TASCHEN-Sale mit bis zu 75% Rabatt auf Ansichts- und Mängelexemplare

Hat man vor knapp einem Jahr noch zweimal überlegt sich in einen Laden zu begeben, um neben dringlichen Einkäufen auch etwas für die Seele (namentlich Bücher) zu besorgen, stellt sich die Frage für viele von uns nicht mehr. Covid ist zu unserem täglichen Begleiter geworden, mit dem ein individueller Umgang praktiziert wird. Ob mit oder ohne Maske: In beiden Fällen geht auch diesmal kein Weg am legendären TASCHEN-Sale vorbei.

In diesem Zusammenhang kann man sich erneut in die Welt der Kunst in all ihren Facetten fallen lassen und auch mit einem weniger tiefen Geldbeutel bei Titeln zuschlagen, die für die ein oder andere Person üblicherweise etwas über dem möglichen Budget liegen.

Blick in den Berliner Flagshipstore von TASCHEN

TASCHEN bietet von Mittwoch dem 21. bis einschließlich Samstag dem 25. Juni einen Sale mit vielen Preisnachlässen von bis zu 75% auf Ansichts- und Mängelexemplare an. Aufgepasst: Online startet und endet der Sale jeweils einen Tag später. Im Klartext heißt es, dass ihr von Donnerstag dem 22. Juni bis Sonntag den 26. Juni auf www.taschen.com zu vergünstigten Preisen shoppen könnt. In jedem Fall bleibt thematisch kein Wunsch unerfüllt: Kunst, Architektur, Design, Grafik, Film, Fotografie, Mode, Reise, Popkultur und Sex – allesamt Felder, die abgedeckt und nun erneut erschwinglich sind. Viele der Titel habe ich schon auf ZOMBIACblog besprochen. Gebt einfach den Verlagsnamen in die Suchleiste ein und macht euch selbst ein Bild von der gigantischen Auswahl.

Innenansicht des Kölner Flagshipstores

Neben der Website haben sich auch die Adressen der Flagshipstores nicht geändert: In den TASCHEN-Stores in Berlin (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) und Köln (Neumarkt 3, 50667 Köln) könnt ihr euch durch die gigantische Auswahl des Verlags wühlen.

[Rezension] The History of EC-Comics (TASCHEN)

Als deutscher Leser von Comics einer jüngeren Generation hat man vielleicht schon von EC-Comics im Kontext der historischen Entwicklung des Verlags gehört, aber wirklich ein Heft werden die wenigsten in der Hand gehalten haben. Dabei ist EC in den USA nicht nur Kult, sondern in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter für die neunte Kunst, wie wir sie heute kennen. Mutig griffen die Zeichner und Autoren schon ab den 40er Jahren Themen auf, die gesellschaftlich tabuisiert waren und schafften es in den 50ern sogar namentlich Munition für das unsägliche Werk „Seduction of the Innocent“ zu liefern, welches als Blaupause für all jene gelten sollte, die in Comics eine Gefahr für ihren Nachwuchs sahen.

Daneben gingen dort Legenden der Szene ein und aus, die man in den darauf folgenden Jahrzehnten teils in einem anderen Kontext kennen und lieben lernen sollte. Ob nun Al Feldstein, Harvey Kurtzman oder Wallace Wood, nur um einige wenige zu nennen – sie alle haben Werke von immenser Tragweite erschaffen und fingen gemeinsam in einem skurrilen Verlag an, der zunächst alle Trends ritt, die man sich vorstellen kann, um schlussendlich selbst Anstoß für Entwicklungen und Geburtsort von Phänomenen wie dem MAD Magazine zu werden.

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Kein Wunder, dass sich viele kreative Köpfe aus den unterschiedlichsten Kreativ-Bereichen als Fans geoutet haben. Von Stephen King bis George Lucas ließen sich Kinder und Jugendliche schocken, unterhalten und inspirieren, um eines Tages selber Großes zu erschaffen.

Allein vor dem beschriebenen Hintergrund lässt sich erahnen welchen gigantischen Stellenwert EC-Comics in der US-amerikanischen Popkultur genießen und dabei durch die Globalisierung auch indirekt auf den europäischen Mark ausstrahlen. Daher ist es nur folgerichtig, dass der TASCHEN Verlag, der schon seit Jahren Standardwerke zur Historie wichtiger Comic-Schmieden veröffentlicht, auch hier ansetzt und einen weiteren Band im XXL-Format präsentiert. Dabei wird wie so oft auf erprobte Expertise gesetzt. Niemand Geringeres als Grant Geissman, seines Zeichens einer der führenden Experten für EC-Comics und MAD sowie Autor von vier Büchern zu diesem Thema (von denen drei für den Eisner-Award nominiert wurden), konnte für das Projekt gewonnen werden. Wie man es nicht anders erwarten würde, ist daraus geradezu ein Must-Have entstanden, welches kein für die Historie von Comics interessierter Enthusiast in seinem Schrank missen sollte.

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Die Gründe für eine Anschaffung sind dabei zahlreich – angefangen bei der sehr ausführlichen Geschichte über die Anfangstage. Beginnend bei Max Gaines, der mit seinen Educational Comics zunächst illustrierte Bibelgeschichten auf den Markt brachte, die noch so garnichts mit den berühmt-berüchtigten Ausgaben der späteren Jahre gemein hatten. Erst nach dem Tod des Verlegers und die daraus entstandene Weiterführung des Verlags unter dem Sohn Bill Gaines, entwickelte sich neben dem neuen Titel (nun Entertaining Comics) auch die Ausrichtung der Publikationen in eine entscheidend neue Richtung.

