Batman vs. Aliens

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Crossover sind so eine Sache. Einerseits führen sie manchmal zu interessanten Paarungen, die sich Fans und Kritiker schon lange wünschen, aber mindestens genauso oft ist die Idee aus einer Lizenz schnell Geld zu machen fast schon greifbar. Das ist meistens der Fall, wenn man aus einer Zusammenarbeit nicht richtig schlau wird. Ein Beispiel findet man unter anderem beim neuesten Sammelband von Panini Comics mit dem inhaltlich vorausgreifenden Titel „Batman vs. Aliens„, der in den USA aus der Kooperation zwischen Dark Horse und DC entstanden ist.

Wie man als langjähriger Comic-Fan richtig vermutet, handelt es sich nicht um aktuelle Story-Lines, die im Windschatten der Neuverfilmungen entstanden sind, sondern um typische 90er- und 2000er Werke, die mit genau den Elementen hantieren, die man erwarten würde. Die erste Geschichte „Batman/Aliens“ stammt aus dem Jahr 1997 und sollte ziemlich offensichtlich vom damals neuen Streifen „Alien – Die Wiedergeburt“ profitieren. Das merkt man der von Ron Marz und Bernie Wrigthson erstellen Mini-Serie vor allem durch die hanebüchene und im Umkehrschluss wohl hastig erstellte Handlung an. So verschlägt es den dunklen Ritter in einen südamerikanischen Dschungel, wo er auf eine Söldnertruppe trifft, mit der er nach einem verschwundenen Mitarbeiter von Wayne Enterprises sucht.

Dort trifft Batman dann, wie man sich schon denken kann, auf die alptraumhaften Wesen von H.R. Giger, die aufgrund der Farbgebung aber leider nicht so furchteinflößend schwarz, sondern eher bräunlich wirken und damit etwas an mutierte Insekten erinnern. Trotzdem kommt Laune auf, wenn cheesy Dialoge aneinandergereiht werden und man sich an trashige B-Movies erinnert fühlt, die man gerne mit einem kühlen Bier und Freunden genießt. Daher kann man nicht wirklich von „Horror“, als mehr von einem kurzweiligen Action-Abenteuer sprechen.

Die Fortsetzung „Batman/Aliens II“ (2002/2003) von Ian Edginton und Staz Johnson versetzt die Aliens dann direkt nach Gotham City und damit in Batmans Revier. Die Story selbst ist etwas an den Haaren herbeigezogen, bleibt damit aber dem ungelenken Charme des Vorgängers treu. So bringt ein Wissenschaftler einige Alien-Eier nach Gotham, diese werden bei Bauarbeiten entdeckt und es kommt wie es kommen musste.

In der abschließenden Geschichte „Superman & Batman vs. Aliens & Predator“ (2007) von Autor Mark Schultz und Zeichner Ariel Olivetti finden wir die genannten Charaktere auf den Weg zu einem Vulkan wieder, der jederzeit ausbrechen kann. Genaugenommen stoßen Supes und Bats mit ein paar Bergsteigern dort auf eine Gruppe Predators, die bereit sind alles zu jagen, was sich bewegt. Damit der Titel dieser Story auch wirklich stimmt, finden unsere Helden natürlich auch Aliens vor Ort und der zunächst ungleich erscheinende Kampf kann beginnen.

Visuell sticht die abschließende Serie besonders heraus, da sie in einem plastischeren, sowie bunteren Stil gehalten ist und damit deutlich moderner rüber kommt, als die Geschichten zuvor, denen man den Zeitraum ihrer Entstehung deutlich ansieht. Dadurch verliert sich das erwähnte B-Movie-Feeling ein wenig, ändert aber nichts am kurzweiligen Spaß, den die Lektüre unter Garantie bietet.

Alles in allem kann man daher sagen, dass sich die Anschaffung von „Batman vs. Aliens“ durchaus für Fans der letzteren Charaktere lohnt, während Batman-Jünger eher noch einen Blick hineinwerfen sollten, bevor sie sich für den Kauf entscheiden. Wobei man bei üppigen 364 Seiten für 32 EUR auch bei einem Blindkauf nicht meckern kann. Ich für meinen Teil wurde ganz gut unterhalten, kann aber nur jedem empfehlen sich ein eigenes Bild, auf Basis der jeweiligen Erwartungen zu machen.

