Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte

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Es ist unglaubliche 66 Millionen Jahre her, seit die gigantischen Echsen, die wir heute als Dinosaurier kennen, ein für alle mal von der Erdfläche verschwanden und bis zum 19. Jahrhundert ein Mysterium blieben. Waren es Drachen, Monster oder eine Prüfung Gottes? Es gab viele Erklärungen für wenige Überreste, die oftmals nur zufällig entdeckt wurden.

Im 19. Jahrhundert begann sich das Interesse an den urzeitlichen Wesen erneut zu regen, als im Jahr 1830 der englische Wissenschaftler Henry De la Beche das erste Stück Paläokunst anfertigte und damit den Grundstein für etwas legte, was sich für 200 Jahre sowohl in Bezug auf Wissenschaft als auch Kunst etablieren sollte. Doch schon mit diesem ersten Bild kristallisierte sich das Problem heraus, dass diese Art der Malerei bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts begleiten sollte: Für die Kunst-Welt sind die Arbeiten nicht den Diskurs wert und für Wissenschaftler geben sie nicht das exakte Abbild dessen wieder, was sie verlangen.

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Laelaps
Charles R. Knight, 1897; ©American Museum of Natural History, New York

Natürlich entwickelte sich diese Nische von makaberen Fantasiewesen des Erstlings „Duria Antiquor“ bis zu den apokalyptischen Werken von Ely Kish sowohl auf technischer als auch inhaltlicher Ebene weiter. Trotzdem bestimmten statt Fakten immer Zeitgeist, gesellschaftliche Umbrüche und persönliche Präferenz des jeweiligen Künstlers die auf Leinwand gebannten Ergebnisse. Daher begegnen uns visualisierte Metaphern zum Herrschaftsanspruch bestimmter Politiker, die omnipräsenten Seeschlachten zu Zeiten Napoleons, sowie das plötzlich auftretende Bewusstsein um die Umwelt, verpackt in die darauf individuell gerichtete Sichtweise des Malers.

Deswegen ist es kein Wunder, dass mit extrem wenigen Ausnahmen kaum Originale in Museen hängen, sondern meistens ein Dasein in privaten Sammlungen, vergessenen Kammern und Kellern fristen. Um dem ein Ende zu setzen und der Paläo-Kunst die Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die sie verdient, machte sich die Herausgeberin Zoë Lescaze an die Arbeit um mit dem TASCHEN-Verlag ein wahres Denkmal zu publizieren. Mit Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte, ist es gelungen ein allumfassendes Werk auf den Markt zu bringen, dass einem Randgebiet des Kunstbetriebs ein unverhofftes Revival in der öffentlichen Wahrnehmung beschert.

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Tree of Life
Alexander Mikhailovich Belashov, 1984; ©Borrissiak Paleontological Institute RAS

Mit einem Vorwort des Künstlers Walton Ford, wird ein wie vom Verlag gewohnt üppig illustrierter Band eingeleitet, der bei der zufälligen Entdeckung eines Ichthyosaurus-Skeletts durch die Zimmermannstochter Mary Ann Anning einsetzt und mit dem Jahr 1990, passend im Weltuntergangs-Setting der schon erwähnten Ely Kish, endet. Neben den Kommentaren zu ausnahmslos allen Abbildungen, wird die Geschichte dieser urzeitlichen Darstellungen durch einen Essay von Zoë Lescaze eingeordnet.

In dieser Kombination bietet das Buch nicht nur etwas für Hobby-Paläontologen und Malerei-Verfechter, sondern auch für jeden von uns, der in seiner Kindheit und Jugend eine populärwissenschaftliche Publikation in den Händen hielt und sich an gruseligen, lustigen und interessanten Darstellungen aus einer Zeit erfreut hat, die man mit viel Fantasie nur erahnen konnte. Zwar sind die Zeiten klassischer Abbildungen vorbei und digitale Formate für jüngere Generationen greifbarer, aber an den Charme mit der Hand geführter Pinselstriche kommt nichts so schnell heran. Ein beeindruckender Beweis in XL-Format liegt mit Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte in jedem Fall vor.

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The Ichthyosaur and the Plesiosaur (Lias Period)
Edouard Riou; engraved by Laurent Hotelin and Alexandre Hurel, 1863; ©TASCHEN

 

Egon Schiele. Sämtliche Gemälde 1909-1918

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Jung, rebellisch, radikal und verstörend. Allesamt Attribute, die man zunächst wohl einem Individuum der zeitgenössischen Kunst zuschreiben würde. Ob sich diese nun in Musik, Malerei oder anderweitig Ausdruck verschafft, ist im ersten Schritt vermutlich nicht mal von Relevanz, da sich die damit im Zusammenhang stehenden Akteure in solchem Maße mit Provokationen zu übertrumpfen versuchen, dass der anvisierte Schock in der Bedeutungslosigkeit zu verpuffen droht.

Dabei bleiben die Originale, die sich in erster Linie durch ihre Schöpfung selbst definiert und die Reaktion der Umgebung als Nebenprodukt mitgenommen haben, bis zum heutigen Tag unvergessen. Die Rede ist dabei nicht von den Enfant Terribles der modernen Popkultur, sondern von ihrem personifizierten Vorläufer Egon Schiele, der als der wohl berühmteste Vertreter des Wiener Expressionismus, mit seinen verstörend offenen Malereien und Zeichnungen die Gemüter seiner Mitmenschen erhitzte und den nachfolgenden Generationen als Inspiration diente.

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Selbstbildnis mit Lampionblume, 1912 (Wien, Leopold Museum)

Der mit nur 28 Jahren Jahren an der spanischen Grippe verstorbene Künstler hinterließ trotz seines sehr kurzen Lebens, jedoch ein so umfangreiches Œuvre, dass man nicht umhin kommt von einem Jahrhundertalent zu sprechen. Es ist in dem Sinne nicht verwunderlich, dass ihm seine Begabung durchaus bewusst gewesen sein muss, wenn man von seinem auf dem Totenbett getätigten Zitat ausgehen möchte: „Nach meinem Tode, früher oder später, werden die Leute mich gewiß lobpreise und meine Kunst bewundern.

