Jamie Hewlett

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Man spricht oft von zeitgenössischer Kunst und popkulturellen Kreativen, doch selten findet man einen Laien, der fähig ist, konkrete Künstler oder Werke zu benennen.

Ganz anders verhält es sich mit Jamie Hewlett, dessen Kreationen über den klassischen Kunstbetrieb hinaus Fans in aller Welt begeistern und zusammenführen. Dabei zählt die Band Gorillaz (aktuell auf Welttournee) wohl zu seinem bekanntesten Output. In Kooperation mit seinem ehemaligen Mitbewohner und Blur-Sänger Damon Albarn erschuf er einen virtuellen Mittelfinger für die Musikindustrie der ausgehenden 90er Jahre. Musiker und die dahinter stehenden Akteure schienen keine Substanz mehr liefern zu wollen und die beiden Freunde entschieden sich, eine Band zu gründen, deren Musiker keinen realen Personen entsprachen und jederzeit austauschbar waren. Ein greifbarer Kommentar zu der damals frustrierenden und heute kaum veränderten Situation wurde geboren und mit auch im Jahr 2017 ausverkauften Hallen durch die Fans in seiner Relevanz bestätigt.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Gorillaz: Russel and Noodle at the old studio 13, 2005

Schlagartig wurde das Projekt weltbekannt, spielte bis dato fünf Alben ein und wurde in der Folge mit mehreren prestigeträchtigen Preisen prämiert. In dem Zusammenhang wurde nun auch Hewlett außerhalb des eingeweihten Kreises an Comic-Nerds ein Begriff für die Massen. Zuvor arbeitete er am legendären Tank Girl, welches in einer postapokalyptischen Welt angesiedelt, durch Einflüsse des Hip-Hop, trashiger Slasher-Filme und des britischen Punk definiert wurde. Bis heute erfreuen sich seine in dem Zug erfundenen Figuren großer Beliebtheit und werden von anderen talentierten Künstlern wie Rufus Dayglo in weitere Abenteuer getrieben.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Blue Nips, Ultra Girl and Yuri Tempura, the Sushi Lovers, 2015

Nicht verwunderlich, dass er mit seinem einzigartigen und dementsprechend jederzeit wiedererkennbaren Stil auch der als „seriös“ geltenden Kunst-Szene nicht verborgen blieb. Im Jahr 2006 wurde er sogar vom Londoner Design Museum zum „Designer des Jahres“ gekürt und nur drei Jahre später mit einem Bafta für seinen mit Damon Albarn animierten Affenfilm für die Olympischen Spiele in Beijing ausgezeichnet. Sein Rezept blieb dabei über die Zeit hinweg in seinen Grundzügen gleich aber nicht minder innovativ, da mit jedem Projekt neue Elemente für zukünftige Arbeiten einflossen und bis heute bestehen. Angefangen bei der cartoonhaften Punk-Attitüde von Tank Girl, über den Anime-Einfluss der Gorillaz bis hin zu einer modernen Spielart des Pop-Art in den neuesten Veröffentlichungen – der Jamie Hewlett-Touch modellierte alles auf eine Art und Weise, die fasziniert und unterhält. Dabei setzt er sich selbst keine Grenzen und tobt sich auch außerhalb der Zeichenstube aus. So hat er zum Beispiel ebenfalls mit Albarn die Oper Monkey – Journey to the West nach dem chinesischen Roman Xi Yóu Ji von Wu Cheng’en, die 2007 in Manchester uraufgeführt wurde,  auf die Beine gestellt und dabei die Vorstellung dessen, was ein Künstler zu schaffen vermag wie mit links erweitert.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Chums, 2008

Bei seiner umtriebigen Karriere, war es daher nur eine Frage der Zeit, bis sich mit TASCHEN einer der Giganten auf dem Kunstbuchmarkt für sein Portfolio interessieren würde. Nun kam eines zum anderen und damit schlussendlich die erste Monografie über Jamie Hewlett zustande, die wie als Kontrast zu seinen überdrehten Bilderwelten, zurückhaltend nach dem Künstler selbst benannt wurde.

