The Bronze Age Of DC Comics

Batman No. 251 Interiors, “The Joker’s Five-Way Revenge”; script, Denny O’Neil; pencils and inks, Neal Adams. © DC Comics

Als jahrelanger Fan des Verlags besitze ich mit „75 Years Of DC Comics“ selbstverständlich den ultimativen Prachtband zur Historie des Unternehmens. Inhaltlich sowohl in Bezug auf Informationsgehalt als auch Visualisierung nicht zu übertreffen, hat dieses 7-Kilo-Ungetüm von Paul Levitz einen „kleinen“ Ehrenplatz in meinem Schrank ergattert. Der einzige Nachteil, den eine Ausgabe in Über-Format mit sich bringt ist jedoch der fehlende Komfort beim lesen. Natürlich entfalten Titel-Seiten und legendäre Szenen eine ganz eigene Strahlkraft, wenn man diese auf fast einem halben Meter ausbreitet. Trotzdem muss man sich dafür den perfekten Ort und Zeitpunkt suchen um den Inhalt genießen zu können.

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GREEN LANTERN No. 76 Cover art, Neal Adams, April 1970. © DC Comics

Dieses Kriterium hat sich TASCHEN zu Herzen genommen und legt nach „The Golden Age“ und „The Silver Age Of DC Comics“ den nächsten Band in die Regale. „The Bronze Age Of DC Comics“ kommt im Vergleich zur Urfassung ebenfalls mit nur knapp der halben Größe aus, zeigt sich aber parallel mit in der titelgebenden Farbe gebundenem Umschlag von der schönsten Seite, nur um auf den noch prachtvolleren Inhalt hinzuweisen. Denn hier handelt es sich keineswegs nur um eine Wiederverwertung bekannter Texte und Bilder, sondern um eine stark erweiterte Fassung, die dem Leser einen Einblick in die vielleicht prägendste Ära der Superhelden-Geschichten bietet. Zum ersten mal wurden sozial relevante Themen wie Rassismus, Drogenmissbrauch und zwischenmenschliche Verwerfungen in den Raum gestellt und mit Fingerspitzengefühl einer breiten Basis zugänglich gemacht. Insbesondere der Zeichner Neal Adams und der Autor Danny O’Neil liefen mit ihrem „Green Arrow/Green Lantern“-Run zur nie wieder erreichten Höchstform auf und ebneten damit den Weg für eine erwachsenere Sichtweise auf diese Kunstform. Ohne die Vorarbeit durch solche Werke sind legendäre Titel wie „The Dark Knight Returns“, „Watchmen“ oder „V wie Vendetta“ schier unvorstellbar.

MACY’S THANKSGIVING DAY PARADE Photograph, Superman balloon, New York City, Thanksgiving ca. 1982. © DC Comics

MACY’S THANKSGIVING DAY PARADE
Photograph, Superman balloon, New York City,
Thanksgiving ca. 1982. © DC Comics

Weitere prägende Ereignisse, die die Comiclandschaft nachhaltig verändern sollten, sind des Weiteren die zum Teil verlagsübergreifenden Crossover wie zum Beispiel „Superman vs. Spider-Man“ oder das Aufeinandertreffen von Muhammad Ali mit dem Mann aus Stahl. Dieser feierte zum damaligen Zeitpunkt auch sein Leinwand-Debüt, welches mit bis dato kaum vorstellbarer Tricktechnik und produktionstechnischem Aufwand zum Blockbuster avancierte und damit die Zielgruppe deutlich erweiterte. Parallel mischte Lynda Carter als „Wonder Woman“ die Fernsehwelt auf und nahm nach der übertriebenen „Batman“-Serie der 60er Jahre einen festen Platz im Nachmittags-Programm und in den Herzen der Zuschauer ein.