Es scheint in diesem Sinne nicht verwunderlich, dass sich diese Voraussage im vollen Umfang als wahr herausstellen sollte und der Name Schiele in seiner Beliebtheit eine Art zweite Renaissance erlebt. Diese nutzt nun der Herausgeber, Kunsthistoriker und ehemalige Direktor des Leopold Museums, Tobias G. Natter in Zusammenarbeit mit dem TASCHEN-Verlag um sämtliche Gemälde des Künstlers zwischen den Jahren 1909 und 1918 im XL-Format zu präsentieren und mit Experten-Beiträgen einzuordnen. Diese sind ausgewiesene Kenner in Bezug auf Schiele und haben schon zuvor grundlegende Werke zu dem Mann publiziert (u.a. Christian Bauer) oder ganze Ausstellungen kuratiert (u.a. Helena Peréna).

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Versinkende Sonne, 1913 (Wien, Leopold Museum)

Sie bieten mit ihren Texten die Möglichkeit Egon Schieles Leben chronologisch von seinen Anfängen, über seinen Durchbruch, seine Stil-Entwicklung, bis zu seinen letzten unter dem Eindruck des ersten Weltkriegs erlebten Jahre zu verfolgen und dabei die Einflüsse und Einschnitte zu entdecken, die zu seinem unverwechselbaren Stil führten: ausgezehrte, den Betrachter fixierende Gestalten, die drastisch dargestellte Sexualität und nicht zuletzt die unzähligen Selbstporträts, die den Berufsprovokateur zu der Legende formten, die sie heute ist.

Hinzu kommt ein ganzes Kapitel, welches sich nur mit dem literarischen Output des Mannes beschäftigt. Was in dem Zusammenhang nämlich vielen unbekannt sein dürfte, ist die Doppelbegabung Schieles, die sich in zahlreichen Gedichten äußerte, die vor seinen Malereien und Zeichnungen natürlich in den Hintergrund rückten, in diesem Band aber die Beachtung erfahren, die sie verdienen.

Wie es sich für eine TASCHEN-Publikation gehört, findet sich abschließend ein kurzer, aber aufschlussreicher Lebenslauf, sowie ein Katalog sämtlicher Gemälde, die in ihrer Kombination einen schönen Einstieg für Neuentdecker Schieles und eine willkommene Ergänzung für Kenner der Materie bieten.

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Stehendes nacktes Mädchen mit orangefarbenen Strümpfen, 1914 (Wien, Leopold Museum)
orangefarbenen Strümpfen, 1914

In diesem Sinne bietet Egon Schiele. Sämtliche Gemälde 1909-1918 die Qualität, die man vom Verlag gewohnt ist und die von der Tatsache, dass viele der 221 abgebildeten Gemälde für dieses Buch eigens neu fotografiert wurden, eindrucksvoll unterstrichen wird. Die Zusammenarbeit mit einer, wenn nicht sogar DER Koryphäe auf dem Gebiet der Wiener Kunst um 1900 wirkt dabei nicht als Überraschung, sondern als zwangsläufige Folge, um den etablierten Standard zu zementieren.

Daher kann ich nichts weiter, als eine vom ganzen Herzen kommende Empfehlung für die Anschaffung dieses Bandes aussprechen, der in keinem Regal eines Bewunderers der Wiener Kunst-Szene um die Wende des 20 Jahrhunderts oder jemanden, der es werden möchte, fehlen darf.

Art Record Covers

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Seit nun fast 80 Jahren gehört die Verschmelzung von Bild und Ton unweigerlich zum Genpool der Popkultur. Dabei durchlebt diese Symbiose auf verschiedenen Ebenen immer wieder Veränderungen, die teils unvorhergesehene Folgen haben.

Angefangen als reines Marketinginstrument, entledigten sich die Plattenfirmen zunächst der eintönigen Verpackung ihrer Produkte und steigerten damit sowohl die Aufmerksamkeit potentieller Käufer als auch die Anzahl der abgesetzten Tonträger. Im nächsten Schritt wurde der Fernseher zum Kaminersatz im heimischen Wohnzimmer und damit zum Katalysator für die weitere Visualisierung der Musikindustrie.

Nun waren Plattencover und Booklets fester Bestandteil des Images und oftmals der erste Kontakt mit einem potentiell neuen Fan. Kein Wunder, dass auch viele etablierte Künstler, die tendenziell eher den Pinsel als das Mikro schwingen, die Chance gekommen sahen ihre Werke einem breiteren Publikum vorzustellen oder in Zusammenarbeit mit bestimmten Musikern den ohnehin vorhanden Bekanntheitsgrad zu festigen.

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Cover: Andy Warhol / Musik: The Velvet Underground and Nico / Album: The Velvet Underground and Nico / Jahr: 1967 / Label: Verve Records

Bis heute zieren Gemälde, Fotografien und Collagen die Front von CDs und nun wieder aufkommenden Vinyls. Sogar im Bereich des Streamings sind Bilder immer noch ein relevanter Faktor, um auf sich aufmerksam zu machen.

Da im Laufe der Jahrzehnte eine nicht geringe Auswahl an Kollaborationen zwischen den kreativen Kreisen zustande kam, ist es nicht verwunderlich, dass der für solche Themen immer passende TASCHEN-Verlag einen eigenen Band heraus gebracht hat, der sowohl der Kunst durch die Lautsprecher als auch dem Papier huldigt: Art Record Covers!

Hier werden rund 500 Cover präsentiert, die den Musikliebhabern unter uns in großer Zahl bekannt sein dürften. Genre-Grenzen spielen bei so manch ikonischer Veröffentlichung keinerlei Rolle. Ob Velvet Underground, die Beatles, Metallica oder Tyler the Creator – Sie alle verbindet der Rückgriff auf Talente, die auch außerhalb der Musik-Gemeinde ihre Fußabdrücke hinterlassen haben. Ein Andy Warhol war zum Beispiel schon als junger Illustrator für Columbia Records tätig, bevor sein unvergleichlicher Stil die Welt eroberte. Selbst Jahre später kehrte er Musikern jedoch nicht den Rücken. 1967 erblickte das Debütalbum der eben erwähnten Velvet Underground mit dem berühmten Bananen-Cover das Licht der Welt.

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Cover: Keith Haring / Musik: Emanon / Album: The Baby Beat Box / Jahr: 1986 / Label: Pow Wow Records

Auch für Schockmomente konnte die ein oder andere Aufmachung verwendet werden. Andres Serrano, ein Enfant Terrible unter den Fotokünstlern, konnte zum Beispiel mit den Bildern zu den Metallica-Alben „Load“ und „Reload“ Aufmerksamkeit erregen, in dem er für seinen typischen Stil Sperma, Blut und Urin zum Teil seines Werks werden ließ. An anderer Stelle reicht schon der Name des Künstlers um Schnappatmung zu erzeugen. H.R. Giger oder Mark Ryden sprechen mit ihrem individuellen und weit über Kenner bekannten Stil für sich selbst.

