Massimo Listri. Die schönsten Bibliotheken der Welt

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Wer schon einmal eine ältere Bibliothek von innen gesehen hat und sich selbst als leidenschaftlicher Leser bezeichnen würde, kennt das überwältigende Gefühl, dass sich beim ersten Blick auf meterhohe Schränke, gefüllt mit zahllosen Geschichten und Informationen einstellt. Eine Mischung aus Erstaunen, Ehrfurcht und Freude, die sich in dem stillen Raum in Ruhe ausbreitet und nur durch einen Griff in eines der Regale übertroffen werden kann.

Genau diesen Moment wollte wohl der italienische Fotograf Massimo Listri einfangen, als er beschloss, die in seinen Augen schönsten Bibliotheken der Welt, im gleichnamigen XL-Band vom TASCHEN-Verlag, für die Ewigkeit festzuhalten. Dabei ist der Begriff Bibliothek fast schon vermessen, wenn man all die Fresken, vergoldeten Regale, Statuen und jahrhundertealten Werke sieht, die mehr an eine Kathedrale als an etwa anderes erinnern. Auf der Reise, an der Listri den Leser teilhaben lässt, durchstreift man diese ‚Schatzkammern aller Reichtümer des menschlichen Geistes‘ in aller Herren Länder. So ist der Band in die geographisch unterschiedlichen Bereiche Europas, sowie des amerikanischen Kontinents unterteilt und zeigt dadurch über die Büchersammlungen hinaus, auch die architektonischen Eigenarten der präsentierten Länder, die einen Besuch der gezeigten Bibliotheken zu einer wahrlich kulturhistorischen Wallfahrt werden lassen.

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©Massimo Listri / TASCHEN
Biblioteca Statale Oratoriana dei Girolamini, Neapel, Italien

Auch sind die Hintergründe der Entstehung der einzelnen Sammlungen interessant, die wiederum die Zusammenstellung der Bücher und die visuelle Aufbereitung der Räume erklären. So sieht man ehemalige Bibliotheken untergegangener oder aktuell immer noch waltender Monarchien. Darüber hinaus gewährt uns Listri Einblicke in Privatbibliotheken, wie die der Medici, die von niemand anderem als Michelangelo persönlich entworfen wurde, Klosterbibliotheken oder die Vatikanische Apostolische Bibliothek, die eine der wertvollsten Sammlungen der Welt beherbergt. Dabei sind das nur einige von vielen Beispielen, die das Gefühl verstärken Geschichte geradezu einatmen zu können, wenn man die entsprechenden Räume und Hallen betritt. Ein krasser und doch angenehmer Kontrast zum Alltag des 21. Jahrhunderts, dem man hier entfliehen kann. Während all unsere Fotos und Texte irgendwann, allein schon aufgrund von ständig wechselnden Datenformaten, das digitale Zeitliche segnen, überdauern klassische Bücher über Jahrhunderte und bleiben damit ein konstanter Übermittler von Wissen, der unabhängig von Zeitgeist und technischer Entwicklung Bestand hat.

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©Massimo Listri / TASCHEN
Stiftsbibliothek Sankt Gallen, St. Gallen, Schweiz

Um dabei das Gezeigte überhaupt korrekt einordnen zu können, findet man neben den großartigen Fotografien, die dazu passenden, sowie detaillierten Texte. Diese sind zum einen in längerer Form zwischen den geographisch aufgeteilten Kapiteln, aber auch als ergänzende Stichpunkte zu den wertvollsten Besitztümern, Baujahren und weiteren interessanten Fakten zu finden. So kann man nicht nur die Aufmachung der palastartigen Bauten genießen, sondern sich aktiv über sie informieren und sich damit vielleicht Inspiration für die nächste Urlaubsreise holen. Ich für meinen Teil habe mir zumindest schon die ein oder andere Notiz dazu gemacht.

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©Massimo Listri / TASCHEN
Stiftsbibliothek Kremsmünster, Kremsmünster, Österreich

Zusammengetragen wurden diese Informationen dabei nicht von einem anonymen Redakteur, sondern durch die Experten Georg Ruppelt und Elisabth Sladek. Ersterer leitete nach seiner Promovierung und anfänglicher Laufbahn als Bibliothekar, als stellvertretender Direktor die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und von 2002 bis 2016 als Direktor die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover. Währenddessen hat er schon mehr als 400 Aufsätze und 40 Monographien über das Buch- und Bibliothekswesen verfasst. Bei so einer Biografie kann man sich getrost die Frage stellen, ob es tatsächlich noch andere Menschen auf der Welt gibt, die sich in einem Leben so viel theoretisches, als praktisches Wissen um dieses Thema aneignen konnten. Zumindest in ähnliche Sphären stößt Elisabeth Sladek vor, die in Wien Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Judaistik studierte. Daraufhin spezialisierte sie sich auf die Kunst- und Architekturgeschichte des Barock und ist in Forschung und Lehre tätig, unter anderem in Wien, Rom und Zürich. Zu diesen Themen publiziert sie regelmäßig. In diesem Sinne ein Team, dessen Expertise nicht nur bei Betrachtung ihres Lebenswegs, sondern auch sofort beim Blick in Massimo Listri. Die schönsten Bibliotheken der Welt* offenbart wird.

