Der Tod von Wolverine

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Nachdem ich den großartigen Film „Logan“ gesehen habe, dachte ich mir, dass ich bei meiner nächsten Rezension thematisch bei Wolverine bleiben möchte. Selbiges gilt auch für die Grundstimmung bzw. thematische Anleihen um den Charakter. Dementsprechend kommt es mir sehr gelegen, dass Panini Comics Deutschland ein passendes Trade Paperback veröffentlicht hat: „Der Tod von Wolverine

Dem Titel entsprechend, könnt ihr euch sicherlich denken, wie die Geschichte ausgehen wird. Daher ist der Weg dorthin, der spannende Teil des Ganzen. Wie fleißige Leser bereits wissen, hat Logan seine Selbstheilungskräfte eingebüßt und ist daher sterblich wie jeder andere auch. Der einzige Vorteil den er gegenüber Feinden vorweisen kann, ist sein Adamantiumskelett samt Klauen. Doch genau dieses scheint auch der Ursprung des langsamen Verfalls des Helden zu sein. Da er direkt am Abwurfpunkt der Atombombe in Nagasaki war, wurde das Metall verstrahlt. Dank seines Heilfaktors, konnte Wolverine die Radioaktivität nicht viel anhaben, aber das hat sich nun offensichtlich geändert.

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©Panini Comics Deutschland

 

Leider bleibt dieser Umstand kein Geheimnis und es beginnt eine unerbittliche Jagd. Ein ominöser Geldgeber hat ein extrem hohes Kopfgeld auf Logan angesetzt und damit zeitgleich eine Horde Kopfgeldjäger auf den Plan gerufen. Als Wolverine jedoch herausfindet, dass er lebend gefangen werden soll, geht er in die Offensive und hinterlässt auf seiner Suche nach den Hintermännern eine Schneise der Zerstörung. Den Tod vor Augen, ist er fest entschlossen so zu sterben wie er gelebt hat: kämpfend!

Für dieses finale(?) Kapitel hat der Autor Charles Soule alle Geschütze aufgefahren, die für einen Abgesang von Nöten sind. Dramatik, Verzweiflung, Action und ganz viel Insider-Futter für die Fans. Das alles wird extrem blutig serviert, damit von vornherein keine Zweifel daran bestehen, dass es aufs Ende zugeht. Zwar ist die Story abgesehen vom finalen Twist und des eben beschriebenen Effektfeuerwerks etwas arm an Überraschungen und der Umfang für so ein Ereignis durchaus etwas gering, aber der Unterhaltungswert nimmt hierdurch keinerlei Schaden. Wie bei einem dramatischen Action-Film fiebert man ständig mit, obwohl eine emotionale Tiefe nur angedeutet wird. Im Endeffekt die Essenz einer Superheldengeschichte, die hier meisterhaft umgesetzt wurde.

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©Panini Comics Deutschland

 

Dieser Eindruck verfestigt sich nicht zuletzt aufgrund des unfassbaren Talents von Steve McNiven, der den Figuren fast schon greifbares Leben einhaucht und atmosphärische Landschaften kreiert, die auch ohne Dialog für sich selbst stehen können. Ein sehr angenehmer Stil, der sich stark realistisch gibt, aber das Groteske eines Comics nicht komplett unter den Tisch fallen lässt.

Diese Kombination aus spannendem Storytelling und einer extrem attraktiven Visualisierung macht „Der Tod von Wolverine“ zu einem Pflichtkauf für Fans und eine schöne Anschaffung für diejenigen, die es noch werden wollen.

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©Panini Comics Deutschland

 

LOGAN (Filmkritik)

 

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Foto Copyright: © 2017 Twentieth Century Fox

 

Nachdem ich den letzten Solo-Film um Wolverine als wirklich schwach empfunden habe und den ersten als mutlos, hat mich der nun (offiziell) letzte Auftritt des Mutanten wirklich positiv überrascht.

Erstmal zur Handlung selbst: Zwar spielt die Geschichte in der nahen Zukunft und suggeriert den Comic-Fans aufgrund des Titels eine Art Adaption des Meisterwerks von Mark Millar, besitzt daraus aber nur Anleihen, da eine wirkliche Verfilmung wohl kaum in das etablierte Filmuniversum der X-Men gepasst hätte.