Doch es geht in diesem Buch selbstverständlich primär um die bunten Heftchen, die wir alle lieben. Dementsprechend würdigt Levitz im Großteil des Werks die kreativen Köpfe hinter den Geschichten. Darunter befinden sich unter anderem Bernie Wrightson, dem wir „Swap Thing“ zu verdanken haben. Eine waschechte Horror-Serie, die bis zum heutigen Tag Relevanz hat und mit den „New 52“ sogar einen Reboot feiern durfte. Des Weiteren konnte DC sogar die Marvel-Legende Jack Kirby unter Vertrag nehmen und damit visuell gänzlich neue Wege beschreiten. Das sind nur zwei der vielen Namen, die „The Bronze Age Of DC Comics“ prägten und denen hier auch der gebührende Platz eingeräumt wird. Um das Ganze zu verdeutlichen leitet ein Interview mit einem der bedeutendsten Kreativen der jeweiligen Ära jedes der Bücher dieser Reihe ein. Hier wäre es Danny O’Neil, der interessante und persönliche Einblicke in die damalige Zeit gibt und dabei das Erlebte launisch Revue passieren lässt.

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Batman No. 251 Interiors, “The Joker’s Five-Way Revenge”; script, Denny O’Neil; pencils and inks, Neal Adams. © DC Comics

Ich muss hier wirklich anmerken, dass es vermutlich nie eine so umfassende Aufarbeitung bezüglich DC gab und geben wird und jeder der nur im Ansatz ein Interesse verspürt auch hinter die Kulissen dieser Industrie blicken zu wollen, keine Wahl hat als zuzugreifen. Insbesondere die Möglichkeit sich die Geschichte Stück für Stück zuzulegen ist im direkten Vergleich zur Urfassung ein Argument für die Anschaffung. Ich für meinen Teil freue mich schon riesig auf die zwei ausstehenden Kapitel in Form von „The Dark Age“ und „The Modern Age Of DC Comics.“

Deadpool – Die Kunst des Krieges

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Unistress kombiniert mit unendlich viel Arbeit kann einen echt töten…tot…dead…Deadpool! Ahja, die Review. Sorry nochmals für die aktuell unregelmäßige Berichterstattung bezüglich Neuerscheinungen. Was würde ich nur dafür geben mehr Zeit zum lesen und schreiben zu haben, aber was soll man machen? Vielleicht härtere Bandagen auffahren, tief durchatmen und in den Kampf ziehen? Zumindest das ist es, was Wade Wilson aka Deadpool mal mehr oder weniger durchdacht in seinen Abenteuern erlebt. Das aktuellste, in sich abgeschlossene Werk „Die Kunst des Krieges“ macht hierbei keine Ausnahme und wartet mit einer so haarsträubenden Handlung auf, wie wir es gewohnt sind und wie wir es uns vor allem wünschen.

Alles fängt damit an, dass Deadpool bei einem Auftrag die berühmten Schriften „Die Kunst des Krieges“ entdeckt und dabei die  (in seinen Augen) geniale Geschäftsidee entwickelt, das Werk als eigene Fassung herauszubringen und dadurch zu einem gefeierten Autor zu avancieren. Leider hat der Inhalt zum aktuellen Zeitpunkt keine Relevanz und so muss der Söldner mit der großen Klappe selbst für einen Konflikt sorgen, der sein Buch an die Spitze der Bestsellerliste katapultiert.

Was ist hierbei einfacher als die ohnehin kampfwütigen Bewohner in der Sphäre von Thor, Loki und Co. gegeneinander aufzustacheln und in den Krieg ziehen zu lassen. Selbstverständlich unter den immer wieder eingestreuten Tipps des Söldners, entliehen aus seinem in Entstehung befindlichem Buch. Als sich der Kampf dann tatsächlich bis auf die Erde ausweitet, mischen die Marvel All-Stars um die „Avengers“, „Spider-Man“, „X-Men“ und „Namor“ kräftig mit. Dadurch entsteht das wundervolle Chaos, wie es für die Geschichten um Deadpool obligatorisch ist. Wer hierbei auf ausgefeilte Logik, Tiefgang und Kontinuität aus ist, kann die Finger davon lassen. Sollte jemand jedoch auf popkulturelle Anspielungen, Alles-Scheißegal-Attitüde und ausufernde Action stehen, ist er hier genau richtig. Selbstverständlich gehen manche Witze auf Englisch besser auf (vor allem die vielen, vielen Wortspiele) als in der vorliegenden deutschen Ausgabe, aber die Übersetzer haben insoweit eine tolle Arbeit geleistet, als dass es sich immer noch sehr unterhaltsam liest.

