Review: Mustasch + Deville (22.10.2015, live in München)
An einem Donnerstag, nach 10 Stunden Uni, Arbeit und Schlafmangel bewegen mich wirklich sehr wenige Dinge aus dem Haus. Eine berechtigte Ausnahme kam am 22.10. in Form der schwedischen Rock/Metal-Combo „Mustasch“, die in ihrer Heimat unglaubliche Erfolge feiern, sich aber auch außerhalb der Grenzen eine treue Fan-Gemeinschaft erspielt haben.
Zunächst war ich recht verwundert über die recht wenigen Zuschauer, die zum Einlass da waren, da ich es gewohnt bin einen harten Kern an Fans anzutreffen, der sich um die Plätze in der ersten Reihe prügelt. Hier trudelten jedoch einzelne Grüppchen ein, die sich jedoch bei Beginn des Konzerts zu einer riesigen Masse zusammengefunden haben, um die Münchner Backstage Halle von vorne bis hinten auszufüllen.
Nun zum eigentlichen Geschehen. Natürlich ist das Quartett nicht alleine angereist, sondern hat sich einen Support aus Malmö in Form von „Deville“ eingepackt. Die Jungs machten mit ihrem an „Godsized“ erinnernden Stoner Rock einen echt guten Job als Anheizer. Während bei den ersten Tracks nur vereinzelt zustimmendes Nicken im Publikum zu verorten war, gingen die Leute gen Ende richtig steil und ließen die Matten kreisen. So schön aufgewärmt, waren die Fans perfekt auf einen bierseligen Abend mit den Mannen um Ralf Gyllenhammar vorbereitet. Mit dem neuen Album „Testosterone“ in der Hinterhand, ließen „Mustasch“ es sich natürlich nicht nehmen, ihre Setlist mit der Auskopplung „Breaking Up With Disaster“ einzuleiten.
Weiter ging es mit treibenden Nummern wie „Down In Black“ oder „Heresy Blasphemy“, die von Verschnaufpausen in Form ruhigerer Songs wie „Deep In The Woods“ durchzogen wurden und damit einer eventuellen Eintönigkeit entgegenwirkten. Dazwischen agierte die Band so nah an den Fans, dass man meinen könnte ein paar gute Freunde auf der Bühne spielen zu sehen. Ein immer wieder ausgestoßenes Prost und eine wandernde Whisky-Pulle taten ihr übriges um die Stimmung während und um Songs wie „Speed Metal“, „Thank You For The Demon“ und „Borderline“ zum überkochen zu bringen. Als Sahnehäubchen enterten auch noch „Deville“ nur in Unterhosen bekleidet die Bühne, um mit ihren Kollegen ein paar Schnäpse zu kippen. Bei der tollen Atmosphäre und den motivierten Musikern war es schlußendlich auch kein Wunder als man nach dem bunten Strauß an alten und neuen Hits eine Zugabe mit „Tara’s Song“ und „Parasite“ zum besten gab und ein zufriedenes München zurück ließ, welches sicherlich kaum die nächste Tournee erwarten kann.
Mehr Fotos vom Konzert findet ihr hier bei „Fuchse Fotografie„.
Setlist
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Breaking Up With Disaster
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Down In Black
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Heresy Blasphemy
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Mine
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Black City
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Testosterone
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Deep In The Woods
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Bring Me Everyone
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Drum Solo
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Speed Metal
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Thank You for the Demon
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I Hunt Alone
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Down to Earth
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Borderline
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Homophobic/Alcoholic
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Be Like a Man
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Double Nature
Zugabe
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Yara’s Song
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Parasite