Wie durch einen Trial- & Error-Prozess wurden in echter Pionierarbeit Kriegs- und Science-Fiction-Geschichten geschrieben und gezeichnet, dazwischen ein paar Love-Storys gestrickt und schlussendlich zum Horror-Material gegriffen, dass den legendären Ruf der EC-Comics zementieren sollte. Dabei richtete sich die Handlung der Publikationen nicht nur nach dem Schock-Effekt, sondern ließ auch Raum für ernste soziale Themen, die zuvor nur stiefmütterlich behandelt oder gar komplett ignoriert wurden. Plötzlich erschienen Rassimus, Antisemitismus, Korrpution, Drogensucht und Selbstjustiz im Rahmen von bunten Heftchen, denen bis dahin der Ruf eines reinen Kinder-Mediums anhaftete.

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Kein Wunder, dass in den biederen 50er Jahren Moralwächter ihren Blick auf EC-Comics richteten und in erster Linie eine Befeuerung von Jugendkriminalität und den Verfall von Sitten sahen. In der Folge startete man geradezu einen Feldzug gegen den Verlag. An der Spitze des Protests stand dabei niemand Geringeres als der Psychiater Fredric Wertham, der es durch seine Arbeit und das dazugehörige, schon erwähnte Buch „Seduction of the Innocent“ schaffte, dass fast die gesamte Comic-Industrie sich selbst zensierte und der Comic Code eingeführt wurde, der diese Zensur de facto bestätigte. Da unterhaltsamer Horror und Gewalt jedoch zur Grundessenz von Titeln wie „Tales from the Crypt“ oder „Weird Fantasy“ gehörten, kam dies einem Todesstoß gleich, dem das Unternehmen nur entging, weil man mit MAD einen popkulturellen Giganten aus dem Boden gestampft hat.

Allein dieser historische Hintergrund sollte Grund genug für eine Anschaffung sein. Doch das XXL-Format wird bei TASCHEN bekanntermaßen nicht nur für die informativen Texte, sondern vor allem für die angemessene Präsentation von Bildern genutzt. Davon gibt es diesmal sogar für den Standard des Verlages besonders viele. Mehr als 1.000 Bilder und Raritäten erwarten die Leser und halten dabei die ein oder andere Überraschung bereit.

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Zwar prangt erneut der üppige Preis von 150€ auf der Veröffentlichung, aber dieser ist wie immer mehr als gerechtfertigt. Wem der Inhalt dabei immer noch nicht genug Argumentation für eine Anschaffung bieten sollte, den überzeugt vielleicht die strenge Limitierung. Die Erstauflage kommt nämlich in einer nummerierten Auflage von 5.000 Exemplaren in den Handel. In diesem Sinne: Eine absolute Empfehlung!

The History of EC-Comics 
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Autor: Grant Geissman
Format: Hardcover 
Seitenzahl: 592
Preis: 150 EUR
Limitierung: 5.000 Exemplare (Erstauflage)

[Ausstellungseröffnung] Ai Weiwei. The Papercut Portfolio (TASCHEN)

Ai Weiwei

Gerade noch eine Signieraktion angekündigt, die im TASCHEN-Flagshipstore in Berlin stattfindet und schon steht die nächste Aktion in den selben Räumen an. Am Freitag, dem 27.09.2019, wird Interessenten nämlich die einzigartige Möglichkeit gegeben, von 18 bis 21 Uhr das limitierte Scherenschnitt-Portfolio von Ai Weiwei zu bestaunen. Jedes der acht großformatigen Blätter ist aus hochwertigem, rot eingefärbtem Fine-Art-Papier gefertigt und behandelt entscheidende Stationen aus Ai Weiweis Biografie. Von seiner Zeit in New York in den 80er Jahren über seine Auseinandersetzung mit chinesischem Kunsthandwerk in Peking in den 90ern bis hin zum politischen Aktivismus in den jüngsten Arbeiten – The Papercut Portfolio präsentiert Ai Weiweis ganz persönlichen Rückblick in einem außergewöhnlichen Format.

Der Künstler, geboren 1957 in Peking, gilt als einer der bekanntesten und wichtigsten Akteure seiner Zunft. Dies hat neben der Tatsache, dass seine Werke für sich stehend Inspirationsquellen sind auch mit seinen klaren künstlerischen Aussagen zu drängenden geopolitischen Fragen unserer Zeit zu tun. Von Skulpturen und Installationen über Architektur bis hin zu Dokumentationen und Social Media nutzt er eine Vielzahl von Medien, um die Gesellschaft und ihre Werte auf immer neue Weise zu hinterfragen. Wenn man sich im Detail mit seinem Werk und Werdegang beschäftigen möchte, kann ich persönlich jedem die bei TASCHEN erschienene Monografie über den Künstler ans Herz legen, die vor längerer Zeit auch auf ZOMBIAC besprochen wurde. Hier geht es zur Rezension.

Er ist Träger des von Amnesty International vergebenen Ambassador of Conscience Awards 2015 und des Václav-Havel-Preises für kreativen Dissens der Human Rights Foundation 2012. Ais abendfüllender Dokumentarfilm Human Flow feierte Premiere im Wettbewerb der 74. Filmfestspiele in Venedig. Derzeit lebt und arbeitet er in Berlin.

