Batman vs. Aliens

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Crossover sind so eine Sache. Einerseits führen sie manchmal zu interessanten Paarungen, die sich Fans und Kritiker schon lange wünschen, aber mindestens genauso oft ist die Idee aus einer Lizenz schnell Geld zu machen fast schon greifbar. Das ist meistens der Fall, wenn man aus einer Zusammenarbeit nicht richtig schlau wird. Ein Beispiel findet man unter anderem beim neuesten Sammelband von Panini Comics mit dem inhaltlich vorausgreifenden Titel „Batman vs. Aliens„, der in den USA aus der Kooperation zwischen Dark Horse und DC entstanden ist.

Wie man als langjähriger Comic-Fan richtig vermutet, handelt es sich nicht um aktuelle Story-Lines, die im Windschatten der Neuverfilmungen entstanden sind, sondern um typische 90er- und 2000er Werke, die mit genau den Elementen hantieren, die man erwarten würde. Die erste Geschichte „Batman/Aliens“ stammt aus dem Jahr 1997 und sollte ziemlich offensichtlich vom damals neuen Streifen „Alien – Die Wiedergeburt“ profitieren. Das merkt man der von Ron Marz und Bernie Wrigthson erstellen Mini-Serie vor allem durch die hanebüchene und im Umkehrschluss wohl hastig erstellte Handlung an. So verschlägt es den dunklen Ritter in einen südamerikanischen Dschungel, wo er auf eine Söldnertruppe trifft, mit der er nach einem verschwundenen Mitarbeiter von Wayne Enterprises sucht.

Dort trifft Batman dann, wie man sich schon denken kann, auf die alptraumhaften Wesen von H.R. Giger, die aufgrund der Farbgebung aber leider nicht so furchteinflößend schwarz, sondern eher bräunlich wirken und damit etwas an mutierte Insekten erinnern. Trotzdem kommt Laune auf, wenn cheesy Dialoge aneinandergereiht werden und man sich an trashige B-Movies erinnert fühlt, die man gerne mit einem kühlen Bier und Freunden genießt. Daher kann man nicht wirklich von „Horror“, als mehr von einem kurzweiligen Action-Abenteuer sprechen.

Die Fortsetzung „Batman/Aliens II“ (2002/2003) von Ian Edginton und Staz Johnson versetzt die Aliens dann direkt nach Gotham City und damit in Batmans Revier. Die Story selbst ist etwas an den Haaren herbeigezogen, bleibt damit aber dem ungelenken Charme des Vorgängers treu. So bringt ein Wissenschaftler einige Alien-Eier nach Gotham, diese werden bei Bauarbeiten entdeckt und es kommt wie es kommen musste.

In der abschließenden Geschichte „Superman & Batman vs. Aliens & Predator“ (2007) von Autor Mark Schultz und Zeichner Ariel Olivetti finden wir die genannten Charaktere auf den Weg zu einem Vulkan wieder, der jederzeit ausbrechen kann. Genaugenommen stoßen Supes und Bats mit ein paar Bergsteigern dort auf eine Gruppe Predators, die bereit sind alles zu jagen, was sich bewegt. Damit der Titel dieser Story auch wirklich stimmt, finden unsere Helden natürlich auch Aliens vor Ort und der zunächst ungleich erscheinende Kampf kann beginnen.

Visuell sticht die abschließende Serie besonders heraus, da sie in einem plastischeren, sowie bunteren Stil gehalten ist und damit deutlich moderner rüber kommt, als die Geschichten zuvor, denen man den Zeitraum ihrer Entstehung deutlich ansieht. Dadurch verliert sich das erwähnte B-Movie-Feeling ein wenig, ändert aber nichts am kurzweiligen Spaß, den die Lektüre unter Garantie bietet.

