Vor Kurzem habe ich von meinen Eindrücken zum neuen DC-Universe-Ableger „Suicide Squad“ berichtet und hoffe euch Lust auf mehr gemacht zu haben. Um sich dabei richtig auf den Streifen einstimmen zu können, gibt es selbstverständlich auch etliche Releases aus dem Stamm-Medium der im Film gezeigten Figuren.
Panini Comics bringt neben vielen Ausgaben, die die Charaktere in regelmäßige Abenteuer schicken (Suicide Squad, Harley Quinn und all die mit ihnen verwobenen Geschichten) auch klassische Kost heraus, die Leser an den jeweiligen Protagonisten heranführen soll. Zum Beispiel gibt es „Mad Love“ aus der Feder von Paul Dini und Bruce Timm, welches die die Ursprungs-Geschichte von Jokers Flamme beleuchtet. Ein vor allem außergewöhnlicher Vorgang, da sie zunächst in der beliebten Fernsehserie „Batman – The Animated Series“ ihr Debüt gab und erst im Nachhinein Fuß in den bunten Heftchen fassen konnte. Daran sieht man, dass Harley zu den jüngeren Charakteren bei DC gehört. Erst Anfang der 90er erblickte sie das Licht der Welt, während ihre Mitstreiter und Feinde schon mehrere Dekaden auf dem Buckel hatten.
Trotzdem hat sich im laufe der Jahre ein üppiger Katalog an Eskapaden der Clown-Prinzessin angehäuft, der neben eigenen Solo-Serien auch aus in sich geschlossenen Storys verschiedener Länge besteht. Um hierbei nicht den Überblick zu verlieren und trotzdem möglichst viele Facetten der Figur aufzeigen zu können, hat Panini Comics die „Harley Quinn Anthologie“ veröffentlicht. Damit wird offensichtlich, dass der Verlag eine eigene Reihe verfolgen möchte, der schon eigene Versionen zu Batman und dem Joker vorausgingen. Schon jetzt ist die nächste Zusammenstellung angekündigt worden, die sich mit Flash befassen wird.
Aber hier dreht sich ja erstmal alles um unsere liebste Psychopathin. Und dabei wird deutlich wie wandlungsfähig diese Figur ist, wenn sie durch die Hände der prominenten Autoren und Zeichner wandert. Von naiv-dämlich über nachdenklich bis dauerhaft tödlich ist wirklich alles dabei. Wenn man die vergleichsweise kurze Lebensspanne gegenüberstellt, wirkt der Umstand noch imposanter. Ob nun malerischer Strich oder Film-Noir-Touch samt fehlendem Dialog – dieser Harlekin scheint immer reinzupassen. Vor allem ist es der Tatsache zu verdanken, dass Storys außerhalb der monatlich fortgesetzten Kontinuität sich nicht an bestimmte Regeln halten müssen. So findet man sogar „alte“ Versionen von Harley samt Narrenkappe, die nach dem Neustart („New 52“) erstellt wurden. Das Ganze wird als Sahnehäubchen sogar durch einen Abstecher in unsere Welt bzw. in das Comic-Mekka „San Diego Comic-Con“ abgerundet. Trotzdem bleiben die klassischen Motive, die sie ausmachen durchgehend erhalten: Ihre Besessenheit von „Mr. J“, ihre Hass-Liebe zu Poison Ivy oder das Wechselspiel von Selbstreflexion und Wahnsinn – hier wird der gesamte Cocktail von Legenden wie Jim Lee, Bruce Timm, Charlie Adlard, Sam Kieth oder Darwyn Cooke aufgetischt.
Es darf entsprechend des gerade omnipräsenten Themas auch ihr Verhältnis zur Suicide Squad nicht unter den Tisch fallen gelassen werden. Dem wird vor allem durch die Optik der neueren Storys Rechnung getragen, in denen Harley die Vorlage für Margot Robbies Darstellung bietet. Zwar sind dem Format entsprechend keine längeren Geschichten oder die relevantesten Einschnitte in Harleys Biografie zu finden, aber dafür genügend eingeschobene redaktionelle Texte, die auf weiterführende Literatur hinweisen und damit den Reste-Charakter einer „Comic-Anthologie“ gekonnt umschiffen.