Wer nun persönlich die Scherenschnitte betrachten möchte, sollte sich den kommenden Freitag frei halten. Für all jene, die sich ernsthaft mit dem Sammeln von Kunst beschäftigen, wäre ein Blick auf die Internet-Präsenz des Verlags zu empfehlen. Dort kann man sich bei einem entsprechenden Budget selbst eins der auf 250 Stück limitierten Portfolios sichern, deren Blätter allesamt von Ai Weiwei persönlich signiert wurden. Für alle anderen wären hier die Details zu der kommenden Veranstaltung:

Ausstellungseröffnung: Ai Weiwei. The Papercut Portfolio
Ort: TASCHEN Flagshipstore Berlin (Schlüterstraße 39, 10629 Berlin) 
Datum: Freitag, 27.09.2019 
Uhrzeit: 18 bis 21 Uhr

 

TASCHEN SALE und GEWINNSPIEL

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Es ist wieder soweit und der TASCHEN-Verlag startet erneut den beliebten Sale! Nur vom 27. bis zum 29. Juni 2019 könnt ihr euch endlich einige der hier öfter besprochenen Bände zu einem Preis besorgen, der nicht gleich das Konto sprengt.

Dabei könnt ihr euch aussuchen, ob ihr einen Abstecher in einen Flagship-Store in Berlin, Hamburg oder Köln (jeweils von 10-20 Uhr) macht oder gemütlich von zuhause aus von der Website des Unternehmens ordern wollt, um bis zu 75% auf Display- und Mängelexemplare zu sparen.

Wenn man sich dabei die Auswahl der angebotenen Bände der letzten Sales zu Gemüte führt, wird einem klar, dass eigentlich jeder Geschmack bedient sein dürfte, solange man sich generell für bildende Künste interessiert. Ob es nun Comics, Architektur, Film, Fotografie oder einfach wunderschöne Faksimiles sind – es ist für jeden etwas dabei.

Ich für meinen Teil werde definitiv einen Blick auf die Angebote werfen und vielleicht das ein oder andere Prachtexemplar in meine Sammlung aufnehmen.

Bis dahin habt ihr die Möglichkeit euch in eine aktuelle Veröffentlichung des Verlags vertiefen zu können, ohne dafür die Kreditkarte zücken zu müssen, denn wie schon einige Male zuvor, veranstalte ich in Zusammenarbeit mit TASCHEN ein Gewinnspiel, bei dem ihr die Möglichkeit habt, den folgenden Band euer Eigen nennen zu können:

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Er gilt als der wichtigste historische Augenblick des 20. Jahrhunderts: Am 20. Juli 1969 lösten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins ein Versprechen ein, das John F. Kennedy 1961 vor dem Kongress in Washington abgegeben hatte – noch vor dem Ende des Jahrzehnts einen Amerikaner auf dem Mond landen zu lassen. Jahre fieberhafter Arbeit, ein Stab von 400.000 Ingenieuren und Wissenschaftlern, ein Etat von 24 Milliarden Dollar und die gewaltigste Rakete, die je auf Erden gezündet worden war, ermöglichten schließlich ein noch nie da gewesenes Schauspiel, das von Millionen Menschen auf der ganzen Welt gebannt verfolgt wurde. Und niemand erzählte dieses spektakuläre Abenteuer besser als Norman Mailer.

Als Großmeister der literarischen Reportage war Norman Mailer von der Zeitschrift LIFE beauftragt worden, über den Flug zum Mond in einer dreiteiligen Essayserie zu berichten – für ein dem Anlass angemessen fürstliches Honorar. Mailer, der über einen elektronischen Schaltkreis genauso packend schreiben konnte wie über die gesellschaftlichen Hintergründe eines Ereignisses und die Psychologie der beteiligten Akteure (die eigenen Befindlichkeiten stets eingeschlossen), gelang mit Auf dem Mond ein Feuer ein furioses Meisterwerk, das brillante Porträt einer Epoche, ihrer Obsessionen und ihres größten Spektakels.

Illustriert wird diese Jubiläumsausgabe von Moonfire mit Hunderten von Fotografien und Plänen aus dem Fundus der NASA, aus Zeitschriftenarchiven und Privatsammlungen. Das Vorwort schrieb der Schriftsteller Colum McCann, führende Apollo-11-Experten steuerten die Bildlegenden bei, die die Geschichten hinter den Bildern erzählen und technische Details erläutern.

Wer diesen Band haben möchte, muss nichts weiteres tun, als einem (oder mehreren) meiner Social Media-Kanäle zu folgen, ein Like unter dem entsprechenden Beitrag zu hinterlassen. Hier die Details:

Der Beitrag auf Facebook, Twitter und Instagram.

Teilnahmebedingungen

  1. Teilnahmeberechtigte

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.

Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.

  1. Teilnahmemöglichkeiten

Eine Teilnahme ist nur über Facebook, Twitter und Instagram möglich, indem die jeweilige Seite mit einem Like versehen wird und ein Kommentar mit der Beantwortung der im Text angegebenen Frage erfolgt. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook, Twitter oder Instagram.

  1. Teilnahmeschluss

Teilnahmeschluss ist der 30.06.2019 um 18:59 Uhr.

  1. Gewinnermittlung

Der Gewinner wird per Los ermittelt.

  1. Art der Gewinnbenachrichtigung

Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Nachricht schriftlich kontaktiert.

  1. Veröffentlichung der Gewinner

Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form veröffentlicht.

  1. Der Rechtsweg

Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg

 

 

 

TASCHEN SALE und Gewinnspiel

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Es ist wieder soweit und der TASCHEN-Verlag begeht erneut den beliebten Warehouse Sale! Nur vom 24. bis zum 26. Januar 2019 könnt ihr euch endlich einige der hier öfter besprochenen Bände zu einem Preis besorgen, der nicht gleich das Konto sprengt.

Dabei könnt ihr euch aussuchen, ob ihr einen Abstecher in einen Flagship-Store in Berlin, Hamburg oder Köln (jeweils von 10-20 Uhr) macht oder gemütlich von zuhause aus von der Website des Unternehmens ordern wollt, um bis zu 75% auf Display- und Mängelexemplare zu sparen.