Wir sehen Logan, der seinen Alias Wolverine abgelegt hat, als Limo-Chauffeur an der Grenze zu Mexiko seinen Lebensunterhalt verdienen, während sein geschundener Körper immer weiter zerfällt, da seine Selbstheilungskräfte mit der Zeit nachlassen. Was der genau Grund dafür ist, erfährt der Zuschauer nicht wirklich, aber eine Anspielung, die man im Detail dem Comic „Der Tod von Wolverine“ entnehmen kann, deutet an, dass ihn die Adamantium-Legierung über seinen Knochen langsam vergiftet. Eventuell ist eine schleichende Verstrahlung des Metalls schuld, da er in Japan unmittelbar beim Bombenabwurf in Nagasaki anwesend war.

Kurz darauf erfahren wir, warum sich unser Held abrackert. Er fährt täglich über die Grenze Mexikos um illegal erworbene Medikamente in seinem Versteck abzuliefern, in dem der 90-jährige Professor Charles Xavier im Sterben liegt. Nur durch die ihm zuteilwerdende Medikation können immer wieder auftretende Anfälle vermieden werden, die schon bei einem nicht näher beschriebenen Ereignis viele Verletzte und einige Tote gefordert haben. Dabei steht Logan der befreundete Mutant Caliban zur Seite, der die Fähigkeit hat andere Mutanten aufzuspüren. Die X-Men selbst existieren schon lange nicht mehr, seit einem viertel Jahrhundert wurden keine Kinder mit besonderen Fähigkeiten mehr geboren. Daher füllt James Howlett, wie Logan mit bürgerlichem Namen heißt, seinen Alltag mit der Hilfe für den Professor und gesteigertem Alkoholkonsum aus.

Dieses Gerüst wird aber sofort aufgebrochen, als ein kleines Mädchen in sein Leben tritt, dass dringend Schutz vor zunächst ominösen Verfolgern braucht. Daher bleibt dem Krallenschwinger und dem alten Mann nichts anderes übrig, als sie an einen sicheren Ort zu eskortieren. Während dieses Roadtrips in den Norden Amerikas realisiert unser Held, dass das Kind eine ganz besondere Verbindung zu ihm hat und gibt damit der Story einen neuen Spin…

Von der ersten Minute des Films an, schwebt eine Gewissheit mit, dass es sich um den letzten Auftritt Wolverines handelt, den Hugh Jackman inzwischen ganze 17 Jahre lang verkörpert. Der omnipräsente Zerfall des Körpers, der Verlust aller alten Kameraden und der passend staubig-kaputte Look der Umgebung sind nur die offensichtlichsten Anzeichen eines finalen Kapitels. Das Ganze wirkt von seiner Tonalität in keiner Weise überdreht oder künstlich pathosgeladen, wie es oftmals typisch für Filme dieses Genres ist. Man begegnet zwar vereinzelt Sprüchen und Situationen, die die jeweilige Szene etwas auflockern, aber an der mürrischen Stimmung ändert es über weite Strecken nichts.

Dazu kommen weitere Neuerungen, die dem überladen scheinenden Superhelden-Genre wirklich gut tun. Zum einen versucht sich der Regisseur James Mangold an wirklich tiefgründigen Dialogen, die nicht als reiner Füller zwischen Action-Sequenzen zu verstehen sind. Zum anderen wird an der physischen und verbalen Gewaltspirale gedreht, die wir in der Form höchstens von Deadpool kennen. Aufgespießte und abgetrennte Gliedmaßen und Köpfe, literweise spritzendes Blut und wirklich unvorhersehbare Tote lassen einen mehr als nur einmal überrascht zurück. Zusätzlich werden Dialoge mit einem ganzen Arsenal an Kraftausdrücken aufgefüllt, wie wir sie noch nie aus dem Mund eines Marvel-Helden gehört haben. Das R-Rating in den USA ist in jedem Fall nicht übertrieben. Diese Kombination gibt dem finalen Kapitel einer fast zwei Dekaden andauernden Odyssee, die wohltuende Seriosität, welche ich mir viel früher gewünscht hätte. Natürlich ist es nur eine Vermutung, aber ich denke, dass Deadpool in vielerlei Hinsicht eine neue Ära eingeleitet hat. Während die Dark Knight-Trilogie gezeigt hat, dass Superhelden nicht zwangsläufig in einer bunten Umgebung platziert werden müssen und der Söldner mit der großen Klappe auch Erwachsenen einen Zugang zum Genre geebnet hat, geht Logan den entscheidenden Schritt weiter und gibt auch nicht Comic-affinen Zuschauern die Möglichkeit einen Film in diesem Universum zu genießen.

