75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen

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Als ich im Jahr 2011 das Comicfestival München besucht habe, war ich schon ein großer Fan der dort präsentierten Kunstform. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber leider noch kaum mit der Szene vernetzt, geschweige denn über den Output der relevanten Verlage informiert.

Dazu gehört aufgrund von entsprechenden Releases natürlich auch der TASCHEN-Verlag, der mir das erste Mal auf der eben erwähnten Veranstaltung durch den damals frisch auf den Markt geworfenen Band 75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen aufgefallen ist. Zu übersehen war das Werk auf jeden Fall nicht. In den typisch gigantischen Maßen (nur die SUMO-Ausgaben sind größer) und leuchtenden Farben zog es mich in seinen Bann und wäre ich nicht noch Schüler mit entsprechend geringem Einkommen gewesen, hätte ich mir schon damals dieses Buch zugelegt.

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Neben den offensichtlich quantitativen Merkmalen, war schon damals bekannt, welch unvergleichlicher Inhalt mit diesem Prachtband geliefert wird. Nicht umsonst wurde dieser im selben Jahr mit dem prestigeträchtigen Eisner-Award als bestes Buch mit Comic-Bezug ausgezeichnet. So ging ich auf die Suche nach einer gebrauchten Version, um auch in den Genuss dieses Must-Haves zu kommen, ohne gefühlt mein halbes Konto plündern zu müssen und fand schlussendlich eine reduzierte Fassung, die seitdem ein prominenten Platz in meinem Bücherschrank für sich eingenommen hat. Jahre später können neue Fans und diejenigen, die sich die XXL-Fassung nicht leisten konnten, endlich aufatmen und sich für nur ein Drittel des ursprünglichen Preises, eine bezüglich der Größe kleinere aber inhaltlich identische Version von 75 Jahre DC Comics besorgen.

Falls es tatsächlich jemanden geben sollte, an dem dieses Juwel zum Zeitpunkt der ursprünglichen Veröffentlichung vorbei gegangen sein sollte, möchte ich im Detail darauf eingehen, was den Käufer erwartet:

Auf stolzen 720 Seiten präsentiert uns der Herausgeber Paul Levitz, seines Zeichens ehemaliger Geschäftsleiter des legendären DC-Verlags, sowohl die Geschichte des im Titel prangenden Hauses, als auch die inhaltliche Ausrichtung einzelner Reihen im Laufe von fast acht Dekaden. In dieser Zeit begegnen uns mehr als hundert Mitarbeiter, die sich in den verschiedensten Arbeitsbereichen des Unternehmens eingebracht und dabei unzählige Charaktere erarbeitet haben, die zum großen Teil noch heute fester Bestandteil der Popkultur sind.

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Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, teilt sich das Buch entsprechend der bekannten Zeitalter der Comic-Geschichte (Golden Age, Silver Age, etc.) in mehrere Kapitel ein, die für sich einen schönen Überblick zu den Ereignissen der jeweiligen Epoche bieten. Wie es sich für eine Veröffentlichung bezüglich dieses Themas gehört, wird mit den bunten Bildchen nicht gespart und der geneigte Leser damit fast (im positiven Sinne) erschlagen. Diesbezüglich handelt es sich nicht nur um die Cover der wichtigsten Geschichten des Verlags, sondern auch um Schätze für Kenner, Ausflüge in bestimmte Subgenres des Mediums und zahlreiche Archiv-Fotos, die teils zum ersten Mal und exklusiv Eingang in ein Buch fanden.

Wem das nicht reicht, findet zusätzlich Passagen, die den Einfluss der DC-Releases auf die Popkultur beleuchten. In diesem Zusammenhang werden nicht nur offensichtliche Ereignisse wie die Adam West-Batman-Serie erwähnt, sondern auch moderne Verfilmungen, die insbesondere seit der Jahrtausendwende im Aufwind sind. Abgeschlossen wird der Band kurz vor Beginn der New 52-Reihe, die ohnehin einen nicht zu vergleichenden Einschnitt in das Kontinuum der uns bekannten Geschichten darstellt, welcher erst mit dem Rebirth-Reboot Rückgängig gemacht wurde.