Wenn man sich dabei die Auswahl der angebotenen Bände der letzten Sales zu Gemüte führt, wird einem klar, dass eigentlich jeder Geschmack bedient sein dürfte, solange man sich generell für bildende Künste interessiert. Ob es nun Comics, Architektur, Film, Fotografie oder einfach wunderschöne Faksimiles sind – es ist für jeden etwas dabei.

Ich für meinen Teil werde definitiv einen Blick auf die Angebote werfen und vielleicht das ein oder andere Prachtexemplar in meine Sammlung aufnehmen.

Bis dahin habt ihr die Möglichkeit euch in eine aktuelle Veröffentlichung des Verlags vertiefen zu können, ohne dafür die Kreditkarte zücken zu müssen, denn wie schon einige Male zuvor, veranstalte ich in Zusammenarbeit mit TASCHEN ein Gewinnspiel, bei dem ihr die Möglichkeit habt, den folgenden Band euer Eigen nennen zu können:

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Bauhaus. Aktualisierte Ausgabe

In einem kurzen Zeitraum von nur vierzehn Jahren zwischen den beiden Weltkriegen veränderte die deutsche Kunst- und Gestaltungsschule Bauhaus das Antlitz der Moderne. Mit utopischen Idealen für die Zukunft entwickelte sie eine bahnbrechende Fusion aus Kunst, Handwerk und Technik, die sie quer durch alle gestalterischen Medien und Methoden umsetzte, vom Film bis zum Theater, von der Bildhauerei bis zur Töpferei.

Dieses Referenzwerk entstand in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung in Berlin, der weltgrößten Sammlung zur Geschichte des Bauhauses. Über 250 neue Fotografien, Schriften, Studien, Skizzen, Pläne und Modelle dokumentieren nicht nur die realisierten Arbeiten, sie lassen auch den Geist von Bauhaus wieder lebendig werden. Von zwanglosen Aufnahmen beim Gruppenturnen bis zu Zeichnungen aus dem Unterricht von Paul Klee, von ausführlichen Bauplänen bis zu einem schnittigen Aschenbecher von Marianne Brandt – sie alle sind Zeugnisse einer idealistischen Kreativgemeinschaft, die entschlossen war, Gestaltung völlig neu zu denken und eine bessere Zukunft für moderne Menschen zu formen.

Eine ausführliche Rezension zu diesem Band werdet ihr bald auf ZOMBIAC.blog finden. Wer jetzt schon reinschnuppern möchte, muss nichts weiteres tun, als einem (oder mehreren) meiner Social Media-Kanäle zu folgen, ein Like unter dem entsprechenden Beitrag zu hinterlassen. Hier die Details:

Der Beitrag auf Facebook, Twitter und Instagram.

Teilnahmebedingungen

  1. Teilnahmeberechtigte

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.

Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.

  1. Teilnahmemöglichkeiten

Eine Teilnahme ist nur über Facebook, Twitter und Instagram möglich, indem die jeweilige Seite mit einem Like versehen wird und ein Kommentar mit der Beantwortung der im Text angegebenen Frage erfolgt. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook, Twitter oder Instagram.

  1. Teilnahmeschluss

Teilnahmeschluss ist der 23.01.2018 um 18:59 Uhr.

  1. Gewinnermittlung

Der Gewinner wird per Los ermittelt.

  1. Art der Gewinnbenachrichtigung

Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Nachricht schriftlich kontaktiert.

  1. Veröffentlichung der Gewinner

Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form veröffentlicht.

  1. Der Rechtsweg

Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg

 

[Rezension] Rem Koolhaas. Elements of Architecture (TASCHEN Verlag)

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Üblicherweise passiert es selten, dass ich ein Buch in den Händen halte und mich erstmal darin „zurechtfinden“ muss. Selbst bei den größten Schmökern stellt sich nach kurzer Zeit ein fast schon heimisches Gefühl ein. Doch es gibt offensichtlich auch Veröffentlichungen, die geradezu darauf ausgelegt sind, dass der Leser sich nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit dem Design und der Haptik beschäftigt. Ein gutes Beispiel dafür ist „Rem Koolhaas. Elements of Architecture„, dass mit seinen sage und schreibe 2.528 Seiten in seinem Umfang fast an ein Telefonbuch erinnert und mit seiner auffälligen Farbgebung an Seitenrändern und Cover sofort ins Auge fällt. Dabei handelt es sich aber keineswegs um das Gesamtwerk eines bestimmten Künstlers, sondern quasi um die „Bibel der Architektur„!

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Genau genommen ist es die Zusammenfassung der vielfach gelobten Ausstellung von Rem Koolhaas während der Architektur-Biennale 2014. Auf dieser thematisierte er die Grundlagen des Bauens, der von Laien eher unbeachteten Elementen wie Türen, Fenster, Treppen, Decken, Wänden, Kaminen oder Balkonen. Zusammengetragen wurden die dafür nötigen Informationen unter der Mithilfe zweier Studios der Harvard Graduate School of Design. Zusätzlich abgerundet wird das Ganze durch informative Essays von Koolhaas selbst, Stephan Trüby, Manfredo di Robilant und Jeffrey Inaba, sowie Interviews mit Werner Sobek und Tony Fadell. Darüber hinaus findet man einen exklusiven Fotoessay von Wolfgang Tillmans. Allein diese Aufzählung sollte einen Vorgeschmack auf den Umfang des Bandes geben, für den der Drucker des Verlags tatsächlich seine Buchbindemaschine umgebaut hat, um einen maßgefertigten Einband mit zweigeteiltem Buchrücken herstellen zu können. Dieser ist ganze acht Centimeter lang und in seiner Form auch nötig, damit man diesen Wälzer wirklich lesen kann.