Alles in allem kann man daher sagen, dass sich die Anschaffung von „Batman vs. Aliens“ durchaus für Fans der letzteren Charaktere lohnt, während Batman-Jünger eher noch einen Blick hineinwerfen sollten, bevor sie sich für den Kauf entscheiden. Wobei man bei üppigen 364 Seiten für 32 EUR auch bei einem Blindkauf nicht meckern kann. Ich für meinen Teil wurde ganz gut unterhalten, kann aber nur jedem empfehlen sich ein eigenes Bild, auf Basis der jeweiligen Erwartungen zu machen.

Batman vs. Aliens 
Verlag: Panini Comics 
Erschienen am: 08.05.2018 
Autoren: Ron Marz, Ian Edginton, Mark Schultz          
Zeichner: Bernie Wrightson, Staz Johnson, Ariel Olivetti
Format: Softcover 
Seitenzahl: 364
Preis: 32 EUR

 

 

 

 

 

 

 

 

ALIENS Classic Omnibus

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1979: Das Jahr in dem Ridley Scott der Welt ein Stück immerwährende Popkultur schenkte und mit dem Großmeister H.R. Giger Alpträume erschuf, die auch fast 40 Jahre später Relevanz haben. Natürlich spreche ich von der legendären ALIEN-Reihe, die zum einen bis heute auf der Kinoleinwand existiert und zum anderen auch andere, vor allem visuelle Medien, immer noch in Beschlag nimmt. Dazu zählen selbstverständlich Comics, die neben Filmen wohl die logischste Form darstellen, wenn es um die Vermittlung des visuellen Schreckens der Xenomorphe geht.

In ihrer minimalistischen Farbgebung und fast schon eleganten Formen liegt es nahe, dass sie in einer schwarz-weißen Umgebung um einiges bedrohlicher wirken, als in „klassisch bunten“ Bildchen. Diesen Gedanken fassten wohl auch vor 10 Jahren die Leute von Cross Cult um die „nur“ getuschten Versionen großartiger Geschichten unters Volk zu bringen, die allesamt während der 90er ihren ursprünglichen Release feierten. Nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, welcher Zeitgeist in Popkultur und Medien herrschte und dabei natürlich Comics nicht außen vor ließ.

2007 und 2008 noch in drei Teilen veröffentlicht, beschenkt uns der Verlag diesmal mit einem Omnibus in Übergröße und Limitierung auf 999 Stück. Dieses edel designte Buch, dass wohl den Schrank eines jeden Minimalisten Platz finden würde, ist hierbei nicht nur eine schöne Ergänzung für Fans des kultigen Franchise, sondern auch für Kenner der Comic-Szene ein Must-Have. Hier gibt sich nämlich das „Who-is-Who“ der Zeichner und Autoren die Klinke in die Hand und beglückt damit das Nerd-Herz.

Man kann getrost von Legenden sprechen, wenn Leute wie Mike Mignola (Hellboy), David Lloyd (V for Vendetta), Eduardo Risso (100 Bullets), Kelley Jones (Sandman) oder Richard Corben (Underground-Veteran) den Zeichenstift schwingen und dabei mit ihren Trademarks nicht hinterm Berg halten. Jede, der von ihnen realisierten Storys bekommt den Stempel verpasst, der sie wiederum sofort an ihren Schöpfer bindet. Daher ermüdet das Auge bei der 500 Seiten starken Lektüre nicht so schnell, wie man bei ihrem Design zunächst denken könnte. Man entdeckt dadurch sogar einzelne Aspekte, die bei einer „Farbkur“ wohl untergegangen wären.

Inhaltlich gibt es bezüglich der Geschichten natürlich auch genug zu entdecken. Mal finden wir uns in einem bitterernsten Szenario wieder, dass an die bedrückende Atmosphäre der Filme erinnert, mal klingt so etwas wie zynischer Humor durch die Panels, um dann in vollkommen übertriebenem Splatter aufzugehen. Damit wird jede Spielart des Horrors bedient und genau solche Attribute erwartet man, wenn man zu einer Veröffentlichung dieser Art greift. Beim Kauf des ALIENS Classic Omnibus findet der Leser die Essenz der Reihe, die ohne zu übertreiben in jedes Regal eines Fans gehört, wenn dieser sich selbst für einen hält.