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Sollten Leser darüber hinaus Interesse an der Geschichte des Verlags haben, aber der englischen Sprache nicht mächtig sein (in der standardmäßig bei TASCHEN veröffentlicht wird), gibt es ein schön übersetztes Beiheft, welches man sich nach der Bilderflut des Hauptbuches zu Gemüte führen kann.

Alles in allem stellt 75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen nicht einfach nur eine gute Informationsquelle in Bezug auf die Historie eines der relevantesten Comic-Verlage aller Zeiten dar, sondern kann, ohne zu übertreiben, als Standardwerk bezeichnet werden, welches man sich ohne irgendwelche Zweifel ins Regal stellen kann. Insbesondere durch die nun günstige Neufassung des Werks, kann es eigentlich keine Ausreden mehr geben. Also nichts wie hin zum nächsten Comic-Shop oder Bücherladen und ab in den Einkaufswagen damit!

TASCHEN Warehouse Sale + Gewinnspiel

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Zwei Mal im Jahr dürfen sich Fans von Design, Film, Malerei, Comics und anderen Kunst-Formen ganz besonders freuen: Der TASCHEN-Sale findet statt und bietet auch Fans mit kleinerem Geldbeutel die Möglichkeit, sich ein paar richtige Schmuckstücke ins Regal zu stellen.

Vom 22. bis 25. Juni können sich Besucher von TASCHEN.com mit Rabatten von 30-75%(!) eindecken und dabei aus der ganzen Bandbreite des Verlags schöpfen (bis zum 24. Juni in den Flagshipstores). Wenn ihr euch nicht sicher bezüglich einer Anschaffung seid, könnt ihr gerne durch meine Rezensionen stöbern. Einfach den Namen des Verlags in die Suchleiste eingeben und los geht’s!

Zur Feier dieses Events gibt es auch wieder eine feine Verlosung, die wohl den Großteil meiner Leser ansprechen sollte:

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75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen als Neuausgabe! Diese ist inhaltlich mit der gigantischen (mit dem Eisner-Award ausgezeichneten) Fassung für 150€ identisch, ist aber im neuen Format besonders lesefreundlich gestaltet und kann bald euch gehören! Was ihr dafür tun müsst? Euch bis zum 21.06. (23:59 Uhr) beeilen und folgendes durchführen:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Markiert einen Freund unter dem eben genannten Beitrag

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim schmökern!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 21.06.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

Mario Testino signiert in Berliner TASCHEN-Store!

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Wenn man auf die Fotografen der Reichen und Schönen zu sprechen kommt, dauert es nicht lange bis der Name Mario Testino fällt. Der Mann, der durch seine Fotos von Prinzessin Diana zum ersten Ansprechpartner des Adels wurde und durch seine Arbeiten für so gut wie jedes namhafte Modemagazin weltweite Berühmtheit erlangte, kommt nach Berlin um im TASCHEN-Flagshiptstore seine Bücher SIR und UNDRESSED zu promoten. Diese Gelegenheit können Besucher am 02. Juni (17:30-18:30 Uhr) nutzen, um sich eine Signatur dieser Legende zu sichern.

Es gehört nicht viel dazu, um zu verstehen, warum der gebürtige Peruaner so gut wie jeden Promi von Rang und Namen vor die Linse bekommen hat. Repräsentativ steht hierfür der eben erwähnte Band SIR, der über 300 zeitgenössischer Aufnahmen männlicher Ästhetik präsentiert. Jede Facette des starken Geschlechts wird in ausdrucksstarken Motiven festgehalten: Ob Dandy, Macho oder androgyner JünglingTestino bringt auch die verborgensten Seiten der Models zum Vorschein.

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©Mario Testino

Apropos Models. Es handelt sich dabei nicht um personifizierte „stock images“, sondern um die berühmtesten Vertreter ihres Geschlechts in Form von Sportlern wie David Beckham, Musikern wie David Bowie oder Schauspielern wie Josh Hartnet. Dabei werden ein ums andere Mal die Grenzen der Geschlechteridentitäten überschritten und damit ein noch spannenderer Blick auf die Bilder ermöglicht.

Wenn ihr euch zur Feier von Mario Testinos Besuch selbst von seinem Schaffen überzeugen wollt, habt ihr hier auf ZOMBIAC die Chance dazu! Ich verlose den eben angeschnittenen Band SIR, den ihr euch entweder persönlich in Berlin unterschreiben lassen oder einfach als schönen Blickfang in euer Regal stellen könnt!