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©Massimo Listri / TASCHEN
Biblioteca do Convento de Mafra, Mafra, Portugal

In dieser Kombination bietet der vorgestellte Prachtband nicht weniger, als die konzentrierte Essenz dessen, was man als bibliophile und wissensdurstige Person geradezu als magisch bezeichnen würde. Gewissermaßen ein Spaziergang durch die ältesten und schönsten Oasen des Wissens, dessen Genuss man nach der Lektüre nur noch durch den realen Besuch dieser altehrwürdigen Orte steigern kann.

Massimo Listri. Die schönsten Bibliotheken der Welt*
Verlag: TASCHEN  
Fotograf: Massimo Listri 
Autoren: Georg Ruppelt, Elisabth Sladek 
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch  
Format: Hardcover, 29 x 39,5 cm
Seitenzahl: 560
Preis: 150 EUR


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David Lagercrantz – Verfolgung

Verfolgung von David Lagercrantz

Ich muss gestehen, dass ich persönlich die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson erst lange nach ihrer Veröffentlichung für mich entdeckt habe. Das lag unter anderem daran, dass ich zu einem recht komischen Menschenschlag gehöre, der gerne mal einen Bogen um besonders gehypte Veröffentlichungen gemacht hat.

Die Logik, dass etwas sehr erfolgreich sein kann, weil es von besonders hoher Qualität ist und nicht nur aufgrund von Massentauglichkeit in die Regale von Lesern wandert, hat sich mir erst spät erschlossen. Dabei stellen „Verblendung„, „Verdammnis“ und „Vergebung“ einen traurigen Sonderfall dar. Muss man sich als neuer Leser oft erst über eine gewisse Zeit an das Werk eines Autoren heranwanzen (natürlich immer unter Berücksichtigung des quantitativen Outputs), sind der Nachwelt tatsächlich nur die drei Romane um den Journalisten Mikael Blomkvist und die fast autistisch angehauchte Hackerin Lisbeth Salander geblieben, deren Erfolg Larsson nie persönlich erleben durfte.

Nur ein Jahr nach seinem Tod im Jahre 2004 wurde mit seinem literarischen Nachlass eine solche Begeisterung bei Lesern und (zumindest vielen) Kritikern ausgelöst, dass man unter anderem unweigerlich und unter anderen Vorzeichen an die anfängliche Hysterie um Dan Brown denken musste.

Was danach folgte war mehr Konsequenz als Überraschung. Verfilmungen aus der schwedischen Heimat des Autoren und den USA, Comic-Adaptionen und zahlreiche Neuauflagen fütterten die nicht abzuebben scheinende Begeisterung der Fans. Nicht verwunderlich, dass der Hausverlag und die Familie Larssons auf die Idee kamen die Parallelwelt Stockholms aus dem vorhandenen Kanon ausbrechen zu lassen und die Leserschaft an neuen Verschwörungen, kriminellen Machenschaften und deren Zerschlagung teilhaben zu lassen. Doch wie sollte das möglich sein? Entgegen dem Willen der Witwe des Autors, einigten sich Verlag und Familie auf David Lagercrantz, als denjenigen, der die Fackel auf unbestimmte Zeit weitertragen sollte.

Der Journalist und Schrifststeller war bis dato für Sachbücher wie „Ich bin Zlatan“ bekannt und auf keinem Radar bezüglich einer Kriminalgeschichte erschienen. Umso schwerer muss die Bürde auf seinen Schultern gelastet haben, als er sich an den ersten Nachfolgeroman „Verschwörung“ setzte und die Welt schlussendlich doch eines Besseren belehrte. Nicht nur Fans, sondern auch Kritiker waren überwiegend begeistert und der immense Erfolg gab Lagercrantz auch in puncto Zahlen recht. Allein in Deutschland verkaufte sich das Buch rund 400.000 mal und schlug weltweit in den Bestsellerlisten ein.

Rund zwei Jahre später erscheint mit „Verfolgung“ der zweite Streich, dem man den Vorlauf deutlich anmerkt. Lockerer in der Schreibweise, filigraner im generellen Umgang mit der Sprache (auch im Vergleich zu Larsson), sowie selbstständiger im Ausbau der Handlung, bietet der neueste Roman aus seiner Feder einen spannenden Plot, der dem Erbe alle Ehre macht.

Diesmal fokussiert sich alles etwas mehr auf Lisbeth Salander bzw. ihre traumatische Kindheit und Jugend, die scheinbar eng verstrickt mit anderen Personen zu sein scheint, die aber einen angenehmeren Lebensweg einschlagen durften. Los geht es im Frauengefängnis Flodberga, in dem Lisbeth wegen einer fast schon Nichtigkeit einsitzt und wie viele andere unter der Terrorherrschaft der Nazi-Braut Benito Andersson leidet, die scheinbar auch die Belegschaft unter ihre Kontrolle gebracht hat. Am meisten wird jedoch die junge Faria Kazi unter Druck gesetzt, die in unmittelbarer Nähe von Lisbeth ihre Zelle hat und damit ihren Beschützerinstinkt auf den Plan ruft. Trotz der im Vergleich zu den Vorgänger-Bänden zurückgefahrenen Gewaltdarstellungen, bleibt der Konflikt natürlich nicht ohne eine Zuspitzung, die weitreichende Folgen für alle Beteiligten hat.

Währenddessen bekommt Lisbeths alter Vormund und einer ihrer wenigen Freunde Holger Palmgren Informationen zugespielt, die auf eine ungeheuerliche Vermutung aus Lisbeths Kindheit hinweisen. Dementsprechend bittet unsere Lieblings-Hackerin ihren alten Bekannten und Schwedens besten Investigativjournalisten Mikael Blomkvist um Mithilfe bei der Beschaffung weiteren Inputs. Dieser macht sich zunächst halbherzig auf den Weg, um schlussendlich einen unfassbaren Treffer zu landen, der weiter in gewisse Zirkel reicht, als man es je hätte erahnen können.