Dabei reden wir hier nur über die Spitze des Eisbergs. Der Herausgeber Francesco Spampinato, seines Zeichens Kunsthistoriker und Künstler, hat über 3.000 Cover durchgesehen, um die in seinen Augen relevantesten 500 heraus zu suchen. Auf diese verteilen sich ganze 270 Vertreter der bildenden Künste in alphabetischer Reihenfolge, die eindrucksvoll darlegen, dass die Vereinigung der beiden Universen bis heute ihre Berechtigung und trotz Digitalisierung eine Zukunft hat.

Nach der Lektüre, die den Leser tatsächlich das ein oder andere mal überrascht, hat man in jedem Fall selbst wieder Lust durch die eigene Sammlung zu wühlen und herauszufinden, welche Namen sich wohl hinter den Bildern verstecken. So habe ich mich plötzlich an das Werk Gottfried Helnweins erinnert, der seine Arbeit in Rammsteins „Sehnsucht“ und Marilyn MansonsThe Golden Age of Grotesque“ hat einfließen lassen. Oder Richard Kern, den TASCHEN-Fans primär durch seine Fotoarbeiten zu „New York Girls“ kennen sollten und der seine Themen rund um Gewalt, Sex und Fetischismus auch auf Alben-Cover ausweitete.

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Cover: Mark Ryden / Musik: Tyler, The Creator / Album: Wolf / Jahr: 2014 / Label: Odd Future Records

In jedem Fall ist Art Record Covers in vielerlei Hinsicht ein Appetizer für eine eigene Entdeckungsreise, aber auch für sich ein Genuss fürs Auge und nach der Neuentdeckung einiger Musiker auch fürs Ohr. Dementsprechend kann ich den Band jedem empfehlen, der sich mit Musik, Malerei und Fotografie mehr auseinandersetzt, als mit dem Finger auf dem Smartphone drüber zu wischen. Es lohnt sich!

CHRISTO in Berlin und Gewinnspiel

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ZOMBIAC befindet sich immer noch in einer Art Zwangs-Pause aufgrund von Vorbereitungen für anstehende Uni-Prüfungen. Leider haben Gedanken zu Comics, klassicher Kunst und Gesellschaft kaum Platz zwischen Skripten zur frühen Neuzeit und Didaktik im Englisch-Unterricht.

Aber keine Bange: Nächste Woche starte ich wieder voll durch und ihr kriegt wieder regelmäßig Rezensionen um die Ohren gehauen. Bis dahin hätte ich aber etwas feines, womit ihr die Zeit überbrücken könnt.

Selbst diejenigen unter euch, die sich mit Kunst eher selten befassen, werden einige Projekte von Christo aufgrund der immer wieder breiten Berichterstattung mitbekommen haben. Wer hat nicht schon mal den eingewickelten Reichstag gesehen oder im letzten Jahr The Floating Piers? Insbesondere letztere Installation sollte den jüngeren unter uns aus den Nachrichten in Erinnerung geblieben sein. Hierbei wurde ein drei Kilometer langer Steg über die Fläche des Iseosees gebildet, der das Festland mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbunden hat. Der Clou an der Sache war jedoch, dass dieser Steg aus 70.000 Quadratmetern Stoff bestand, der über ein modulares Schwimmdocksystem aus 220.000 hochverdichteten Polyäthylwürfeln gelegt wurde. Durch die nun 16 Meter breite und 40 Centimeter hohe Verbindung, konnten Besucher zwischen den eben genannten Inseln hin und her laufen.

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Es handelt sich hierbei um das erste Großprojekt zwischen Christo und seiner 2009 verstorbenen Frau und Kollegin Jeanne-Claude, seit der Realisierung von The Gates im Jahr 2005.

Wie schon alle Projekte zuvor, wurde auch The Floating Piers ausschließlich durch den Verkauf von Christos Originalkunstwerken finanziert.

Passend zu diesem faszinierenden Kunstwerk, hat TASCHEN parallel ein Buch veröffentlicht, welches Skizzen, Modelle, Dokumente, Entwürfe und die vollständig dokumentierte Entstehungsgeschichte des Projekts beinhaltet. Dabei werden auch Details wie Genehmigungsverfahren oder die Stoffherstellung nicht außen vor gelassen. Dadurch wie die schöpferische Vorstellungskraft der Macher und der enorme Aufwand umso greifbarer.

Nun gibt es am 13. Februar die einzigartige Möglichkeit Christo im Berliner Flagshipstore des Verlags persönlich zu treffen und seine Bücher signieren zu lassen! Von 17-19 Uhr steht er den Besuchern zur Verfügung um die ein oder andere persönliche Widmung in einem persönlichen Exemplar von Verhüllter Reichstag, 75 oder eben The Floating Piers zu hinterlassen.

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Sollte es jedoch nächste Woche nicht nach Berlin verschlagen, habt ihr hier trotzdem die Möglichkeit ein signiertes(!!!) Exemplar von The Floating Piers euer Eigen zu nennen. Was ihr dafür tun müsst? Ganz einfach:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 12.02.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

TASCHEN – Neuer Flagshipstore mit Star-Gast & Gewinnspiel

Ihr wisst inzwischen, dass ich ein riesiger Fan des TASCHEN-Verlags bin, der gefühlt jeden Geschmack in allen Bereichen der Kunst- und Popkultur streift. Ob Filme, Comics, Geschichte, Fotografie, Malerei oder Erotik: Hier findet man alles was das Herz begehrt und das ist unter anderem der Grund, warum ich so gerne Titel aus diesem Haus rezensiere.

Was vielleicht doch nicht allzu viele Leute mitbekommen haben ist, dass es neben der Website auch Flagshipstores von TASCHEN gibt. Insgesamt kann man sich bis dato weltweit in 11 Läden die schönen und teils extrem limitierten Exemplare zu Gemüte führen. In Deutschland haben bis jetzt die Leser in Köln und Hamburg das Glück einen der Stores in der Nähe zu haben. Nun kann sich endlich eine weitere Stadt darüber freuen Heimat für den Verlag zu werden: Berlin!

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am 03. Dezember öffnet in der Schlüterstraße 39 der neueste Zuwachs seine Pforten und weiß den Anlass ordentlich zu zelebrieren! Niemand Geringeres als Peter Lindbergh, seines Zeichens Legende im Bereich der Mode-Fotografie, gibt sich die Ehre und wird am Eröffnungstag von 16 bis 18 Uhr für Autogramme zur Verfügung stehen. Hier könnt ihr euch vorab anmelden!