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©Mario Testino

Das einzige was ihr dazu tun müsst, ist es den zu diesem Beitrag veröffentlichten Facebook-Post zu kommentieren und dabei eine/n Freund/in zu markieren! Das Ganze dauert bis Sonntag, den 28.05. um 23:59 Uhr. Eine Barauszahlung ist ausgeschlossen und der Gewinner wird per Facebook kontaktiert.

Viel Glück!

Anne Geddes: Small World

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Im Gegensatz zu Malern haben viele Photographen das schwere Los gezogen, oftmals nicht mit ihrem eigenen Werk assoziiert zu werden. Daher stammt allem Anschein nach auch der Eindruck, dass Photokünstler ihr Geld dadurch verdienen, nur auf einen Knopf zu drücken.

Auf Laien mag dies vielleicht zutreffen, aber die berühmtesten Vertreter ihres Berufsstands beweisen immer wieder aufs neue, dass mehr dahinter steckt. Neben einem guten Auge für das festzuhaltende Motiv wird auch ein Gefühl benötigt, das nicht nur durch mechanisch angeeignete Übung erreicht wird, sondern bei dem primär pures Talent eine große Rolle spielt. Dieses Statement trifft nicht zwangsläufig auf die Schöpfer ewig ikonischer Motive zu, sondern auch auf diejenigen, die ihren Bildern eine ganz persönliche Note geben und damit bewirken, dass sie als das angesehen werden, was sie schlussendlich sind: bildende Künstler.

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©Anne Geddes

Eine der bekanntesten Fälle in diesem Zusammenhang ist sicherlich Anne Geddes, die es mit ihren Baby- und Kinderporträts geschafft hat, jedem ein Begriff zu sein. Selbst wenn der Name manchen nicht sofort geläufig ist, wird spätestens beim Betrachten ihrer Werke ersichtlich, wer sie ist.

Schon seit 1992 erfreut sie Menschen weltweit mit ihren einzigartigen Ideen. Ob als Hase, Blümchen oder in den Leib zurückversetze Metamorphose zwischen Mutter und Kind – Ihre Fotografien berühren und büßen dabei auch nach Jahren nichts von ihrer Kraft ein. Zwar assoziieren die meisten Geddes Arbeit mit Postkartenmotiven oder Kalendern, doch das wird ihrer Gabe, sensibelste Momente auf Bilder zu bannen, nicht gerecht. Um sich ein differenziertes Bild ihres Schaffens zu machen, hat TASCHEN nun kurz vor Muttertag mit „Anne Geddes. Small World“ zum ersten Mal ihr nun fast 30-jähriges Gesamtwerk, inklusive bisher unveröffentlichter Aufnahmen, zusammengetragen.

Diesem wird nicht nur durch die den Bildern angemessene Größe des Buches Respekt gezollt, sondern vor allem mithilfe der liebevollen Aufbereitung, die sich nicht an der Chronologie ihres Schaffens, sondern am Wachstum der Kinder orientiert. Dementsprechend wird die Zeit im Mutterleib mit dem Titel „Anfänge“ betitelt, während thematisch an den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt („Ankunft„), die Entdeckung der Umgebung durch den unschuldigen Blick des Kindes („Wachstum„), sowie das Entwachsen aus der auf sich zentrierten Perspektive („Die nächsten Schritte„) aufgereiht wird.

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©Anne Geddes

Dabei wird die Vertrautheit zwischen der Fotografin und ihren Motiven sofort spürbar. Selten wurden Babys mit solch einer intensiven Lebendigkeit und zeitgleich einer schier unfassbaren Zerbrechlichkeit zum zentralen Bildinhalt einer Photographie gemacht. Dabei schafft es Anne Geddes die Intimität auch trotz Zuhilfenahme von teils sehr aufwändigen und liebevoll gestalteten Requisiten beizubehalten. So werden die Kleinen in verschiedenste Kostüme gekleidet und in fantasievolle Umgebungen versetzt, die eine fast natürliche Symbiose eingehen. Trotzdem wird das Ganze zu keinem Zeitpunkt ins Lächerliche gezogen, sondern versprüht geradezu einen subtilen Humor, der den Bildern nicht die Atmosphäre eines beliebigen Photoshoots gibt, sondern jedes Werk mit einem gewissen Etwas ausstattet.