Viel falsch konnte man ohnehin nicht machen, wenn man sich das Team hinter der Geschichte genauer ansieht. Auf der Autoren-Seite finden wir Peter David, der schon Anfang der 90er große Erfolge mit dem „Hulk“ feiern und in diesem Zuge sogar einen „Eisner-Award“ sein Eigen nennen durfte. Weitere Arbeiten, die man kennen könnte, wären „Spider-Man“, „Civil War“ und die Adaption von Stephen Kings „Dunkler Turm“-Saga. In der vorliegenden Ausgabe schafft er es der überdrehten Welt einen roten Faden zu verpassen, der trotz kleiner Ausflüge durch die vierte Wand und zahlreichen Szenen-Sprüngen deutlich sichtbar bleibt und nicht in die komplette Anarchie entgleitet. Bei so einer Hauptfigur keine Selbstverständlichkeit.

Scott Koblish übernimmt an der künstlerischen Front die Führung und schafft es die Gratwanderung zwischen lustig und ernst gekonnt umzusetzen. Genau das macht die Komik in vielen der Panels aus, die nicht nur mit flotten Sprüchen sondern auch mit zum brüllen komischer Gestik und Mimik überzeugen, die man gerne auch länger betrachten möchte. Vor allem in den zahlreichen Massen-Szenen findet man immer wieder kleine Geschichten, die einen zum Schmunzeln bringen. Dass der Zeichner schon Erfahrungen mit der Figur in dem Marvel-NOW!-Run zu „Wolverine/Deadpool“ sammeln konnte, ist sicherlich kein Nachteil. Zusätzliche konnte er schon zuvor Hand an zahlreiche Helden aus der ersten Reihe des Verlags anlegen und kann „Spider-Man“, „Wolverine“ und „Thor“ zu seinem Portfolio zählen. Das zahlt sich am Ende durch die souveräne Umsetzung der Story aus, die den Leser auf eine erneute Zusammenarbeit der Kreativen hoffen lässt.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass hier für gerade mal 12,99€ eine tolle Geschichte vorliegt, die man aufgrund des hohen Spaß-Faktors in einem Rutsch verschlingen kann. Wirkliche Überraschungen bleiben zwar aus und es ist auch nichts was die Ewigkeit überdauern wird. Trotzdem kriegt man hier, was man erwartet. Deadpool bleibt Deadpool und damit ein Must-Have für seine Fans.

Daredevil – Der Mann ohne Furcht

Heutzutage ist der Name Frank Miller in so einem Ausmaß mit Werken, wie „The Dark Knight Returns“, der „Sin City“-Saga oder „300“ verbunden, dass andere Veröffentlichungen oftmals in den Hintergrund rücken und für viele Leser meiner Generation (mit Ausnahmen in Form der Die-Hard-Fans) in Vergessenheit geraten. So ist es mit Robocop vs. Terminator geschehen und Daredevil bildet dabei auch keine Ausnahme. Als Comic-Leser, der nicht nur alle paar Monate am Kiosk vorbei schaut, weiß man, dass Miller an der Figur arbeitete und sie wie viele andere für die Ewigkeit verändert hat. Weitere Details fehlen oft. Die unsägliche Verfilmung mit Ben Affleck tat ihr übriges und der „Teufelskerl“ verschwand für den Mainstream zeitweise in der Versenkung.