ALIEN: COVENANT (Filmkritik)

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Es gibt Regisseure, die gleichsam mit ihrem Werk verschmolzen zu sein scheinen.  Zu diesen gehört mit Sicherheit auch Ridley Scott, der gemeinsam mit H.R. Gigers alptraumhaften Visionen ein Stück Filmgeschichte erschaffen hat. Selbstverständlich ist die Rede von ALIEN und damit der Perfektion des Sci-Fi-Horrors, die bis heute unerreicht ist.

Nachdem Scott mit seinem Erstling einen Hype losgetreten und mit weiteren Werken für die Ewigkeit (z.B. Blade Runner) seinen Weg fortgesetzt hat, verselbstständigte sich sein Film zu einem Franchise, das über Dekaden hinweg die Leinwände unsicher machte.

Im Jahr 2012 rang er sich dann dazu durch seinen extraterrestrischen Stoff erneut aufzugreifen und die Ursprünge der echsenartigen Monster zu ergründen. Dabei widersetzte er sich dem Trend von semi-gewaltpornographischen Streifen wie SAW und blieb dem ursprünglichen Rezept treu, blutige Szenen aus der Geschichte heraus zu erzählen und sie nicht als Kern der Story zu benutzen. Der wichtigste Teil blieb die unterschwellige und doch allgegenwärtige Bedrohung.

Nun spinnt der Regisseur mit ALIEN: COVENANT die Handlung zehn Jahre nach den Ereignissen in Prometheus weiter: Die Crew des Kolonisationsraumschiffs Covenant ist auf dem Weg einen erdähnlichen Planeten zu besiedeln, als der Plan durch einen Unfall ins stocken zu geraten droht. Durch Zufall entdeckt die Besatzung jedoch einen abgelegenen und unerforschten Planeten, der zunächst all das zu bieten scheint, was zuvor gesucht wurde.

Der aufmerksame Zuschauer stellt aber recht schnell die Verbindung zu Prometheus her und kommt damit zur Erkenntnis, dass die Menschen nun auf dem Planeten gestrandet sind, auf dem zuvor schon der fehlgeleitete Android David eine Zuflucht fand. Doch damit nicht genug. Sowohl David als auch der Himmelskörper bergen mehr dunkle Geheimnisse, als es zunächst scheint.  Aufgrund des Film-Titels sollte es kein Geheimnis sein, dass die Xenomorphe einen nicht geringen Teil darin spielen.

Mehr soll hier bezüglich des Inhalts nicht verraten werden, da sich viel von der Spannung aus der Ungewissheit speist, die durch kleine Hinweise und Fährten zu bekannten Storyelementen aufgebaut wird. Selbst die blutigsten Szenen haben weniger vom Feierabend-Bier-Slasher, als von klassischer Grusel-Atmosphäre. Kein Tod, keine Verletzung und kein Kampf entsteht ohne Grund. Sogar eine Sex-Szene wird dazu genutzt, um die Handlung voran zu treiben und nicht und nicht als stereotypes Element um die Stimmung aufzulockern.

Dazu trägt nicht zuletzt das einnehmende Schauspieler-Ensemble bei. Allen voran Michael Fassbender, der gleich in einer Doppelrolle zu finden ist, die ihm wie auf den Leib geschneidert wurde und trotzdem Freiheiten in Bezug auf ihre Darstellung bietet.

Alles in allem wird hier eine gute schauspielerische Leistung mit klassischen Horrorelemente kombiniert, was leider oftmals ein Widerspruch in sich selbst zu sein scheint. Zusätzlich wirkt alles aufgrund des Science-Fiction-Gewands angenehm frisch.

Dementsprechend kann ich eine klare Empfehlung für einen baldigen Kinobesuch aussprechend und kann persönlich nicht erwarten einen weiteren Ableger des Alien-Franchises zu sehen. Bei Ridley Scotts Arbeitsweise, die scheinbar keine Ruhepausen zulässt, vielleicht gar kein so abwegiger Wunsch!

Ab Donnerstag, 18. Mai 2017 nur im Kino!