Sie beinhaltet sein gesamtes Werk der letzten 25 reich an Projekten gefüllten Jahre, die noch weit über die schon erwähnten Arbeiten hinaus gehen. Bevor man in seine visualisierten Gedanken abtaucht, kann man sich zunächst das einleitende Interview zwischen dem Künstler und dem französischen Grafiker, Fotografen und Videoregisseur Jean-Baptiste Mondino zu Gemüte führen. Ein angenehm ungezwungenes Gespräch zwischen zwei Generationen, die die Begeisterung für ihr jeweiliges Lebenswerk teilen und dabei humoristisch explizit Hewletts Werdegang rekapitulieren, wobei man nicht umhin kommt den derben Humor, der aus den Bildern des Mannes spricht, auch in seinen Aussagen wieder zu entdecken.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Honey, 2015

Nun folgt die geballte Ladung dessen, worauf der geneigte Betrachter schon längst gewartet hat: Bilder über Bilder, die für sich selbst sprechen können, da außer bei dem jeweils einleitenden Text, der jedem der Kapitel vorangestellt wird, keine weiteren Erklärungen beigefügt werden. Nur die nötigsten Informationen wie Titel, Erscheinungsjahr und in Ausnahmefällen ein Satz zur Besonderheit des gezeigten, lenken nicht ab und fungieren als das was sie sein sollen – eine willkommene Ergänzung.

Während des Verlaufs des Buches merkt man recht schnell, wie wandlungsfähig Hewlett auch unabhängig vom Fortschreiten seiner Karriere sein kann. So schwankt sein Stil in den einzelnen Abschnitten zwischen Zeichentrickfiguren, photorealistischen Momentaufnahmen (von seiner Reise nach Bangladesch), Postern fiktiver Filme im Grindhouse-Stil, detailverliebten Tusche-Skizzen von Kiefernbäumen, die nur erahnen lassen mit welcher Engelsgeduld dieser Mann seine Zeichnungen anfertigt und schlussendlich stilecht auf halb durchsichtigem „Butterbrotpapier“ zu bewundernde Sketche, die einen noch Näher an die Arbeitsweise von Jamie Hewlett heranrücken lassen.

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Copyright: © Jamie Hewlett; Original poster for the contemporary opera Monkey. Journey to the West

Seinem lückenlosen Portfolio ist als abschließendes Kapitel die Biografie des Künstlers ans Herz zu legen, die chronologisch seinen Werdegang nachzeichnet und dem Gesamtprodukt damit eine persönliche Note gibt.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Jamie Hewlett auf über 400 Seiten und ebenso vielen Werken eine moderne Koryphäe ehrt und zeitgleich den greifbaren Beweis dafür erbringt, dass Schubladendenken und Kunst nicht vereinbar sind. Eine Pflichtanschaffung für jeden Fan und all jene, die nach einem Blick in diesen Prachtband definitiv welche werden.

Alle Infos zum Buch:

Titel: Jamie Hewlett

Herausgeber: Julius Wiedemann

Hardcover (25 x 31,7 cm), 242 Seiten

Preis: 39,99€

 

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Copyright: © Jamie Hewlett; The Fool, 2015

Ihr habt Lust bekommen, euch Jamie Hewlett persönlich in den Schrank zu stellen? Hier kommt eure Chance, euch das Buch kostenlos zu holen:

Hinterlasst einfach ein Like auf meiner Facebook-, Twitter oder Instagram-Seite und schreibt mir unter dem Beitrag, warum ausgerechnet ihr das Buch haben solltet und schon seid ihr im Lostopf! Der Gewinner wird am 24.11.2017 bekannt gegeben!

