
Fear The Walking Dead
Nun bin ich gestern Abend tatsächlich dazu gekommen mir die erste der insgesamt sechs Folgen von „Fear The Walking Dead“ anzusehen und bin hellauf begeistert. Natürlich kommen einem bei Spin-Offs berechtigte Sorgen in Bezug auf Qualität, Sinnhaftigkeit usw. aber ich kann auf subjektiver Ebene eine Entwarnung aussprechen.
Hier bekommt ihr das, was man von einer Horror-Serie wirklich erwartet aber nicht zwangsläufig das, was einem auf Anhieb bei dem Titel des Hauptstrangs in den Sinn kommt. Aber bevor ich ins Detail bezüglich der Unterschiede eingehe, möchte ich denjenigen, die noch nichts von der Serie gehört haben von der Story erzählen, die es durchaus in sich hat.
Die Handlung basiert diesmal zwar nicht auf der erfolgreichen Comic-Reihe, aber Robert Kirkman, das Mastermind hinter den verfaulten Schädeldecken, war auch diesmal an der Entwicklung des Projekts beteiligt. Die Geschichte setzt zu einem Zeitpunkt ein als die Zivilisation noch intakt ist, Angriffe durch Untote die Ausnahme darstellen und noch nicht richtig einzuordnen sind.
Das alles spielt sich dabei in der lebhaften US-Metropole Los Angeles ab, in der die Hauptprotagonisten eine dysfunktionale Patchwork-Familie darstellen. Genauer sind es Travis, ein Englisch-Lehrer mit Kind aus erster Ehe, Madison, seine Frau und Vertrauenslehrerin, sowie ihre Kinder Alicia und Nick. Erstere steht fest im Leben und will aufs College. Zweiter ist auf Heroin hängen geblieben und wird Zeuge eines der ersten „Beißer“-Angriffe.
Da ich niemanden spoilern will, belasse ich es dabei euch nur zu erzählen, dass der Ausbruch der „Krankheit“ Stück für Stück beschrieben wird. Es werden Fragen beantwortet, ob es eine Ahnung gab was passieren würde, wie die Menschen mit den ersten Fällen umgingen und vor allem wie es passieren konnte, dass nicht sofort interveniert wurde.
Nun zu den Unterschieden zur Hauptserie, die die einen vergraulen und die anderen mehr als nur begeistern werden. Was erwartet ihr von einem guten Horror-Film? Ich persönlich will, dass mich die Atmosphäre an der Kehle packt und sich langsam auf die Nerven herabsenkt, bis diese zum zerreißen gespannt sind. Seien wir ehrlich. Wer hat sich bei „The Walking Dead“ wirklich gegruselt? Die Serie lebt von der Spannung innerhalb der Gruppe an Überlebenden, den unerwarteten Irrwegen des Überlebenskampfes, sowie den charismatischen Charakteren. Die Zombies oder Beißer sind das Beiwerk, welches in schöner Regelmäßigkeit geschnetzelt wird.
„Fear The Walking Dead“ besticht im Gegensatz dazu durch eine ruhige Erzählweise, die viel Wert auf Emotionen, sowie die Entwicklung der Persönlichkeit und der Umgebung legt. Dabei werden immer wieder diese schönen „Da ist was um die Ecke“- oder „Oh Gott, gleich passiert was“-Momente eingestreut, die ein Genre namens „Horror“ erst zu dem machen was es ist. Die Figuren wirken dabei bis jetzt durchaus glaubhaft und dienen primär dem Story-Telling und nicht als Lückenfüller. Genau so habe ich mir die Mutterserie vorgestellt, als sie angekündigt wurde und ich von den Comics noch nichts wusste (Asche über mein Haupt).
Ich als Horror-Geek bin hier durchwegs bedient, ohne das die ganzen Klischees und erzwungenen Schock-Momente zum Repertoire des Ganzen gehören. Wenn ihr auch schon reingeguckt habt, würde ich gern eure ganz persönliche Meinung dazu hören!
Für die anderen: Aktuell könnt ihr die Folgen immer Montags nach der US-Ausstrahlung sowohl auf Englisch als auch Deutsch bei Amazon Prime Instant Video ansehen. Ihr könnt als Neukunde übrigens das Angebot unverbindlich 30 Tage lang testen, also im besten Fall schaut ihr ganz umsonst! 😉