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Auch wenn man das Buch aufschlägt, hört das Staunen noch nicht auf. Mit Irma Boom als Grafikerin wurde nämlich nicht irgendwer verpflichtet. So hat sie nicht nur für Unternehmen und Institutionen wie Chanel, die Vereinten Nationen, OMA/Rem Koolhaas, die Fondazione Prada, Pirelli und das Rijksmuseum Amsterdam gearbeitet, sondern ist auch unter anderem Trägerin von Auszeichnungen wie des Gutenberg-Preises oder des Johannes-Vermeer-Preises. Ihre Arbeiten sind Teil der ständigen Sammlung der Abteilung für Design und Architektur des New Yorker Museum of Modern Art. Darüber hinaus ist Sie seit 1992 als “Senior Critic” an der amerikanischen Yale-Universität auch akademisch tätig.

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Durch diese Kombination aus einzigartiger Gestaltung (Index in der Buchmitte, wo sich das Buch dank seiner Buchrückenkonstruktion automatisch aufschlägt, gedruckt auf 50g/m2-Opakalpapier, durchscheinende Overlays, usw.) und komprimiertem Wissen, beginnt man als Leser seine Reise bei der Geschichte des Bodens, wandert weiter zu Decke, Dach, Fenster, Türe, Toilette, Aufzug und noch so viel mehr und wird dabei nicht nur mit aktuellsten Erkenntnissen und modernen Vorstößen, sondern mit dem historischen Hintergrund der einzelnen Elemente konfrontiert. In der Mitte befindet sich das erwähnte Inhaltsverzeichnis, sowie auch Essays und dazu Fotos von der Ausstellung aus Venedig. Sich aber allein bis zu diesem Punkt vorzuarbeiten gleicht einer Herkulesaufgabe, die zwar Spaß macht, aber auch die eigenen Grenzen aufzeigt.

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Man merkt, dass allein schon aufgrund der in Masse vorhandenen Informationen, die durchgehende Lektüre des Bandes schlicht nicht möglich ist. Das Werk muss viel eher als Nachschlagewerk für Interessierte und Kenner des Fachs betrachtet werden, dass zielgerichtet konsultiert werden sollte, um es wirklich genießen zu können. Daher ist es auch kein Buch, dass man nach einmaligem durchblättern auf ewig im Regal verstauben lässt, sondern gerne wieder zu Hand nimmt, wenn es einem unter den Nägeln brennt herauszufinden, wie sich die architektonischen Elemente unserer Umgebung zusammensetzen und funktionieren. Das wiederum entmystifiziert nicht die Realität, sondern trägt nur weiter zur Faszination bei, dass Menschen zu solchen Wundern fähig sind, die man oft nur auf dem zweiten Blick als solche erkennt.

In diesem Sinne eine absolute Empfehlung für all jene, die sich für Architektur begeistern und mit „Rem Koolhaas. Elements of Architecture“ im wahrsten Sinne des Wortes Zugriff auf ihre Basics bekommen.

Rem Koolhaas. Elements of Architecture* 
Verlag: TASCHEN 
Autoren: Rem Koolhaas, Harvard Graduate School of Design, Stephan Trüby, 
James Westcott, Stephan Petermann
Design: Irma Boom, Wolfgang Tillmans
Sprache: Englisch
Format: Hardcover, 20 x 25,5 cm
Seitenzahl: 2528
Preis: 100 EUR

*Affiliate-Link

[Ankündigung] Ausstellung und Signieraktion in Hamburg: Es wird Nacht im Berlin der wilden Zwanziger

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Ich habe schon vor längerer Zeit über die großartige Veröffentlichung „Es wird Nacht im Berlin der wilden Zwanziger“ (Link führt zur Rezension) aus der Feder des Illustrators Robert Nippoldt und des Schriftstellers Boris Pofalla berichtet.

In diesem Band geht es um das überbrodelnde Leben in einer Stadt die nie schläft, bevor sie, wie der Rest der Republik, in den Albtraum des Faschismus stürzte. Hierbei setzt Nippoldt mit seinen akribisch ausgearbeitete Illustrationen sowohl die damalige Prominenz aus Kultur und Politik, als auch bedeutende Personen aus der Wissenschaft in Szene, die das Leben in Berlin und darüber hinaus geprägt haben. Ergänzt wird das Ganze durch Übersichtsseiten, die Menschen und Ereignisse in einen Kontext setzen und den Leser ausführlich informieren. Als Sahnehäubchen dieser Reise auf dem Weg zum Ende der Weimarer Republik, liegt dem Buch sogar eine CD mit seltenen Schlager-Aufnahmen aus den Zwanzigern bei, um die Stimmung noch greifbarer zu machen.

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Nun gibt es nach den Ausstellungen zum Band in Berlin und Köln, auch die Möglichkeit sich dieses Werk in Hamburg persönlich von Robert Nippoldt signieren zu lassen und seine Bilder im Original zu betrachten. Das Ganze findet am 08.11.2018 im TASCHEN-Store Hamburg (Bleichenbrücke 1-7, 20354 Hamburg) statt. Von 15 bis 19 Uhr können sich Besucher dabei ganz der Atmosphäre der „Roaring Twenties“ hingeben und sich selbst mit einer persönlichen Widmung des anwesenden Künstlers eine Freude machen.

Datum: 08.11.2018 
Ort: TASCHEN Store, Bleichenbrücke 1-7, 20354 Hamburg
Uhrzeit: 15 - 19 Uhr

Jamie Hewlett

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Man spricht oft von zeitgenössischer Kunst und popkulturellen Kreativen, doch selten findet man einen Laien, der fähig ist, konkrete Künstler oder Werke zu benennen.