Nun macht Panini Comics dem Helden in rot alle Ehre und bringt sein über zwanzig Jahre altes Abenteuer erneut unter die Leute. Diesmal ausgestattet mit exklusivem Bonusmaterial und auf der Erfolgswelle der gleichnamigen Netflix-Serie surfend, wird Daredevil wie einst ins rechte Licht gerückt.

Inhaltlich widmet sich die Geschichte den Ursprüngen des „Mannes ohne Furcht“ und zeichnet dabei zunächst seine Kindheit im trostlosen Viertel „Hell’s Kitchen“ nach, in welchem er mit seinem alleinerziehenden Vater wohnt und dabei ums tägliche Überleben kämpft. So ist Papa Jack dazu gezwungen als abgehalfterter Boxer für den Mob Geld einzutreiben, während sein Junge Matt sich auf den Straßen herumtreibt. Das gemeinsame Leben ändert sich jedoch radikal, als Matt nun im Teenageralter einem alten Mann das Leben rettet und dabei erblindet. Die radioaktiven Chemikalien, die ihm die Sehkraft rauben, schärfen jedoch seine restlichen Sinne und lassen ihn dahingehend seine Umgebung „mit anderen“ Augen wahrnehmen. Daraufhin fördert der mysteriöse „Stick“ das Talent und den Willen des Jungen. Als sich Jack jedoch eines Tages weigert bei einem manipulierten Boxkampf auf die Bretter zu gehen, kommt es zu einer schicksalhaften Wendung im Leben des zukünftigen „Daredevil“, der sich von nun an sowohl „privat“ als Anwalt als auch bei Nacht als Vigilant der Bekämpfung von Unrecht verschreibt.

Im Detail kommt es hierbei zu Miller-typischen Dialogen und extrem offener Gewaltdarstellung, die nur er mit seiner ganz eigenen Art vermitteln und immer wieder als sein Markenzeichen ausspielen kann. Selten habe ich bei Marvel-Werken so oft Knochen splittern und Blut fließen sehen (Ausnahmen sind nicht die Regel! Stichwort: Deadpool) und das ist gut so! Genau genommen unterstreicht es ungemein gut die schon generell rohe und schmutzige Atmosphäre, die einem in jedem Panel ins Gesicht zu springen scheint. Vor allem der parallele Verzicht auf das klassische Outfit lässt die Story nicht so abgehoben wirken, wie so manch andere „Männer in Unterhosen“-Geschichten. Man kann die groben Schnitzer in der Bibliographie dieses Autors vermutlich an einer Hand abzählen und die vorliegende Ausgabe gehört definitiv nicht dazu! Ich bin zwar eher in der DC-Welt angesiedelt, aber durch den Wegfall der oft poppigen Optik und des entsprechenden Strory-Tellings fühlte ich mich beim lesen sehr angesprochen.

Apropos Optik! Es ist in diesem Fall nicht so, als ob nur Millers Name auf dem Cover prangen würde. Auf der visuellen Seite finden wir niemand geringeren als John Romita Jr., dessen Werke man generationsübergreifend kennen sollte. Insbesondere Fans der „freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft“ ist er ein Begriff. Nachdem er zunächst mit „Iron Man“ seine ersten Erfolge bestreiten konnte, trat er in die Fußstapfen seines Vaters und wurde selbst als Zeichner von „Spider-Man“ zur Ikone der Szene. Ein weiteres Werk, welches viel Beachtung bekam, ist seine Zusammenarbeit mit Mark Millar, die in „Kick Ass“ mündete.

Sein Stil fügt sich extrem gut in die Story ein und entspricht ganz der rauen Handlung, die man von so einer Kooperation erwartet. Viele Zeichnungen erinnern teilweise sogar stark an den Strich des Autors, der aber nie imitiert und damit glücklicherweise nicht in den Hintergrund gerückt wird. Viele Details, ausdrucksstarke Mimik und lebendige Szenarien tragen ihren Teil dazu bei auch auf künstlerischer Ebene auf voller Länge zu überzeugen.