Natürlich gibt es auch Punkte wie die Charakterentwicklung der Nebenfiguren, die teils auf der Strecke bleiben. Ich denke jedoch, dass es auf den rasanten Stilwechsel zurückzuführen ist, der keine ausgedehnten Vorgeschichten erlaubt. Auch die brachiale Gewalt könnte den ein oder anderen Liebhaber bewährter Kost abschrecken. Bei der überwiegend sehr gut umgesetzten Arbeit, wäre das alles jedoch gut zu verkraften. Alles in allem lässt sich feststellen, dass es sich bei „Logan“ nicht nur um wohl den besten Film aus dem X-Men-Franchise handelt, sondern um eine der besten Comic-Verfilmungen überhaupt. Daher kann ich nichts anderes, als eine uneingeschränkte Empfehlung für den baldigen Kinobesuch aussprechen!

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Foto Copyright: © 2017 Twentieth Century Fox

 

Über: Das letzte Aufgebot – Band 2

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Vor gut einem halben Jahr, habe ich über eine kontrovers diskutierte Reihe berichtet, die auch mit der Fortsetzung nicht gerade zimperlich bezüglich der Geschichte des zweiten Weltkriegs umgeht. Ich spreche natürlich von „Über„. Die gedruckte Umsetzung des Gedanken, was passiert wäre, wenn die Nazis tatsächlich im Besitz einer geheimen, den Kriegsverlauf ändernden Waffe gewesen wären. In diesem Fall wäre es der Wunsch der Faschisten, einen perfekten Menschen zu erschaffen, der in seiner Perversion so weit gesponnen wird, dass man bei einem Nazi mit Superkräften ankommt. Diese Versionen von Waffen in Menschengestalt hören auf so klingende Namen wie „Panzermensch“ oder Schlachtschiff„. Mit übermenschlicher Kraft und übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattet, haben sie die Möglichkeit im Alleingang ganze Reihen an Feinden in kürzester Zeit zu vernichten und durch ihre bestialische Herangehensweise Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu verbreiten.

In Band 2 sind die Alliierten inzwischen im Bilde, was die Nazis in der Hinterhand haben und dementsprechend entschlossen gleiches mit gleichem zu vergelten. So werden gleich von mehreren Seiten Kräfte angestrengt um eigene Versionen der „Supermenschen“ zu erschaffen. Auch an diesem Punkt versucht der Autor Kieron Gillen reale Begebenheiten aufzugreifen, um sie daraufhin seiner Vision anzupassen. So gehen die einzelnen Parteien entsprechend ihrer historisch belegten Kriegsstrategie vor. Japan schickt Kamikaze-Versionen ihrer neuen biologischen Waffe, während die Sowjetunion unter Stalin immense Verluste der eigenen Bevölkerung in Kauf nimmt, nur um einige wenige Übermenschen zu erschaffen.

Die Deutschen bleiben während der Handlung natürlich nicht außen vor. Hier werden zwar erneut reale Ereignisse im Licht der Fiktion präsentiert, aber zum Teil noch einen Schritt weiter konstruiert. Man merkt, dass der Autor im Verlauf seiner Arbeit Mut geschöpft hat, in seinen eigenen Zeitstrahl vorzudringen und sich nicht mehr darauf verlässt die bekannte Realität neu zu arrangieren. Der dadurch eingeschlagene Weg erscheint gleich viel frischer und die Lektüre dadurch spannender. Man muss sich natürlich darüber im Klaren sein, dass es sich um die gedruckte Version eines B-Movies mit überbrodelnder Gewaltdarstellung handelt, die Handlung jedoch nicht in Blut und Pathos ertränkt wird. Sie bleibt durchwegs interessant und spielt gekonnt ihre Stärken aus, was wiederum bitter nötig ist, da die Charaktere selbst leider recht eindimensional bleiben.