Ganz anders verhält es sich mit Jamie Hewlett, dessen Kreationen über den klassischen Kunstbetrieb hinaus Fans in aller Welt begeistern und zusammenführen. Dabei zählt die Band Gorillaz (aktuell auf Welttournee) wohl zu seinem bekanntesten Output. In Kooperation mit seinem ehemaligen Mitbewohner und Blur-Sänger Damon Albarn erschuf er einen virtuellen Mittelfinger für die Musikindustrie der ausgehenden 90er Jahre. Musiker und die dahinter stehenden Akteure schienen keine Substanz mehr liefern zu wollen und die beiden Freunde entschieden sich, eine Band zu gründen, deren Musiker keinen realen Personen entsprachen und jederzeit austauschbar waren. Ein greifbarer Kommentar zu der damals frustrierenden und heute kaum veränderten Situation wurde geboren und mit auch im Jahr 2017 ausverkauften Hallen durch die Fans in seiner Relevanz bestätigt.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Gorillaz: Russel and Noodle at the old studio 13, 2005

Schlagartig wurde das Projekt weltbekannt, spielte bis dato fünf Alben ein und wurde in der Folge mit mehreren prestigeträchtigen Preisen prämiert. In dem Zusammenhang wurde nun auch Hewlett außerhalb des eingeweihten Kreises an Comic-Nerds ein Begriff für die Massen. Zuvor arbeitete er am legendären Tank Girl, welches in einer postapokalyptischen Welt angesiedelt, durch Einflüsse des Hip-Hop, trashiger Slasher-Filme und des britischen Punk definiert wurde. Bis heute erfreuen sich seine in dem Zug erfundenen Figuren großer Beliebtheit und werden von anderen talentierten Künstlern wie Rufus Dayglo in weitere Abenteuer getrieben.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Blue Nips, Ultra Girl and Yuri Tempura, the Sushi Lovers, 2015

Nicht verwunderlich, dass er mit seinem einzigartigen und dementsprechend jederzeit wiedererkennbaren Stil auch der als „seriös“ geltenden Kunst-Szene nicht verborgen blieb. Im Jahr 2006 wurde er sogar vom Londoner Design Museum zum „Designer des Jahres“ gekürt und nur drei Jahre später mit einem Bafta für seinen mit Damon Albarn animierten Affenfilm für die Olympischen Spiele in Beijing ausgezeichnet. Sein Rezept blieb dabei über die Zeit hinweg in seinen Grundzügen gleich aber nicht minder innovativ, da mit jedem Projekt neue Elemente für zukünftige Arbeiten einflossen und bis heute bestehen. Angefangen bei der cartoonhaften Punk-Attitüde von Tank Girl, über den Anime-Einfluss der Gorillaz bis hin zu einer modernen Spielart des Pop-Art in den neuesten Veröffentlichungen – der Jamie Hewlett-Touch modellierte alles auf eine Art und Weise, die fasziniert und unterhält. Dabei setzt er sich selbst keine Grenzen und tobt sich auch außerhalb der Zeichenstube aus. So hat er zum Beispiel ebenfalls mit Albarn die Oper Monkey – Journey to the West nach dem chinesischen Roman Xi Yóu Ji von Wu Cheng’en, die 2007 in Manchester uraufgeführt wurde,  auf die Beine gestellt und dabei die Vorstellung dessen, was ein Künstler zu schaffen vermag wie mit links erweitert.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Chums, 2008

Bei seiner umtriebigen Karriere, war es daher nur eine Frage der Zeit, bis sich mit TASCHEN einer der Giganten auf dem Kunstbuchmarkt für sein Portfolio interessieren würde. Nun kam eines zum anderen und damit schlussendlich die erste Monografie über Jamie Hewlett zustande, die wie als Kontrast zu seinen überdrehten Bilderwelten, zurückhaltend nach dem Künstler selbst benannt wurde.

Sie beinhaltet sein gesamtes Werk der letzten 25 reich an Projekten gefüllten Jahre, die noch weit über die schon erwähnten Arbeiten hinaus gehen. Bevor man in seine visualisierten Gedanken abtaucht, kann man sich zunächst das einleitende Interview zwischen dem Künstler und dem französischen Grafiker, Fotografen und Videoregisseur Jean-Baptiste Mondino zu Gemüte führen. Ein angenehm ungezwungenes Gespräch zwischen zwei Generationen, die die Begeisterung für ihr jeweiliges Lebenswerk teilen und dabei humoristisch explizit Hewletts Werdegang rekapitulieren, wobei man nicht umhin kommt den derben Humor, der aus den Bildern des Mannes spricht, auch in seinen Aussagen wieder zu entdecken.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Honey, 2015

Nun folgt die geballte Ladung dessen, worauf der geneigte Betrachter schon längst gewartet hat: Bilder über Bilder, die für sich selbst sprechen können, da außer bei dem jeweils einleitenden Text, der jedem der Kapitel vorangestellt wird, keine weiteren Erklärungen beigefügt werden. Nur die nötigsten Informationen wie Titel, Erscheinungsjahr und in Ausnahmefällen ein Satz zur Besonderheit des gezeigten, lenken nicht ab und fungieren als das was sie sein sollen – eine willkommene Ergänzung.