Da keine Einführung von Figuren nur um sich selbst Willen geschieht, entspinnen sich gleich zwei Handlungsstränge, die zum einen den klassischen Kanon einer schwedischen Kriminalgeschichte bespielen, als auch deutliche Akzente mit Gegenwartsbezug setzen. So erklingt rund um die zuvor erwähnte Faria Kazi ein ganzer Haufen von gesellschaftskritischen Tönen, die von Parallelgesellschaften bis hin zum Islamismus reichen und damit eine greifbarere Atmosphäre erzeugen.

Alles in allem scheint sich David Lagercrantz in seine Rolle als literarischer Nachlassverwalter eingelebt zu haben, lässt aber genug von seinen eigenen Präferenzen einfließen um nicht als ein besserer Ghostwriter, sondern eigenständiger Schriftsteller zu gelten. Insbesondere sein Fokus auf Lisbeth lässt erahnen wohin die Reise gehen wird, denn das wird sie ganz sicher. Den garantierten Erfolg in der Hinterhand ist schon das nächste Werk in der Mache, welches ich nach der aktuellen Lektüre ohne Umschweife ins Regal stellen werde.

 

 

75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen

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Als ich im Jahr 2011 das Comicfestival München besucht habe, war ich schon ein großer Fan der dort präsentierten Kunstform. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber leider noch kaum mit der Szene vernetzt, geschweige denn über den Output der relevanten Verlage informiert.

Dazu gehört aufgrund von entsprechenden Releases natürlich auch der TASCHEN-Verlag, der mir das erste Mal auf der eben erwähnten Veranstaltung durch den damals frisch auf den Markt geworfenen Band 75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen aufgefallen ist. Zu übersehen war das Werk auf jeden Fall nicht. In den typisch gigantischen Maßen (nur die SUMO-Ausgaben sind größer) und leuchtenden Farben zog es mich in seinen Bann und wäre ich nicht noch Schüler mit entsprechend geringem Einkommen gewesen, hätte ich mir schon damals dieses Buch zugelegt.

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Neben den offensichtlich quantitativen Merkmalen, war schon damals bekannt, welch unvergleichlicher Inhalt mit diesem Prachtband geliefert wird. Nicht umsonst wurde dieser im selben Jahr mit dem prestigeträchtigen Eisner-Award als bestes Buch mit Comic-Bezug ausgezeichnet. So ging ich auf die Suche nach einer gebrauchten Version, um auch in den Genuss dieses Must-Haves zu kommen, ohne gefühlt mein halbes Konto plündern zu müssen und fand schlussendlich eine reduzierte Fassung, die seitdem ein prominenten Platz in meinem Bücherschrank für sich eingenommen hat. Jahre später können neue Fans und diejenigen, die sich die XXL-Fassung nicht leisten konnten, endlich aufatmen und sich für nur ein Drittel des ursprünglichen Preises, eine bezüglich der Größe kleinere aber inhaltlich identische Version von 75 Jahre DC Comics besorgen.

Falls es tatsächlich jemanden geben sollte, an dem dieses Juwel zum Zeitpunkt der ursprünglichen Veröffentlichung vorbei gegangen sein sollte, möchte ich im Detail darauf eingehen, was den Käufer erwartet:

Auf stolzen 720 Seiten präsentiert uns der Herausgeber Paul Levitz, seines Zeichens ehemaliger Geschäftsleiter des legendären DC-Verlags, sowohl die Geschichte des im Titel prangenden Hauses, als auch die inhaltliche Ausrichtung einzelner Reihen im Laufe von fast acht Dekaden. In dieser Zeit begegnen uns mehr als hundert Mitarbeiter, die sich in den verschiedensten Arbeitsbereichen des Unternehmens eingebracht und dabei unzählige Charaktere erarbeitet haben, die zum großen Teil noch heute fester Bestandteil der Popkultur sind.

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Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, teilt sich das Buch entsprechend der bekannten Zeitalter der Comic-Geschichte (Golden Age, Silver Age, etc.) in mehrere Kapitel ein, die für sich einen schönen Überblick zu den Ereignissen der jeweiligen Epoche bieten. Wie es sich für eine Veröffentlichung bezüglich dieses Themas gehört, wird mit den bunten Bildchen nicht gespart und der geneigte Leser damit fast (im positiven Sinne) erschlagen. Diesbezüglich handelt es sich nicht nur um die Cover der wichtigsten Geschichten des Verlags, sondern auch um Schätze für Kenner, Ausflüge in bestimmte Subgenres des Mediums und zahlreiche Archiv-Fotos, die teils zum ersten Mal und exklusiv Eingang in ein Buch fanden.

Wem das nicht reicht, findet zusätzlich Passagen, die den Einfluss der DC-Releases auf die Popkultur beleuchten. In diesem Zusammenhang werden nicht nur offensichtliche Ereignisse wie die Adam West-Batman-Serie erwähnt, sondern auch moderne Verfilmungen, die insbesondere seit der Jahrtausendwende im Aufwind sind. Abgeschlossen wird der Band kurz vor Beginn der New 52-Reihe, die ohnehin einen nicht zu vergleichenden Einschnitt in das Kontinuum der uns bekannten Geschichten darstellt, welcher erst mit dem Rebirth-Reboot Rückgängig gemacht wurde.