Zum Beispiel kann man sich vor Ort das neueste Buch „Peter Lindbergh. A Different Vision on Fashion Photography“ von ihm persönlich signieren lassen und ein Stück Mode-Geschichte mit nach Hause nehmen.

Solltet ihr vorhaben anwesend zu sein, habt ihr aber auch hier die Möglichkeit diese neue Veröffentlichung zu sichern und perfekt vorbereitet anzureisen! Wie das geht? Ganz einfach:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf, den ich ganz old-school wie einer Tombola mit Zettelchen befüllen werde, um danach den glücklichen Gewinner zu ziehen.

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Ich wünsche euch Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des neuen Berliner Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 28.11.2016 um 23:59.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.wordpress.com und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

 

Mark Ryden. Pinxit

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Solltet ihr meine Beiträge schon länger verfolgen, dann werdet ihr mitbekommen haben, dass ich ein gewisses Faible für bizarre Themen habe. Ob diese sich dabei in Comics, Büchern, Musik oder Bildern widerspiegeln ist nebensächlich, solange sie für sich selbst stehen können und dabei spannend bleiben.

Nun habe ich vor kurzem einen Künstler entdeckt, der in einen Rundumschlag Popkultur und Surrealismus streift und zeitgleich die Meister klassischer Malerei zitiert. Die Rede ist von Mark Ryden, der das erste Mal in den 90er Jahren aufsehen erregt hat und sich mit der Gestaltung einiger Album-Cover (Michael Jackson – Dangerous, Red Hot Chili Peppers – One Hot Minute uvm.) außerhalb der Kunst-Szene einen Namen machen konnte.

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Innerhalb von zwei Jahrzehnten erarbeitete sich Ryden sowohl in der Kunst-Elite als auch beim „einfachen“ Liebhaber kreativer Ausdrucksweisen einen Namen, der immer noch Bedeutung hat. Daher hat ihm der TASCHEN-Verlag eine imposante Werkschau mit dem Namen „Pinxit“ gewidmet. Allein schon der Titel deutet den Spagat an, den der Mann zwischen perfektionistischem Handwerk der alten Schule und der Bilderflut der Moderne vollbringt. So wurde der Begriff gerne von Renaissance-Malern hinter ihre Signatur gesetzt und wird hier als Anspielung verwendet.

Im Detail findet man die wichtigsten Produktionen aus Reihen wie „The Meat Show“, „Bunnies & Bees“, „Blood“ oder „The Tree Show“ die mit einleitenden Essays des Künstlers Yoshitomo Nara, sowie der Kulturkritiker Carlo McCormick und Kristine McKenna garniert werden. Hier werden durchgehend zwei Gedankenwelten zusammengeführt, die in ihrer Kombination eine Mischung zwischen Entzückung und morbidem Grusel hinterlassen. Wir sehen filigrane Mädchen, die irgendwo zwischen niedlich und seltsam erotisch schweben, während Fleisch, okkulte Symbole, popkulturelle Anleihen und bizarre Tiere eine Ergänzung bieten. Zeitgleich schleicht sich der prototypische Repräsentant des „alten Amerikas“ in Form von Abraham Lincoln immer wieder ins Bild. Es ist oftmals der gleiche Baukasten aus dem sich Ryden bedient, aber durch eine neue Anordnung der Elemente den Inhalt spannend hält. Einen nicht minder großen Anteil an der Wirkung des Gezeigten haben die verwendeten Farben und die Technik mit der sie aufgetragen wurden. Viele rosa- und blau-Töne, sowie generell helle Akzente erinnern an Kinderbücher, die jedoch mit einem fast schon unnatürlichem Perfektionismus in Szene gesetzt werden, der eine Rückbesinnung des 19. Jahrhunderts zitiert, zu der der Künstler offen steht.

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Darin eingebettet sind jedoch seelische Abgründe, die nicht nur mit dem abwesenden Blick der Figuren, sondern mit Elementen wie rohem Fleisch, Blut und Tod unterstrichen werden. Um dem Werk eine zusätzliche Schwere zu verleihen, die den Kontrast noch weiter in die Höhe treibt, wird der Großteil der Bilder in massive, detailliert ausgearbeitete Rahmen gelegt, die individuell für jedes einzelne Motiv angefertigt wurden.

Kindlicher Unschuld wird damit die brutale Moderne mit ihren surrealistischen Auswüchsen entgegen gesetzt, nach der die Gesellschaft auch außerhalb des eingeweihten Zyklus der Kunst-Kritiker giert. Dementsprechend ist der Erfolg Mark Rydens nicht verwunderlich und ein Ende der Popularität noch lange nicht in Sicht. Sein Balanceakt zwischen high- und low-art steht für eine Kunst, die Handwerk in seiner Bedeutung mit der Kreativität gleich setzt und damit auch das ungeübte Auge begeistern kann.

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Damit auch Interessenten außerhalb einer bestimmten Gehaltsklasse in den Genuss von „Pinxit“ kommen können, hat TASCHEN nun endlich für 29,99€ eine preiswerte Version des Buchs veröffentlicht. Zuvor gab es wie üblich limitierte Auflagen in einem Wert von 750€-6000€. Inhaltlich steht die neue Fassung den „großen Brüdern“ in nichts nach. Daher kann ich „Mark Ryden. Pinxit“ jedem, angefangen beim Laien bis zum Experten, uneingeschränkt empfehlen. Ihr werdet garantiert euren Spaß haben, während ihr Seite für Seite tiefer in diese seltsame Welt eintaucht.

Ghost Realm

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Als ich vor ein paar Jahren das erste mal auf dem Comicfestival München war, fiel mir ein Künstler ganz besonders auf: Timo Wuerz. Das erste, was einem ins Gesicht springt ist seine extrovertierte Optik samt flächendeckenden Tattoos, Iro und punkigem Outfit. Als er dann an seinem Platz anfing in unglaublicher Geschwindigkeit mit seinem Pinsel kleine Meisterwerke aufs Papier zu bringen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich jeder ein Bild nach Hause mitnehmen wollte. Es schien als ob sein Pinsel von alleine hin und her tänzelt und dabei aus zunächst undefinierbaren Farbklecksen Figuren entstehen, die in der gegebenen Zeit nicht plastischer sein könnten. Im Großen und Ganzen also ein Ausnahmetalent, welches sowohl als Person als auch Künstler positiv auffällt.