Während des Verlaufs des Buches merkt man recht schnell, wie wandlungsfähig Hewlett auch unabhängig vom Fortschreiten seiner Karriere sein kann. So schwankt sein Stil in den einzelnen Abschnitten zwischen Zeichentrickfiguren, photorealistischen Momentaufnahmen (von seiner Reise nach Bangladesch), Postern fiktiver Filme im Grindhouse-Stil, detailverliebten Tusche-Skizzen von Kiefernbäumen, die nur erahnen lassen mit welcher Engelsgeduld dieser Mann seine Zeichnungen anfertigt und schlussendlich stilecht auf halb durchsichtigem „Butterbrotpapier“ zu bewundernde Sketche, die einen noch Näher an die Arbeitsweise von Jamie Hewlett heranrücken lassen.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Original poster for the contemporary opera Monkey. Journey to the West

Seinem lückenlosen Portfolio ist als abschließendes Kapitel die Biografie des Künstlers ans Herz zu legen, die chronologisch seinen Werdegang nachzeichnet und dem Gesamtprodukt damit eine persönliche Note gibt.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Jamie Hewlett auf über 400 Seiten und ebenso vielen Werken eine moderne Koryphäe ehrt und zeitgleich den greifbaren Beweis dafür erbringt, dass Schubladendenken und Kunst nicht vereinbar sind. Eine Pflichtanschaffung für jeden Fan und all jene, die nach einem Blick in diesen Prachtband definitiv welche werden.

Alle Infos zum Buch:

Titel: Jamie Hewlett

Herausgeber: Julius Wiedemann

Hardcover (25 x 31,7 cm), 242 Seiten

Preis: 39,99€

 

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Copyright: © Jamie Hewlett; The Fool, 2015

Ihr habt Lust bekommen, euch Jamie Hewlett persönlich in den Schrank zu stellen? Hier kommt eure Chance, euch das Buch kostenlos zu holen:

Hinterlasst einfach ein Like auf meiner Facebook-, Twitter oder Instagram-Seite und schreibt mir unter dem Beitrag, warum ausgerechnet ihr das Buch haben solltet und schon seid ihr im Lostopf! Der Gewinner wird am 24.11.2017 bekannt gegeben!

Teilnahmebedingungen

  1. Teilnahmeberechtigte

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.

Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.

  1. Teilnahmemöglichkeiten

Eine Teilnahme ist nur über Facebook, Twitter und Instagram möglich, indem die jeweilige Seite mit einem Like versehen wird und ein Kommentar mit der Beantwortung der im Text angegebenen Frage erfolgt. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook, Twitter oder Instagram.

  1. Teilnahmeschluss

Teilnahmeschluss ist der 23.11.2017 um 23:59 Uhr.

  1. Gewinnermittlung

Der Gewinner wird per Los ermittelt.

  1. Art der Gewinnbenachrichtigung

Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Nachricht schriftlich kontaktiert.

  1. Veröffentlichung der Gewinner

Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form veröffentlicht.

  1. Der Rechtsweg

Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

David LaChapelle. Lost + Found. Part I & Good News. Part II

Wenn es einen modernen Künstler gibt, der es schafft zeitgenössische Gesellschaftskritik mit Popkultur und Starkult zu vermengen, dann ist es David LaChapelle. Der in Connecticut geborene Fotograf komponiert in seinen Arbeiten einen Mix aus Religion, Liebe, Showgeschäft und Sex, der in seiner einnehmenden Wirkung den Status festigt, den LaChapelle sich über Jahrzehnte hart erarbeitet hat.

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Dabei scheint es für ihn eine seiner leichtesten Übungen zu sein, die größten Sterne am Hollywood-Himmel und aus der Musikindustrie vor die Linse zu bekommen. Noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass der Mann gerne mit Tabus spielt und das Privatleben seiner Modells zum Thema seiner Bilder macht und diese sich trotzdem zur Zusammenarbeit bereit erklären. Ob es nun die obskure Familiensituation der Jenners, die erwachsene Tochter Kurt Cobains nebst einem Songzitat ihres Vaters oder die in einer Plastikwelt gefangene Pamela Anderson ist – die Kritik an der Konsumgesellschaft der USA, mit ihren personifizierten Stellvertretern, lässt sich fast physisch greifen.

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Diese Aufmerksamkeit, die sich zum einen aus seiner eigenen Prominenz und zum anderen aus der weit größeren Berühmtheit seiner abgelichteten Motive speist, nutzt er gekonnt um zu einem noch größeren Schlag gegen Missstände auszuholen oder einfach den apokalyptisch anmutenden Zeitgeist für die Ewigkeit auf Zelluloid zu bannen. Er spart dabei nicht an provokanten Details, die sich mal mehr oder weniger in seinen teils in Gigantomanie ausufernden Werken verstecken. Ob es nun nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechende Menschen in krassem Kontrast zu engelsgleichen Gestalten, offen präsentierte Geschlechtsteile vor sakralem Hintergrund oder an der Grenze zu Pornografie konstruierte Settings sind – LaChapelle weiß durch solche Momente zu faszinieren, ohne ins billig plakative abzurutschen.

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Den Beweis, dass er diese Qualität über seine gesamte Laufbahn hinweg halten kann, hat er nun mit den zwei abschließenden Bänden seiner auf fünf Teile ausgelegten Reihe vorgelegt: Lost + Found. Part I & Good News. Part II

Hier präsentiert er nicht nur bis dato unveröffentlichte Bilder aus seinen Anfangsjahren, sondern auch neuere Kreationen, die das erste Mal in einem Buch betrachtet werden können. Erstere zeigen dabei eine kaum bekannte Seite des Künstlers, der in den 80er Jahren fast schon subtil mit seiner Kamera agiert hat. Entrückt wirkende Models, die zwar wie später in surrealen Umgebungen posieren, aber in erstaunlich gedeckten Farbpaletten porträtiert werden. Dazu eine klassischere Form der Ästhetik, die erst später Platz für überlebensgroße Motive machen sollte.

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Zusammen mit den, zumindest in ihrer Aufmachung, bekannten Fotografien ergibt sich der visualisierte Lebensweg eines Ausnahmekünstlers, der zwar in einer zeitgenössischen Art und Weise Unterhaltungsindustrie, Religion und Politik zu einem Gesamtbild vermischt, dabei aber immer noch die Realität abbildet. Überdreht, bunt, schockierend, aber trotzdem ein sofort erkennbares Abbild greifbarer Umstände.