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Sollten Leser darüber hinaus Interesse an der Geschichte des Verlags haben, aber der englischen Sprache nicht mächtig sein (in der standardmäßig bei TASCHEN veröffentlicht wird), gibt es ein schön übersetztes Beiheft, welches man sich nach der Bilderflut des Hauptbuches zu Gemüte führen kann.

Alles in allem stellt 75 Jahre DC Comics. Die Kunst moderne Mythen zu schaffen nicht einfach nur eine gute Informationsquelle in Bezug auf die Historie eines der relevantesten Comic-Verlage aller Zeiten dar, sondern kann, ohne zu übertreiben, als Standardwerk bezeichnet werden, welches man sich ohne irgendwelche Zweifel ins Regal stellen kann. Insbesondere durch die nun günstige Neufassung des Werks, kann es eigentlich keine Ausreden mehr geben. Also nichts wie hin zum nächsten Comic-Shop oder Bücherladen und ab in den Einkaufswagen damit!

100 Manga Artists

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Der Manga als Kunstform ist schon seit vielen Jahren im westlichen Mainstream angekommen. Ob durch die auf RTL II ausgestrahlten Animes, den Hype um die Pokémon– oder Dragonball-Reihe: Der japanische Comic hat sich zum allgegenwärtigen Kultobjekt gemausert.

Leider gehen mit großem Erfolg auch viele Schattenseiten einher. Sowie beim westlich geprägten Comic, dominieren in der breiten Masse die Klischees. In diesem Fall glupschäugige Mädchen in Schuluniformen und abgedrehte Storys, die in ihrer süßen Form vermutlich unter anderem für Diabetes verantwortlich sind.

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© Yûji Aoki

Soweit die Vorurteile. Denen stellt sich nun TASCHEN mit dem neuesten Zuwachs der „Bibliotheca Universalis“ entgegen und veröffentlicht „100 Manga Artists„. Wie der Titel schon verrät, beinhaltet dieses 672 Seiten starke Werk Informationen über die wichtigsten Vertreter des Manga in alphabetischer Reihenfolge. Dabei werden auf jeweils 4-8 Seiten in knackiger Form biographische, als auch bibliographische Informationen über alte Meister und junge Talente geboten, die entsprechend dem Medium mit Bildern aus den Veröffentlichungen der genannten Personen unterstrichen werden.

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© Usamaru Furuya

Im Laufe der Lektüre sollte dann auch der letzte Zweifler seinen Blick auf diese traditionsreiche Kunst verändern. Die schiere Bandbreite auf erzählerischer und technischer Ebene zeigt eindrucksvoll wie viel hinter dem Oberbegriff des Manga steht. Es gibt natürlich Elemente, die die präsentierten Werke dem Genre zuordnen. Diese geraten aber schon auf den zweiten Blick in den Hintergrund. Genau wie in Europa oder den USA, haben die Künstler in Japan unterschiedlichste Einflüsse, die sie in ihre Arbeit einbauen und damit wiederum Alleinstellungsmerkmale kreieren. So stolpert man neben an Karikaturen erinnernde Figuren, über detailverliebte Landschaftsbilder, bis hin zum Ultrarealismus über alles was man sich in dieser Hinsicht vorstellen kann.

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© Osamu Tezuka

Damit fungiert „100 Manga Artists“ nicht nur als nützliche Enzyklopädie, sondern auch als Inspirationsquelle für vorhandene Leser oder diejenige, die es noch werden wollen. Ich für meinen Teil verspüre wieder den Reiz eine gute Geschichte aus Fernost zu schnappen und in die zeitgleich vertraute als auch fremd anmutende Welt abzutauchen. Dementsprechend gibt es von mir eine klare Empfehlung. Bei einem Preis von knapp 15 Euro, kann man auf jeden Fall nicht viel falsch machen!

Art Record Covers

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Seit nun fast 80 Jahren gehört die Verschmelzung von Bild und Ton unweigerlich zum Genpool der Popkultur. Dabei durchlebt diese Symbiose auf verschiedenen Ebenen immer wieder Veränderungen, die teils unvorhergesehene Folgen haben.

Angefangen als reines Marketinginstrument, entledigten sich die Plattenfirmen zunächst der eintönigen Verpackung ihrer Produkte und steigerten damit sowohl die Aufmerksamkeit potentieller Käufer als auch die Anzahl der abgesetzten Tonträger. Im nächsten Schritt wurde der Fernseher zum Kaminersatz im heimischen Wohnzimmer und damit zum Katalysator für die weitere Visualisierung der Musikindustrie.

Nun waren Plattencover und Booklets fester Bestandteil des Images und oftmals der erste Kontakt mit einem potentiell neuen Fan. Kein Wunder, dass auch viele etablierte Künstler, die tendenziell eher den Pinsel als das Mikro schwingen, die Chance gekommen sahen ihre Werke einem breiteren Publikum vorzustellen oder in Zusammenarbeit mit bestimmten Musikern den ohnehin vorhanden Bekanntheitsgrad zu festigen.

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Cover: Andy Warhol / Musik: The Velvet Underground and Nico / Album: The Velvet Underground and Nico / Jahr: 1967 / Label: Verve Records

Bis heute zieren Gemälde, Fotografien und Collagen die Front von CDs und nun wieder aufkommenden Vinyls. Sogar im Bereich des Streamings sind Bilder immer noch ein relevanter Faktor, um auf sich aufmerksam zu machen.