Feuer und Stein – Predator

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Nachdem ich schon das Glück hatte die ersten drei Bände der erfolgreichen „Feuer und Stein“-Saga von Cross Cult zu besprechen, ist vor kurzem endlich die Abschlussausgabe „Predator“ in meinen Briefkaste geflattert.

Diese greift wieder die Geschichte um den Söldner Galgo auf, der nach einer gescheiterten Mission sein Schiff „Perses“ und damit sich selbst in Sicherheit bringen möchte. Was er nach dem Angriff der Predatoren im Vorgänger-Band nicht mitbekommen hat, ist jedoch, dass er einen blinden Passagier mitgenommen hat, der ganz andere Pläne hat. Der Predator „Ahab“ (wie er im Laufe der Geschichte von den anderen Figuren betitelt wird) möchte die ultimative Trophäe in Form eines „Konstrukteurs“ in den Händen halten und zwingt dementsprechend den verängstigen Piloten dazu den Kurs auf den infizierten Mond zu nehmen, auf dem das Chaos seinen Anfang nahm.

Auf diesem findet nun das ungleiche Duo die zu einer Handvoll dezimierten Überlebenden der Katastrophe um Kapitän Angela wieder. Nun zu einer größeren Gruppe zusammengeschlossen, fängt die Crew an nach einem Fluchtweg aus ihrem Gefängnis zu suchen als plötzlich der mit der schwarzen Flüssigkeit infizierte Android „Elden“ auf LV-223 abstürzt und der Handlung eine erneute Wendung hinzufügt, die mit großen Schritten auf das offene Ende der Geschichte zusteuert.

Das dieser letzte Teil überhaupt nachzulesen ist, haben wir der Kurzgeschichte „Omega“ zu verdanken, die die Fäden der bis dato erzählten Geschichte nach der Haupt-Story zusammenführt, dem Leser aber selbst überlässt sich Gedanken darüber zu machen, was aus den übrig gebliebenen Charakteren wird. Ohne diese letzten Seiten wäre in meinen Augen ein viel zu großes Fragezeichen übrig geblieben, welches mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Nur mit dieser Erweiterung macht es Sinn, die vorangegangenen Bände überhaupt in eine Reihenfolge zu setzen. Man muss jedoch dem „Predator“-Autor Joshua Williamson zugute halten, dass er als einziger mit der Aufgabe betraut wurde, die vorhandenen Puzzle-Stücke zu einem Ganzen zu formen und dies auch sehr atmosphärisch und zum Teil sogar recht witzig in Szene setzt. So etwas wie Humor ist weder typisch für die Filme, auf denen die „Feuer und Stein“-Saga beruht, noch ist es ein Element, dass in den anderen Geschichten als Stilmittel verwendet wird. Trotzdem fügt es sich sehr gut in den Story-Strang ein und vermittelt dabei zwangsläufig ein frisches Lese-Gefühl, welches auch auf dieser Ebene für einen schönen Cut zwischen den Bänden sorgt. Somit gelingt der etwas schwierige Spagat vier eigenständige Geschichten kreieren zu wollen, die jedoch unter einer Zeitlinie zusammen kommen.