Alles in allem liegt hier für jeden Marvel- und Daredevil-Fan ein Standard-Werk vor, welches direkt aus der Zeit des Höhepunkts künstlerischen Schaffens beider Männer importiert wurde. Sollte man kein Freund des Verlags und ihrer Figuren sein, empfehle ich trotzdem zumindest einen Blick auf die abgeschlossene Geschichte zu werfen und sich selbst davon zu überzeugen, dass Miller und Romita Jr. über Grenzen hinweg qualitativ hochwertige Geschichten liefern können.

Rammstein kündigen erste Live-Termine für 2016 an!

© rammstein.de

© rammstein.de

Es hat schon lange in der Gerüchteküchen gebrodelt aber nun ist es endlich offiziell! Rammstein werden uns im Sommer die Ehre geben und als Headliner über die Festival-Bühnen Europas walzen. Weitere Termine sollen im Laufe der Zeit hinzu kommen:

AT / WIEN / Rock in Vienna / 03.-05.06.16 / VVK Start: 23.10.15

CH / LUZERN / Allmend Rockt  / 04.06.16 / VVK Start 23.10.15

GB / DONNINGTON / Download / 10.06.16 / VVK Start 23.10.15

FR / PARIS / Download / 12.06.16 / VVK Start 23.10.15

DK / ODENSE / Tinderbox / 23.-25.06.16 / bereits im VVK

DE / SCHEESSEL / Hurricane / 24.-26.06.16 / bereits im VVK

DE / TUTTLINGEN / Southside / 24.-26.06.16 / bereits im VVK

BE / WERCHTER / Rock Werchter / 01.07.16 / VVK Start wird noch bekanntgegeben

Batman: Arkham Manor

Arkham Manor Softcover

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die erste englischsprachige Ausgabe des Titels schon ein mal in den Händen hielt und von einem Kauf zurückschreckte, da mich nach einem erste Blick ins Heft der Zeichenstil merklich irritierte. Mein erster Gedanke war: „Sie wollen mit dem leicht Cartoon-haften Touch ein jüngeres Publikum ansprechen!“.

Wie sehr kann man sich irren. Panini Comics bringt nun die komplette Miniserie in einem Band heraus und lässt den Leser aus dem Staunen nicht mehr raus. Hier liegt eine düstere, brutale Geschichte um Batman vor, wie es sie nur im 21. Jahrhundert geben kann. Folter, Blut und Wahnsinn wirken durch den erwähnten Zeichenstil und damit Kontrast viel intensiver als sie es in einem „klassischen“ Heft jemals tun könnten. Hier wird deutlich mit den Erwartungen des Lesers gespielt und eine leicht surreale Atmosphäre erzeugt. Dazu aber gleich mehr.

Zunächst wollen wir uns der gelungenen Story um den Mitternachtsdetektiv widmen. Wie aufmerksame Leser der zweiwöchig erscheinenden Reihe „Batman Eternal“ sicherlich wissen, wurde die Anstalt für geisteskranke Kriminelle „Arkham Asylum“ zerstört und die Insassen müssen zwangsläufig umgesiedelt werden. Nur wo sollen all die mehr oder weniger prominenten Psychopathen untergebracht werden. Dass der Familiensitz der Waynes vor kurzem enteignet wurde, kommt der Stadt dabei gerade recht und aus Wayne Manor wird das titelgebende Arkham Manor.