Da im Laufe der Jahrzehnte eine nicht geringe Auswahl an Kollaborationen zwischen den kreativen Kreisen zustande kam, ist es nicht verwunderlich, dass der für solche Themen immer passende TASCHEN-Verlag einen eigenen Band heraus gebracht hat, der sowohl der Kunst durch die Lautsprecher als auch dem Papier huldigt: Art Record Covers!

Hier werden rund 500 Cover präsentiert, die den Musikliebhabern unter uns in großer Zahl bekannt sein dürften. Genre-Grenzen spielen bei so manch ikonischer Veröffentlichung keinerlei Rolle. Ob Velvet Underground, die Beatles, Metallica oder Tyler the Creator – Sie alle verbindet der Rückgriff auf Talente, die auch außerhalb der Musik-Gemeinde ihre Fußabdrücke hinterlassen haben. Ein Andy Warhol war zum Beispiel schon als junger Illustrator für Columbia Records tätig, bevor sein unvergleichlicher Stil die Welt eroberte. Selbst Jahre später kehrte er Musikern jedoch nicht den Rücken. 1967 erblickte das Debütalbum der eben erwähnten Velvet Underground mit dem berühmten Bananen-Cover das Licht der Welt.

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Cover: Keith Haring / Musik: Emanon / Album: The Baby Beat Box / Jahr: 1986 / Label: Pow Wow Records

Auch für Schockmomente konnte die ein oder andere Aufmachung verwendet werden. Andres Serrano, ein Enfant Terrible unter den Fotokünstlern, konnte zum Beispiel mit den Bildern zu den Metallica-Alben „Load“ und „Reload“ Aufmerksamkeit erregen, in dem er für seinen typischen Stil Sperma, Blut und Urin zum Teil seines Werks werden ließ. An anderer Stelle reicht schon der Name des Künstlers um Schnappatmung zu erzeugen. H.R. Giger oder Mark Ryden sprechen mit ihrem individuellen und weit über Kenner bekannten Stil für sich selbst.

Dabei reden wir hier nur über die Spitze des Eisbergs. Der Herausgeber Francesco Spampinato, seines Zeichens Kunsthistoriker und Künstler, hat über 3.000 Cover durchgesehen, um die in seinen Augen relevantesten 500 heraus zu suchen. Auf diese verteilen sich ganze 270 Vertreter der bildenden Künste in alphabetischer Reihenfolge, die eindrucksvoll darlegen, dass die Vereinigung der beiden Universen bis heute ihre Berechtigung und trotz Digitalisierung eine Zukunft hat.

Nach der Lektüre, die den Leser tatsächlich das ein oder andere mal überrascht, hat man in jedem Fall selbst wieder Lust durch die eigene Sammlung zu wühlen und herauszufinden, welche Namen sich wohl hinter den Bildern verstecken. So habe ich mich plötzlich an das Werk Gottfried Helnweins erinnert, der seine Arbeit in Rammsteins „Sehnsucht“ und Marilyn MansonsThe Golden Age of Grotesque“ hat einfließen lassen. Oder Richard Kern, den TASCHEN-Fans primär durch seine Fotoarbeiten zu „New York Girls“ kennen sollten und der seine Themen rund um Gewalt, Sex und Fetischismus auch auf Alben-Cover ausweitete.

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Cover: Mark Ryden / Musik: Tyler, The Creator / Album: Wolf / Jahr: 2014 / Label: Odd Future Records

In jedem Fall ist Art Record Covers in vielerlei Hinsicht ein Appetizer für eine eigene Entdeckungsreise, aber auch für sich ein Genuss fürs Auge und nach der Neuentdeckung einiger Musiker auch fürs Ohr. Dementsprechend kann ich den Band jedem empfehlen, der sich mit Musik, Malerei und Fotografie mehr auseinandersetzt, als mit dem Finger auf dem Smartphone drüber zu wischen. Es lohnt sich!

TASCHEN: Steve Schapiro-Besuch und -Verlosung

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Es ist wieder soweit und ihr könnt euch erneut über ein schönes Gewinnspiel in Zusammenarbeit mit dem TASCHEN-Verlag freuen.

Erneut ist ein hochkarätiger Besuch der Anlass für diesen Beitrag und die dazu passende Verlosung. Genaugenommen stattet am 08. April (15-16:30 Uhr) niemand geringeres als der legendäre Fotograf Steve Schapiro dem Berliner TASCHEN-Flagshipstore (Schlüterstraße 39) einen Besuch ab.

Selbst wenn euch der Name auf Anhieb nichts sagen sollte, werdet ihr seine Bilder mit Sicherheit schon gesehen haben. So hat er nicht nur Cover-Photos für namhafte Zeitschriften wie Time, Sports Illustrated, People oder Life gestellt, sondern reiste auch mit dem Autoren James Baldwin durch die Südstaaten für das letztgenannte Magazin. Dort lichtete er Momente und Personen der Bürgerrechtsbewegung ab, die in ihrer Wirkung auch heute noch unvergessen sind. Martin Luther King Jr., Rosa Parks, Fred Shuttlesworth oder Jerome Smith – Sie alle standen vor seiner Linse. Hinzu kam historische Ereignisse wie der Marsch auf Washington oder der Selma-Marsch.

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In diesem Zusammenhang hat TASCHEN nun den Band „The Fire Next Time“ veröffentlicht, welches im traditionellen Hochdruckverfahren, auf zwei verschiedenen Papiersorten gedruckt wurde und im edlen Schuber geliefert wird.