Man muss keinen Kinderwunsch in sich tragen, um sich des Zaubers von „Small World“ bewusst zu werden. So findet man in den Werken die seltene Kombination aus Emotion und Ästhetik, die den Betrachter in eine Welt jenseits der rauen und bisweilen furchteinflößenden Wirklichkeit gleiten lässt. Um Babys und Kinder, die nun mal das Hauptmotiv von Anne Geddes Lebenswerk sind,  vor den dunklen Seiten dieser Gesellschaft zu schützen, hat sie vor vielen Jahren die Vereinigung Geddes Philanthropic Trust gegründet. Diese wird durch die Einnahmen ihrer Produkte finanziert und unterstützt mit beachtlichen Summen den weltweiten Kampf gegen Kindesmisshandlung und Verwahrlosung.

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©Anne Geddes

Anne Geddes widmet sichtlich all ihre Energie und Inspiration der Schönheit und Schätzung der jüngsten Erdbewohner unter uns und schafft dabei ein abgerundetes Gesamtwerk aus philanthropischen und künstlerischen Errungenschaften.

Ich für meinen Teil war zunächst etwas skeptisch, was dieses Buch anbelangt. Die Leser, die ZOMBIAC schon etwas länger verfolgen, wissen um mein Faible für bizarre Motive und dunkle Abgründe in allen Bereichen der Kunst. Dabei sticht der liebliche Bildband „Small World“ offensichtlich heraus. Jedoch hat mich die Zartheit der Motive und immense Kreativität der einzelnen Werke sofort und in jeder Hinsicht überzeugt. Wer hätte gedacht, dass ich, als Freund der dunklen Motive, während des Betrachtens eines Fotobandes fast durchgehend ein seliges Lächeln auf den Lippen tragen würde? Ja, es klingt fast schon Diabetes-auslösend süß, aber es entspricht der Wahrheit und hat mich zur Einsicht gebracht, dass auch Werke außerhalb der eigenen (primären) Interessen das Herz berühren können. Überzeugt euch selbst vom Zauber des Bildbandes Small World von Anne Geddes, dem auch ich selbst nicht widerstehen konnte. (P.S.: Bald ist Muttertag 😉 )

100 Manga Artists

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Der Manga als Kunstform ist schon seit vielen Jahren im westlichen Mainstream angekommen. Ob durch die auf RTL II ausgestrahlten Animes, den Hype um die Pokémon– oder Dragonball-Reihe: Der japanische Comic hat sich zum allgegenwärtigen Kultobjekt gemausert.

Leider gehen mit großem Erfolg auch viele Schattenseiten einher. Sowie beim westlich geprägten Comic, dominieren in der breiten Masse die Klischees. In diesem Fall glupschäugige Mädchen in Schuluniformen und abgedrehte Storys, die in ihrer süßen Form vermutlich unter anderem für Diabetes verantwortlich sind.

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© Yûji Aoki

Soweit die Vorurteile. Denen stellt sich nun TASCHEN mit dem neuesten Zuwachs der „Bibliotheca Universalis“ entgegen und veröffentlicht „100 Manga Artists„. Wie der Titel schon verrät, beinhaltet dieses 672 Seiten starke Werk Informationen über die wichtigsten Vertreter des Manga in alphabetischer Reihenfolge. Dabei werden auf jeweils 4-8 Seiten in knackiger Form biographische, als auch bibliographische Informationen über alte Meister und junge Talente geboten, die entsprechend dem Medium mit Bildern aus den Veröffentlichungen der genannten Personen unterstrichen werden.

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© Usamaru Furuya

Im Laufe der Lektüre sollte dann auch der letzte Zweifler seinen Blick auf diese traditionsreiche Kunst verändern. Die schiere Bandbreite auf erzählerischer und technischer Ebene zeigt eindrucksvoll wie viel hinter dem Oberbegriff des Manga steht. Es gibt natürlich Elemente, die die präsentierten Werke dem Genre zuordnen. Diese geraten aber schon auf den zweiten Blick in den Hintergrund. Genau wie in Europa oder den USA, haben die Künstler in Japan unterschiedlichste Einflüsse, die sie in ihre Arbeit einbauen und damit wiederum Alleinstellungsmerkmale kreieren. So stolpert man neben an Karikaturen erinnernde Figuren, über detailverliebte Landschaftsbilder, bis hin zum Ultrarealismus über alles was man sich in dieser Hinsicht vorstellen kann.