Das Finale wird dabei wieder von einem Künstler umgesetzt, der sich deutlich von seinen Vorgängern abhebt und dabei seine ganz eigene Art einbringt. Wenn es so etwas wie einen „klassischen Action-Stil“ gibt, beherrscht ihn Christopher Mooneyham souverän und erzeugt über mehrere Panels hinweg ein wunderbares Gefühl von Bewegung und Tempo, welches im positiven Sinne kaum Zeit zum durchschnaufen gibt. Zusätzlich nimmt sich der Künstler die Freiheit schon vorhandene Figuren aus dem Film-Universum in seinem Sinne zu modifizieren und kleine Easter-Eggs einzubauen, die nach Entdeckung für zusätzliche Heiterkeit sorgen. So ist zum Beispiel der nach dem Moby Dick-Jäger benannte Predator ähnlich übel zugerichtet wie sein Namensvetter und dadurch in seiner Wirkung noch martialischer. Als kleinen Kontrast trägt er jedoch den Schädel eines simplen Schnabeltiers als Halsschmuck. So ein exotisches Wesen musste wohl auch Teil seiner Trophäen-Sammlung werden.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass „Predator“ ein Muss für jeden Sammler der bisherigen Reihe ist, welches es dabei dank der schon erwähnten Kurzgeschichte schafft einen finalen Bogen über die „Feuer und Stein“-Saga zu spannen. Das hinterlässt wiederum ein gewohnt wohliges Gefühl der Vollendung einer Geschichte, wie es nur nach einer Reise über mehrere hundert Seiten eintreten kann. Science Fiction wird zwar vermutlich nie mein Steckenpferd im Bereich der Comics und Graphic Novels werden. Trotzdem beweisen Veröffentlichungen wie die hier vorliegende, dass das Genre spannende Unterhaltung bieten kann, ohne in das oft so naheliegende Klischee abzurutschen.

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Feuer und Stein: Alien vs. Predator

Der dritte und damit vorletzte Band der „Feuer und Stein“-Saga beschert uns ein Wiedersehen mit den von LV-223 geflohenen Charakteren um den krebskranken Astro-Biologen Francis, den von ihm mit der „schwarzen Masse“ infizierten Androiden Eden, sowie der verbliebene Rest-Crew um den Söldner Galgo.

Die Geschichte setzt hier direkt nach den Ereignissen des ersten Bands „Prometheus“ ein und zeigt uns was passiert ist, als Francis, gefangen gehalten durch Galgo, vom infizierten Mond flüchtet. Zunächst sieht es so aus, als ob die Mannschaft sich in den Kryo-Schlaf wiegen könnte um danach daheim die zuvor gefundene Waffe der „Konstrukteure“ teuer verhökern zu können. Doch der zu einer Mischung aus Roboter und Alien mutierte Elden, begleitet durch eine Horde Xenomorphe, ist ihnen schon auf den Fersen um Francis zu schnappen und ihn vor seinem Tod nach dem Sinn des Lebens zu befragen, welches der Androide plötzlich führt.

Um das Crossover komplett zu machen und dem Titel der Ausgabe gerecht zu werden, haben auch schon die Predatoren das Schiff ins Visier genommen um ihrem Jagdtrieb nachzugehen. Während Galgo seinen Gefangenen ausliefern will um seine Haut zu retten, stürmt die Mannschaft der Killer mit Dreads das Schiff, um sich auszutoben. Ab hier geht nun eigentlich bis zum Ende des Bandes ein vor Wendungen zu platzen drohender Story-Strang los, der von einem durchgehenden Kampf zwischen allem und jedem begleitet wird. In dessen Verlauf erleben wir wie in den Ausgaben zuvor einige in die Realität umgesetzte Gedankenspiele des Autors Christopher Sebela, wie zum Beispiel die Wirkung des schwarzen Schleims auf einen Predatoren oder Menschen, sowie die immer weiter voranschreitende Mutation Eldens.

Story-technisch kann „Alien vs. Predator“ dabei den beiden Vorgängern leider nicht das Wasser reichen, da der Tiefgang durch das sehr dominante Gemetzel schnell in den Hintergrund gerückt wird und dabei die ganze Geschichte schnell abzustumpfen droht. Als Ergänzung zum ersten Band kann es jedoch auf keinen Fall schaden zuzugreifen um die gesamte Saga als geschlossenen Run genießen zu können.

Vor allem der moderne Zeichenstil von Ariel Olivetti setzt sich positiv von den Vorgängern ab und lädt dazu ein die schönen Panels auf sich wirken zu lassen. Plastisch bis malerisch setzt er die Charaktere sehr attraktiv in Szene und spart ebenfalls nicht an ästhetisch sehr gut aufbereiteten Gewaltdarstellungen, die jedoch immer Story-dienlich sind.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass der dritte Teil von „Feuer und Stein“ eine verpflichtende Ergänzung der Sammlung um die Geschichte darstellt. Lesern, die gerne das Aufeinandertreffen der extraterrestrischen Metzel-Maschinen für sich allein genießen wollen, ist in diesem Zusammenhang der Band „Prometheus“ ans Herz zu legen, um die Charaktere und ihre Beweggründe vollends verstehen zu können.