Was mich jedoch gewundert hat, war die komplette Abwesenheit seiner Werke. Üblicherweise werden Zeichner von den zuständigen Verlagen mit einem Katalog oder Neuerscheinungen unterstützt bzw. der Verkauf durch die Anwesenheit des Gastes angekurbelt. Hier saß nun jemand, um dessen „Sketche“ sich die Menschen rissen, aber nichts mit nach hause nehmen konnten, um seine Arbeit als Produkt ins Regal stellen zu können.

Später fand ich heraus, warum das der Fall war. Timo ist eine Legende, die schon mit 14 die erste Ausstellung hatte und nur wenige Jahre später den ersten Comic veröffentlichte. Es folgten weitere Projekte in dieser Sparte, bis er sich plötzlich komplett aus diesem Bereich zurück zog und anderweitig kreativ austobte. Dabei scheint er keine Grenzen zu kennen, wenn man sich sein erstaunliches Portfolio ansieht: Briefmarken, Freizeitpark-Entwürfe, Lack-Designs für Sportwägen, CD-Cover für Bands (Rock und Metal sind seine Steckenpferde und damit noch ein Sympathie-Punkt), Logos, Cover usw. Man könnte diese Liste praktisch bis ins unendliche weiter führen.

Nun meldet er sich endlich mit einem Comic in Form von „Ghost Realm“ in der Szene zurück und der hat es in sich. Zunächst zur Story von Robert Franke: Die Hauptcharaktere Elvira und Sam sind beide jugendliche Underdogs, die konstant mit Problemen in ihrem privaten Umfeld zu kämpfen haben. Elvira muss sich mit ihrer alkoholkranken Mutter auseinandersetzen, die den Tod ihres Mannes nicht verarbeiten kann und Sam steht unter dem Erwartungsdruck seines akademisch in höchsten Sphären schwebenden Vaters. Eines Abends müssen die beiden vor einer Gruppe Schläger fliehen, die die beiden scheinbar schon länger auf dem Kieker haben. Dabei geraten sie per Zufall in den mysteriösen Laden eines Doktor Wang, in dem verstörende Dinge vor sich gehen, die sowohl die Rowdys als auch die Haupt-Protagonisten an ihren Sinnen zweifeln lassen. Ab hier gerät das Leben der beiden völlig außer Kontrolle, als sie sich unabhängig voneinander in einer seltsamen Welt, dem titelgebenden „Ghost Realm“, wiederfinden. Dieser wird von Wesen aus den wildesten Fantasien bevölkert. Von Fabelwesen, über Voodoo bis Science-Fiction scheint hier alles aus jeder Ecke des Surrealen vertreten zu sein um Elviras und Sams Welt gänzlich auf den Kopf zu stellen…

Illustriert wird das Geschehen wie schon erwähnt von Timo Wuerz, der die Grenzen des Mediums Comic durchgehend sprengt. Klassische Panels? Fehlanzeige! Nur selten müssen sie mit Linien typisch getrennt werden. Hier werden Umgebung, Gegenstände oder einfach nur Bewegung genutzt um eine Struktur zu schaffen. Größtenteils starrt man jedoch ehrfürchtig auf Seiten füllende Layouts, die vor Details nahezu überlaufen. Dieser Stil erinnert mich persönlich sehr an die Arbeiten von Dave McKean, wobei hier auf Fotografien und Collagen mit Gegenständen verzichtet wird und der gemalte Strich im Vordergrund steht. Die Darstellung der Figuren lässt mich hingegen an Lee Bermejo denken, der ebenfalls viel und schnell mit großen Farbflächen arbeitet und die Charaktere sehr realistisch rüberbringt. Wenn man es genau nimmt, kann man kaum in Worte fassen,   wie großartig und vor allem einfallsreich jede einzelne Seite umgesetzt wurde. Natürlich wird der Künstler selbst eine ganz eigene Meinung zu seinem Schaffen haben. Als außenstehender Betrachter gibt es aber rein gar nichts zu bemängeln. Der einzige Grund die Illustrationen schlecht zu finden, wäre ein abweichender Geschmack.

Eine ähnliche Meinung scheint übrigens auch Popcom zu vertreten, die nach Timos Comeback eine Werksausgabe veröffentlichen wollen. Zunächst darf man sich freuen, dass es eine zweite Ausgabe von „Ghost Realm“ geben wird. Um sich bis dahin an weiteren Bänden zu erfreuen, kommt zum Beispiel im Juni “Aaron und Baruch”. Hier geht es um den Waffenhändler Aaron, der von ständigen Albträumen gequält wird und den Serienkiller Baruch, der Vergnügen am Töten gefunden hat. Ich lege mir nach dem persönlichen Einstand mit dem hier besprochenen Band mit Sicherheit alle seine Bücher zu und freu mich schon auf das nächste Mal, wenn ich mich erneut an den fantastischen Bildern laben kann.

Wer sich ein eigenes Bild von den von mir beschriebenen Bildern uns Szenen machen möchte, hat bei dieser Leseprobe die Möglichkeit dazu.

[Rezension] Ai Weiwei (TASCHEN)

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Es gibt da diesen Spruch, der besagt, dass der Unterschied zwischen Kunst und Abfall eine Meinung ist. Diese Sichtweise wird vermutlich durch die sogenannte „moderne Kunst“ gespeist, die sich außerhalb der Norm bewegt, die die Gesellschaft als „wertvoll“ oder nachvollziehbar erachtet. Wenn man in eine entsprechende Pinakothek geht, steht man tatsächlich oft vor bestimmten Werken und weiß nichts mit ihnen anzufangen, da der Kontext einfach aus dem Stegreif nicht zu erschließen ist. Hierfür wird viel Hintergrundwissen benötigt, welches insbesondere über mehrere Kreative hinweg nicht immer vorhanden ist.

Eine Ausnahmeerscheinung bildet dabei der wohl berühmteste zeitgenössische Künstler Ai Weiwei. Der Chinese, der sich nicht auf eine bestimmte Richtung in der Gestaltung seiner visualisierten Aussagen festlegen will, hat trotz jahrzehntelanger Teilhabe am Geschehen in der Szene, vor allem durch seine Aktionen als Dissident international Aufmerksamkeit erregt. In einem Blog und über soziale Medien verbreitete er seine Kritik an der Regierung und bekam als Quittung eine Haftstrafe, die ihn komplett von der Außenwelt abschnitt. Während dieses Zeitraums landete sein Name regelmäßig in namhaften Publikationen, die ihn einem großen Publikum bekannt machten. Natürlich fand er schon zuvor Erwähnung. Vor allem das als „Vogelnest“ bekannte Stadion zu den Olympischen Spielen in Peking blieb in kollektiver Erinnerung.