Die visuelle Umsetzung durch Canaan White erfolgt dabei wie schon beim Erstling auf einem soliden Niveau, dass zwar keine wirklichen Überraschungen bietet, aber stilistisch gut zur Handlung passt. Nach wie vor ist es manchmal schwierig die prominenten Teilnehmer des Krieges zu erkennen, die allesamt von ihrer Mimik recht statisch wirken. Zeitgleich schafft der Zeichner es aber gigantische Schlachten sehr dynamisch in Szene zu setzen. Man merkt, dass die Stärken bei brachialer Action und nicht in subtilen Momenten liegen.

Zusammengenommen kann man daher feststellen, dass es sich zwar defintiv nicht um leichte Kost handelt und Kinder die Finger davon lassen sollten, aber das Paket trotzdem nicht allzu schwer zu verdauen ist. Man kann sich die Lektüre wie einen Tarantino-Film mit weniger Humor und Raffinesse vorstellen. Immer noch unterhaltsam, aber von keiner bleibenden Qualität. Wen es also nach Blut und alternativer Historie dürstet, wird hier trotzdem gut bedient!

Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte

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Außergewöhnlich ist vermutlich das falsche Wort, weil es der hier vorliegenden Geschichte nicht gerecht werden würde. Es ist ein kraftvolles Meisterwerk, welches demonstriert, dass Comics nicht einfach Bilderbücher für die breite Masse sind, sondern als Ausdrucksform fungieren können, die kein Medium in der Form nachahmen kann.

Wenn man sich den Titel ansieht, könnte man sich natürlich die Frage stellen, inwieweit ein Superhelden-Comic die Grenzen sprengen kann, die das eigene Genre dem Produkt vorgibt. Nur sollte man nicht dem Trugschluss unterliegen, dass sich die Handlung im Universum des dunklen Ritters abspielt. Genaugenommen geht es aber um einen seiner Schöpfer oder wenn man es noch weiter präzisieren will, um einen der Macher hinter der erfolgreichen Zeichentrickserie „Batman: The Animated Series“ Anfang der 90er und damit einen der geistigen Väter Harley Quinns: Paul Dini.

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©Panini Comics Deutschland

Es ist die Geschichte einer persönlichen Tragödie, die einen kreativen Geist fast an der Wirklichkeit zerbrechen lässt und dessen Lebenswerk mit hinab reißt. Da die Story von Dini persönlich geschrieben wurde, bietet sich ein extrem intimer Einblick in dessen Gedankenwelt. Ihn dabei zu begleiten ist in Teilen schmerzhaft, rührend und motivierend zugleich. Er schafft es in der Beschreibung seiner lebenslangen Beziehung zu Batman und den mit ihm verbandelten Figuren eine Reflektionsfläche für jeden typischen Fan des dunklen Ritters zu erzeugen. Die Ausgrenzung, die man als Kind erfährt, wenn man sich nicht ins Bild fügt, die Abweisung beim anderen Geschlecht und die daraus resultierende Flucht in eine Welt voller Helden und Schurken, die als mentales Zuhause fungiert.

Man freut sich über Dinis Erfolge und die Erfüllung seines Traums, sein Hobby zum Beruf zu machen. Fünf Emmys, ein Harvey-, sowie ein Eisner-Award zeugen von der qualitativen Hochwertigkeit seines Schaffens. Zugleich ist man schockiert und verletzt, wenn man zusehen muss, wie ein so sanfter Geist von zwei Verbrechern fast zu Tode geprügelt wird und daraus eine solche Angst entwickelt, dass ihm die Arbeit an seinen Projekten fast unmöglich erscheint. Ein zufälliges Ereignis, dass in seiner Grausamkeit fast den Lebenssinn eines Künstlers ausradiert.