Inhaltlich wird hier das gleichnamige Essay des schon erwähnten Autoren und Bürgerrechtlers James Baldwin (1924-1987) präsentiert, welches in der US-amerikanischen Diksussion um den „Alptraum der Rassenfrage“ nichts an seiner Aktualität verloren hat. Unterstrichen wird das auf 1.963 Exemplare limitierte Werk mit den ikonischen Fotografien Schiparos, den Besucher nächsten Sonntag persönlich treffen können.

Um diesen Besuch auch außerhalb der Grenzen Berlins zu zelebrieren, verlose ich in Zusammenarbeit mit dem TASCHEN-Verlag sein Buch „Barbara Streisand„, dass stellvertretend für die Mitarbeit des Fotografen an über 200 Filmen steht (u.a. Taxi Driver, Asphalt Cowboy, Der Pate III).

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Wenn ihr den Band haben wollt, müsst ihr nur folgende Dinge erledigen um in den Lostopf zu kommen:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 07.04.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

CHRISTO in Berlin und Gewinnspiel

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ZOMBIAC befindet sich immer noch in einer Art Zwangs-Pause aufgrund von Vorbereitungen für anstehende Uni-Prüfungen. Leider haben Gedanken zu Comics, klassicher Kunst und Gesellschaft kaum Platz zwischen Skripten zur frühen Neuzeit und Didaktik im Englisch-Unterricht.

Aber keine Bange: Nächste Woche starte ich wieder voll durch und ihr kriegt wieder regelmäßig Rezensionen um die Ohren gehauen. Bis dahin hätte ich aber etwas feines, womit ihr die Zeit überbrücken könnt.

Selbst diejenigen unter euch, die sich mit Kunst eher selten befassen, werden einige Projekte von Christo aufgrund der immer wieder breiten Berichterstattung mitbekommen haben. Wer hat nicht schon mal den eingewickelten Reichstag gesehen oder im letzten Jahr The Floating Piers? Insbesondere letztere Installation sollte den jüngeren unter uns aus den Nachrichten in Erinnerung geblieben sein. Hierbei wurde ein drei Kilometer langer Steg über die Fläche des Iseosees gebildet, der das Festland mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbunden hat. Der Clou an der Sache war jedoch, dass dieser Steg aus 70.000 Quadratmetern Stoff bestand, der über ein modulares Schwimmdocksystem aus 220.000 hochverdichteten Polyäthylwürfeln gelegt wurde. Durch die nun 16 Meter breite und 40 Centimeter hohe Verbindung, konnten Besucher zwischen den eben genannten Inseln hin und her laufen.

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Es handelt sich hierbei um das erste Großprojekt zwischen Christo und seiner 2009 verstorbenen Frau und Kollegin Jeanne-Claude, seit der Realisierung von The Gates im Jahr 2005.

Wie schon alle Projekte zuvor, wurde auch The Floating Piers ausschließlich durch den Verkauf von Christos Originalkunstwerken finanziert.

Passend zu diesem faszinierenden Kunstwerk, hat TASCHEN parallel ein Buch veröffentlicht, welches Skizzen, Modelle, Dokumente, Entwürfe und die vollständig dokumentierte Entstehungsgeschichte des Projekts beinhaltet. Dabei werden auch Details wie Genehmigungsverfahren oder die Stoffherstellung nicht außen vor gelassen. Dadurch wie die schöpferische Vorstellungskraft der Macher und der enorme Aufwand umso greifbarer.

Nun gibt es am 13. Februar die einzigartige Möglichkeit Christo im Berliner Flagshipstore des Verlags persönlich zu treffen und seine Bücher signieren zu lassen! Von 17-19 Uhr steht er den Besuchern zur Verfügung um die ein oder andere persönliche Widmung in einem persönlichen Exemplar von Verhüllter Reichstag, 75 oder eben The Floating Piers zu hinterlassen.

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Sollte es jedoch nächste Woche nicht nach Berlin verschlagen, habt ihr hier trotzdem die Möglichkeit ein signiertes(!!!) Exemplar von The Floating Piers euer Eigen zu nennen. Was ihr dafür tun müsst? Ganz einfach:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf aus dem ich danach den glücklichen Gewinner ziehen werde.

Ich wünsche euch viel Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 12.02.2017 um 23:59 Uhr.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.blog und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

Weihnachten beim Morisken Verlag

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Nur noch eine Woche bis Weihnachten und ich bin mir ehrlich gesagt ziemlich sicher, dass ein Großteil meiner Leser noch nicht alle Geschenke für seine Liebsten zusammengetragen hat. Um Abhilfe zu schaffen, gibt es heute eine kleine Empfehlung aus dem unabhängigen Münchner „Morisken Verlag„.

Da die Lektüre zur besinnlichen Zeit passen muss, stelle ich euch zwei Kurzgeschichten-Sammlungen vor, die sowohl die Weihnachtsmuffel als auch Liebhaber des Fests begeistern sollten.