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Dementsprechend ist der Name inzwischen zwar in aller Munde, aber konkrete Projekte des Künstlers sind bis dato nur einem entsprechenden Klientel bekannt, welches zwar über die üblichen Verdächtigen hinaus geht, aber der breiten Masse leider immer noch keine Assoziation mit Ai Weiwei erlaubt. Nachdem vor geraumer Zeit bei TASCHEN schon eine limitierte Fassung der Monografie zu diesem Band erschien (entweder signiert und in Seide eingeschlagen oder mit einem Buchständer aus Marmor(!)), kommen nun auch Interessenten mit etwas weniger Budget in den Genuss des Buches.

Dieses steht vom Umfang her, dem imposanten Schaffen des Künstlers in nichts nach. Auf 600 Seiten bekommt man einen Einblick in das Gesamtwerk der Ausnahmeerscheinung. Angefangen bei Malereien und kleineren Installationen in New York bis hin zu den gigantischen Bauten, die nach Weiweis Rückkehr in seine Heimat zu seinem Markenzeichen wurden, wird nichts ausgelassen. Das diese Aussage keine Übertreibung ist, kann man selbst am Ende anhand eines Registers überprüfen, welches neben der Biografie und einer Liste der bekannten Ausstellungen auch eine Auflistung aller Werke des Künstlers beinhaltet.

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Seinen prestigeträchtigen Projekten wird gebührend viel Platz eingeräumt, die auf ganzseitigen Abbildungen ihre ganz eigene Faszination entfalten und die Fantasie des Betrachters anregen. Installationen wie „Sunflower Seeds“, bei denen 100 Millionen handbemalte(!) Sonnenblumenkerne aus Porzellan das Greifbare sprengen, zeugen eventuell von einem gewißen Wahnsinn, während Projekte wie „Straight“ an den Moralvorstellungen und dem Obrigkeitsverständnis der Chinesen rütteln. Hierbei wurden verbogene Stahlstangen aus den zerstörten Häusern in Sichuan (ein gewaltiges Erdbeben verwüstete Teile der Stadt im Jahr 2008) herangeschafft, um diese gerade zu biegen und in eine bestimmte Reihenfolge auszulegen. Im ersten Moment nur ein imposanter Anblick, der einem mulmigen Gefühl weicht, nachdem einem bewusst wird, dass mehrere tausend Menschen aufgrund von Bestechung und Vetternwirtschaft sterben mussten. Die Gebäude wurden mit mangelhaftem Baumaterial ausgestattet. Insbesondere die Schulen in dem Gebiet waren betroffen und mussten infolgedessen mehr als 1000 verstorbene Kinder beklagen. Im Zuge einer parallel laufenden Recherche nach den Namen der Toten, da die Regierung keine Liste herausgeben wollte, bekamen sowohl Ai Weiwei als auch sein Team die Härte des Staates sowohl auf psychischer als auch physischer Ebene zu spüren. Allein diese Geschichte verdeutlicht den brisanten politischen Aspekt an der Arbeit des Künstlers. Viele seiner Werke nehmen Bezug auf aktuelle Ereignisse in seinem Heimatland oder das Verhalten der herrschenden Klasse gegenüber der Bevölkerung. Das hat ihm lokal viele Feinde und international umso mehr Anhänger beschert.

Weitere Themen, die er nicht ausspart sind der Konsum (beispielhaft ist die Foto-Serie um die „Coca-Cola Vase“), zerstörtes Kulturerbe und chinesische Identität („Template“, ein gigantisches Konstrukt aus Türen abgerissener Tempel und „Fairytale“, das Einfliegen von 1001 Chinesen aus verschiedensten Milieus auf die Documenta 2007, auf der beide Projekte präsentiert wurden). All diese Motive ziehen sich bis heute durch sein Schaffen und erinnern den Betrachter, dass Kunst mit und ohne offensichtlicher Aussage einen grundlegenden Zweck erfüllt: das Anregen von Gedanken und damit Ideen. Ob diese eine kulturelle, sozial relevante oder nur unterhaltsame Komponente haben, bleibt dem Individuum überlassen. Trotzdem bleibt Ai Weiwei ganz Exot, da ihm für seine ambitionierten Ideen, die finanziellen Mittel für die entsprechende Umsetzung zur Verfügung stehen. Das macht die Ergebnisse im Vergleich zu anderen beeindruckender in ihrer Wirkung, kompensiert damit aber keinesfalls potentiell billige Ideen oder nutzt Effekthascherei.

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Strukturiert wird das Buch dabei in chronologischer Reihenfolge durch Kommentare des Künstlers zu einzelnen Werken. Dazwischen kommt man in den Genuss andere Blickwinkel kennen zu lernen, da langjährige Wegbegleiter Ai Weiweis ebenfalls zu Wort kommen. Unter anderem Uli Sigg, ehemaliger Schweizer Botschafter in China, Roger M. Buergel, Kurator der documenta 2007 und die Experten für chinesische Kultur und Politik Carlos Rojas, William A. Callahan und James J. Lally. Jeder hat etwas interessantes zum Entstehungsprozess vieler Installationen beizutragen und gewährt damit eine noch intensivere Auseinandersetzung mit den abgebildeten Kunstwerken. Ein weiteres erfreuliches Detail ist, dass viele der Bilder noch nie zuvor veröffentlicht wurden. Im Klartext bedeutet es, dass man als Leser indirekt der Entstehung zahlreicher Konstrukte beiwohnen kann.

Zunächst könnte man denken, dass die pure Masse an visuellen Eindrücken erschlagend wirken kann. Persönlich habe ich jedoch festgestellt, dass ich mit jeder Seite begeisterter und interessierter den Werdegang Ai Weiweis anhand seiner Arbeit verfolgt habe und tagelang über kaum etwas anderes reden, geschweige denn denken konnte. Dieses Buch eignet sich perfekt um seine eingerostete Begeisterung für moderne Kunst wieder zu beleben oder sogar absolute Laien an die Materie heran zu führen. In meinem Fall hat diese Monografie einen ganz besonderen Platz in meinem Schrank verdient, aus dem ich sie immer wieder gern hervor hole um mich in die abstrakten und zeitgleich doch in der Realität verwurzelten Bilder fallen zu lassen.