Teilnahmebedingungen

  1. Teilnahmeberechtigte

Teilnehmen kann jede(r) Volljährige, ausgenommen Mitarbeiter der TASCHEN GmbH.

Eine Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die den Teilnehmer bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen.

  1. Teilnahmemöglichkeiten

Eine Teilnahme ist nur über Facebook, Twitter und Instagram möglich, indem die jeweilige Seite mit einem Like versehen wird und ein Kommentar mit der Beantwortung der im Text angegebenen Frage erfolgt. Das Gewinnspiel erfolgt ohne Zusammenarbeit mit Facebook, Twitter oder Instagram.

  1. Teilnahmeschluss

Teilnahmeschluss ist der 23.11.2017 um 23:59 Uhr.

  1. Gewinnermittlung

Der Gewinner wird per Los ermittelt.

  1. Art der Gewinnbenachrichtigung

Der oder die Gewinner/in wird über eine persönliche Nachricht schriftlich kontaktiert.

  1. Veröffentlichung der Gewinner

Der Name des Gewinners wird nach seiner Ermittlung in anonymisierter Form veröffentlicht.

  1. Der Rechtsweg

Eine Barauszahlung der Gewinne ist ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen.

Art Record Covers

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Seit nun fast 80 Jahren gehört die Verschmelzung von Bild und Ton unweigerlich zum Genpool der Popkultur. Dabei durchlebt diese Symbiose auf verschiedenen Ebenen immer wieder Veränderungen, die teils unvorhergesehene Folgen haben.

Angefangen als reines Marketinginstrument, entledigten sich die Plattenfirmen zunächst der eintönigen Verpackung ihrer Produkte und steigerten damit sowohl die Aufmerksamkeit potentieller Käufer als auch die Anzahl der abgesetzten Tonträger. Im nächsten Schritt wurde der Fernseher zum Kaminersatz im heimischen Wohnzimmer und damit zum Katalysator für die weitere Visualisierung der Musikindustrie.

Nun waren Plattencover und Booklets fester Bestandteil des Images und oftmals der erste Kontakt mit einem potentiell neuen Fan. Kein Wunder, dass auch viele etablierte Künstler, die tendenziell eher den Pinsel als das Mikro schwingen, die Chance gekommen sahen ihre Werke einem breiteren Publikum vorzustellen oder in Zusammenarbeit mit bestimmten Musikern den ohnehin vorhanden Bekanntheitsgrad zu festigen.

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Cover: Andy Warhol / Musik: The Velvet Underground and Nico / Album: The Velvet Underground and Nico / Jahr: 1967 / Label: Verve Records

Bis heute zieren Gemälde, Fotografien und Collagen die Front von CDs und nun wieder aufkommenden Vinyls. Sogar im Bereich des Streamings sind Bilder immer noch ein relevanter Faktor, um auf sich aufmerksam zu machen.

Da im Laufe der Jahrzehnte eine nicht geringe Auswahl an Kollaborationen zwischen den kreativen Kreisen zustande kam, ist es nicht verwunderlich, dass der für solche Themen immer passende TASCHEN-Verlag einen eigenen Band heraus gebracht hat, der sowohl der Kunst durch die Lautsprecher als auch dem Papier huldigt: Art Record Covers!

Hier werden rund 500 Cover präsentiert, die den Musikliebhabern unter uns in großer Zahl bekannt sein dürften. Genre-Grenzen spielen bei so manch ikonischer Veröffentlichung keinerlei Rolle. Ob Velvet Underground, die Beatles, Metallica oder Tyler the Creator – Sie alle verbindet der Rückgriff auf Talente, die auch außerhalb der Musik-Gemeinde ihre Fußabdrücke hinterlassen haben. Ein Andy Warhol war zum Beispiel schon als junger Illustrator für Columbia Records tätig, bevor sein unvergleichlicher Stil die Welt eroberte. Selbst Jahre später kehrte er Musikern jedoch nicht den Rücken. 1967 erblickte das Debütalbum der eben erwähnten Velvet Underground mit dem berühmten Bananen-Cover das Licht der Welt.