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© Osamu Tezuka

Damit fungiert „100 Manga Artists“ nicht nur als nützliche Enzyklopädie, sondern auch als Inspirationsquelle für vorhandene Leser oder diejenige, die es noch werden wollen. Ich für meinen Teil verspüre wieder den Reiz eine gute Geschichte aus Fernost zu schnappen und in die zeitgleich vertraute als auch fremd anmutende Welt abzutauchen. Dementsprechend gibt es von mir eine klare Empfehlung. Bei einem Preis von knapp 15 Euro, kann man auf jeden Fall nicht viel falsch machen!

Art Record Covers

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Seit nun fast 80 Jahren gehört die Verschmelzung von Bild und Ton unweigerlich zum Genpool der Popkultur. Dabei durchlebt diese Symbiose auf verschiedenen Ebenen immer wieder Veränderungen, die teils unvorhergesehene Folgen haben.

Angefangen als reines Marketinginstrument, entledigten sich die Plattenfirmen zunächst der eintönigen Verpackung ihrer Produkte und steigerten damit sowohl die Aufmerksamkeit potentieller Käufer als auch die Anzahl der abgesetzten Tonträger. Im nächsten Schritt wurde der Fernseher zum Kaminersatz im heimischen Wohnzimmer und damit zum Katalysator für die weitere Visualisierung der Musikindustrie.

Nun waren Plattencover und Booklets fester Bestandteil des Images und oftmals der erste Kontakt mit einem potentiell neuen Fan. Kein Wunder, dass auch viele etablierte Künstler, die tendenziell eher den Pinsel als das Mikro schwingen, die Chance gekommen sahen ihre Werke einem breiteren Publikum vorzustellen oder in Zusammenarbeit mit bestimmten Musikern den ohnehin vorhanden Bekanntheitsgrad zu festigen.

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Cover: Andy Warhol / Musik: The Velvet Underground and Nico / Album: The Velvet Underground and Nico / Jahr: 1967 / Label: Verve Records

Bis heute zieren Gemälde, Fotografien und Collagen die Front von CDs und nun wieder aufkommenden Vinyls. Sogar im Bereich des Streamings sind Bilder immer noch ein relevanter Faktor, um auf sich aufmerksam zu machen.

Da im Laufe der Jahrzehnte eine nicht geringe Auswahl an Kollaborationen zwischen den kreativen Kreisen zustande kam, ist es nicht verwunderlich, dass der für solche Themen immer passende TASCHEN-Verlag einen eigenen Band heraus gebracht hat, der sowohl der Kunst durch die Lautsprecher als auch dem Papier huldigt: Art Record Covers!

Hier werden rund 500 Cover präsentiert, die den Musikliebhabern unter uns in großer Zahl bekannt sein dürften. Genre-Grenzen spielen bei so manch ikonischer Veröffentlichung keinerlei Rolle. Ob Velvet Underground, die Beatles, Metallica oder Tyler the Creator – Sie alle verbindet der Rückgriff auf Talente, die auch außerhalb der Musik-Gemeinde ihre Fußabdrücke hinterlassen haben. Ein Andy Warhol war zum Beispiel schon als junger Illustrator für Columbia Records tätig, bevor sein unvergleichlicher Stil die Welt eroberte. Selbst Jahre später kehrte er Musikern jedoch nicht den Rücken. 1967 erblickte das Debütalbum der eben erwähnten Velvet Underground mit dem berühmten Bananen-Cover das Licht der Welt.