Ai Weiwei
Verlag: TASCHEN 
Herausgeber: Hans Werner Holzwarth
Sprache: Deutsch 
Format: Hardcover, 25 x 33,4 cm 
Seitenzahl: 600
Preis: 60 EUR

Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk

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Selbst diejenigen, die sich mit Malerei nur am Rande beschäftigen oder deren Wissen
um berühmte Werke sich auf die Mona Lisa beschränkt, haben sicherlich mindestens eines der Werke des Hieronymus Bosch (* um 1450; † August 1516), bürgerlich Jheronimus van Aken, zu Gesicht bekommen, es unterbewusst als (vermeintlichen) Surrealismus eingeordnet und sich über die vielen teils schockierenden Elemente gewundert.

Einige handelten den aus ’s-Hertogenbosch (daher sein Künstlername) in den Niederlanden stammenden Künstler aufgrund der durch ihn dargestellten Höllenvisionen als Ketzer oder schlimmeres. Nun weiß man aber seit geraumer Zeit, dass er Teil der lokal ansäßigen Liebfrauenbruderschaft war, die einen elitären und vor allem religiös geprägten Kreis an einflussreichen Männern bildete. Dort hätte er nur beim Hauch der Blasphemie keinen Einlass gefunden und die darauf einsetzenden Karrieresprünge, dank der in dieser Gemeinschaft gut gepflegten Kontakte, wären ausgeblieben. So dienten seine bizarren Darstellungen vor allem als moralischer Wegweiser, der die Quallen aufzeigt, die einen Sünder zu erwarten hätten. In diesem Zusammenhang erlangte er auch über Landesgrenzen hinweg schon während seiner Lebenszeit Berühmtheit und fertigte dadurch auch Auftragsarbeiten für sie städtische Oberschicht, den nationalen sowie internationalen Adel an.

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Der Garten der Lüste, um 1503; Mitteltafel: Die Menschheit vor der Sintflut

Aus seiner Schaffenszeit sind der Nachwelt aber nur wenige Bilder bekannt, die allesamt auf Holztafeln verewigt wurden, obwohl während der frühen Renaissance textile Bildträger schon vorhanden waren. Dieses kleine Erbe gibt aber glücklicherweise einen Überblick von den Anfängen in Form klassisch sakraler Darstellungen, die jedoch schon die ersten auffälligen Elemente aufwiesen, über den Höhepunkt seiner Schaffenszeit durch die berühmten Triptychen „Der Heuwagen“, „Der Garten der Lüste“ oder „Die Versuchung des heiligen Antonius“ bis hin zu seinem Spätwerk sowie Zeichnungen bzw. Entwürfen. Das besondere an all den vorhandenen Motiven, außer der übergreifenden Groteske, sind die schier unendlichen Verweise auf folkloristische Elemente in Form von Sprichwörtern, damals gegenwärtigen Vorstellungen von Himmel und Hölle und Hinweise auf Bibelstellen, die Bosch als sattelfester Kenner des Buches auch in die abwegigsten Szenen hinein malen konnte. All das wird durch visuell aufbereitete Metaphern wie fliegende Fische, nackte Leiber, monströse und bisweilen witzige Fantasiegebilde dargestellt und diente dabei nicht nur als Mittel zum Zweck, sondern zusätzlich der persönlichen Freude des Künstlers, wie man an den überlieferten Entwürfen erkennen kann. Viele dieser Ideen zog er aus der zeitgenössischen Literatur und eröffnete damit gänzlich neue Ansätze für die Entfaltung der Fantasie durch die Malerei.

Welch immensen Einfluss er auf die Nachwelt hatte und was für revolutionäre Ansätze in seinem Handwerk zu entdecken sind, sieht man an allerlei Zitaten durch Zeitzeugen, die wie die Nachwelt kaum Möglichkeiten hatten das Gesamtwerk von Bosch wirklich zu deuten. Diese damit verbundene Ehrfurcht blieb offensichtlich auch nach seinem Tod bestehen. So eröffnete er eine Werkstatt, die aufgrund seines inzwischen zu stattlicher Größe angewachsenen Vermögens mit Mitarbeitern besetzt werden konnte. Diese unterschrieben zum Teil post mortem mit dem legendären Namen. In diesem Zusammenhang gilt Bosch ebenfalls als Vorreiter, da er einer der ersten Künstler war, der seine eigenen Werke signierte und damit das Motiv ohne Zweifel mit dem Erschaffer verknüpfte.

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Die Versuchung der heiligen Antonius, um 1502

Nun können Interessenten seine kurze aber interessante Biografie, sämtliche ihm zweifellos zugewiesenen Werke, die Produktionen seiner Werkstatt und alle entdeckten Zeichnungen in TASCHENs „Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk“ selbst erkunden. Neben den vom Bosch-Experten Stefan Fischer verfassten informativen Texten zu jedem Lebensabschnitt des Visionärs, findet man viele vergrößerte Ausschnitte, aus den vor Details überquellenden Bildern, die man in der Form sonst niemals zu Gesicht bekommen würde. Kleinste Szenen wirken dabei, bevor man das Gesamtkonstrukt aufschlägt, schon für sich alleine beeindruckend und entfalten bei der Gegenüberstellung zum ganzen Bild eine einzigartige Faszination. Genuagenommen wirkt alles bei der chronologischen Aufarbeitung von Boschs Lebenswerk in sich schlüssig und angenehm konstruiert. Nachdem man den Hauptteil des Buches genoßen hat, gibt es im Anhang zusätzlich die Möglichkeit alle Werke nochmals komprimiert in einer kleiner Fassung zu betrachten und einen kurze Text, der diese einordnet um das gelesene nochmals Revue passieren zu lassen.

Ursprünglich erschien auch dieses Buch in einem für den Verlag typischen XL-Format, welches sich für Malerei dieser Größenordnung geradezu anbietet aber natürlich in einer entsprechenden Preisklasse zu verorten ist. Zum 500. Geburtstag des Künstlers gibt es nun auch für Fans oder die, die es noch werden wollen eine kleinere aber ebenfalls wunderschön gebundene Ausgabe, die inhaltlich dem großen Bruder in nichts nachsteht, aber der breiten Masse auch auf finanzieller Ebene den Zugang zu Hieronymus Bosch gewährt. Hier stimmen wieder sowohl Quantität als auch Qualität, die mich immer wieder gerne rein blättern lassen um neue Sachen zu entdecken. Das ist eine Anschaffung, die man auch nach einiger Zeit gerne erneut hervor holt.