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Cover: Keith Haring / Musik: Emanon / Album: The Baby Beat Box / Jahr: 1986 / Label: Pow Wow Records

Auch für Schockmomente konnte die ein oder andere Aufmachung verwendet werden. Andres Serrano, ein Enfant Terrible unter den Fotokünstlern, konnte zum Beispiel mit den Bildern zu den Metallica-Alben „Load“ und „Reload“ Aufmerksamkeit erregen, in dem er für seinen typischen Stil Sperma, Blut und Urin zum Teil seines Werks werden ließ. An anderer Stelle reicht schon der Name des Künstlers um Schnappatmung zu erzeugen. H.R. Giger oder Mark Ryden sprechen mit ihrem individuellen und weit über Kenner bekannten Stil für sich selbst.

Dabei reden wir hier nur über die Spitze des Eisbergs. Der Herausgeber Francesco Spampinato, seines Zeichens Kunsthistoriker und Künstler, hat über 3.000 Cover durchgesehen, um die in seinen Augen relevantesten 500 heraus zu suchen. Auf diese verteilen sich ganze 270 Vertreter der bildenden Künste in alphabetischer Reihenfolge, die eindrucksvoll darlegen, dass die Vereinigung der beiden Universen bis heute ihre Berechtigung und trotz Digitalisierung eine Zukunft hat.

Nach der Lektüre, die den Leser tatsächlich das ein oder andere mal überrascht, hat man in jedem Fall selbst wieder Lust durch die eigene Sammlung zu wühlen und herauszufinden, welche Namen sich wohl hinter den Bildern verstecken. So habe ich mich plötzlich an das Werk Gottfried Helnweins erinnert, der seine Arbeit in Rammsteins „Sehnsucht“ und Marilyn MansonsThe Golden Age of Grotesque“ hat einfließen lassen. Oder Richard Kern, den TASCHEN-Fans primär durch seine Fotoarbeiten zu „New York Girls“ kennen sollten und der seine Themen rund um Gewalt, Sex und Fetischismus auch auf Alben-Cover ausweitete.

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Cover: Mark Ryden / Musik: Tyler, The Creator / Album: Wolf / Jahr: 2014 / Label: Odd Future Records

In jedem Fall ist Art Record Covers in vielerlei Hinsicht ein Appetizer für eine eigene Entdeckungsreise, aber auch für sich ein Genuss fürs Auge und nach der Neuentdeckung einiger Musiker auch fürs Ohr. Dementsprechend kann ich den Band jedem empfehlen, der sich mit Musik, Malerei und Fotografie mehr auseinandersetzt, als mit dem Finger auf dem Smartphone drüber zu wischen. Es lohnt sich!

Bring Me The Horizon – Neues Musik-Video

Bring Me The Horizon befinden sich seit geraumer Zeit auf dem aufsteigenden Ast im Musik-Business. Eine Aussage, die man aktuell nur selten mit dieser Sparte verbindet. Insbesondere seit dem Album „Sempiternal“ und nach dem immensen Erfolg von „That’s the Spirit“ konnten die Briten ihre Basis festigen. Ihre für viele überraschende Abwendung vom klassischen Deathcore zu einem fast Linkin Park-lastigen Sound hat offensichtlich ihre Wirkung nicht verfehlt und die Jungs in den Mainstream katapultiert.