Somit ist die „Harley Quinn Anthologie“ nicht nur ein guter Einstieg für Neulinge, sondern ebenfalls eine feine Ergänzung für Sammler und Liebhaber der Figur! Ich habe jedenfalls jede Geschichte für sich genossen und kann den Band als Ganzes weiterempfehlen!
Was habe ich mich lange auf diesen Film gefreut! Vor allem eine neue Interpretation des Jokers hat mich neugierig gemacht, da die Messlatte nach Heath Ledgers Performance auf eine schier unerreichbare Ebene gehievt wurde. Des Weiteren wurde man schon frühzeitig mit seiner „besseren Hälfte“ in Form von Dr. Harleen Quinzel aka Harley Quinn getriggert, indem die Marketingmaschinerie gefühlt nur auf sie ausgerichtet wurde.
Aber eins nach dem anderen. Als vor wenigen Tagen das Presse-Embargo zur Berichterstattung zu „Suicide Squad“ gefallen ist, staunte ich nicht schlecht, als der Streifen regelrecht zerrissen wurde. Man warf dem Film so viel vor, dass man fast denken könnte „Batman v Superman“ sei im Vergleich ein Oscar-Favorit gewesen.
Ihr könnt euch denken, dass ich in diesem Zusammenhang mit einem flauen Gefühl Richtung Kino-Saal marschiert bin und innerlich flehte, dass das DC-Universum nicht frühzeitig komplett gegen die Wand gefahren wird.
Nun kann ich aber nach gestern Abend durchaus eine Entwarnung aussprechen. Ich gehe zwar gleich noch im Detail auf die Stärken und Schwächen ein, kann aber vorausschicken, dass ich die teils sehr harsche Kritik nicht nachvollziehen kann. Es ist nicht der ganz große Wurf, auf den so mancher (inklusive mir) gehofft hat, aber eine Enttäuschung ist es definitiv auch nicht.
Die meisten werden schon anhand der Trailer herausgefunden haben, worum sich der Plot dreht. Nachdem Superman nach seiner Auseinandersetzung mit Doomsday („Batman v Superman“) gestorben(?) ist, fragt sich die US-Regierung wie sie auf kommende Meta-Wesen reagieren soll. Was wäre wenn der nächste Mann aus Stahl einfach in das Weiße Haus fliegt, sich den Präsidenten schnappt und die Macht übernimmt?
Um solchen Fällen vorzubeugen stellt die eiskalte Amanda Waller (Viola Davis) eine Gruppe mit besonderen Fähigkeiten zusammen, die auf selbstmörderische Missionen (daher der Titel des Films) geschickt wird, um Feinde ihres Kalibers auszuschalten. Da sie durch die Bank zu den „bösen“ gehören, werden ihnen bei Erfolg einige Jahre im Knast erspart und bei Misserfolg der Tod in Aussicht gestellt. Da die Regierung dabei jeden Einfluss bestreitet, hat sie auch nichts zu verlieren.
Im Detail wird mit Deadshot (Will Smith) einer der meistgesuchten Auftragskiller,
mit El Diablo (Jay Hernandez) ein ehemaliges Bandenmitglied samt „feurigen“ Fähigkeiten und mit Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) ein wahres Monster akquiriert. Hinzu kommt mit Enchantress eine Art Hexe, mit Captain Boomerang (Jai Courtney) ein Räuber mit besonderer Affinität zu Bumerangs (er ist Australier) und rosa Plüscheinhörnern. Das Team wird mit Katana (samt besessenem Schwert) und Jokers Flamme Harley Quinn komplett und brandgefährlich. Um diese Gang unter Kontrolle zu halten, wird ihnen der Elite-Soldat Rick Flagg (Joel Kinnaman) vorgesetzt, der wie Waller jederzeit die Macht hat, das Leben der ihm Untergebenen zu beenden.