Batman vs. Aliens 
Verlag: Panini Comics 
Erschienen am: 08.05.2018 
Autoren: Ron Marz, Ian Edginton, Mark Schultz          
Zeichner: Bernie Wrightson, Staz Johnson, Ariel Olivetti
Format: Softcover 
Seitenzahl: 364
Preis: 32 EUR

 

 

 

 

 

 

 

 

Feuer und Stein – Predator

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Nachdem ich schon das Glück hatte die ersten drei Bände der erfolgreichen „Feuer und Stein“-Saga von Cross Cult zu besprechen, ist vor kurzem endlich die Abschlussausgabe „Predator“ in meinen Briefkaste geflattert.

Diese greift wieder die Geschichte um den Söldner Galgo auf, der nach einer gescheiterten Mission sein Schiff „Perses“ und damit sich selbst in Sicherheit bringen möchte. Was er nach dem Angriff der Predatoren im Vorgänger-Band nicht mitbekommen hat, ist jedoch, dass er einen blinden Passagier mitgenommen hat, der ganz andere Pläne hat. Der Predator „Ahab“ (wie er im Laufe der Geschichte von den anderen Figuren betitelt wird) möchte die ultimative Trophäe in Form eines „Konstrukteurs“ in den Händen halten und zwingt dementsprechend den verängstigen Piloten dazu den Kurs auf den infizierten Mond zu nehmen, auf dem das Chaos seinen Anfang nahm.

Auf diesem findet nun das ungleiche Duo die zu einer Handvoll dezimierten Überlebenden der Katastrophe um Kapitän Angela wieder. Nun zu einer größeren Gruppe zusammengeschlossen, fängt die Crew an nach einem Fluchtweg aus ihrem Gefängnis zu suchen als plötzlich der mit der schwarzen Flüssigkeit infizierte Android „Elden“ auf LV-223 abstürzt und der Handlung eine erneute Wendung hinzufügt, die mit großen Schritten auf das offene Ende der Geschichte zusteuert.

Das dieser letzte Teil überhaupt nachzulesen ist, haben wir der Kurzgeschichte „Omega“ zu verdanken, die die Fäden der bis dato erzählten Geschichte nach der Haupt-Story zusammenführt, dem Leser aber selbst überlässt sich Gedanken darüber zu machen, was aus den übrig gebliebenen Charakteren wird. Ohne diese letzten Seiten wäre in meinen Augen ein viel zu großes Fragezeichen übrig geblieben, welches mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Nur mit dieser Erweiterung macht es Sinn, die vorangegangenen Bände überhaupt in eine Reihenfolge zu setzen. Man muss jedoch dem „Predator“-Autor Joshua Williamson zugute halten, dass er als einziger mit der Aufgabe betraut wurde, die vorhandenen Puzzle-Stücke zu einem Ganzen zu formen und dies auch sehr atmosphärisch und zum Teil sogar recht witzig in Szene setzt. So etwas wie Humor ist weder typisch für die Filme, auf denen die „Feuer und Stein“-Saga beruht, noch ist es ein Element, dass in den anderen Geschichten als Stilmittel verwendet wird. Trotzdem fügt es sich sehr gut in den Story-Strang ein und vermittelt dabei zwangsläufig ein frisches Lese-Gefühl, welches auch auf dieser Ebene für einen schönen Cut zwischen den Bänden sorgt. Somit gelingt der etwas schwierige Spagat vier eigenständige Geschichten kreieren zu wollen, die jedoch unter einer Zeitlinie zusammen kommen.