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©Panini Comics Deutschland

Doch auch hier begleiten ihn Batman, Joker, Poison Ivy, Two-Face und viele andere, um ihn in Zwiegesprächen, die nur Dini wahrnimmt, zu verführen, zu quälen oder ihm zu helfen. Am interessantesten sind dabei die selbstreferenziellen Passagen, wie der Streit mit dem Joker, in dem der Clownprinz des Verbrechens sich als „Muse für kranke Kreative“ bezeichnet und der Autor ihm Paroli bietet. Dadurch entsteht eine durchgehend spürbare Meta-Ebene auf der wir uns mit Paul Dini fließend zwischen Realität und Fiktion bewegen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die vierte Wand zum Leser durchbrochen wird (Deadpool, anyone?), aber auf eine Art und Weise, dass es einem Seelenstrip gleicht, hat man nur selten erlebt.

Passend dazu, wurde das Ausnahmetalent Eduardo Risso verpflichtet, der mit seinem variablen Stil, den Übergang zwischen psychischer und physischer Welt perfekt in Szene setzt. Ob kleine Kniffe, wie die von Panel zu Panel fortschreitende Gestaltung einzelner Charaktere (Skizze zur fertigen Figur), Verbeugungen vor den großen Zeichnern um die menschliche Fledermaus oder die Verwandlung eines Storyboards in den Fortgang der Geschichte – Risso scheint das gesamte Repertoire, was ihm zur Verfügung steht, auszuschöpfen.

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©Panini Comics Deutschland

Es ist die perfekte Symbiose zwischen einer öffentlichen Präsentation der eigenen Gefühle und der mutigen, doch kontrollierten Art ihrer Visualisierung. Dementsprechend kann man „Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte“ als modernes Meisterwerk bezeichnen, welches weder in der Sammlung eines Batman-Fans, noch generellen Comic-Lesers fehlen darf. Ein Band, den ich ohne weiteres, als einen der besten bezeichnen würde, den ich je gelesen habe.

MADs Meisterwerke: Spion & Spion

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Einige von euch werden es wissen, andere wiederum nicht: Ich bin Teil des Orga-Teams des Comicfestivals München und dementsprechend besonders glücklich, den vorliegenden Band besprechen zu dürfen. Warum? Weil der amtierende „Spion & Spion„-Zeichner Peter Kuper sich die Ehre gibt und als einer unserer Star-Gäste (neben Tom Bunk, Herbert Feuerstein uvm.) mit uns das 50-jährige Jubiläum des MAD-Magazins in Deutschland feiern wird! Passend dazu hat Panini Comics Deutschland sich etwas richtig feines einfallen lassen:

Das voluminöse Buch aus der Reihe „MADs Meisterwerke“ macht dem Titel alle Ehre und bringt mit „Spion & Spion“ alles mit, was sich das Satire-Herz wünschen könnte. So findet man das gesamte Werk von Antonio Prohias, seines Zeichens Erfinder der Kontrahenten. Darunter rund 150 Scharmützel aus seiner Feder, die erstmals in Farbe präsentiert werden!

Darüber hinaus wird das Gesamtwerk um einige Duelle des Prohias-Nachfolgers Peter Kuper erweitert, der seit 1990 die beiden Kontrahenten für das MAD-Magazin gestaltet. Doch es bleibt nicht nur bei den amüsanten Keilereien dieser „Kinder“ des Kalten Krieges (die ersten Auftritte fanden Ende der 60er statt). Es findet sich auch umfangreiches Bonusmaterial in Form von 15 Mini-Postern, Essays, Interviews, seltene Sketche, eine gezeichnete Prohias-Kurzbiografie durch den Altmeister Sergio Aragonés und vieles mehr. Im Endeffekt ein Gesamtpaket, dass dem geneigten Leser viel verspricht und noch mehr hält!

Der Band ist zum einen der perfekte Einstieg für angehende Fans des MAD-Magazins bzw. dieser beiden Ikonen, zum anderen aber auch eine schöne Ergänzung für Hobby-Historiker im Comic-Bereich. In jedem Fall bietet diese Ausgabe für alle Leser den lockeren aber zeitgleich bitterbösen Spaß, den man sich von „Spion & Spion“ erwartet.