Als durch einen unglücklichen Zufall dann tatsächlich ein Meta-Wesen auftaucht, dass die Welt in den Abgrund stürzen könnte, wird die „Task Force X“ aktiviert und in den Kampf geschickt. Ab hier möchte ich aufgrund von Spoiler-Gefahren auf weitere Details zur Story verzichten und auf einzelne Dinge eingehen, die der Film wirklich gut umsetzt und natürlich auch auf jene, die ihm zurecht angekreidet werden.
Zunächst muss man festhalten, dass es bei so vielen Figuren schwierig ist, jedem Charakter eine tiefere Origin-Geschichte zu verpassen, ohne das Publikum zu überfordern oder zu viele Details auszuspielen, die keine Relevanz haben. Dementsprechend konzentriert sich der Film in dieser Hinsicht explizit auf wenige Protagonisten, denen er in Flashbacks oder kleinen Erzählungen eine Herkunft spendiert, die durch eindeutige Verweise auf den Comic-Ursprung bei Fans punkten sollte. Das dieses Thema nicht in epischer Breite transportiert werden kann, empfinde ich nicht unbedingt als schlecht, da insbesondere Smith und Robbie durch ihre schauspielerische Leistung den Figuren automatisch eine Tiefe verleihen, die nötig ist um ihnen ihre Motive abkaufen zu können. Insbesondere die Darstellung Harley Quinns ist so mitreißend, dass ich überzeugt bin sie in einem der kommenden Batman-Filme als gleichwertige Gegenspielerin an der Seite des Jokers wiederzusehen. Zeitgleich sorgt sie mit Smith für einige lustige (!) Momente, die ein bisschen die Atmosphäre auflockern ohne dabei zu sehr in die Comedy-Ecke wie Marvel zu rutschen. So wird eine gewisse Balance gehalten, die der letzten DC-Veröffentlichung gefehlt hat. Auch ihre Mitstreiter mit etwas weniger Screentime wie Captain Boomerang, überzeugen in soweit durch ihre Ausstrahlung, dass ein weiteres Eintauchen in ihren Charakter nicht obligatorisch ist.
Apropos Joker und Screentime. Euch brennt es bestimmt schon unter den Fingernägeln zu erfahren, wie unser Lieblings-Clownprinz des Verbrechens rüber kommt und ihr werdet wohl leicht überrascht sein. Es kommt mir vor, als hätte sich eine ganze Generation an Ledgers punkiger Version festgeklammert und dabei ausgeblendet, dass diese Figur schon 75 Jahre und vermutlich genauso viele Veränderungen durchgemacht hat. Ich erinnere nur zu gerne an Jack Nicholson mit seiner 20er-Jahre-Gangster-Attitüde, der so rein gar nichts mit dem Freak samt geschnitztem Grinsen zwei Dekaden später zu tun hat. So verhält es sich auch mit Jared Leto, der zwar zeitlich so nah an Ledger dran ist, dass er sich dadurch Vergleiche gefallen lassen muss, aber trotzdem eine eigenständige Kreation hervorbringt. Ihr müsst ihn euch als eine Art exzentrischen Mafia-Boss vorstellen, der durch seine offensichtlichen Psychosen völlig unberechenbar und brutal agiert. Zeitgleich ist er nicht mehr das personifizierte Chaos, welches nur Spaß an Zerstörung hat, sondern ein Krimineller, mit Connections, Geld und Macht in der Unterwelt. Seine Stimme scheint einem dabei zwar vertraut zu sein, aber Gestik und Mimik transportieren ein frisches Feeling, welches man in der Fassung (zumindest in einem Film) noch nicht kennen lernen durfte. Leider dürft ihr auch nicht erwarten wahnsinnig viel von ihm zu sehen, da er nicht der Hauptantagonist, sondern eine der vielen Nebenfiguren ist. Stellt euch also besser drauf ein, ihn erst bei einem der nächsten DC-Streifen wirklich in Aktion zu erleben.