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Cover: Keith Haring / Musik: Emanon / Album: The Baby Beat Box / Jahr: 1986 / Label: Pow Wow Records

Auch für Schockmomente konnte die ein oder andere Aufmachung verwendet werden. Andres Serrano, ein Enfant Terrible unter den Fotokünstlern, konnte zum Beispiel mit den Bildern zu den Metallica-Alben „Load“ und „Reload“ Aufmerksamkeit erregen, in dem er für seinen typischen Stil Sperma, Blut und Urin zum Teil seines Werks werden ließ. An anderer Stelle reicht schon der Name des Künstlers um Schnappatmung zu erzeugen. H.R. Giger oder Mark Ryden sprechen mit ihrem individuellen und weit über Kenner bekannten Stil für sich selbst.

Dabei reden wir hier nur über die Spitze des Eisbergs. Der Herausgeber Francesco Spampinato, seines Zeichens Kunsthistoriker und Künstler, hat über 3.000 Cover durchgesehen, um die in seinen Augen relevantesten 500 heraus zu suchen. Auf diese verteilen sich ganze 270 Vertreter der bildenden Künste in alphabetischer Reihenfolge, die eindrucksvoll darlegen, dass die Vereinigung der beiden Universen bis heute ihre Berechtigung und trotz Digitalisierung eine Zukunft hat.

Nach der Lektüre, die den Leser tatsächlich das ein oder andere mal überrascht, hat man in jedem Fall selbst wieder Lust durch die eigene Sammlung zu wühlen und herauszufinden, welche Namen sich wohl hinter den Bildern verstecken. So habe ich mich plötzlich an das Werk Gottfried Helnweins erinnert, der seine Arbeit in Rammsteins „Sehnsucht“ und Marilyn MansonsThe Golden Age of Grotesque“ hat einfließen lassen. Oder Richard Kern, den TASCHEN-Fans primär durch seine Fotoarbeiten zu „New York Girls“ kennen sollten und der seine Themen rund um Gewalt, Sex und Fetischismus auch auf Alben-Cover ausweitete.

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Cover: Mark Ryden / Musik: Tyler, The Creator / Album: Wolf / Jahr: 2014 / Label: Odd Future Records

In jedem Fall ist Art Record Covers in vielerlei Hinsicht ein Appetizer für eine eigene Entdeckungsreise, aber auch für sich ein Genuss fürs Auge und nach der Neuentdeckung einiger Musiker auch fürs Ohr. Dementsprechend kann ich den Band jedem empfehlen, der sich mit Musik, Malerei und Fotografie mehr auseinandersetzt, als mit dem Finger auf dem Smartphone drüber zu wischen. Es lohnt sich!

TASCHEN: Steve Schapiro-Besuch und -Verlosung

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Es ist wieder soweit und ihr könnt euch erneut über ein schönes Gewinnspiel in Zusammenarbeit mit dem TASCHEN-Verlag freuen.

Erneut ist ein hochkarätiger Besuch der Anlass für diesen Beitrag und die dazu passende Verlosung. Genaugenommen stattet am 08. April (15-16:30 Uhr) niemand geringeres als der legendäre Fotograf Steve Schapiro dem Berliner TASCHEN-Flagshipstore (Schlüterstraße 39) einen Besuch ab.

Selbst wenn euch der Name auf Anhieb nichts sagen sollte, werdet ihr seine Bilder mit Sicherheit schon gesehen haben. So hat er nicht nur Cover-Photos für namhafte Zeitschriften wie Time, Sports Illustrated, People oder Life gestellt, sondern reiste auch mit dem Autoren James Baldwin durch die Südstaaten für das letztgenannte Magazin. Dort lichtete er Momente und Personen der Bürgerrechtsbewegung ab, die in ihrer Wirkung auch heute noch unvergessen sind. Martin Luther King Jr., Rosa Parks, Fred Shuttlesworth oder Jerome Smith – Sie alle standen vor seiner Linse. Hinzu kam historische Ereignisse wie der Marsch auf Washington oder der Selma-Marsch.

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In diesem Zusammenhang hat TASCHEN nun den Band „The Fire Next Time“ veröffentlicht, welches im traditionellen Hochdruckverfahren, auf zwei verschiedenen Papiersorten gedruckt wurde und im edlen Schuber geliefert wird.

Inhaltlich wird hier das gleichnamige Essay des schon erwähnten Autoren und Bürgerrechtlers James Baldwin (1924-1987) präsentiert, welches in der US-amerikanischen Diksussion um den „Alptraum der Rassenfrage“ nichts an seiner Aktualität verloren hat. Unterstrichen wird das auf 1.963 Exemplare limitierte Werk mit den ikonischen Fotografien Schiparos, den Besucher nächsten Sonntag persönlich treffen können.