Zwar ist dieser Begriff im Bereich der härteren Spielarten als toxisch anzusehen, muss aber wie in diesem Fall nicht gleich ein Synonym für schlechte Qualität herhalten. Sanftere Klänge erlauben es oftmals Experimente zu wagen, die zuvor im Riff-Korsett des Metal nicht möglich waren. So ist das Stück „Follow You“ fast schon Pop, befreit sich aber durch den ausgeklügelten Text von der Zuckerglasur dieses Genres. Um zeitgleich nicht als gefällig rüber zu kommen, hat sich die Band für das Musik-Video zum Track etwas ganz besonderes einfallen lassen. Kennt man heutzutage fast nur noch Performance-Zusammenschnitte, wurde sich hier an eine Handlung gewagt, die so explizit dargestellt wird, dass alle Schmährufe nach Ausverkauf verstummen sollten. Zombies und apokalyptische Inszenierungen liegen im Trend, es aber so zu verarbeiten und Gewalt mit einer ordentlichen Prise Humor zu würzen ist nach wie vor ungewöhnlich. Was sagt ihr zur visuellen Umsetzung des Songs?

http://www.vevo.com/watch/bring-me-the-horizon/Follow-You-(Official-Video)/GB1101501731

Record Store Day 2016 – Heute Abend Bekanntgabe der Releases

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Vinyl-Freunde unter euch? Heute wird um 19:15 Uhr auf recordstoredaygermany.de (weltweit und um die gleiche Zeit, weil es ein internationales Event ist) die offizielle Liste der Veröffentlichungen bekannt gegeben, die beim alljährlichen Record Store Day (diesmal am 16. April) die Herzen der Sammler und Fans höher schlagen lassen!

Unter anderem:

„DaDaDa“ von Trio als 12″ Picture Disc

Das erste Album von Madsen auf blauer 180g Vinyl

„TVS 15“ als Single und „The Man Who Sold The World“ als Album von David Bowie in hübscher Picture-Disc-Fassung

„Liberté, Egalité, Fraternité, Metallica! – Live at Le Bataclan. Paris, France – June 11th, 2003“ von Metallica. Die Erlöse daraus fließen an die Unterstützung für die Terror-Opfer vom 13. November in Paris.

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Viele weitere seltene Aufnahmen, Re-Issues und Sonder-Editionen können wir heute Abend bestaunen und uns auf DEN Feiertag für Musikliebhaber in knapp einem Monat freuen!

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El Rancho – Home (Music Video)

Vor einiger Zeit habe ich über die mit mir befreundete Band „apRon“ berichtet und dabei erwähnt, dass ich mit Musikern meiner alten Band „One Cold Night“ am Weltrekordversuch bezüglich des längsten Konzerts der Welt teilgenommen habe. Was ich dabei nicht erzählt habe ist, dass die zwei Gitarristen Luca und Patty schon während unserer gemeinsamen Musiker-Zeit ein Nebenprojekt in Form des Akustik-Projekts „El Rancho“ hatten.

Was als Gegenpol zum brutalen Sound unserer Metal-Combo begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem ernstzunehmenden Unterfangen, welches bis dato zwei ganze Studio-Alben („Strangeland“ und „The Black and White Sessions“ und eine bald erscheinende EP mit dem Namen „Home“ hervorbrachte.

Eine große heterogene Fanbase, ausverkaufte Konzerte und in erster Linie ein individueller Ansatz, der irgendwo zwischen Rock, Western und Pop zu verorten ist, bilden die perfekte Mischung, die vom Metal-Jünger bis zum Radio-Hörer jeden zu begeistern weiß.

Ich persönlich genieße bis heute in regelmäßigen Abständen die minimalistischen Tracks aus den Anfangstagen und freue mich zeitgleich immer wieder auf neue Releases, die neue Richtungen einschlagen und den gewohnten Klang um neue Facetten erweitern. So ist die Gruppe nun mit Stefan an den Drums bzw. am Piano auf ein offizielles Trio angewachsen und beschreitet mit Beats und filigranen Passagen weiterhin neue Wege, die ich als Fan der ersten Stunde weiterhin gerne mitgehen werde.

