[Rezension] Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles: Batman in New York (Panini Comics)

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Crossover haben sich vor ein paar Jahren größter Beliebtheit erfreut, während heutzutage die Welten von Superhelden sowieso miteinander verschmolzen sind und sich selten jemand über Begegnungen der Cape-Träger wundert. Daher muss man schon ganz andere Geschütze auffahren, um die Aufmerksamkeit der Fans auf sich zu ziehen.

Genau das haben James Tynion IV als Autor und Freddie E. Williams II als Zeichner vor fast zwei Jahren geschafft, als sie zum ersten Mal die Teenage Mutant Ninja Turtles und den dunklen Ritter persönlich aufeinander treffen ließen und dadurch ein besonderes Wechselspiel zwischen düsterer Atmosphäre und humoristischen Einlagen schufen.

Nachdem sich diese Combo so großer Beliebtheit erfreut hat, wird es einen nicht wundern, dass eine offizielle Fortsetzung bei Panini Comics erschienen ist. Hier setzt man gleich nach den Ereignissen ein, die Shredder als Erzfeind der Turtles hinter Gittern brachten und damit nun einen Kampf um die Vorherrschaft in der Unterwelt New Yorks losgetreten haben. Dabei geben sich die vier Schildkröten die größte Mühe das Chaos im Schach zu halten, doch Donatello scheint dem Druck physisch nicht ganz gewachsen zu sein. Deprimiert und von Selbstzweifeln zerfressen, versucht er erneut mit Batman in seiner Welt in Kontakt zu treten, um sich von ihm beraten zu lassen. Dabei geht jedoch einiges schief und niemand Geringeres als Bane höchstpersönlich taucht in der Ostküsten-Metropole auf. In Kraft und Intellekt sowohl dem Foot-Clan als auch den ikonischen Schurken Bebop und Rocksteady haushoch überlegen, ergreift er in kurzer Zeit die Macht und schmiedet Pläne, seine neu rekrutierte Armee mit einer neuen Version des Venom zu versorgen. Eine Droge, die ihm übermenschliche Kräfte verleiht, aber in dieser für ihn neuen Welt erst erfunden werden muss. Diesem Aufgebot nicht gewachsen, müssen die Turtles nun auf Hilfe hoffen, die sie selbstverständlich auch bekommen: Batman schlägt sich zu ihnen durch und muss nun mit vereinten Kräften seiner alten Nemesis entgegentreten, um einmal mehr eine Stadt vor dem Untergang zu bewahren. Selbstverständlich wird dabei das ungleiche Team durch weitere Verbündete wie Nightwing, Batgirl, April, Casey und Meister Splinter unterstützt.

Das ganze Spektakel riecht dabei durchwegs nach den 90ern im besten Sinne: Überproportionale Muskelmassen und leicht seltsame Sprüche sorgen für eine sehr unterhaltsame Stimmung, die vor allem mit viel Action aufgepeppt wird. In diesem Sinne gibt es keinen wirklichen Tiefgang, was man beim Aufeinandertreffen der Charaktere aber wohl auch nicht erwarten würde.

Visuell wird die Story erneut durch Freddie E. Williams II in Szene gesetzt, der seinem bekannten Stil durchwegs treu bleibt. Er neigt zwar an gewissen Stellen zur Übertreibung, fällt damit aber zu keinem Zeitpunkt negativ auf, weil die entsprechenden Passagen oft an sich schon so surreal sind, dass sich ein dazu anschließendes Panel geradezu anbietet. Auch der leicht ans malerische erinnernde Strich passt ungemein zu den beiden hier vertreten Welten und sollte keine Fanbase vor den Kopf stoßen. Es werden sogar die alten Hasen zustimmend nicken, wenn sie hier und da einen kleinen Querverweis auf die frühen Tage der dargestellten Helden entdecken.

Daher ist „Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles: Batman in New York“ definitiv ein Lesevergnügen, dass zwar nicht in die legendären Annalen der Comic-Geschichte eingehen wird, aber durchaus kurzweilig zu unterhalten weiß. Wer genau nach so einer Art von Spaß sucht, wird hier definitiv bedient!

Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles: Batman in New York 
Verlag: Panini Comics 
Erschienen am: 18.09.2018 
Autor: James Tynion IV
Zeichner: Freddie E. Williams II
Format: Softcover  
Seitenzahl: 148
Preis: 16,99 EUR

 

Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles

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Endlich wieder in der Bloggosphäre! Bevor ich mit der Review von „Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles“ beginne, möchte ich nochmal kurz erklären, warum ich so lange (abgesehen von ein paar Gewinnspielen) abwesend war.