Nun kommen wir zu den eigentlichen Problemen, an denen „Suicide Squad“ krankt. Es sei vorangestellt, dass der Film trotz allem durchgehend unterhaltsam ist aber – nun, ja – auch nicht mehr. Leider wurden aufgrund der zahlreichen Interviews und vielversprechenden Trailer Erwartungen geweckt, die so nicht erfüllt werden können. Es fühlt sich daher so an, als stecke eine Menge Potential in dem Projekt, welches nicht genutzt wurde. Es fängt schon bei der Frage an, warum explizit diese Gruppe ausgewählt wurde, während eine schwer bewaffnete Elite-Einheit zur Verfügung steht, aber nur zur Eskorte genutzt wird. Darauf aufbauend muss man sagen, dass Knarren ein großes Thema des Films sind, aber in so einem Ausmaß genutzt werden, dass die Action auf der Leinwand die Handlung zu erdrücken scheint. Quasi das Bedienen eines Klischees über Helden (oder in diesem Fall Bösewichte) in Strumpfhosen im Sinne einer hirnlosen Klopperei. Klar sieht es bei der Marvel-Konkurrenz diesbezüglich ähnlich aus, aber durch eine humoristische Grundstimmung kommt man nicht in die Versuchung mehr darin erkennen zu wollen. DC versucht langsam eine eigene Linie zu finden, die auch schon anvisiert ist, aber noch nicht mit festem Schritt betreten wurde. Entweder die Macher einigen sich darauf eine reale Tiefe ohne künstlichen Pathos zu injizieren oder sie müssen sich einfach darauf besinnen, dass ein Großteil ihres Publikums vermutlich nie einen Comic in der Hand gehalten hat und durch das Marvel-Franchise gepolt wurde (Mid-Credit-Scene bei BvS vermisst?). Man sieht, dass langsam Kompromisse in diese Richtung gefunden werden, aber eine konsequente Umsetzung noch fehlt. Ich gehe davon aus, dass es genau der Grund ist, warum die letzten beiden DC-Universe-Filme einige grobe Schnitzer aufweisen. Der Versuch einen Spagat zwischen Mainstream-Superheldenkost und destruktiv-düsterem Zeitgeist zu schlagen funktioniert einfach nicht so wie geplant. So wirkt vieles etwas gehetzt, Erklärungen für bestimmte Handlungsweisen bleiben teils auf der Strecke und die Auflösung von Konflikten scheint arg vorhersehbar. Darüber hinaus glaube ich, dass das Publikum einfach noch nicht bereit ist auf den Realismus der „The Dark Knight„-Trilogie verzichten zu wollen. Meta-Wesen, cartooneske Outfits und Dialoge passen in meinen Augen wie die Faust aufs Auge, wenn man bedenkt, dass der Ursprung all dieser Figuren und Geschichten im Comic liegt. Trotzdem musste auch ich mich im Laufe der Zeit daran gewöhnen, dass alles nicht mehr in der uns greifbaren Welt, sondern in einer bizarren Version vorhanden ist. So wirkt vieles zunächst unwirklich überspitzt und damit befremdlich. Es ist also höchste Zeit sich auf diesen neuen Look einzustellen, der uns noch mindestens bis in das Jahr 2020 erhalten bleibt.
Trotz der geäußerten Kritik bleibt „Suicide Squad“ ein solider Action-Film, der an manchen Stellen wirkt wie die Vorlage für etwas größeres (Stichwort: Joker), aber trotzdem für sich alleine genossen werden kann. Der größte Fehler, den man dahingehend feststellen kann ist, dass er einfach nicht dem gigantischen Hype gerecht wird, der langsam in Fahrt geriet und am Ende sogar fast zur sagenumwobenen Rettung des DC-Universe stilisiert wurde. Seht ihn als Puzzle-Stück, welches unvoreingenommen durchgehend zu unterhalten weiß und tatsächlich Lust auf die kommenden Jahre mit diesen Figuren macht.
Da flattern die Fledermaus-Ohren. Sorry. Auf jeden Fall müssen sich Fans des dunklen Ritters jetzt gut fest halten:
Wir werden Ben Affleck als Batman noch in mindestens drei(!) Filmen bestaunen dürfen!