Um diesen Besuch auch außerhalb der Grenzen Berlins zu zelebrieren, verlose ich in Zusammenarbeit mit dem TASCHEN-Verlag sein Buch „Barbara Streisand„, dass stellvertretend für die Mitarbeit des Fotografen an über 200 Filmen steht (u.a. Taxi Driver, Asphalt Cowboy, Der Pate III).

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Wenn ihr den Band haben wollt, müsst ihr nur folgende Dinge erledigen um in den Lostopf zu kommen:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 07.04.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

CHRISTO in Berlin und Gewinnspiel

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ZOMBIAC befindet sich immer noch in einer Art Zwangs-Pause aufgrund von Vorbereitungen für anstehende Uni-Prüfungen. Leider haben Gedanken zu Comics, klassicher Kunst und Gesellschaft kaum Platz zwischen Skripten zur frühen Neuzeit und Didaktik im Englisch-Unterricht.

Aber keine Bange: Nächste Woche starte ich wieder voll durch und ihr kriegt wieder regelmäßig Rezensionen um die Ohren gehauen. Bis dahin hätte ich aber etwas feines, womit ihr die Zeit überbrücken könnt.

Selbst diejenigen unter euch, die sich mit Kunst eher selten befassen, werden einige Projekte von Christo aufgrund der immer wieder breiten Berichterstattung mitbekommen haben. Wer hat nicht schon mal den eingewickelten Reichstag gesehen oder im letzten Jahr The Floating Piers? Insbesondere letztere Installation sollte den jüngeren unter uns aus den Nachrichten in Erinnerung geblieben sein. Hierbei wurde ein drei Kilometer langer Steg über die Fläche des Iseosees gebildet, der das Festland mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbunden hat. Der Clou an der Sache war jedoch, dass dieser Steg aus 70.000 Quadratmetern Stoff bestand, der über ein modulares Schwimmdocksystem aus 220.000 hochverdichteten Polyäthylwürfeln gelegt wurde. Durch die nun 16 Meter breite und 40 Centimeter hohe Verbindung, konnten Besucher zwischen den eben genannten Inseln hin und her laufen.

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Es handelt sich hierbei um das erste Großprojekt zwischen Christo und seiner 2009 verstorbenen Frau und Kollegin Jeanne-Claude, seit der Realisierung von The Gates im Jahr 2005.

Wie schon alle Projekte zuvor, wurde auch The Floating Piers ausschließlich durch den Verkauf von Christos Originalkunstwerken finanziert.

Passend zu diesem faszinierenden Kunstwerk, hat TASCHEN parallel ein Buch veröffentlicht, welches Skizzen, Modelle, Dokumente, Entwürfe und die vollständig dokumentierte Entstehungsgeschichte des Projekts beinhaltet. Dabei werden auch Details wie Genehmigungsverfahren oder die Stoffherstellung nicht außen vor gelassen. Dadurch wie die schöpferische Vorstellungskraft der Macher und der enorme Aufwand umso greifbarer.

Nun gibt es am 13. Februar die einzigartige Möglichkeit Christo im Berliner Flagshipstore des Verlags persönlich zu treffen und seine Bücher signieren zu lassen! Von 17-19 Uhr steht er den Besuchern zur Verfügung um die ein oder andere persönliche Widmung in einem persönlichen Exemplar von Verhüllter Reichstag, 75 oder eben The Floating Piers zu hinterlassen.

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Sollte es jedoch nächste Woche nicht nach Berlin verschlagen, habt ihr hier trotzdem die Möglichkeit ein signiertes(!!!) Exemplar von The Floating Piers euer Eigen zu nennen. Was ihr dafür tun müsst? Ganz einfach:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 12.02.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

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Zeitlos. Ein Wort, dass nur auf wenige Filme zutrifft. Ein Stück moderne Unterhaltung, dass Generationen an Herzen höher schlagen lässt. Wer hat keine Träne bei „Der König der Löwen“ vergossen, mit Balu beim „DschungelbuchWie wärs mal mit Gemütlichkeit angestimmt oder bei modernen Meisterwerken wie „Alles steht Kopf“ einen Kloß im Hals bekommen? Zwischen all diesen Werken liegen Jahrzehnte und keins von ihnen scheint aus der Zeit gefallen oder an eine bestimmte Altersgruppe gerichtet zu sein. Ein Kunststück, dass nur ein Studio hinkriegt und dem der Erfolg seit dem Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts recht gibt. Die Rede ist selbstverständlich von Disney und den unzähligen Zauberwelten, die auf Leinwand gebannt jung und alt staunen lassen.