Zum einen bin ich zwar Student, aber entgegen aller Klischees muss ich durchaus so viel arbeiten, dass Hobbys zu bestimmten Phasen in den Hintergrund rücken müssen. Dazu gehört leider auch ZOMBIAC. Nachdem ich jedoch alle Prüfungen hinter mir gelassen habe, kann ich die wenige Freizeit, die ich genieße, endlich wieder in meine Leidenschaft investieren! Ich hätte schon gerne Anfang der Woche einen Beitrag verfasst, aber durch eine verschleppte Grippe war nicht daran zu denken einen Text zu veröffentlichen. Nun bin zwar immer noch ans Bett gefesselt, kann aber wieder einigermaßen klar denken. Jetzt aber genug von mir und hin zu dem, wofür ich eigentlich hier bin:

Der Titel des Comics wird vermutlich bei den meisten, wie bei auch bei mir, ein großes Fragezeichen hinterlassen. Wie wir alle wissen lebt der dunkle Ritter in einer fiktiven Version der USA, während die mutierten Schildkröten in der New Yorker Kanalisation hausen. Wenn man sich jedoch schon vorangegangene Crossover zwischen DC und anderen Verlagen ansieht, ist es gar nicht mal so selten, dass sich „unsere“ Welt mit der Batmans kreuzt. Schon Spawn und Spider-Man haben sich in der Vergangenheit zusammengeschlossen und gemeinsame Feinde bekämpft. Warum also nicht auch die Teenage Mutant Ninja Turtles, die in ihrer düster-zynischen Ursprungsfassung gar nicht mal so weit weg von der Stimmung in Gotham City entfernt sind?

Wie das Treffen tatsächlich zustande kommt, möchte ich hier um Spoiler zu vermeiden, nicht näher ausführen. Trotzdem kann ich vorausschicken, dass es sich weder erzwungen, noch unpassend anfühlt, diese Figuren auf denselben Seiten zu sehen.

Bezüglich der eigentlichen Story, verschlägt es wie der Titel schon suggeriert, die Turtles samt ihrem Meister Splinter in Batmans Heimat. Dort versuchen sie zunächst unauffällig zu bleiben, was durch die zeitgleiche Anwesenheit ihres Erzfeindes Shredder, samt seinem Foot-Clan nicht so einfach ist. So begibt sich das grüne Quartett immer wieder in die Konfrontation mit der Gefolgschaft des ominösen Ninjas. Natürlich bleibt sowas der menschlichen Fledermaus nicht verborgen und es kommt wie in den meisten Crossovern zunächst zu einem Missverständnis, aus dem schlussendlich eine Partnerschaft erwächst. Doch nicht nur unsere Helden werden zu Verbündeten. Shredder zieht in dieser abgeschlossenen Mini-Serie an einem Strang mit den klassischen Bösewichtern des DC-Universums, um seine sinisteren Ziele zu erreichen.

Als auch noch das sogenannte Mutagen ins Spiel kommt, welches für die Verwandlung der Turtles und ihres Meisters verantwortlich ist, kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen, die die Karten im Kampf der beiden Seiten neu mischen.

Alles in allem also eine wirklich unterhaltsame Story, die insbesondere die älteren Fans der Serien beglücken sollte. Neben der obligatorisch düsteren Stimmung des Hauptschauplatzes, kommt der Humor dank der Schildkröten mit der großen Klappe definitiv nicht zu kurz. So kommt es immer wieder vor, dass der Autor (James Tynion IV) sich einen kleinen Seitenhieb auf Batmans Geschichte, Ausstattung und Rückzugsort erlaubt. Dabei wirkt es weder unpassend, noch infantil. Man merkt, dass es dem Schreiber durchaus Spaß gemacht haben muss, die gegebenen Freiheiten zu nutzen.

Auf der visuellen Seite der Arbeit finden wir Freddie E. Williams II, der mit seinem malerischen Stil sowohl Batman, als auch die jugendlichen Ninjas sehr schön in Szene zu setzen weiß. Der Stil passt darüber hinaus ungemein gut zur Stimmung der Story, die eine Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit hält.

Als Fazit kann man dementsprechend ziehen, dass sich dieses überraschende Crossover ohne Hänger genießen lässt und mit einem runden Abschluss Fans beider Lager zufrieden stellen sollte. Ich war für meinen Teil zunächst skeptisch, ob sich so ein Aufeinandertreffen gut realisieren lässt und wurde dank der Lektüre dieses Bandes eines Besseren belehrt.

Daher kann ich nur eine Empfehlung aussprechen und euch viel Spaß beim lesen wünschen!