Das Finale wird dabei wieder von einem Künstler umgesetzt, der sich deutlich von seinen Vorgängern abhebt und dabei seine ganz eigene Art einbringt. Wenn es so etwas wie einen „klassischen Action-Stil“ gibt, beherrscht ihn Christopher Mooneyham souverän und erzeugt über mehrere Panels hinweg ein wunderbares Gefühl von Bewegung und Tempo, welches im positiven Sinne kaum Zeit zum durchschnaufen gibt. Zusätzlich nimmt sich der Künstler die Freiheit schon vorhandene Figuren aus dem Film-Universum in seinem Sinne zu modifizieren und kleine Easter-Eggs einzubauen, die nach Entdeckung für zusätzliche Heiterkeit sorgen. So ist zum Beispiel der nach dem Moby Dick-Jäger benannte Predator ähnlich übel zugerichtet wie sein Namensvetter und dadurch in seiner Wirkung noch martialischer. Als kleinen Kontrast trägt er jedoch den Schädel eines simplen Schnabeltiers als Halsschmuck. So ein exotisches Wesen musste wohl auch Teil seiner Trophäen-Sammlung werden.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass „Predator“ ein Muss für jeden Sammler der bisherigen Reihe ist, welches es dabei dank der schon erwähnten Kurzgeschichte schafft einen finalen Bogen über die „Feuer und Stein“-Saga zu spannen. Das hinterlässt wiederum ein gewohnt wohliges Gefühl der Vollendung einer Geschichte, wie es nur nach einer Reise über mehrere hundert Seiten eintreten kann. Science Fiction wird zwar vermutlich nie mein Steckenpferd im Bereich der Comics und Graphic Novels werden. Trotzdem beweisen Veröffentlichungen wie die hier vorliegende, dass das Genre spannende Unterhaltung bieten kann, ohne in das oft so naheliegende Klischee abzurutschen.

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Feuer und Stein: Alien vs. Predator

Der dritte und damit vorletzte Band der „Feuer und Stein“-Saga beschert uns ein Wiedersehen mit den von LV-223 geflohenen Charakteren um den krebskranken Astro-Biologen Francis, den von ihm mit der „schwarzen Masse“ infizierten Androiden Eden, sowie der verbliebene Rest-Crew um den Söldner Galgo.

Die Geschichte setzt hier direkt nach den Ereignissen des ersten Bands „Prometheus“ ein und zeigt uns was passiert ist, als Francis, gefangen gehalten durch Galgo, vom infizierten Mond flüchtet. Zunächst sieht es so aus, als ob die Mannschaft sich in den Kryo-Schlaf wiegen könnte um danach daheim die zuvor gefundene Waffe der „Konstrukteure“ teuer verhökern zu können. Doch der zu einer Mischung aus Roboter und Alien mutierte Elden, begleitet durch eine Horde Xenomorphe, ist ihnen schon auf den Fersen um Francis zu schnappen und ihn vor seinem Tod nach dem Sinn des Lebens zu befragen, welches der Androide plötzlich führt.

Um das Crossover komplett zu machen und dem Titel der Ausgabe gerecht zu werden, haben auch schon die Predatoren das Schiff ins Visier genommen um ihrem Jagdtrieb nachzugehen. Während Galgo seinen Gefangenen ausliefern will um seine Haut zu retten, stürmt die Mannschaft der Killer mit Dreads das Schiff, um sich auszutoben. Ab hier geht nun eigentlich bis zum Ende des Bandes ein vor Wendungen zu platzen drohender Story-Strang los, der von einem durchgehenden Kampf zwischen allem und jedem begleitet wird. In dessen Verlauf erleben wir wie in den Ausgaben zuvor einige in die Realität umgesetzte Gedankenspiele des Autors Christopher Sebela, wie zum Beispiel die Wirkung des schwarzen Schleims auf einen Predatoren oder Menschen, sowie die immer weiter voranschreitende Mutation Eldens.

Story-technisch kann „Alien vs. Predator“ dabei den beiden Vorgängern leider nicht das Wasser reichen, da der Tiefgang durch das sehr dominante Gemetzel schnell in den Hintergrund gerückt wird und dabei die ganze Geschichte schnell abzustumpfen droht. Als Ergänzung zum ersten Band kann es jedoch auf keinen Fall schaden zuzugreifen um die gesamte Saga als geschlossenen Run genießen zu können.

Vor allem der moderne Zeichenstil von Ariel Olivetti setzt sich positiv von den Vorgängern ab und lädt dazu ein die schönen Panels auf sich wirken zu lassen. Plastisch bis malerisch setzt er die Charaktere sehr attraktiv in Szene und spart ebenfalls nicht an ästhetisch sehr gut aufbereiteten Gewaltdarstellungen, die jedoch immer Story-dienlich sind.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass der dritte Teil von „Feuer und Stein“ eine verpflichtende Ergänzung der Sammlung um die Geschichte darstellt. Lesern, die gerne das Aufeinandertreffen der extraterrestrischen Metzel-Maschinen für sich allein genießen wollen, ist in diesem Zusammenhang der Band „Prometheus“ ans Herz zu legen, um die Charaktere und ihre Beweggründe vollends verstehen zu können.