Nun könnte man meinen, dass Bruce Wayne aka Batman sich zurücklehnen könnte, doch als ein Serienmörder in der Anstalt auftaucht, muss er sich unter einer falschen Identität einweisen lassen um den Fall aufzuklären. Dabei weiß er jedoch nicht, dass sein ärgster Feind samt neuem Gesicht und Namen ebenfalls im Irrenhaus sein Unwesen treibt. Aus dieser Konstellation heraus, entwickelt sich eine spannenden Geschichte, die mich tatsächlich von Seite zu Seite getrieben hat um herauszufinden wie sich alles auflösen wird. Verantwortlich dafür ist der Autor Gerry Duggan, der ursprünglich als Produzent für Film- und Fernsehen tätig war, bis er sich einen Ruf im Superheldengeschäft erarbeitet hat. Vor allem bei Marvel verdiente er sich seine Sporen bei „Deadpool vs. Hawkeye“ oder „Nova“ um später dem Star-Schreiber Scott Snyder als Koautor einer Batman-Geschichte beizuspringen. Im vorliegenden Band zeigt er ein ausgeprägtes Gespür dafür, wie man Spannung mit Schock-Momenten aber auch oftmals witzigen Szenen kombinieren kann. Vor allem Mr. Freeze dient in der Geschichte erstaunlicherweise oft als Humor-Garant.

Auf der visuellen Seite steht Shawn Crystal, der schon an „Deadpool“ und „Batman: Stadt der Sünde“ mitgewirkt hat. Wie schon erwähnt, hat sein Stil einen leicht cartoonesken Anstrich, der auf den ersten Blick abschrecken könnte aber bei genauerem hinsehen sofort mitreißt. Eine ähnliche Situation erlebte ich zum Beispiel beim „Superior“-Run von Spider-Man und bin auch in diesem Fall nachträglich schwer begeistert. Bei „Batman: Arkham Manor“ unterstreichen die teils übertriebene Mimik oder seltsame Anatomie die bizarre Story-Line und die passend dunkel aufgetragenen Farben tun ihr Übriges um auch den letzten Zweifel aus dem Weg zu räumen, dass es sich hierbei um leichte Kost für sehr junge Leser handeln könnte.

Genau genommen handelt es sich hier in meinen Augen um eine der besten und dichtesten Geschichten um den dunklen Ritter, die ich seit langem gelesen habe. Bei der Masse an Veröffentlichungen um Batman, stechen solche Perlen eben besonders heraus und haben einen entsprechenden Ehrenplatz in meinem Regal. Was diesen Superhelden anbelangt, spielt die Geschichte ganz oben mit. Solltet ihr auch große Fans wie ich sein, dann könnt ihr hier gedankenlos zugreifen und werdet es nicht bereuen.

Rockavaria 2016 – Erster Headliner bestätigt

Ich hatte letztes Jahr schon die Möglichkeit das neue Rock- und Metal-Festival in München näher kennen zu lernen und war, trotzt der oft zu lesenden Kritik, schwer begeistert und freue mich schon auf die Fortsetzung 2016! Nun wurde heute endlich der erste Headliner und der Vorverkauf der Early Bird-Tickets angekündigt.

Vom letzten mal schon große Namen gewohnt, darf es diesmal natürlich nicht kleiner werden. Die legendären Iron Maiden werden zu Gast in der bayerischen Landeshauptstadt sein! Die passenden Early Bird-Tickets (limitiertes Kontingent) für das Event vom 27. bis 29. Mai 2016 gibt es ab heute um 12 Uhr für 139 Euro zu haben!

http://www.myticket.de, http://www.ticketmaster.de, http://www.eventim.de, http://www.muenchenticket.de, http://www.rockavaria.de

Moby Dick

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Man kann selten von einem Vorteil reden, wenn man gewisse Werke der Weltliteratur nie gelesen hat. In meinem Fall gehört Herman Melvilles „Moby Dick“ dazu und wäre vermutlich auch von mir weiterhin links liegen gelassen worden, wenn Egmont Graphic Novel nicht vor kurzem eine Ausgabe zu genau dieser Geschichte herausgebracht hätte. Nicht, dass ich kein Interesse oder Muse hätte mich an solche Schinken heranzutrauen, aber das Thema hat mich als Buch nie wirklich interessiert. Nun habe ich mich mit der graphisch aufbereiteten Lektüre, die zum ersten mal im Jahr 1851 auf den Markt gebracht wurde, auseinandergesetzt und muss wirklich sagen, dass ich schwer begeistert bin.