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Genau wegen diesem Kontrast aus Pop und Statement, macht es immer wieder Spaß sich durch beide Bände zu arbeiten und nach Details zu suchen, die einem vielleicht bei der ersten Betrachtung verborgen blieben, denn von diesen gibt es mehr als genug! Wie als Einladung zur selbstständigen Entdeckungsreise, beginnen manche der Seiten mit einer Nahaufnahme eines Bildes, welche als solche, aufgrund der perfekt in Szene gesetzten Elemente, nicht zu erkennen ist. Erst beim umblättern merkt man plötzlich, dass man auf ein gigantisches Gesamtwerk zusteuert, dass in seiner ganzen Pracht den Konsumenten fasziniert zurücklässt.

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Lost + Found. Part I und Good News. Part II sind hierbei als zwei Seiten einer Medaille zu verstehen, weshalb sich die Anschaffung beider Bücher empfiehlt. Ich für meinen Teil bin immer noch wehmütig, nicht bei der Präsentation und dem damit einhergehenden Besuch LaChapelles in Berlin teilgenommen zu haben. Spätestens nachdem ihr selbst eins seiner Publikationen bei TASCHEN in die Hände genommen habt, werdet ihr die Faszination und Begeisterung dafür verstehen. Also nichts wie los und sich selbst ein Bild davon machen!

 

Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte

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Es ist unglaubliche 66 Millionen Jahre her, seit die gigantischen Echsen, die wir heute als Dinosaurier kennen, ein für alle mal von der Erdfläche verschwanden und bis zum 19. Jahrhundert ein Mysterium blieben. Waren es Drachen, Monster oder eine Prüfung Gottes? Es gab viele Erklärungen für wenige Überreste, die oftmals nur zufällig entdeckt wurden.

Im 19. Jahrhundert begann sich das Interesse an den urzeitlichen Wesen erneut zu regen, als im Jahr 1830 der englische Wissenschaftler Henry De la Beche das erste Stück Paläokunst anfertigte und damit den Grundstein für etwas legte, was sich für 200 Jahre sowohl in Bezug auf Wissenschaft als auch Kunst etablieren sollte. Doch schon mit diesem ersten Bild kristallisierte sich das Problem heraus, dass diese Art der Malerei bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts begleiten sollte: Für die Kunst-Welt sind die Arbeiten nicht den Diskurs wert und für Wissenschaftler geben sie nicht das exakte Abbild dessen wieder, was sie verlangen.

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Charles R. Knight, 1897; ©American Museum of Natural History, New York

Natürlich entwickelte sich diese Nische von makaberen Fantasiewesen des Erstlings „Duria Antiquor“ bis zu den apokalyptischen Werken von Ely Kish sowohl auf technischer als auch inhaltlicher Ebene weiter. Trotzdem bestimmten statt Fakten immer Zeitgeist, gesellschaftliche Umbrüche und persönliche Präferenz des jeweiligen Künstlers die auf Leinwand gebannten Ergebnisse. Daher begegnen uns visualisierte Metaphern zum Herrschaftsanspruch bestimmter Politiker, die omnipräsenten Seeschlachten zu Zeiten Napoleons, sowie das plötzlich auftretende Bewusstsein um die Umwelt, verpackt in die darauf individuell gerichtete Sichtweise des Malers.

Deswegen ist es kein Wunder, dass mit extrem wenigen Ausnahmen kaum Originale in Museen hängen, sondern meistens ein Dasein in privaten Sammlungen, vergessenen Kammern und Kellern fristen. Um dem ein Ende zu setzen und der Paläo-Kunst die Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die sie verdient, machte sich die Herausgeberin Zoë Lescaze an die Arbeit um mit dem TASCHEN-Verlag ein wahres Denkmal zu publizieren. Mit Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte, ist es gelungen ein allumfassendes Werk auf den Markt zu bringen, dass einem Randgebiet des Kunstbetriebs ein unverhofftes Revival in der öffentlichen Wahrnehmung beschert.

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Tree of Life
Alexander Mikhailovich Belashov, 1984; ©Borrissiak Paleontological Institute RAS

Mit einem Vorwort des Künstlers Walton Ford, wird ein wie vom Verlag gewohnt üppig illustrierter Band eingeleitet, der bei der zufälligen Entdeckung eines Ichthyosaurus-Skeletts durch die Zimmermannstochter Mary Ann Anning einsetzt und mit dem Jahr 1990, passend im Weltuntergangs-Setting der schon erwähnten Ely Kish, endet. Neben den Kommentaren zu ausnahmslos allen Abbildungen, wird die Geschichte dieser urzeitlichen Darstellungen durch einen Essay von Zoë Lescaze eingeordnet.

In dieser Kombination bietet das Buch nicht nur etwas für Hobby-Paläontologen und Malerei-Verfechter, sondern auch für jeden von uns, der in seiner Kindheit und Jugend eine populärwissenschaftliche Publikation in den Händen hielt und sich an gruseligen, lustigen und interessanten Darstellungen aus einer Zeit erfreut hat, die man mit viel Fantasie nur erahnen konnte. Zwar sind die Zeiten klassischer Abbildungen vorbei und digitale Formate für jüngere Generationen greifbarer, aber an den Charme mit der Hand geführter Pinselstriche kommt nichts so schnell heran. Ein beeindruckender Beweis in XL-Format liegt mit Paläo-Art: Darstellungen der Urgeschichte in jedem Fall vor.

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The Ichthyosaur and the Plesiosaur (Lias Period)
Edouard Riou; engraved by Laurent Hotelin and Alexandre Hurel, 1863; ©TASCHEN