Bei Interesse könnt ihr euch „Alien vs. Predator“ hier besorgen!

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Feuer und Stein: Prometheus

Ich kann behaupten so einige Comics in meinem Leben gelesen und dabei zeitgleich so gut wie jedes Genre abgegrast zu haben, dass es so gibt. Eine erstaunliche Ausnahme bildete bis dato jedoch die Science-Fiction-Sparte, um die ich mich unbewusst manövriert habe, bis mir die „Feuer und Stein“-Reihe von Cross Cult in die Hände fiel.

Die im Alien- und Predator-Universum angesiedelte Story gliedert sich dabei in vier Teile, die bis September vollstädig vorliegen werden. Die ersten drei werde ich im Laufe dieser Woche besprechen und euch dabei etwas bei der Entscheidungsfindung unterstützen, falls ihr euch auf Horror mit Außerirdischen einlassen und einer ordentlichen Portion Gewalt anfreunden könnt. Um es für mich persönlich vorweg zu nehmen: Für meinen Teil bin ich durch die Serie optimal bedient und frage mich insbesondere wie ich diese Welt an fremden Lebensformen, dicken Knarren und ästhetischem Gemetzel nicht früher für mich entdecken konnte!

Der Einstieg erfolgt durch den Band „Prometheus“, der rund 100 Jahre nach der gleichnamigen Verfilmung einsetzt und die Crew um Captain Angela Foster auf einer Bergungsmission begleitet, die offiziell ein Schiff auf dem Himmelskörper LV-223 bergen soll. In Wahrheit möchte die Befehlshabende jedoch auf den Spuren Peter Weylands wandeln, um wie er das Geheimnis um den Ursprung der Menschheit zu entschlüsseln.

Als die Truppe jedoch auf dem eigentlich als unbewohntes Ödland beschriebenem Mond ankommt, findet sie einen bizarren Dschungel vor, der nur so vor gefährlichen Kreaturen strotzt: Den legendären Aliens frei nach H.R. Giger und Ridley Scott!

Diese überrennen wie zu erwarten die Mannschaft und stürzen die Unternehmung ins Chaos, aus der ein mit der aus dem Film bekannten schwarzen Masse infizierter Android (ebenfalls Teil der usprünglichen Crew) hervortritt um alles ins Verderben zu stürzen. Zeitgleich taucht einer der „Konstrukteure“ auf um den Überlebenskampf vollends bis an die Grenzen des Möglichen zu tragen.

Das alles mag zunächst nach simpler Blockbuster-Kost in Comic-Gewand klingen, wartet jedoch mit einigen überraschenden Wendungen, sowie gänzlich von Klischees befreiten Beziehungsstrukturen auf. Zum Beispiel zwischen zwei Frauen innerhalb der Mannschaft, ohne dass eine von beiden die „Kampflesbe“ und die andere die „Lolita“ mimen muss. In der heutigen Zeit ein durchaus als gezielt eigesetztes Statement zu verstehendes Story-Element, dass meine persönliche Hochachtung verdient.

Auf technischer Seite überrascht der Argentinier Juan Ferreyra mit einem für amerikanische Publikationen extrem auffallenden Stil, der sich eher an europäischen Graphic Novels als an Massenware orientiert. Bei dem hier vorliegenden Stoff muss das wirklich hervorgehoben werden, da der geneigte Leser durhaus ein anderes Bild der Umsetzung haben könnte, als sie am Ende vor seinen Augen liegt. Durch den unaufgeregten Strich wirkt die Handlung noch näher an den Filmvorlagen und unterlegt den Stoff mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, die bei der Geschichte auch durchaus angebracht ist.

Alles in allem kann man „Feuer und Stein: Prometheus“ als Must-Have für Alien-Fans empfehlen, da hier mit größtmöglichem Respekt vor der Ursprungshandlung an die Materie herangegangen wird und trotzdem neue Akzente und theoretische Möglichkeiten ausgepspielt werden, damit keine vorhersehbare Abhandlung von Ereignissen erfolgt.

Den ersten Band könnt ihr euch hier besorgen!