 

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Zum einen hätten wir „In der Weihnachtsmetzgerei„, die acht eher ungewöhnliche Geschichten beinhaltet. Titel und Cover deuten zwar schon an, in welche Richtung die Reise geht, schützen aber nicht vor so einigen Überraschungen. So spielen alle Handlungen um die Weihnachtszeit, sparen aber jegliche Klischees aus, die sich anbieten würden, um das Thema im Bereich des Horrors zu platzieren. Man merkt, dass die jungen fünf Autoren, die sowohl unter Klarnamen als auch Pseudonymen publizieren, ihre ganze eigenen Gedanken zum Stoff gemacht haben. Zum Beispiel gibt es innere Monologe von Psychopathen, die ihre Taten im Plauderton beschreiben und in naiver Art und Weise Verwunderung über gewisse Reaktionen (unter anderem beim gemeinsamen Fest unterm Baum) äußern. Darüber hinaus findet man Geschichten des Alltags, die tragisch enden, aber den Leser mit einem Augenzwinkern in die reale Welt entlassen. Am anderen Ende des Spektrums werden pervertierte Fabeln und postapokalyptische Szenarien geboten, die selbst auf dem wenigen Platz, den das Format bietet, den einen oder anderen Plot-Twist platzieren. Alles in allem also eine gelungene Mischung, bei der die Storys nebeneinander funktionieren, ohne sich gegenseitig zu bedingen. Es fühlt sich manchmal sogar an, als würde man einen Horror-B-Movie-Abend in literarischer Form genießen, der thematisch trotzdem zu Christbaum und Lametta passt. Ein kleines, aber feines Geschenk für jeden, der einen gesunden schwarzen Humor vorzuweisen hat oder sich einfach über ein ins Gegenteil verkehrtes Weihnachten freut.

Eine kleine Anekdote am Rande: Vor geraumer Zeit habe ich euch von meinen alten Bandprojekten erzählt und dabei auch auf das aktuelle Projekt von Patrick Roche namens „El Rancho“ verwiesen. Der Gute ist auch einer der Schreiber dieses Buchs. Diese Tatsache wird wohl eine Überraschung für Fans der Gruppe sein, die hier eine neue Seite des Sängers kennen lernen können.

 

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Sollten die zu Beschenkenden jedoch nichts mit Blut, Tod und Verderben anfangen können, sollte man vielleicht zum „Weihnachtskarpfen“ greifen. Hier versammelt der Autor Heribert Riesenhuber gleich zwei Dutzend kurze Geschichten, die alle im Zeitraum des Advents stattfinden und trotz fehlendem Grusel auf ihre eigene Weise skurril bleiben. Nicht zusammenhängend, aber für sich jeweils sehr unterhaltsam, beschreibt Riesenhuber Begebenheiten und Gedanken aus dem Alltag der Protagonisten, die von traurig über lustig bis kritisch reichen. Zwar kommt es einem an mancher Stelle so vor, als hätte der Verfasser einzelne Szenen aus einem größeren Kontext gelöst. Trotzdem gibt es in der Hinsicht keine Schnitzer, die das Lesevergnügen trüben könnten. Als Gesamtes ein kurzweiliges Vergnügen, dass dem Leser oftmals ein Lächeln entlocken kann. Als eigenständiges Präsent wohl etwas wenig, als Beigabe jedoch perfekt! Einige Leseproben findet ihr hier auf der Seite des Verlags.

Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921–1968

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Zeitlos. Ein Wort, dass nur auf wenige Filme zutrifft. Ein Stück moderne Unterhaltung, dass Generationen an Herzen höher schlagen lässt. Wer hat keine Träne bei „Der König der Löwen“ vergossen, mit Balu beim „DschungelbuchWie wärs mal mit Gemütlichkeit angestimmt oder bei modernen Meisterwerken wie „Alles steht Kopf“ einen Kloß im Hals bekommen? Zwischen all diesen Werken liegen Jahrzehnte und keins von ihnen scheint aus der Zeit gefallen oder an eine bestimmte Altersgruppe gerichtet zu sein. Ein Kunststück, dass nur ein Studio hinkriegt und dem der Erfolg seit dem Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts recht gibt. Die Rede ist selbstverständlich von Disney und den unzähligen Zauberwelten, die auf Leinwand gebannt jung und alt staunen lassen.

Schon zu Lebzeiten von Walt Disney strotzte der Output seines Teams vor Innovationen und Ansätzen, die Mitbewerber vor Neid erblassen ließen. Neuartige Techniken der Animation, Konzentration auf Charakter-Entwicklung statt auf reine Gags, Story-Boards und der erste abendfüllende Zeichentrickfilm in Form von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ – Nur die Spitze des Eisbergs an fantastischen Neuerungen, die zu ihrer Zeit Revolutionen in der Branche gleich kamen. Daher ist es fast schon verwunderlich, dass erst in diesem Jahr eine lückenlose Aufarbeitung der Filme unter den Fittichen des Studio-Gründers veröffentlicht wurde.

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Welcher Verlag käme dafür besser in Frage als TASCHEN? Wenn man sich die Publikationsgeschichte ansieht, weiß man, dass in Sachen lückenloser Dokumentation kaum ein anderes Unternehmen an die verlangte Qualität heran reicht.

Das dies nicht einfach so dahingesagt ist beweist „Das Walt Disney Filmarchiv. Die Animationsfilme 1921-1968“ auf fulminante Art und Weise als weiterer Zuwachs der „Archiv“-Reihe nach Stanley Kubrick, James Bond und Charlie Chaplin. Es wird auf jede Veröffentlichung eingegangen, ob diese nun dem Mainstream bekannt oder nur für Kenner einen Begriff darstellt. Angefangen bei den „Laugh-o-Grams“, die als Zubrot entstanden, über die „Silly Symphonies“, die vielen als solche kein Begriff sind aber mit Sicherheit schon mal gesehen wurden, bis hin zu den vielen Spielfilmen, die teils erst lange nach der jeweiligen Veröffentlichung zum Legenden-Status gelangt sind.