Genaugenommen hat Warner-Firmenchef Kevin Tsujihara bestätigt, dass in den nächsten 5 Jahren 10 DC-Filme veröffentlicht werden.
Einer davon wird ein Batman-Reboot mit Affleck in der Hauptrolle sein. Darüber hinaus übernimmt er auch die Regie des Films.
Zusätzlich hat er schon für seine Auftritte in „The Justice League Part One“ und „The Justice League Part Two“ unterschrieben. Da wir aus dem Trailer zu „Suicide Squad“ herauslesen können, dass er auch dort zu sehen sein wird, sind andere Cameos nicht auszuschließen.
Bis dato sind folgende DC-Projekte in der Pipeline, wobei Sequels bei einem positiven Einspielergebnis nichts im Weg stehen sollte. So geht man aktuell schon vor der Premiere im August von einer Fortsetzung zu „Suicide Squad“ aus.
1. Suicide Squad – 2016
2. The Justice League Part One – 2017
3. The Flash – 2018
4. Wonder Woman – 2017
5. Aquaman – 2018
6. Batman – 2018 oder 2019
7. Shazam! – 2019
8. The Justice League Part Two – 2019
9. Cyborg – 2020
10. Green Lantern Corps – 2020
Der neue „Suicide Squad“-Trailer ist endlich online, gibt ein paar mehr Hinweise zur Handlung und etwas mehr Screen-Time für den Joker! Seid ihr auch schon so gespannt wie ich? 🙂
Ich muss gestehen, dass es mir wirklich schwer fällt, beim vorliegenden Band des großen DC-Events „Convergence“ ein abschließendes Urteil zu fällen. Ganze acht Story-Lines, realisiert von genauso vielen Kreativ-Teams, verteilt auf stolze 380 Seiten sind ein ganz schöner Brocken, der sich tatsächlich vom untersten bis zur obersten Grenze der Qualitätsskala erstreckt. Aber erstmal eins nach dem anderen.
Wie schon bei meiner Rezension zum ersten Sonderband der Reihe ausgeführt, entführte Supermans Widersacher Brainiac eine Vielzahl an Städten aus der gesamten Historie des DC-Verlags, die eine schier unüberschaubare Menge an Verästelungen und Paralleluniversen bereit hält. Diese müssen nun ihre größten Helden gegeneinander antreten lassen um sich selbst und ihre Welt retten zu können.
Im Megaband sehen wir dabei sowohl Figuren aus der zweiten Reihe als auch einige der prominentesten Vertreter im Ring. Diese werden sogar teilweise von den Autoren und Künstlern in Szene gesetzt, die sie entweder erschaffen oder in ihrer Art revolutioniert haben. So finden wir zum Beispiel Len Wein als Autoren der Swamp Thing-Story „Die Nacht der tausend Augen“, die von Kelley Jones visualisiert wurde.
Dieser hat sein Steckenpferd in den Elseworld-Geschichten gefunden und zeichnet sich insbesondere für die Vampir-Versionen unserer geliebten Cape-Träger verantwortlich. Genau diesen, inklusive einem blutsaugenden Batman im Gepäck, muss sich das Monster aus dem Sumpf in einem der stärkeren Handlungsstränge dieser Ausgabe stellen. Hier haben sich auf der Macher-Seite wirklich zwei Koriphäen gefunden, die auch auf dem Papier wunderbar miteinander harmonieren.
Eine weitere interessante Story-Line mit dem klingenden Titel „Ein letztes mal“ betrifft die ursprünglich in den 50er Jahren angesiedelte Justice Society of America, die Green Lantern, Hawkman, The Flash und Doctor Fate umfasst. Nun sind real fast 70 Jahre vergangen und unsere Capeträger von damals sind längst im Rentenalter angekommen. Aufgrund der über ihre Stadt gestülpten Kuppel verloren sie zusätzlich ihre übermenschlichen Kräfte und sind entsprechend so geschwächt wie es ihr Alter vermuten lassen würde. Nachdem ihr gigantisches Gefängnis sich aber zu Beginn des anbahnenden Kampfes auflöst, erwachen ihre Fähigkeiten zu neuem Leben und das Aufeinandertreffen mit einem marodierenden Roboter gerät zum Spektakel. Auch Dan Abnett als Autor und Tom Derenick haben hier ganze Arbeit geleistet um die alten Recken in neuem Licht erscheinen zu lassen. Nostalgie pur und das im modernem Gewand!