Ich für meinen Teil bin begeistert und freue mich schon diesen Schmöker persönlich von Peter Kuper signieren zu lassen! Vielleicht sieht man ja auch den ein oder anderen von euch vor Ort?

Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles

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Endlich wieder in der Bloggosphäre! Bevor ich mit der Review von „Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles“ beginne, möchte ich nochmal kurz erklären, warum ich so lange (abgesehen von ein paar Gewinnspielen) abwesend war.

Zum einen bin ich zwar Student, aber entgegen aller Klischees muss ich durchaus so viel arbeiten, dass Hobbys zu bestimmten Phasen in den Hintergrund rücken müssen. Dazu gehört leider auch ZOMBIAC. Nachdem ich jedoch alle Prüfungen hinter mir gelassen habe, kann ich die wenige Freizeit, die ich genieße, endlich wieder in meine Leidenschaft investieren! Ich hätte schon gerne Anfang der Woche einen Beitrag verfasst, aber durch eine verschleppte Grippe war nicht daran zu denken einen Text zu veröffentlichen. Nun bin zwar immer noch ans Bett gefesselt, kann aber wieder einigermaßen klar denken. Jetzt aber genug von mir und hin zu dem, wofür ich eigentlich hier bin:

Der Titel des Comics wird vermutlich bei den meisten, wie bei auch bei mir, ein großes Fragezeichen hinterlassen. Wie wir alle wissen lebt der dunkle Ritter in einer fiktiven Version der USA, während die mutierten Schildkröten in der New Yorker Kanalisation hausen. Wenn man sich jedoch schon vorangegangene Crossover zwischen DC und anderen Verlagen ansieht, ist es gar nicht mal so selten, dass sich „unsere“ Welt mit der Batmans kreuzt. Schon Spawn und Spider-Man haben sich in der Vergangenheit zusammengeschlossen und gemeinsame Feinde bekämpft. Warum also nicht auch die Teenage Mutant Ninja Turtles, die in ihrer düster-zynischen Ursprungsfassung gar nicht mal so weit weg von der Stimmung in Gotham City entfernt sind?

Wie das Treffen tatsächlich zustande kommt, möchte ich hier um Spoiler zu vermeiden, nicht näher ausführen. Trotzdem kann ich vorausschicken, dass es sich weder erzwungen, noch unpassend anfühlt, diese Figuren auf denselben Seiten zu sehen.

Bezüglich der eigentlichen Story, verschlägt es wie der Titel schon suggeriert, die Turtles samt ihrem Meister Splinter in Batmans Heimat. Dort versuchen sie zunächst unauffällig zu bleiben, was durch die zeitgleiche Anwesenheit ihres Erzfeindes Shredder, samt seinem Foot-Clan nicht so einfach ist. So begibt sich das grüne Quartett immer wieder in die Konfrontation mit der Gefolgschaft des ominösen Ninjas. Natürlich bleibt sowas der menschlichen Fledermaus nicht verborgen und es kommt wie in den meisten Crossovern zunächst zu einem Missverständnis, aus dem schlussendlich eine Partnerschaft erwächst. Doch nicht nur unsere Helden werden zu Verbündeten. Shredder zieht in dieser abgeschlossenen Mini-Serie an einem Strang mit den klassischen Bösewichtern des DC-Universums, um seine sinisteren Ziele zu erreichen.

Als auch noch das sogenannte Mutagen ins Spiel kommt, welches für die Verwandlung der Turtles und ihres Meisters verantwortlich ist, kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen, die die Karten im Kampf der beiden Seiten neu mischen.

Alles in allem also eine wirklich unterhaltsame Story, die insbesondere die älteren Fans der Serien beglücken sollte. Neben der obligatorisch düsteren Stimmung des Hauptschauplatzes, kommt der Humor dank der Schildkröten mit der großen Klappe definitiv nicht zu kurz. So kommt es immer wieder vor, dass der Autor (James Tynion IV) sich einen kleinen Seitenhieb auf Batmans Geschichte, Ausstattung und Rückzugsort erlaubt. Dabei wirkt es weder unpassend, noch infantil. Man merkt, dass es dem Schreiber durchaus Spaß gemacht haben muss, die gegebenen Freiheiten zu nutzen.