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Dabei wird nicht einfach trocken über den Entstehungsprozess hinweg gegangen, sondern  lebhaft mit Kommentaren der Künstler, Produzenten und anderer kreativer Köpfe ein greifbares Bild der beschriebenen Zeit erzeugt. Untermalt wird das Ganze wie üblich mit einer üppigen Fülle an teils exklusivem Bildmaterial. Dazu gehören Film-Zellen, Sketche, Dokumentationen aus dem Alltag der Mitarbeiter und Bebilderungen zu Werken, die den meisten Lesern wohl nicht bekannt sein sollten. Auf den knapp 620 Seiten beschäftigt sich der Herausgeber Daniel Kothenschulte zwar primär mit den Langfilmen, lässt aber auch Fachleute im Bereich der Propaganda-Filme während des zweiten Weltkriegs zu Wort kommen und räumt den vielfach unterschätzten Kurzfilmen des Studios einen gebührenden Platz ein. Auch prekäre Themen wie Rassismus („Onkel Remus’ Wunderland“ [1946]) oder an den Kassen gefloppte Produktionen werden angesprochen und nicht zur Image-Glättung ausgeblendet.

Dadurch bietet sich ein allumfassendes Bild der goldenen Ära unter dem Genie Walt Disney, welches Nostalgiker schwelgen, Fans verzücken und Laien staunen lässt. Ich persönlich wüsste nicht was man als Liebhaber oder Interessent, sowohl qualitativ als auch quantitativ diesem Band ankreiden sollte. Persönlich sehe ich schon der Fortsetzung entgegen. Welchen Teil der Walt Disney-Geschichte diese abdecken soll, ist zwar noch nicht bekannt, aber an einer Themen-Auswahl sollte es in diesem Fantasie-Universum definitiv nicht mangeln.

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Übrigens: Nicht mehr lange und es ist Weihnachten! 😉 Hätte ich dieses Prachtstück unter dem Christbaum, würde ich vermutlich in Schnappatmung verfallen! Damit macht ihr sicher jedem eine Freude!

TASCHEN – Neuer Flagshipstore mit Star-Gast & Gewinnspiel

Ihr wisst inzwischen, dass ich ein riesiger Fan des TASCHEN-Verlags bin, der gefühlt jeden Geschmack in allen Bereichen der Kunst- und Popkultur streift. Ob Filme, Comics, Geschichte, Fotografie, Malerei oder Erotik: Hier findet man alles was das Herz begehrt und das ist unter anderem der Grund, warum ich so gerne Titel aus diesem Haus rezensiere.

Was vielleicht doch nicht allzu viele Leute mitbekommen haben ist, dass es neben der Website auch Flagshipstores von TASCHEN gibt. Insgesamt kann man sich bis dato weltweit in 11 Läden die schönen und teils extrem limitierten Exemplare zu Gemüte führen. In Deutschland haben bis jetzt die Leser in Köln und Hamburg das Glück einen der Stores in der Nähe zu haben. Nun kann sich endlich eine weitere Stadt darüber freuen Heimat für den Verlag zu werden: Berlin!

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am 03. Dezember öffnet in der Schlüterstraße 39 der neueste Zuwachs seine Pforten und weiß den Anlass ordentlich zu zelebrieren! Niemand Geringeres als Peter Lindbergh, seines Zeichens Legende im Bereich der Mode-Fotografie, gibt sich die Ehre und wird am Eröffnungstag von 16 bis 18 Uhr für Autogramme zur Verfügung stehen. Hier könnt ihr euch vorab anmelden!

Zum Beispiel kann man sich vor Ort das neueste Buch „Peter Lindbergh. A Different Vision on Fashion Photography“ von ihm persönlich signieren lassen und ein Stück Mode-Geschichte mit nach Hause nehmen.

Solltet ihr vorhaben anwesend zu sein, habt ihr aber auch hier die Möglichkeit diese neue Veröffentlichung zu sichern und perfekt vorbereitet anzureisen! Wie das geht? Ganz einfach:

  1. Lasst ein „Like“ auf meiner Facebook-Seite
  2. Lasst ein „Like“ unter diesem auf der FB-Seite geposteten Beitrag
  3. Teilt genau diesen Beitrag ÖFFENTLICH

Dadurch kommt ihr in den Los-Topf, den ich ganz old-school wie einer Tombola mit Zettelchen befüllen werde, um danach den glücklichen Gewinner zu ziehen.

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Ich wünsche euch Glück beim Gewinnspiel und ganz viel Spaß beim Besuch des neuen Berliner Flagshipstores von TASCHEN!

Teilnahmebedingungen
1. Teilnahmeberechtigte
Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.
Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.
2. Teilnahmemöglichkeiten
Eine Teilnahme ist nur über Facebook möglich, indem der im Text angegebene Beitrag und die Facebook-Seite von ZOMBIAC mit einem „Like“ versehen und öffentlich geteilt wird. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook.
3. Teilnahmeschluss
Teilnahmeschluss ist der 28.11.2016 um 23:59.
4. Gewinnermittlung
Der Gewinner wird per Los ermittelt.
5. Art der Gewinnbenachrichtigung
Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Facebook-Nachricht schriftlich kontaktiert.
6. Veröffentlichung der Gewinner
Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form auf zombiac.wordpress.com und der angeschlossenen Facebook-Seite veröffentlicht.
7. Der Rechtsweg
Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.