Überzeugt euch selbst von ihrem neuesten Song „Home“, der zeitgleich den Titeltrack der kommenden EP darstellt und ab dem 08. April zu erwerben ist (Release-Show im Milla Club, München)

Ektomorf (+ Shredhead, Hot Beaver, Etecc & Cane Hill) live in München, 27.11.2015

Eingefleischte Fans wissen, dass Ektomorf regelmäßig Gäste auf deutschen Bühnen sind und dabei auch in schöner Regelmäßigkeit der bayerischen Landeshauptstadt einen Besuch abstatten. Das letzte mal ist mit dem berühmten „Free & Easy“-Festival im Backstage erst wenige Monate her, aber das hindert das ungarische Quartett nicht daran mit ihrem neuesten Album „Aggressor“ wieder die kultige Halle zu bespielen.

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Cane Hill

Natürlich kam die Band am 27.11. nicht alleine, sondern stellte sich eine bunte Mischung aus Support-Acts zusammen, die mit vier an der Zahl die Menge ordentlich zum schwitzen bringen sollte.

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Cane Hill

Genau das haben die Musiker allesamt mit Bravour gemeistert. Den Anfang machten die Ungarn um „Cain Hill“, die sowohl optisch (weiße Jumpsuits und Masken) als auch musikalisch ganz dem Genre des Nu-Metal zuzuordnen sind. Fette Riffs, treibende Drums und ein extrem variabler Gesang in Form von Sprechpassagen, Shouts und melodiösen Lines sind die Mischung meiner Jugend und auch ein großer Einfluss auf die Hauptband des Abends. Wie um ihre musikalische Herkunft zu unterstreichen, wurden gleich zwei Cover präsentiert, die die dargebotene Mischung vermutlich am besten umschreiben. „Break Stuff“ von Limp Bizkit und „Duality“ von Slipknot brachten Erinnerungen zurück und die ersten Köpfe zum nicken. Leider ging aufgrund der recht frühen Stunde und der leider abhanden gekommenen Eigenständigkeit in Bezug auf den Sound (trotz solider Performance) nicht mehr als ein zustimmender Applaus. Nichtsdestotrotz eine passende Eröffnung des Konzerts und durchaus unterhaltsam. Eine individuellere Note und die Jungs könnten öfter vorbei kommen!

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Etecc

Nun folgte die Wolfsburger Formation „Etecc“, die sich zwar ebenfalls bei großen musikalischen Vorbildern (Stichwort „Pantera“) bediente, aber durch ihre bloße Präsenz und Sicherheit auf der Bühne in die Herzen der Zuschauer spielte. Insbesondere Frontmann Rouven wußte mit animierenden Ansagen und selbstbewußter Performance wirklich zu überzeugen. Hier kreisten schon die ersten Matten ohne jeden Zwang, der bei Verbands oft mitschwingt. Erstaunlich, dass ich vorher noch nie was von den Jungs mitbekommen habe. Bei so einer Show sieht man schon der nächsten eigenständigen Tour der Band entgegen. Headliner-Potential ist hier geboten! Notiert euch den Namen und ab zum nächstgelegenen Gig!

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Etecc

Die nächsten auf der Liste waren die aus Ungarn stammenden „Hot Beaver“, die sich in Bezug auf Bühnenpräsenz ebenfalls nicht hinter ihren Kollegen verstecken müssen. Sich selbst als „Grunge Metal“ bezeichnend, findet man das erste Element zwar großteils nur in den ruhigeren Passagen, aber ansonsten ist der Ton mit der Umschreibung genau richtig angegeben. Bierselige, positive Vibes im Mid-Tempo, kombiniert mit melancholischen Passagen bieten die perfekte Mischung um die Haare kreisen zu lassen und in der Gemeinschaft das ein oder andere Bier zu kippen. Genau das machte die Band in ihrer Spielzeit in regelmäßigen Abständen. Wer nichts zu trinken hatte, bekam es sogleich von der Bühne gereicht und konnte Teil der Party werden. Wahnsinnig sympathische Jungs mit frecher Lippe aber mit der größten Berechtigung diese auszuspielen. Alles in allem eine weitere Formation, die man sich auf die Liste setzen sollte und gleichzeitig ein Beweis, dass auch außerhalb weltweit etablierter Musikmärkte Perlen zu finden sind.

