Asterix – Der Papyrus des Cäsar

©2015 Les Éditions Albert René

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Zwei ganze Jahre mussten die Fans auf ein weiteres Abenteuer um Asterix und Obelix aus der Feder des neuen Kreativteams um den Autor Jean-Yves Ferri und den Zeichner Didier Conrad warten. Nun ist es seit dem 22.10. endlich soweit und „Der Papyrus des Cäsar“ hat als Band 36 seinen Weg ich die Regale und vor allem in die Hände der Leser gefunden. Wer hat in den letzten Wochen nicht mindestens einmal täglich jemanden (egal welchen Alters) die Ausgabe lesend gesehen?

Man muss zwar sagen, dass man durchaus merkt, dass neue Künstler am Werk sind, aber das wohlige Gefühl ein Original in den Händen zu halten verblasst nicht. Vor allem der Raum, der so gut wie allen bekannten Charakteren eingeräumt wird tut sein übriges und vermittelt das typische „Asterix“-Feeling, welches wir seit bestehen der Serie kennen und lieben. Trotzdem ist vor allem durch den Aufhänger der Story ein sehr deutlicher Bezug zum Zeitgeist zu spüren, der in der Form vermutlich nicht in Originalbesetzung gelungen wäre. Zum Beispiel wurden sehr deutliche Anspielungen auf soziale Netzwerke und die Whistleblower-Affären eingebaut und damit ein bemerkenswerter Spagat geschlagen, der Kinder und Erwachsene zwar gleichermaßen unterhält, dafür aber komplett unterschiedliche Verständnis-Ebenen bedient.

©2015 Les Éditions Albert René

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Im Detail geht es darum, dass Cäsar in seinem Werk „Kommentare zum gallischen Krieg“ seine Erfahrungen mit dem unbezwingbaren gallischen Dorf auf Empfehlung seines Beraters Rufus Syndicus unterschlägt und damit die Geschichtsschreibung verfälscht. Dieses Kapitel gerät jedoch in die Hände des Aktivisten Polemix, der in eben genanntes Dorf aufbricht und die Niederschrift über diesen Weg veröffentlicht und damit das römische Reich erschüttert sehen will. Edward Snowden bzw. Julian Assange lassen dabei mehr als deutlich grüßen.

Als Ganzes liegt hier eine wirklich runde Geschichte vor, die durch den unkonventionellen Ansatz an Relevanz gewinnt und einen schön pointierten Schluss findet, der einen Bogen zu den Ursprüngen der Reihe schlägt und damit eine kleine Verneigung vor den Erfindern vollführt. Zeichnerisch wird man glücklicherweise nicht überrascht, denn die Optik der Figuren ist doch neben den tollen Geschichten das, was wir in gewohnter Form erwarten und auch in diesem Fall geliefert bekommen.

©2015 Les Éditions Albert René

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Alles in allem ein Pflichtkauf für Fans und für die, die es noch werden wollen. Denn wie alle anderen Storys, lässt sich auch diese Ausgabe für sich genießen, hat aber für alteingesessene Leser genug Anspielungen auf alte Abenteuer im petto. Wir dürfen uns zurecht auf weitere Veröffentlichungen von Ferri und Conrad freuen!

Weiterführende Informationen findet ihr unter www.asterix.com.