Bei Interesse könnt ihr euch „Alien vs. Predator“ hier besorgen!

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Feuer und Stein: Aliens

Zwar heißt es, dass man die einzelnen Bände der „Feuer und Stein“-Saga auch für sich alleine genießen kann, aber um das Leseerlebnis zu dem zu machen, was die Macher vermutlich im Sinn hatten, ist es wirklich zu empfehlen sich die Geschichten nacheinander zu gönnen. Dazu aber gleich mehr.

Wie schon in meiner letzten Rezension zum Einstiegsband Prometheus erklärt, spielt sich die Handlung, wie der Titel des aktuellen Werks schon vorwegnimmt, im Alien-Universum ab, dass wir von den Verfilmungen um die von H.R. Giger designten Geschöpfe kennen. Genaugenommen beginnt die Geschichte an dem Punkt als in Ridley Scotts „Aliens – Die Rückkehr“ die Kolonie Hadley’s Hope von den mordlüsternen Außerirdischen überrannt wird. Hierbei schaffen es einige Überlebende um den Ingenieur Russel zu entkommen, müssen aber auf dem benachbarten Mond LV-223 notlanden, den wir bereits aus dem ersten Band kennen.

Die Story setzt hier jedoch knapp über 40 Jahre vor den Ereignissen in „Prometheus“ und 88 Jahre nach der gleichnamigen Verfilmung ein und klärt uns über einige Umstände auf, die vielleicht zuvor noch Fragen aufgeworfen haben. Wie kamen die Aliens auf den seltsamen Himmelskörper? Wie konnte ein bizarrer Dschungel mitten auf einem toten Mond entstehen? Was bewirkt der schwarze Schleim eigentlich genau?

Die Geschichte selbst beginnt zunächst sehr Action-lastig und geht eher in die Richtung Survival-Horror, driftet aber ungefähr ab der Hälfte des Bandes in das Genre Mystery, was der Handlung aber sehr entgegenkommt. Es wird einiges in Form eines „Logbuchs“ von Russel erklärt, während das Geschehen drumherum reich bebildert ist, damit es nicht allzu trocken daherkommt. Neben den Erklärungen der Umstände kommen natürlich die Xenomorphs nicht zu kurz und präsentieren sich sogar mit einer neuen Gattung, die eine Verschmelzung zwischen Mensch und Alien darstellt. Vor allem solche Einfälle geben der Reihe die Daseinsberechtigung, die sie ohne jeden Zweifel verdient hat.

Als kleinen Bonus gibt es am Ende eine eigenständige Story, die eine noch eindeutigere Verbindung zwischen Film und Comic herstellt, als die Geschehnisse in der Kolonie auf LV-426 endgültig aus dem Ruder laufen. Zeichnerisch vielleicht nicht das Maß aller Dinge, aber als nette Dreingabe durchaus nett anzusehen.

Im Bezug auf die künstlerische Gestaltung, fällt der Stil von Patric Reynolds im Vergleich zum „europäisch“ anmutenden Strich Juan Ferreyras (Prometheus) sehr rau aber trotzdem realistisch aus. Der grobe Einsatz der Farbe unterstreicht vor allem die bedrückende Atmosphäre und die natürlich oft dargestellte Gewalt.

Alles in allem handelt es sich wie schon beim Vorgänger-Band um eine schöne Verneigung vor dem Ur-Material, ergänzt durch eigene Gedankenspiele und Kreationen, die einem Lust darauf machen zu sehen, wie sich alles in den nachfolgenden Bänden „Alien vs. Predator“ und „Predator“ entwickelt und schlussendlich zu einem Ganzen zusammenfügt.

Den zweiten Band der „Feuer und Stein“-Reihe könnt ihr euch hier holen!