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Hot Beaver

Die letzte Combo vor dem großen Finale stellten die Israelis um „Shredhead“ dar, die den brutalsten Ton des Abends angaben. Eine harte Mixtur aus Thrash und Hardcore, gepaart mit einer „ihr seid mit uns oder gegen uns“-Attitüde, die über dem teils überraschten Publikum ausgeschüttet wurde. Markerschütternde Shout-Passagen und dissonante Riffs en masse stellten in gewisser Weise einen kleinen Bruch zu den anderen Bands dar, die vor allem auf Groove und gute Stimmung setzten. In diesem Fall bin ich mir entsprechend nicht sicher, wie den Jungs diese Performance ausgelegt werden kann. In Bezug auf handwerkliches Können und Professionalität kann ihnen in jedem Fall kein Vorwurf gemacht werden. Von der musikalischen Seite aus muss man jedoch sagen, dass der Sound sehr wohl zum anheizen der Menge taugt, aber insbesondere durch den starken Kontrast auf Dauer sehr anstrengend sein kann. Objektiv eine sehr gute Formation, die jedoch bei einem auf Death- oder Thrash-Metal ausgerichteten Tour-Tross besser aufgehoben wäre.

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Hot Beaver

Die Menge nun in bester Stimmung und die gesamte Halle füllend, konnte es nun ablesbar an den „Ektomof“-Chören (die immer wieder erschallen sollten) kaum erwarten die europäischen Neo-Thrash-Könige wieder live zu erleben und sie wurden mehr als nur bedient.

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Shredhead

Ab der ersten Sekunde konnte man die Momente an einer Hand abzählen, an dem das Publikum nicht gerade sprang, moshte oder sich die Seele aus dem Leib brüllte. Manche mögen die Musik selbst für das Genre als sehr primitiv empfinden, doch es ist eine höhere Kunst aus wenigen Farben ein schönes Gebilde zu erschaffen, als mit der größten Palette ein schwer verdauliches Werk zu präsentieren.

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Shredhead

Der lebende Beweis in Gestalt der zahlreichen Fans spornte die Band dazu an, diesen Abend bis zur Grenze auszuschöpfen und fast zwei(!) Stunden lang eine energiegeladene Performance hinzulegen, die mit so gut wie allen Hits ihrer langen Karriere gespickt war. Klassiker aus den Anfangstagen, Dancfloor-Kracher wie „Outcast“ oder die härtesten Tracks ihrer Kariere aus dem neuen Album „Aggressor“. Das war eine dieser Shows bei der wirklich jeder das bekam was er wollte.

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Ektomorf

Und man nimmt ihnen ab, wenn sie sagen, dass sie die Musik nur für ihre Fans und sich selbst machen. Dieses Rezept scheint nämlich immer wieder aufs neue aufzugehen. Ich selbst habe sie in den letzten zehn Jahren mehrfach gesehen und Höhen und Tiefen miterlebt. Dass sie immer noch und vor allem mehrfach in die selben Städte zurück kehren und dabei sogar Fans einer gänzlich neuen Generation für sich rekrutieren können, spricht für sich selbst. Ich denke ich bin nicht allein, wenn ich sage, dass ich mich auch auf die nächste Tour freue, selbst wenn sie in wenigen Monaten wieder nach Deutschland führen sollte.

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Ektomorf

Weitere Fotos findet ihr wie immer bei Fuchse Fotografie!