Die letzte Geschichte, die ich persönlich als extrem lesenswert empfinde ist die von Shazam und seinen Mitstreitern, die auf den viktorianischen Batman treffen, den man als Fan natürlich aus der entsprechenden „Elseworld“ kennt. Diese Konstelation ist so unglaublich irre, dass sie schon wieder genial wirkt. Auf der einen Seite vermenschlichte Tiere und einige der bizarrsten Figuren die das DC-Universum hervorgebracht hat (eine bösartige Raupe!?) und dem gegenüber die überzeichneten Bewohner Gothams, die einem Klischee des 19. Jahrhunderts entsprungen sind. Erstaunlicherweise funktioniert diese Kombination aus Humor und Ernsthaftigkeit vom ersten bis zum letzten Panel. Nicht zuletzt die plastisch wirkende Umsetzung des Zeichners Evan Shaner sorgt dabei für ein durchgehendes Lesevergnügen.
Allein dafür lohnt sich die Anschaffung des Megabandes. Im Gegensatz dazu hinken jedoch die anderen Handlungen rund um Question (Renee Montoya aus Gotham Central) samt Two-Face, Hawkman und Hawkwoman, die Titans, die Doom Patrol, Suicide Squad oder die Jutstice League International zum Teil brutal nach. Vereinzelt kann man als Fan der entsprechenden Reihen vielleicht ein Auge zudrücken und es als eingeweihter genießen. Sollte man nicht allzu sehr mit den Figuren vertraut sein oder mit der neuen Optik nicht zurecht kommen (die Kingdome Come Charaktere waren und bleiben Alex Ross-Geschöpfe), kann das Lesen tatsächlich nervig werden.
Aufgrund der Natur des Megabands in Deutschland, hat Panini natürlich versucht so viele Storys des Events in Deutschland zu veröffentlichen wie es nur möglich ist, während sie in den USA in Einzelheft-Format erschienen sind. Um alles komplett zu haben, ist das vielleicht ganz nett, aber aufgrund der fehlenden Auswahl, wird man zwangsläufig auch mit schwächeren Ausgaben konfrontiert, die man eventuell auch ausgelassen hätte.
Damit möchte ich auch wieder zu meiner Aussage vom Anfang dieser Rezension zurück kommen. Einerseits finden sich hier wirklich tolle, nostalgische und vor allem unterhaltsame Geschichten wider, die ich sogar als Must-Have bezeichnen würde. Andererseits kann man getrost einen guten Teil überblättern und ärgert sich vielleicht über das zum Teil verschwendete Potential. Alles in allem liegt es in diesem speziellen Fall am Fan selbst zu entscheiden, ob sich eine Anschaffung lohnt.
Ich persönlich würde aufgrund der Vollständigkeit meiner Sammlung und den gelungenen Umsetzungen zugreifen, die ich zuvor erwähnt habe. Blättert doch einfach im Comic-Shop eures vertrauens rein und lasst mich wissen, wie ihr euch entschieden habt und ob ihr vielleicht eine ganz andere Meinung zu der Veröffentlichung habt! Ich bin gespannt!
Nachdem der offiziell nur für die San Diego Comic Con bestimmte Trailer mit einem außergewöhnlichen Soundtrack und damit zweiter Ebene ausgestattet wurde, schlagen die Macher nun auch beim ersten für die breite Öffentlichkeit bestimmten Ausblick auf die „Suicide Squad“ diesen Weg ein.
Zu Queens „Bohemian Rhapsody“ haben wir das erste mal mehr Möglichkeiten einen Blick auf Jared Letos Interpretation des Jokers zu werfen, die Charaktereigenschaften der restlichen Bande zu beleuchten und ein paar mehr Szenen zu sehen, die uns Hinweise auf den Plot geben könnten.
