Der Tod von Wolverine

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Nachdem ich den großartigen Film „Logan“ gesehen habe, dachte ich mir, dass ich bei meiner nächsten Rezension thematisch bei Wolverine bleiben möchte. Selbiges gilt auch für die Grundstimmung bzw. thematische Anleihen um den Charakter. Dementsprechend kommt es mir sehr gelegen, dass Panini Comics Deutschland ein passendes Trade Paperback veröffentlicht hat: „Der Tod von Wolverine

Dem Titel entsprechend, könnt ihr euch sicherlich denken, wie die Geschichte ausgehen wird. Daher ist der Weg dorthin, der spannende Teil des Ganzen. Wie fleißige Leser bereits wissen, hat Logan seine Selbstheilungskräfte eingebüßt und ist daher sterblich wie jeder andere auch. Der einzige Vorteil den er gegenüber Feinden vorweisen kann, ist sein Adamantiumskelett samt Klauen. Doch genau dieses scheint auch der Ursprung des langsamen Verfalls des Helden zu sein. Da er direkt am Abwurfpunkt der Atombombe in Nagasaki war, wurde das Metall verstrahlt. Dank seines Heilfaktors, konnte Wolverine die Radioaktivität nicht viel anhaben, aber das hat sich nun offensichtlich geändert.

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©Panini Comics Deutschland

 

Leider bleibt dieser Umstand kein Geheimnis und es beginnt eine unerbittliche Jagd. Ein ominöser Geldgeber hat ein extrem hohes Kopfgeld auf Logan angesetzt und damit zeitgleich eine Horde Kopfgeldjäger auf den Plan gerufen. Als Wolverine jedoch herausfindet, dass er lebend gefangen werden soll, geht er in die Offensive und hinterlässt auf seiner Suche nach den Hintermännern eine Schneise der Zerstörung. Den Tod vor Augen, ist er fest entschlossen so zu sterben wie er gelebt hat: kämpfend!

Für dieses finale(?) Kapitel hat der Autor Charles Soule alle Geschütze aufgefahren, die für einen Abgesang von Nöten sind. Dramatik, Verzweiflung, Action und ganz viel Insider-Futter für die Fans. Das alles wird extrem blutig serviert, damit von vornherein keine Zweifel daran bestehen, dass es aufs Ende zugeht. Zwar ist die Story abgesehen vom finalen Twist und des eben beschriebenen Effektfeuerwerks etwas arm an Überraschungen und der Umfang für so ein Ereignis durchaus etwas gering, aber der Unterhaltungswert nimmt hierdurch keinerlei Schaden. Wie bei einem dramatischen Action-Film fiebert man ständig mit, obwohl eine emotionale Tiefe nur angedeutet wird. Im Endeffekt die Essenz einer Superheldengeschichte, die hier meisterhaft umgesetzt wurde.

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©Panini Comics Deutschland

 

Dieser Eindruck verfestigt sich nicht zuletzt aufgrund des unfassbaren Talents von Steve McNiven, der den Figuren fast schon greifbares Leben einhaucht und atmosphärische Landschaften kreiert, die auch ohne Dialog für sich selbst stehen können. Ein sehr angenehmer Stil, der sich stark realistisch gibt, aber das Groteske eines Comics nicht komplett unter den Tisch fallen lässt.

Diese Kombination aus spannendem Storytelling und einer extrem attraktiven Visualisierung macht „Der Tod von Wolverine“ zu einem Pflichtkauf für Fans und eine schöne Anschaffung für diejenigen, die es noch werden wollen.

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©Panini Comics Deutschland