Aber erstmal zum Inhalt, falls ich nicht der einzige sein sollte, der nur weiß, dass ein gejagter weißer Wal mit dem titelgebenden Namen in der Story auftaucht. Der junge Ismael heuert auf dem Walfänger „Pequod“ als Matrose an, um die Welt auf dem weiten Meer kennen zu lernen und macht dabei mit dem geistig und körperlich versehrten Kapitän des Schiffes Ahab Bekanntschaft. Diesem wurde vor langer Zeit bei einem Jagdausflug ein Bein vom sagenumwobenen Tier abgerissen und an diesem will der alte Mann nun Rache nehmen. So schwört er seine Mannschaft mit Ritualen und seiner bloßen Präsenz auf eine Jagd ein, die für einige den sicheren Tod bedeuten kann. Das Schiff läuft aus und die Geschichte nimmt ihren unausweichlichen Gang…

Ab hier möchte ich ungern weitere Details verraten, um für diejenigen, die die Geschichte noch nicht kennen sollten, die Spannung zu erhalten.

Was die visuelle Umsetzung anbelangt, hat es mit Christophe Chabouté genau der richtige Mann für dieses Projekt erwischt. Dieser arbeitet in einem komplett schwarz-weißen Stil ohne jegliche Schattierungen. Diese Machart gibt der Geschichte einen, in meinen Augen, angenehm düsteren Touch. Nach all den bekannten Parodien und kitschigen Abhandlungen in allen erdenklichen Medien, empfinde ich es hier als tolle Abwechslung. Durch die harten Konturen und die detaillierte Ausarbeitung von Figuren (vor allem der Mimik) und Umgebung wirkt die Szenerie dabei durchgängig lebendig und zieht den Leser in ihren Bann und damit in die Welt des Herman Melville. Dafür, dass Chabouté schon eine Vielzahl an Werken veröffentlicht hat, ist es für mich umso erstaunlicher, dass ich ihn erst jetzt entdeckt habe. Notiert euch diesen Namen!

Ich habe zwar, wie schon erwähnt, das Ursprungswerk nie gelesen, wage aber zu behaupten, dass die Umsetzung sehr gut gelungen ist und zu den besten ihrer Gattung gehört. Atmosphäre, Inhalt und Darstellung harmonieren so gut miteinander, dass ich diese Graphic Novel guten Gewissens jedem empfehlen kann, der sich für entsprechende Themen begeistern kann. Jedem anderen sei zumindest ein Blick ins Buch ans Herz gelegt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim lesen!

Hier geht es zur Leseprobe!

Feuer und Stein – Predator

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Nachdem ich schon das Glück hatte die ersten drei Bände der erfolgreichen „Feuer und Stein“-Saga von Cross Cult zu besprechen, ist vor kurzem endlich die Abschlussausgabe „Predator“ in meinen Briefkaste geflattert.

Diese greift wieder die Geschichte um den Söldner Galgo auf, der nach einer gescheiterten Mission sein Schiff „Perses“ und damit sich selbst in Sicherheit bringen möchte. Was er nach dem Angriff der Predatoren im Vorgänger-Band nicht mitbekommen hat, ist jedoch, dass er einen blinden Passagier mitgenommen hat, der ganz andere Pläne hat. Der Predator „Ahab“ (wie er im Laufe der Geschichte von den anderen Figuren betitelt wird) möchte die ultimative Trophäe in Form eines „Konstrukteurs“ in den Händen halten und zwingt dementsprechend den verängstigen Piloten dazu den Kurs auf den infizierten Mond zu nehmen, auf dem das Chaos seinen Anfang nahm.