„Suicide Sqaud“ erscheint im August diesen Jahres und ist Teil des neuen DC-Filmuniversums.
Nach der vor einiger Zeit erschienenen „Batman Anthologie“ zum 75. Geburtstag des „Dunklen Ritters“, machten Gerüchte die Runde, dass auch sein bekanntester und vor allem beliebtester Widersacher ebenfalls einen Rückblick spendiert bekommen soll. Als die Veröffentlichung für die USA bestätigt wurde, rieben sich natürlich auch Fans hierzulande die Hände und konnten es kaum erwarten bis „Panini Comics“ auch für den lokalen Release grünes Licht geben würde.
Nun ist es endlich soweit und wir dürfen uns über einen ausführlichen Überblick, angefangen bei Jokers erstem Auftritt in den 40er Jahren bis heute freuen. Dabei werden die letzten 75 Jahre in drei Epochen eingeteilt, in denen der Verbrecherclown seine größten Veränderungen durchlebte. Von einem nach Chaos gierenden Räuber und Dieb in den ersten Geschichten, über einen von der TV-Serie mit Adam West inspirierten Comedian, zu einem wahllos mordenden Psychopathen in den 70ern, bis hin zum nihilistischen Lügner, der sich immer wieder neu erfindet, ist jede Entwicklungsstufe vertreten.
Zusätzlich wird jede Story mit einem einleitenden Text versehen, der das Besondere der nachfolgenden Seiten in den Vordergrund stellt und die zahlreichen Künstler präsentiert, die die Veränderungen des Harlekin des Hasses zu verantworten haben. Desto weiter man in diesem Band vorankommt, umso mehr wird deutlich warum die Figur auch heute noch eine solche Relevanz besitzt.
Während Bösewichte aus anderen Comics und Büchern oft eine sehr eingeschränkte Weltsicht besitzen und dementsprechend in ihrer Handlungs- und Denkfähigkeit limitiert sind, reicht beim Joker beides fast ins Unendliche. Mir persönlich ist kein Antagonist bekannt, der über einen so langen Zeitraum die ihm eigenen Merkmale beibehalten aber trotz allem eine Evolution sondergleichen durchlebt hat. Dementsprechend wirkt auch jede einzelne der vorliegenden Geschichten wie in einem in sich geschlossenem Universum, welches durch die sich wandelnde Inkarnation des Jokers mit den anderen verbunden bleibt.
Trotz der teils enorm prägenden Momente für die Kontinuität des Batman-Universums (Stichwort: Red Hood in den 60er Jahren!) muss ich trotzdem darauf hinweisen, dass hier primär repräsentative Geschichten, die in einem Heft abgehandelt werden konnten, präsentiert werden. Die Meisterwerke „Arkham Asylum“, „The Killing Joke“ oder moderne Klassiker von Jim Lee finden sich nicht darunter. Das ist sicherlich bei dem parallelen Vertrieb der erwähnten Titel und der Länge der Ausgaben nachvollziehbar, aber Einsteiger sollten sich in der Auseinandersetzung mit dem Joker die erwähnten legendären Bände auf jeden Fall zulegen, um diese komplexe Figur in seiner größtmöglichen Bandbreite durchdringen zu können. Die „Joker Anthologie“ kann in diesem Zusammenhang als appetitanregende Sammlung gesehen werden, die neben Neulingen auch langjährigen Lesern wie mir wieder Lust macht, die alten Schinken hervor zu holen und in die zeitlosen Geschichten einzutauchen.
Wer den Clownprinzen des Verbrechens wirklich kennen lernen möchte, der kommt an diesem Band nicht vorbei!
Endlich gibt es ein neues Bild des ultimativen Comic-Bösewichts. Diesmal auf der kommenden Ausgabe des „Empire Magazine“. Es handelt sich hierbei sogar um nur eine von vielen Versionen. Auf den restlichen findet ihr den Rest der „Suicide Squad“! Was sagt ihr zu dem Look? Ich freu mich schon wie ein Schnitzel auf den Release im kommenden Jahr!