Schon zu Lebzeiten von Walt Disney strotzte der Output seines Teams vor Innovationen und Ansätzen, die Mitbewerber vor Neid erblassen ließen. Neuartige Techniken der Animation, Konzentration auf Charakter-Entwicklung statt auf reine Gags, Story-Boards und der erste abendfüllende Zeichentrickfilm in Form von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ – Nur die Spitze des Eisbergs an fantastischen Neuerungen, die zu ihrer Zeit Revolutionen in der Branche gleich kamen. Daher ist es fast schon verwunderlich, dass erst in diesem Jahr eine lückenlose Aufarbeitung der Filme unter den Fittichen des Studio-Gründers veröffentlicht wurde.

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Welcher Verlag käme dafür besser in Frage als TASCHEN? Wenn man sich die Publikationsgeschichte ansieht, weiß man, dass in Sachen lückenloser Dokumentation kaum ein anderes Unternehmen an die verlangte Qualität heran reicht.

Das dies nicht einfach so dahingesagt ist beweist „Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921-1968“ auf fulminante Art und Weise als weiterer Zuwachs der „Archiv“-Reihe nach Stanley Kubrick, James Bond und Charlie Chaplin. Es wird auf jede Veröffentlichung eingegangen, ob diese nun dem Mainstream bekannt oder nur für Kenner einen Begriff darstellt. Angefangen bei den „Laugh-o-Grams“, die als Zubrot entstanden, über die „Silly Symphonies“, die vielen als solche kein Begriff sind aber mit Sicherheit schon mal gesehen wurden, bis hin zu den vielen Spielfilmen, die teils erst lange nach der jeweiligen Veröffentlichung zum Legenden-Status gelangt sind.

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Dabei wird nicht einfach trocken über den Entstehungsprozess hinweg gegangen, sondern  lebhaft mit Kommentaren der Künstler, Produzenten und anderer kreativer Köpfe ein greifbares Bild der beschriebenen Zeit erzeugt. Untermalt wird das Ganze wie üblich mit einer üppigen Fülle an teils exklusivem Bildmaterial. Dazu gehören Film-Zellen, Sketche, Dokumentationen aus dem Alltag der Mitarbeiter und Bebilderungen zu Werken, die den meisten Lesern wohl nicht bekannt sein sollten. Auf den knapp 620 Seiten beschäftigt sich der Herausgeber Daniel Kothenschulte zwar primär mit den Langfilmen, lässt aber auch Fachleute im Bereich der Propaganda-Filme während des zweiten Weltkriegs zu Wort kommen und räumt den vielfach unterschätzten Kurzfilmen des Studios einen gebührenden Platz ein. Auch prekäre Themen wie Rassismus („Onkel Remus’ Wunderland“ [1946]) oder an den Kassen gefloppte Produktionen werden angesprochen und nicht zur Image-Glättung ausgeblendet.

Dadurch bietet sich ein allumfassendes Bild der goldenen Ära unter dem Genie Walt Disney, welches Nostalgiker schwelgen, Fans verzücken und Laien staunen lässt. Ich persönlich wüsste nicht was man als Liebhaber oder Interessent, sowohl qualitativ als auch quantitativ diesem Band ankreiden sollte. Persönlich sehe ich schon der Fortsetzung entgegen. Welchen Teil der Walt Disney-Geschichte diese abdecken soll, ist zwar noch nicht bekannt, aber an einer Themen-Auswahl sollte es in diesem Fantasie-Universum definitiv nicht mangeln.

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Übrigens: Nicht mehr lange und es ist Weihnachten! 😉 Hätte ich dieses Prachtstück unter dem Christbaum, würde ich vermutlich in Schnappatmung verfallen! Damit macht ihr sicher jedem eine Freude!