Auf diesem findet nun das ungleiche Duo die zu einer Handvoll dezimierten Überlebenden der Katastrophe um Kapitän Angela wieder. Nun zu einer größeren Gruppe zusammengeschlossen, fängt die Crew an nach einem Fluchtweg aus ihrem Gefängnis zu suchen als plötzlich der mit der schwarzen Flüssigkeit infizierte Android „Elden“ auf LV-223 abstürzt und der Handlung eine erneute Wendung hinzufügt, die mit großen Schritten auf das offene Ende der Geschichte zusteuert.

Das dieser letzte Teil überhaupt nachzulesen ist, haben wir der Kurzgeschichte „Omega“ zu verdanken, die die Fäden der bis dato erzählten Geschichte nach der Haupt-Story zusammenführt, dem Leser aber selbst überlässt sich Gedanken darüber zu machen, was aus den übrig gebliebenen Charakteren wird. Ohne diese letzten Seiten wäre in meinen Augen ein viel zu großes Fragezeichen übrig geblieben, welches mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Nur mit dieser Erweiterung macht es Sinn, die vorangegangenen Bände überhaupt in eine Reihenfolge zu setzen. Man muss jedoch dem „Predator“-Autor Joshua Williamson zugute halten, dass er als einziger mit der Aufgabe betraut wurde, die vorhandenen Puzzle-Stücke zu einem Ganzen zu formen und dies auch sehr atmosphärisch und zum Teil sogar recht witzig in Szene setzt. So etwas wie Humor ist weder typisch für die Filme, auf denen die „Feuer und Stein“-Saga beruht, noch ist es ein Element, dass in den anderen Geschichten als Stilmittel verwendet wird. Trotzdem fügt es sich sehr gut in den Story-Strang ein und vermittelt dabei zwangsläufig ein frisches Lese-Gefühl, welches auch auf dieser Ebene für einen schönen Cut zwischen den Bänden sorgt. Somit gelingt der etwas schwierige Spagat vier eigenständige Geschichten kreieren zu wollen, die jedoch unter einer Zeitlinie zusammen kommen.

Das Finale wird dabei wieder von einem Künstler umgesetzt, der sich deutlich von seinen Vorgängern abhebt und dabei seine ganz eigene Art einbringt. Wenn es so etwas wie einen „klassischen Action-Stil“ gibt, beherrscht ihn Christopher Mooneyham souverän und erzeugt über mehrere Panels hinweg ein wunderbares Gefühl von Bewegung und Tempo, welches im positiven Sinne kaum Zeit zum durchschnaufen gibt. Zusätzlich nimmt sich der Künstler die Freiheit schon vorhandene Figuren aus dem Film-Universum in seinem Sinne zu modifizieren und kleine Easter-Eggs einzubauen, die nach Entdeckung für zusätzliche Heiterkeit sorgen. So ist zum Beispiel der nach dem Moby Dick-Jäger benannte Predator ähnlich übel zugerichtet wie sein Namensvetter und dadurch in seiner Wirkung noch martialischer. Als kleinen Kontrast trägt er jedoch den Schädel eines simplen Schnabeltiers als Halsschmuck. So ein exotisches Wesen musste wohl auch Teil seiner Trophäen-Sammlung werden.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass „Predator“ ein Muss für jeden Sammler der bisherigen Reihe ist, welches es dabei dank der schon erwähnten Kurzgeschichte schafft einen finalen Bogen über die „Feuer und Stein“-Saga zu spannen. Das hinterlässt wiederum ein gewohnt wohliges Gefühl der Vollendung einer Geschichte, wie es nur nach einer Reise über mehrere hundert Seiten eintreten kann. Science Fiction wird zwar vermutlich nie mein Steckenpferd im Bereich der Comics und Graphic Novels werden. Trotzdem beweisen Veröffentlichungen wie die hier vorliegende, dass das Genre spannende Unterhaltung bieten kann, ohne in das oft so naheliegende Klischee abzurutschen.

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