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Der Garten der Lüste, um 1503; Rechter Innenflügel: Die Hölle

Für diejenigen unter euch, die entweder in der Nähe der niederländischen Grenze wohnen, in Spanien ansäßig sind oder sich ohnehin gerne in der Weltgeschichte treiben lassen, gibt es dieses Jahr zwei Ausstellungen, wovon die aktuell durchgeführte vermutlich die beste ist. Sie findet in Boschs Heimatstadt statt und vereint, die zuvor auf verschiedenen Museen verteilten Teile seiner Triptychen. Ein Trip, der sich durchaus lohnt. Hier wären die Details:

 

13. Februar 2016 – 08. Mai 2016

Bosch

Het Noordbrabants Museum, ’s-Hertogenbosch, Niederlande

 

31. Mai 2016 – 11. September 2016

Bosch. The Centenary Exhibition

Museo Nacional del Prado, Madrid, Spanien

 

https://www.youtube.com/watch?v=vFiB5ev7U1o

apRon – Der Punch beginnt

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Mit dieser Rezension ist eine kleine persönliche Geschichte verbunden.

Vor einigen Jahren entdeckte ich die Münchner Underground-Band „apRon„, die einen Sound zwischen Nu-Metal/Crossover, Hardcore und Rock fabrizierte und damit exakt meinen Geschmack traf. Als ich neben ihrer großartigen Musik auch noch ihre Bühnenoutfits in Form von sich teils von Gig zu Gig wandelnder Schminke, und viel Konfetti entdeckte, war ich hin und weg.

Natürlich musste ich mir dieses Gebräu erstmal live ansehen und wurde
wie zu erwarten von ihrer unbändigen Energie umgeblasen, die sich aus der ständigen Bewegung und ihrem fast schon choreographiert wirkenden Zusammenspiel speiste. Theater in seiner schönsten Form!

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Nur kurze Zeit später wurde ich mit meiner damaligen Band gefragt, ob wir Lust hätten an einem fast schon irren Weltrekordversuch teilzunehmen und sagten selbstverständlich zu. Damit wurden wir Teil eines 67-stündigen und damit längsten Konzerts der Welt. Weiter ging es im Vorprogramm der Band in Passau und nach der Auflösung unserer Kapelle als Zuschauer auf fast allen Konzerten in München. Da der Kontakt auch auf privater Ebene sporadisch erhalten blieb, wurde ich als Fan und Kenner der Musik dazu eingeladen am Video „IDGAF“ als Darsteller mitzuwirken und machte selbstverständlich mit, indem ich einen Clown mit „Gilf“-Fetisch mimte.

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass sich hier viele meiner Leidenschaften  in Form einer Band und ihrer Aktionen manifestierten. Als dann noch eines Tages die Ankündigung kam, dass zu einem kommenden Konzept-Album ein passender Comic erscheinen würde um die Story des „Mr. Punch“ durch verschiedene Medien erzählen zu können, schloss ich mich mit vielen anderen der parallel gestarteten Kickstarter-Kampagne an, die das ambitionierte Werk finanzieren sollte. Als kleine Belohnung in meinem Package, wurde ich als Figur sowohl in das Heft als auch Booklet integriert.

Die Lieder auf „Der Punch“ (apRons erstes deutschsprachiges Werk) drehen sich um den Spießbürger Kleinmann, der die fiese Handpuppe Mr. Punch findet, die von seinem Puppenspieler sofort Besitz ergreift und ihn auf eine Jahrmakttour nimmt, die wohl keiner so schnell vergessen wird…
Die Songs wirken dabei dem Ambiente der Erzählung und des Cover-Artworks (von Streetartist Michael „Fester“ Heinz-Fischer) entsprechend wie Zirkusmusik aus einem Horrorfilm und schwanken dabei von dicken Brettern bis zur melancholischer Ballade. Die einzelnen Tracks werden dabei durch einen Erzähler miteinander verbunden. Niemand geringeres als Stefan Linder, seines Zeichens Sänger der Band Schandmaul führt hierbei von Stück zu Stück.

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Die Visualisierung in Form des gleichnamigen Comic-Bandes folgt dabei parallel dem Geschehen und wurde vom Künstler Andi Papelitzky in Szene gesetzt, die wie das Leben Kleinmanns in Grautönen dargestellt wird. Die Figuren und die dazu passende Umgebung wirken der Erzählung (von apRon-Drummer Andreas „Medusa“ Kuhn getextet) entsprechend recht bizarr und werden nur durch vereinzelte Farbtupfer in Form des „Mr. Punch“ und bestimmter Körperflüssigkeiten aufgebrochen. Wie aber die Puppe dorthin gelangt ist, wo sie gefunden wurde und ob es eine Vorgeschichte zum bösartigen Innenlebens des Punch gibt, wurde nie geklärt.

Um diese Rätsel zu lösen hat das bestehende Kreativteam sich eines Prequels angenommen, welches vor kurzem als „Der Punch beginnt“ beim nun jährlichen „Punchfest“ (Konzert mit lokalen Bands im Münchner Backstage) Premiere feiern durfte. Während visuell fast alles beim gleichen bleibt (Papilitzkys Strich erscheint nur etwas weniger rau), begleiten wir zwei tragische Figuren in Person eines Professoren (Kleinmann ) der Literaturwissenschaften (Der Punch stammt ursprünglich aus einer britischen Erzählung) und einer Studentin, deren Wege sich einem Kreislauf gleich, am Anfang und am Ende der Geschichte kreuzen und dabei einen Übergang zum ursprünglichen Strang der Geschichte markieren. Garniert werden die Panels dabei mit allerlei Anspielungen auf die Münchner Alternativ-Szene und deren Protagonisten, wobei es einem „Außenstehenden“ nicht negativ auffallen sollte.

Alles in allem bleibt auch diese Ausgabe dem Underground treu und genießt dadurch sowohl auf Seiten der Story als auch auf künstlerischer Ebene Freiheiten, die im Mainstream unmöglich erscheinen. Trotzdem wirkt das Ergebnis sowohl von der Aufmachung als auch vom Inhalt her professionell genug, um auch die „Laufkundschaft“ in Comic-Läden anzusprechen. Der Stil erinnert mehr an einen Burton als an die Comix-Verfechter, die mehr durch Provokation als sicheren Umgang mit ihrem Werkzeug glänzten. Dementsprechend lege ich euch ans Herz das gesamte „apRon“-Package in Form der CD, des ursprünglichen Comics und des Prequels zuzulegen. Neben dem Genuss fürs Auge und Ohr, unterstützt ihr hierbei nämlich den Underground gleich zweier Szenen, die beweisen, dass dickes Budget und große Plattenfirma/Verlag noch lange nicht der einzige Garant für Qualität sind.

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Das Album findet ihr hier. Hier wäre der passende Comic und dort das Prequel.