Ektomorf – live auf der „European Aggressor Tour“

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Endlich kommen die Groove-Metaler um Ektomorf wieder nach Deutschland um ihr neues Album „Aggressor“ auf der gleichnamigen Tournee zu bewerben! Mit dabei sind die Israelis „Shredhead“ und die Ungarn „Hot Beaver“. Ich bin jetzt schon gespannt wer den „Corpsegrinder“ bei dem Track „Evil By Nature“ live ersetzen wird.

Natürlich wird es auch diesmal einen Bericht aus München samt tatkräftiger Unterstützung von Fuchse Fotografie geben!

Die Tourdaten wären folgende:

12.11.2015: Berlin – K-17 (Germany)

13.11.2015: Cham – L.A. Cham (Germany)

14.11.2015: Sand In Taufers – Archetype Festival Vol.IX (Italy)

16.11.2015: Dresden – Chemiefabrik (Germany)

18.11.2015: Sion – Le Port Franc (Switzerland)

19.11.2015: Lenzburg – Met-Bar (Switzerland)

20.11.2015: Montpellier – Le Secret Place (France)

21.11.2015: Schüttorf – Komplex (Germany)

23.11.2015: Paris – Le Gibus (France)

24.11.2015: Nantes – Le Ferrailleur (France)

25.11.2015: Roeselare – De Verlichte Geest (Belgium)

26.11.2015: Sittard – Volt (Netherlands)

27.11.2015: München – Backstage (Germany)

28.11.2015: Lindau – Vaudeville (Germany)

29.11.2015: Ludwigsburg – Rockfabrik (Germany)

30.11.2015: Frankfurt – 11-er (Germany)

01.12.2015: Nürnberg – Hirsch (Germany)

02.12.2015: Mörlenbach – Live Music Hall (Germany)

03.12.2015: Ingolstadt – Eventhalle Westpark (Germany)

04.12.2015: Jena – F-Haus (Germany)

05.12.2015: Hamburg – headCRASH (Germany)

07.12.2015: Ostrava – Barrak club (Czech)

08.12.2015: Brno – Melodka (Czech )

09.12.2015: Ceske Budejovice – Fabrika (Czech)

10.12.2015: Osnabrück – Works (Germany)

11.12.2015: Gadenstedt – Black Hand Inn (Germany)

12.12.2015: Košice – The Collosseum (Slovakia)

Public Enemy holen Anthrax als Überraschungsgast auf die Bühne!

Gestern war ich beim The Prodigy-Konzert im Münchner Zenith und konnte es kaum fassen, als der Support-Act Public Enemy die Metal-Combo Anthrax (bzw. Scott Ian und Frank Bello) auf die Bühne holte um den Urknall des Crossover in Form von „Bring The Noise“ zu performen! Ein Glück für die Münchner, dass am nächsten Tag der Slayer-Gig mit Anthrax als Vorband anstand und die Jungs scheinbar schon frühzeitig in der Stadt waren. Der Ton ist zwar nicht Bombe, dafür sieht man alles was man soll. Ja, ich habe es „aufgenommen“! 😉

Rockavaria 2016 – Erster Headliner bestätigt

Ich hatte letztes Jahr schon die Möglichkeit das neue Rock- und Metal-Festival in München näher kennen zu lernen und war, trotzt der oft zu lesenden Kritik, schwer begeistert und freue mich schon auf die Fortsetzung 2016! Nun wurde heute endlich der erste Headliner und der Vorverkauf der Early Bird-Tickets angekündigt.

Vom letzten mal schon große Namen gewohnt, darf es diesmal natürlich nicht kleiner werden. Die legendären Iron Maiden werden zu Gast in der bayerischen Landeshauptstadt sein! Die passenden Early Bird-Tickets (limitiertes Kontingent) für das Event vom 27. bis 29. Mai 2016 gibt es ab heute um 12 Uhr für 139 Euro zu haben!

http://www.myticket.de, http://www.ticketmaster.de, http://www.eventim.de, http://www.muenchenticket.de, http://www.rockavaria.de