbild dreckiger und damit greifbarer erscheinen lassen. Eine Gabe, die sowohl dem Genre gerecht wird, dieses im nächsten Schritt aber sogar visuell auf eine relevantere Ebene hebt.

Und wenn dieses Paket immer noch nicht reichen sollte, findet man im Anhang, wie schon bei den Vorgänger-Bänden eine Fülle an Bonusmaterial, die sich aus einer Cover-Galerie und einem üppigen Kommentar-Teil zusammensetzt, in dem die Macher einzelne Aspekte der Handlung genauer erklären.

In diesem Sinne handelt es sich bei dem sechsten Band der edlen „Mark Millar Collection“ um ein wahres Prachtstück, dass in keiner Sammlung fehlen darf und daher ein Pflichtkauf ist!

Mark Millar Collection 6: Civil War 
Verlag: Panini Comics
Erschienen am: 24.04.2018 
Autor: Mark Millar
Zeichner: Steve McNiven
Format: Hardcover 
Seitenzahl: 292
Preis: 35 EUR

American Gods – Schatten Buch 2 (von 2)

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Fleißige Serienjunkies kennen den Titel des finalen Bands von Neil Gaiman spätestens seit dem gleichnamigen Release auf Amazon Prime Video und erfreuen sich seitdem am blutig-okkulten Feuerwerk „American Gods„.

Trotzdem wissen erstaunlich wenig Fans um den Fakt, dass die Geschichte ursprünglich als Roman ihren Weg in die Läden fand und der vorliegende Comic sich deswegen nicht an der Serie, sondern an der Ursprungsveröffentlichung des „Sandman„-Erfinders Gaiman orientiert.

Schon der erste Band, den ich im Zuge des Gratis Comic Tags 2018 in einem YouTube-Video besprochen habe, hat mich positiv überrascht. Zunächst von der Fantasy-Aufmachung des Titels abgeschreckt, habe ich eine ganze Weile einen Bogen um diesen Splitter-Release gemacht, bis ich mich im nachhinein extrem darüber geärgert habe, meinen Horizont selbst derart beschränkt zu haben. Nun bin ich, was Vorurteile anbelangt, eines besseren belehrt worden und habe mir sofort nach Release den Abschluss der tollen Geschichte geholt, die unter dem Titel „Schatten Buch“ firmiert.

Hier wird der Leser genau an der Stelle abgeholt, wo er zum Ende des ersten Bands zurück gelassen wurde. Der Hauptprotagonist Shadow ist, nach mehrjähriger Haftstrafe und dem Tod seiner Frau, immer noch mit seinem geheimnisvollen neuen Arbeitgeber Mr. Wednesday unterwegs. Auf eben dieser Reise begegnen die zwei immer wieder alten Bekannten von Shadows Chef, die sich mal mehr oder weniger verdeckt, als im zivilen Leben angepasste Götter der alten Welt herausstellen. Ob nun ehemaliger Schlächter oder alte Hausfrau – jeder hat sein Plätzchen gefunden. Nun versucht Mr. Wednesday die alten Recken zusammenzutrommeln, um sich den neuen Göttern der Moderne entgegenzustellen. Diese sind nicht mehr die mystischen Gestalten einer Mischung aus Traum und Albtraum, sondern die flimmernden Götzen des Konsums.

Zu Beginn von Band 2 befinden wir uns am Zielort des Treffens der alten Götter, die aber bei weitem nicht so zahlreich erschienen sind wie erhofft. Daher geht die Reise schon nach kurzer Zeit weiter und führt das Duo in das abgelegene Nest Kairo, dass seinem Namen durch die Anwesenheit einiger ägyptischer Gottheiten, die sich als Bestatter verdingen, mehr als gerecht wird. Hier scheint auch für Shadow so etwas wie Ruhe greifbar zu sein, indem er sich den nun menschlichen Überwesen anschließt und ihnen bei ihrer Arbeit unter die Arme greift.

Doch die Geschichte wäre nicht so spannend, wie sie nun mal ist, wenn hier alles nach Plan laufen würde. So platzen unverhofft alte Bekannte in Shadows neues Leben, neue Bekanntschaften lassen ihn an seinem Verstand zweifeln und die aktuelle Umgebung scheint auch nicht der Normalität zu entsprechen, die er sich so sehr wünscht…

Mehr zum eigentlichen Inhalt zu verraten, würde fast schon unter Spoiler fallen und der Komplexität der dargestellten Ereignisse einfach nicht gerecht werden. Daher sei als Ergänzung nur noch erwähnt, dass man im Verlauf der Handlung nicht nur Shadow über die Schulter blicken kann, sondern auch mit kleinen Rückblenden erklärt bekommt, wie sich die Götter und andere Wesen der alten Welt in den USA der Gegenwart eingerichtet haben. So wird dem Ganzen eine weitere Facette und damit zusätzliche Tiefe verliehen, die das Konstrukt um „American Gods“ noch durchdachter erscheinen lässt, als es ohnehin schon der Fall ist.

Das spricht vor allem für Neil Gaimans genialen Geist, der es schafft, sich konstant und über mehrere Medien hinweg zu beweisen und damit deutlich zu machen, dass eine gute Geschichte in jeder Erzählform funktionieren kann.

Natürlich werden aber Projekte, wie das hier vorliegende, nur selten alleine umgesetzt. Daher stand dem Großmeister unter anderem P. Craig Russell zur Seite, der die Ideen und Dialoge Gaimans in Skript und Layouts verschmelzen ließ. Doch was nützt das schönste Comic-Skript, wenn nicht der passende Zeichner mit an Bord ist? Doch auch hier wurde nicht gekleckert, denn mit Scott Hampton hat man die perfekte Besetzung gefunden, um die Stimmung der Handlung optimal an den Leser heranzutragen.

Dabei füllt er die Panels mit recht groben und flächigen Pinselstrichen, die in ihrer Gesamtheit eine tolle Komposition ergeben, die die Surrealität der Ereignisse perfekt einfängt, ohne zu sehr von der eigentlichen Geschichte abzulenken.

Garniert wird der Band außerdem mit einem reichhaltigen Bonusteil, der einen Haufen Variant-Cover der US-Ausgaben, sowie Skizzen-Entwürfe und Original-Seiten enthält, die den Entstehungsprozess einzelner Panels und Abschnitte wiedergeben.

Alles in allem liegt hier ein schöner Abschluss-Band vor, der aber so offen gelassen ist, dass einer Fortsetzung zumindest in der Theorie nichts im Wege steht. Visuell und erzähltechnisch wurde hier in jedem Fall ganze Arbeit geleistet, die von der ersten bis zur letzten Seite zu unterhalten weiß und einem als Leser erneut vor Augen führt, wie viele Arten an Storys es gibt, die durch grafische Literatur zum Leben erweckt werden können. Eine klare Empfehlung meinerseits, die sich schön im Regal macht und mit zwei Bänden auch für die Sammler nicht zu sehr auf dem Geldbeutel lastet.

American Gods - Schatten Buch 2 (von 2) 
Verlag: Splitter Verlag
Erschienen am: 23.04.2018 
Autor: Neil Gaiman, P. Craig Russell
Zeichner: Scott Hampton
Format: Hardcover 
Seitenzahl: 152
Preis: 19,80 EUR