Auf der visuellen Seite der Arbeit finden wir Freddie E. Williams II, der mit seinem malerischen Stil sowohl Batman, als auch die jugendlichen Ninjas sehr schön in Szene zu setzen weiß. Der Stil passt darüber hinaus ungemein gut zur Stimmung der Story, die eine Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit hält.

Als Fazit kann man dementsprechend ziehen, dass sich dieses überraschende Crossover ohne Hänger genießen lässt und mit einem runden Abschluss Fans beider Lager zufrieden stellen sollte. Ich war für meinen Teil zunächst skeptisch, ob sich so ein Aufeinandertreffen gut realisieren lässt und wurde dank der Lektüre dieses Bandes eines Besseren belehrt.

Daher kann ich nur eine Empfehlung aussprechen und euch viel Spaß beim lesen wünschen!

CHRISTO in Berlin und Gewinnspiel

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ZOMBIAC befindet sich immer noch in einer Art Zwangs-Pause aufgrund von Vorbereitungen für anstehende Uni-Prüfungen. Leider haben Gedanken zu Comics, klassicher Kunst und Gesellschaft kaum Platz zwischen Skripten zur frühen Neuzeit und Didaktik im Englisch-Unterricht.

Aber keine Bange: Nächste Woche starte ich wieder voll durch und ihr kriegt wieder regelmäßig Rezensionen um die Ohren gehauen. Bis dahin hätte ich aber etwas feines, womit ihr die Zeit überbrücken könnt.

Selbst diejenigen unter euch, die sich mit Kunst eher selten befassen, werden einige Projekte von Christo aufgrund der immer wieder breiten Berichterstattung mitbekommen haben. Wer hat nicht schon mal den eingewickelten Reichstag gesehen oder im letzten Jahr The Floating Piers? Insbesondere letztere Installation sollte den jüngeren unter uns aus den Nachrichten in Erinnerung geblieben sein. Hierbei wurde ein drei Kilometer langer Steg über die Fläche des Iseosees gebildet, der das Festland mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbunden hat. Der Clou an der Sache war jedoch, dass dieser Steg aus 70.000 Quadratmetern Stoff bestand, der über ein modulares Schwimmdocksystem aus 220.000 hochverdichteten Polyäthylwürfeln gelegt wurde. Durch die nun 16 Meter breite und 40 Centimeter hohe Verbindung, konnten Besucher zwischen den eben genannten Inseln hin und her laufen.

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Es handelt sich hierbei um das erste Großprojekt zwischen Christo und seiner 2009 verstorbenen Frau und Kollegin Jeanne-Claude, seit der Realisierung von The Gates im Jahr 2005.

Wie schon alle Projekte zuvor, wurde auch The Floating Piers ausschließlich durch den Verkauf von Christos Originalkunstwerken finanziert.

Passend zu diesem faszinierenden Kunstwerk, hat TASCHEN parallel ein Buch veröffentlicht, welches Skizzen, Modelle, Dokumente, Entwürfe und die vollständig dokumentierte Entstehungsgeschichte des Projekts beinhaltet. Dabei werden auch Details wie Genehmigungsverfahren oder die Stoffherstellung nicht außen vor gelassen. Dadurch wie die schöpferische Vorstellungskraft der Macher und der enorme Aufwand umso greifbarer.

Nun gibt es am 13. Februar die einzigartige Möglichkeit Christo im Berliner Flagshipstore des Verlags persönlich zu treffen und seine Bücher signieren zu lassen! Von 17-19 Uhr steht er den Besuchern zur Verfügung um die ein oder andere persönliche Widmung in einem persönlichen Exemplar von Verhüllter Reichstag, 75 oder eben The Floating Piers zu hinterlassen.

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Sollte es jedoch nächste Woche nicht nach Berlin verschlagen, habt ihr hier trotzdem die Möglichkeit ein signiertes(!!!) Exemplar von The Floating Piers euer Eigen zu nennen. Was ihr dafür tun müsst? Ganz einfach:

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  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 12.02.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.