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Feuer und Stein: Prometheus

Ich kann behaupten so einige Comics in meinem Leben gelesen und dabei zeitgleich so gut wie jedes Genre abgegrast zu haben, dass es so gibt. Eine erstaunliche Ausnahme bildete bis dato jedoch die Science-Fiction-Sparte, um die ich mich unbewusst manövriert habe, bis mir die „Feuer und Stein“-Reihe von Cross Cult in die Hände fiel.

Die im Alien- und Predator-Universum angesiedelte Story gliedert sich dabei in vier Teile, die bis September vollstädig vorliegen werden. Die ersten drei werde ich im Laufe dieser Woche besprechen und euch dabei etwas bei der Entscheidungsfindung unterstützen, falls ihr euch auf Horror mit Außerirdischen einlassen und einer ordentlichen Portion Gewalt anfreunden könnt. Um es für mich persönlich vorweg zu nehmen: Für meinen Teil bin ich durch die Serie optimal bedient und frage mich insbesondere wie ich diese Welt an fremden Lebensformen, dicken Knarren und ästhetischem Gemetzel nicht früher für mich entdecken konnte!

Der Einstieg erfolgt durch den Band „Prometheus“, der rund 100 Jahre nach der gleichnamigen Verfilmung einsetzt und die Crew um Captain Angela Foster auf einer Bergungsmission begleitet, die offiziell ein Schiff auf dem Himmelskörper LV-223 bergen soll. In Wahrheit möchte die Befehlshabende jedoch auf den Spuren Peter Weylands wandeln, um wie er das Geheimnis um den Ursprung der Menschheit zu entschlüsseln.

Als die Truppe jedoch auf dem eigentlich als unbewohntes Ödland beschriebenem Mond ankommt, findet sie einen bizarren Dschungel vor, der nur so vor gefährlichen Kreaturen strotzt: Den legendären Aliens frei nach H.R. Giger und Ridley Scott!

Diese überrennen wie zu erwarten die Mannschaft und stürzen die Unternehmung ins Chaos, aus der ein mit der aus dem Film bekannten schwarzen Masse infizierter Android (ebenfalls Teil der usprünglichen Crew) hervortritt um alles ins Verderben zu stürzen. Zeitgleich taucht einer der „Konstrukteure“ auf um den Überlebenskampf vollends bis an die Grenzen des Möglichen zu tragen.

Das alles mag zunächst nach simpler Blockbuster-Kost in Comic-Gewand klingen, wartet jedoch mit einigen überraschenden Wendungen, sowie gänzlich von Klischees befreiten Beziehungsstrukturen auf. Zum Beispiel zwischen zwei Frauen innerhalb der Mannschaft, ohne dass eine von beiden die „Kampflesbe“ und die andere die „Lolita“ mimen muss. In der heutigen Zeit ein durchaus als gezielt eigesetztes Statement zu verstehendes Story-Element, dass meine persönliche Hochachtung verdient.

Auf technischer Seite überrascht der Argentinier Juan Ferreyra mit einem für amerikanische Publikationen extrem auffallenden Stil, der sich eher an europäischen Graphic Novels als an Massenware orientiert. Bei dem hier vorliegenden Stoff muss das wirklich hervorgehoben werden, da der geneigte Leser durhaus ein anderes Bild der Umsetzung haben könnte, als sie am Ende vor seinen Augen liegt. Durch den unaufgeregten Strich wirkt die Handlung noch näher an den Filmvorlagen und unterlegt den Stoff mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, die bei der Geschichte auch durchaus angebracht ist.

Alles in allem kann man „Feuer und Stein: Prometheus“ als Must-Have für Alien-Fans empfehlen, da hier mit größtmöglichem Respekt vor der Ursprungshandlung an die Materie herangegangen wird und trotzdem neue Akzente und theoretische Möglichkeiten ausgepspielt werden, damit keine vorhersehbare Abhandlung von Ereignissen erfolgt.

Den ersten Band könnt ihr euch hier besorgen!